Häfele Alois, Kriegsverbrecher

Über den verurteilten Kriegsverbrecher Alois Häfele läßt sich im vorliegenden Rahmen nicht erschöpfend schreiben, deswegen seien nur einige Eckpunkte aus seinem Leben genannt. Des Weiteren wird auf die umfangreiche Erwähnung Häfeles in der Literatur und in Dokumentationen insbesondere des Bundesarchivs verwiesen. Einige der nachfolgenden Informationen sind seinem handgeschriebenen Lebenslauf entnommen, welcher Bestandteil seiner Personalakte bei der Polizei bzw. der SS ist.   

 

Alois Häfele begann seine „Karriere“ um 1908 als Bäckerlehrling in Freiburg, war in gleicher Eigenschaft u. a. in Brugg in der Schweiz tätig, sowie ab 1911 wiederum in Freiburg bei verschiedenen Bäckereien: am 31.05.1911 arbeitete er in der Bäckerei Wilhelm Kiechling in der Hochbergstr. 19, am 30.07.1911 in der Feinbäckerei Heinrich Schulz in der Basler Str. 58a, und am 26.09.1911 findet man ihn beim Bäckermeister Friedrich Danzeisen in der Gauchstr. 23. Den 1. Weltkrieg erlebte er als Obermatrose bei der Kriegsmarine (II. Matr. Div. in Wilhelmshafen) des Kaiserreiches, in die er schon am 1. Oktober 1913 nach der Musterung eingetreten war.

 

Im November 1918 tauchte er in Karlsruhe als Bäckergeselle auf, wechselte aber am 19.April 1920 in den Polizeidienst und durchlief dort die übliche Laufbahn zum Polizeihauptwachtmeister, bis er am 20. September 1937 nach Freiburg versetzt wurde. Im Jahr 1939 gab es einen Abstecher nach Polen, er war dort Beamter der Schutzpolizei in Lodz. Am 1. Januar 1940 trat er in Freiburg der NSDAP bei und wurde Mitglied der SS- Stammabteilung Südwest, Bezirk 65, Freiburg als SS- Untersturmführer in der allgemeinen SS (SS-Nr. 354.180).

 

Ende Januar 1942 wurde er nach Chelmno / Kulmhof (Warthegau) in Polen versetzt als Mitglied der Wachmannschaft des Vernichtungslagers. Nach Auflösung des Lagers im Frühjahr 1943 wurde er nach Buchenwald versetzt und diente dort als Mitglied der Feldgendarmerie- Ersatzabteilung der Waffen- SS. Anscheinend kam er nach Kriegsende zunächst ungeschoren davon, denn von 1945 bis zu seinem Tod in 1966 wohnte er in Karlsruhe in der Kalliwodastraße 2. Er entging sogar einer Gefangenschaft. Da er im vorgerückten Alter war wurde er nicht mehr bei der Polizei eingestellt. Ab dem Jahr 1951 bezog er eine Pension.  

 

In Chelmno war Häfele als Leiter des sog. „Schloßkommandos“ u. a. dafür verantwortlich, dass die Auskleidung der jüdischen Häftlinge zum „Duschen“ sowie deren Verbringung in die Gaswagen reibungslos funktionierte. Es ist wichtig zu wissen, dass Chelmno ein reines Vernichtungslager war, die Häftlinge wurden nur dorthin gebracht um eliminiert zu werden. Ob Häfele mit eigener Hand jemanden umgebracht hat ist nicht schlüssig erwiesen, es gibt allerdings eine von einem Zeugen überlieferte Geschichte, er solle einen Häftling in den Kopf geschossen haben, um das Gehirn herauslaufen zu sehen.

 

Wegen seiner Vergangenheit wurde Häfele nach dem Krieg zunächst nicht belangt. Es gab ab 1948 Versuche von Spruchkammern ihn zur Rechenschaft zu ziehen, zeitweilig saß er während diesbezüglicher Untersuchungen in Haft. Zunächst wurde er am 22.6.1948 nur als Belasteter eingestuft, nachdem die vorangegangene Klageschrift vom 7.6.1948 beantragt hatte ihn als Hauptschuldigen einzureihen. Individueller Tatbestand lt. Anklageschrift: „Häfele wird beschuldigt, sich an Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt zu haben. Er hat sich lt. eigenen Angaben als Angehöriger des Einsatzkommandos „Reichsführer SS Himmler“ in den Jahren 1943/45 auf dem Kommando Kulmhof, einer Vernichtungsstätte für Juden, an der Vergasung und Tötung zahlreicher Menschen beteiligt.“ Sonderbarer Weise waren später dann sowohl die Spruchkammerakten als auch seine Personalakte verschwunden. Über die zunächst vergebliche Suche nach diesen Akten gibt es einen langen Schriftverkehr zwischen Gerichten, staatlichen Institutionen und dem Generallandesarchiv. Ende 1955 wurde Häfele auf ein Gnadengesuch hin vom damaligen Ministerpräsidenten Müller zum Mitläufer herabgestuft. Angeklagt wurde er erst sehr viel später.  

 

Auszug aus einer Akte zur gerichtlichen Voruntersuchung des Landgerichts Bonn vom 18. Sptember 1961: „Häfele, damals Polizeimeister bezw. Revierleutnant, soll das Arbeitskommando der zur Reinigung der Gaswagen gezwungenen Juden geleitet und den zur Vergasung bestimmten Opfern zuvor Ansprachen des Inhalts gehalten haben, sie sollten nach Deutschland zum Arbeitseinsatz gebracht und müßten vorher gebadet werden. Auf Grund dieser Vorspiegelungen sollten die Opfer ohne Argwohn ihre Bekleidung ablegen und sich in die Gaswagen führen lassen. Auch Burmeister soll wiederholt derartige Ansprachen gehalten haben“ (Anm: Walter Burmeister war einer der Fahrer der Gaswagen. Das jüdische Arbeitskommando zur Reinigung der Gaswagen wurde gewöhnlich nach einer Woche ausgewechselt, d. h. es wurde neue herangezogen und die Vorgänger wurden liquidiert).  

 

Zeugen gegenüber, die sagten sie würde sich zu so einer Tätigkeit nicht hergeben, hatte Häfele sich wie folgt geäußert: „Da gewöhnt man sich daran, egal ob Männlein, Weiblein oder Kinder. Das ist genau so wie wenn man einen Käfer tottritt“, wobei er die entsprechenden Bewegungen mit dem Fuß auf dem Boden machte. Im Spruchkammerverfahren hatte Häfele dies zugegeben, bezeichnet es später aber als eine übliche Prahlerei unter Kameraden. Zeugenaussagen belegen auch dass Häfele für seine „guten Dienste“ 4 Wochen Sonderurlaub sowie als besondere Belohnung einen Urlaubszuschuß von 850,- RM erhielt. Am 5.1.1944 wurde Häfele lt. den Ermittlungen der Spruchkammer in Anwesenheit des Reichsführers-SS Heinrich Himmer zum Revierleutnant befördert. (Quellen: GLAK Sign. 465/2 Nr. 15877, Bundesarchiv BArch R 9361 III_63583, BArch R 9361 III_528372)

 

Häfele wurde 1963 im Bonner Prozeß als „Gehilfe ohne eigenen Tätervorsatz“ zunächst zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der infolge Zeugenaussagen erhobene Vorwurf, er hätte eingenhändig 4 Häftlinge mit der Pistole erschossen konnte nicht bewiesen werden, da verschiedene Aussagen sich widersprachen. In der Revision wurde das Urteil 1965 auf 13 Jahre reduziert, wobei die Zahl der Opfer für deren Tod er Beihilfe leistete auf 96.100 Fälle festgelegt wurde. Gestorben ist er 1966 zu Hause in seiner Wohnung in Karlsruhe-Mühlburg in der Kalliwodastr. 2. Er hatte also wohl die Haft nie antreten müssen. Begraben wurde Häfele auf dem Friedhof Mühlburg, Fußweg 20, Nr. 61, Karlsruhe, Baden (das Grab wurde 1997 abgeräumt, die Urne seiner Ehefrau wurde in das Urnengrab der beiden Töchter umgebettet).

 

Es gibt einige Ungereimheiten in Häfeles Lebenslauf. So hatte er zum einen in 1931 als Polizist am Mühlburger Tor in Karlsruhe einem SS- Mann namens Eugen Müller „Uniform und sämtliche Ausrüstungs- Gegenstände“ ausgezogen, weil dies gegen das damals bestehende Uniformverbot der noch bestehenden Weimarer Republik verstieß, und ihn vorläufig festgenommen. Der Karlsruher „Führer“ (Badisches NS- „Kampfblatt“ des späteren Gauleiters Robert Wagner) berichtete am 15. Januar 1931 in einem Artikel darüber. Der Fall wurde aktenkundig, weil der Uniformträger vor dem Verwaltungsgericht dagegen klagte. Der Klage wurde stattgegeben, und die Maßnahme des Polizisten Häfele als unverhältnismäßig eingestuft. In einer anderen Sache kam von der Deutschen Dienststelle (WASt) schriftlich die Auskunft „Herr Häfele ist in einer Zu- und Abgangsliste der Standortarrestanstalt Karlsruhe vom 10.12.1940 bis zum 31.12.1940 wegen verschärftem Arrest eingetragen. Als Dienstgrad ist Unteroffizier vermerkt“. Gründe für diese Arrestierung sind nicht genannt. Inwieweit diese Dinge Einfluß auf seine Laufbahn hatten kann nicht beurteilt werden.

 

Seine Familiengeschichte ist ebenfalls ziemlich interessant und verdient es hier besonders erwähnt zu werden. Alois Häfele war ein Sohn von Amand Häfele (1861-1934), der als unehelicher Sohn der Amalia Häfele in Gündlingen geboren wurde. Im Fragebogen von Alois Häfele, welcher Bestandteil seiner SS- Akte ist, ist als Kindsvater seines Vaters der Tapetenfabrikant Franz Joseph Müller von  Erismann + Cie. aus Breisach angegeben; ob dies der Wahrheit entspricht konnte bisher nicht überprüft werden. Ein weiteres uneheliches Kind der Amalia Häfele ist 1871 geboren und gestorben. Die Mutter wanderte in 1873 nach USA aus und verheiratete sich im Januar 1877 in Oakland, Kalifornien mit dem deutschstämmigen Joseph Lippold, der zwei Kinder aus einer vorherigen Heirat mit in die Ehe brachte, während Amand im Alter von 12 Jahren in Gündlingen zurück blieb. Auch die ein Jahr ältere Schwester Walburga wanderte nach USA aus. Aus der ehelichen Verbindung der Amalia Häfele in Kalifornien gingen zwei weitere Kinder hervor. Einer ihrer beiden gemeinsamen Söhne mit Joseph Lippold verübte 1940 Selbstmord durch Erhängen, der andere starb 1949 eines natürlichen Todes. Beide waren nicht verheiratet. In 1882 wollte Amand nach Amerika zu seiner Mutter und seinem Stiefvater auswandern, die Auswanderung unterblieb jedoch (StAF B 694/1 Nr. 1388 "Auswanderung des ledigen Landwirts Amand Häfele von Gündlingen zu seiner Mutter nach San Francisco, Nordamerika", 1882-1885). Amand blieb in Gündlingen und heiratete in 1893 Emma Wolf. Ihr erster Sohn Vinzenz starb 1913 mit 21 Jahren in Freiburg an Tuberkulose. Als zweites Kind wurde Alois am 05.07.1893 in Gündlingen geboren und machte später als Polizeibeamter und SS-Wachmann die oben beschriebene „Karriere“. Sein Abstammungsnachweis, der Teil der Personalakte ist, enthält einige recht dunkle Flecken. Üblicher Weise mußte damals der „Nachweis der arischen Abstammung“ für SS-Angehörige über 5 Generationen geführt werden, bei Häfele war schon beim Großvater Schluß. Auch die Auswanderung der Großmutter Amalia nach Amerika ist darin aktenkundig. Es scheint ihm nicht geschadet zu haben.  


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Zeige Nachnamen, die folgendermaßen beginnen

Vorname Familienname Details Eltern
_Catharina Hirschle * 1783 Gündlingen, Baden Hirschle - Simon
_Johann Baptist Hirschle * 1805 Gündlingen, Breisach, Baden Hirschle - Hanser
_Johann Nepomuk Hirschle * 1816 Gündlingen, Breisach, Baden Hirschle - Hanser
_Josephus Hirschle * 1739 Gündlingen, Breisach, Baden + 1809 Gündlingen, Breisach, Baden Hirschle (Hürschle) - Glockner
_Maria Hirschle * 1744 Gündlingen, Breisach, Baden + 1771 Gündlingen, Breisach, Baden Hirschle (Hürschle) - Glockner
_Maria Hirschle * 1802 Gündlingen, Breisach, Baden + 1876 Gündlingen, Breisach, Baden Hirschle - Hanser
_Regina Hirschle * 1812 Gündlingen, Breisach, Baden Hirschle - Hanser
_Theresia Hirschle * 1807 Gündlingen, Breisach, Baden + 1869 Gündlingen, Breisach, Baden Hirschle - Hanser
_Antonius Hirschle (Hürschle) * 1742 Gündlingen, Breisach, Baden + 1795 Gündlingen, Breisach, Baden Hirschle (Hürschle) - Glockner
_Joannes Hirschle (Hürschle) * 1778 Gündlingen, Breisach, Baden + 1859 Gündlingen, Breisach, Baden Hirschle - Simon
_Laurentius Hirschle (Hürschle) * 1690 + 1776 Gündlingen, Breisach, Baden -
Johanna Hirt * 1762 Gündlingen, Breisach, Baden + 1834 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Fröhner
_Anna Maria Hirt * 1735 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Fuchs
_Anna Maria Hirt * 1725 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Fuchs
_Anna Maria Hirt * 1774 Gündlingen, Breisach, Baden + 1804 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Fröhner
_BARBARA Hirt * 1757 Gündlingen, Breisach, Baden + 1820 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt (Hiert) - Käppele
_Barbara Hirt * 1795 Gündlingen, Breisach, Baden + 1799 Merdingen, Baden Hirt - Gampp
_Catharina Hirt * 1789 Gündlingen, Breisach, Baden + 1805 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Gampp
_Catharina Hirt * 1709 Gündlingen Hirt - Schwab
_Clara Hirt * 1793 Gündlingen, Breisach, Baden + 1797 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Gampp
_Fidelis Hirt * 1759 Gündlingen, Baden + 1807 Gündlingen, Baden Hirt - Fröhner
_Johannes Georgius Hirt * 1798 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Gampp
_Josephus Hirt * 1787 Gündlingen, Breisach, Baden + 1789 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Gampp
_Josephus Hirt * 1802 Gündlingen, Breisach, Baden + 1826 Gündlingen, Baden Hirt - Gampp
_Josephus Hirt * 1727 Gündlingen, Baden + 1795 Gündlingen, Baden Hirt - Jost
_Maria Hirt * 1755 Gündlingen, Breisach, Baden + 1822 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt (Hiert) - Käppele
_Maria Hirt * 1706 Gündlingen Hirt - Schwab
_Maria Hirt * 1702 Gündlingen Hirt - Schwab
_Maria Hirt * 1704 Gündlingen Hirt - Schwab
_MARIA Hirt * 1731 Gündlingen, Breisach, Baden + 1797 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Fuchs
_Maria Hirt * 1786 Gündlingen, Breisach, Baden + 1786 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Gampp
_Maria Hirt * 1784 Gündlingen, Breisach, Baden + 1784 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Gampp
_Maria Hirt * 1791 Gündlingen, Breisach, Baden + 1834 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Gampp
_Maria Anna Hirt * 1771 Gündlingen, Breisach, Baden + 1771 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Fröhner
_Martinus Hirt * 1752 Gündlingen , Baden + 1752 Gündlingen , Baden Hirt (Hiert) - Käppele
_Martinus Hirt * 1761 Gündlingen , Baden Hirt (Hiert) - Käppele
_Michael Hirt * 1767 Gündlingen, Breisach, Baden + 1777 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Fröhner
_Michael Hirt * 1720 + 1772 Gündlingen, Breisach, Baden -
_MICHAELIS Hirt * 1697 Gündlingen, Breisach, Baden + 1757 Gündlingen, Baden Hirt - Schwab
_nn Hirt * 1785 Gündlingen, Breisach, Baden + 1785 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Gampp
_OSWALD Hirt * 1669 + 1742 Gündlingen, Baden -
_Theresia Hirt * 1764 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Fröhner
_Ursula Hirt * 1700 Gündlingen, Breisach, Baden + 1757 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Schwab
_MICHAELIS "MICHAEL" Hirt (Hiert) * 1724 Gündlingen, Breisach, Baden Hirt - Jost
_Maria Hirtler * 1876 Hugstetten, Baden + 1958 Karlsruhe, Baden -
_Agatha Hofmann * 1844 Niederrimsingen, Baden -
Clara Höhn -
_Sophia Hunn * 1840 Gottenheim, Baden + 1917 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Laura T Huntzinger * 1867 Fremont, Sandusky Co., Ohio + 1935 Fremont, Sandusky Co., Ohio -
_Magdalena Jöhle * 1807 Gündlingen, Breisach, Baden + 1888 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Nicolaus Jöhle * 1830 Gündlingen, Breisach, Baden + 1888 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Anna Maria Jost + 1760 Gündlingen, Baden Jost - Hirt
_Augustinus Jost * 1737 Gündlingen, Breisach, Baden Jost - Hirt
_Catharina Jost * 1732 Gündlingen, Breisach, Baden + 1776 Gündlingen, Breisach, Baden Jost - Hirt
_EVA Jost * 1723 Gündlingen, Breisach, Baden + 1768 Gündlingen, Breisach, Baden Jost -
_Fidelis Jost * 1740 Gündlingen, Breisach, Baden + 1784 Gündlingen, Breisach, Baden Jost - Hirt
_Joanna Jost * 1743 Gündlingen, Breisach, Baden + 1772 St. Michael Arcangeli, Gündlingen, Baden Jost - Hirt
_JOHANN GEORG Jost * 1727 Gündlingen, Breisach, Baden + 1782 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Josephus Jost * 1727 Gündlingen, Breisach, Baden Jost - Hirt
_LAURENTIUS Jost * 1691 Gündlingen, Breisach, Baden + 1757 Gündlingen, Breisach, Baden -
_MARIA Jost * 1704 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Stephanus Jost * 1794 Gündlingen, Breisach, Baden + 1848 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Amalia Käppele * 1838 Gündlingen, Breisach, Baden + 1917 Schenectady, New York -
_Anna Käppele * 1755 Gündlingen, Breisach, Baden + 1808 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Anna Käppele * 1738 Gündlingen, Breisach, Baden Käppele - Ühler
_Catharina Käppele * 1732 Gündlingen, Breisach, Baden Käppele - Ühler
_CATHARINA Käppele * 1707 Gündlingen, Breisach, Baden + 1743 Gündlingen, Breisach, Baden Peter-Käppelin - Bachmann
_Conradus Käppele * 1725 Gündlingen, Breisach, Baden Käppele - Ühler
_JOSEPHUS Käppele * 1692 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Josephus Käppele * 1706 Gündlingen, Breisach, Baden + 1779 Gündlingen, Breisach, Baden Peter-Käppelin - Bachmann
_MAGDALENA Käppele * 1703 Gündlingen, Breisach, Baden + 1737 Peter-Käppelin - Bachmann
_Magdalena Käppele * 1735 Gündlingen, Breisach, Baden Käppele - Ühler
_MARIA Käppele * 1727 Gündlingen, Breisach, Baden + 1762 Gündlingen, Breisach, Baden Käppele - Ühler
_Maria Käppele * 1698 Gündlingen, Breisach, Baden Peter-Käppelin - Bachmann
_Maria Käppele * 1741 Gündlingen, Breisach, Baden Käppele - Ühler
_Maria Käppele * 1719 Gündlingen, Breisach, Baden + 1761 Gündlingen, Breisach, Baden Käppele - Ühler
_Maria Anna Käppele * 1744 Gündlingen, Breisach, Baden Käppele - Ühler
_(Joannes) Georgius Karle * 1756 + 1802 Gündlingen, Breisach, Baden Karle - Hirt
_Antonius Karle * 1763 Gündlingen, Breisach, Baden + 1763 Gündlingen, Breisach, Baden Karle - Hirt
_Catharina Karle * 1766 Gündlingen, Breisach, Baden + 1845 Gündlingen, Breisach, Baden Karle - Hirt
_Christina Karle * 1775 Gündlingen, Breisach, Baden + 1826 Gündlingen, Breisach, Baden Karle - Hirt
_Joannes Georgius Karle * 1768 Gündlingen, Breisach, Baden + 1796 Gündlingen, Breisach, Baden Karle - Hirt
_JOSEPHUS Karle * 1771 Gündlingen, Breisach, Baden + 1839 Gündlingen, Breisach, Baden Karle - Hirt
_Maria Karle * 1761 Gündlingen, Breisach, Baden + 1781 Gündlingen, Breisach, Baden Karle - Hirt
_Martinus Karle * 1759 Gündlingen, Breisach, Baden + 1814 Turckheim, 68338, Haut Rhin, Alsace, France Karle - Hirt
_Michael Karle * 1757 Gündlingen, Breisach, Baden + 1757 Gündlingen, Breisach, Baden Karle - Hirt
_Sophia Karle * 1853 Gündlingen, Breisach, Baden + 1896 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Thomas Karle * 1765 Gündlingen, Breisach, Baden + 1773 Gündlingen, Breisach, Baden Karle - Hirt
_Thomas Karle * 1773 Gündlingen, Breisach, Baden + 1778 Gündlingen, Breisach, Baden Karle - Hirt
_THOMAS Karle * 1722 Schönau im Schwarzwald + 1786 Breisacher Bann (Gemarkung) -
Simon Keller * 1701 Gündlingen, Baden Keller - Vöglischthaler (Figlischthaler)
_Joannes Keller * 1670 -
Bernhard Kern * 1792 Merdingen, Baden + 1867 Merdingen, Baden Kern - Häfele
Mathias Kern -
Mathias Kern * 1799 Merdingen, Baden Kern - Häfele
_Conrad Kern * 1830 Neuenburg, Klein-Basel + 1918 Columbus, Franklin County, Ohio -
_Anna Maria Kirner + 1736 Gündlingen, Breisach, Baden -
Anna Johanna Kleber * 1819 Wetzlar -
_CATHARINA Kleindienst * 1740 Gündlingen, Breisach, Baden + 1795 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Maria Anna Klingele * 1799 Schlatt, Bad Krozingen, Baden + 1847 Gündlingen, Breisach, Baden -
_BARBARA Klinger * 1640 -
_ Klockner * 1687 Gündlingen, Breisach, Baden + 1687 Gündlingen, Breisach, Baden Glockner (Klockner) - Elbler
_ANNA Klockner * 1696 Gündlingen, Breisach, Baden + 1767 Gündlingen, Breisach, Baden Glockner (Klockner) - Elbler
_Joannes Klockner * 1683 Gündlingen, Breisach, Baden Glockner (Klockner) - Elbler
_Joannes Klockner * 1696 Gündlingen, Breisach, Baden Glockner (Klockner) - Elbler
_Joannes Klockner * 1671 Gündlingen, Breisach, Baden Glockner (Klockner) - Elbler
_Maria Klockner * 1694 Gündlingen, Breisach, Baden Glockner (Klockner) - Schütter
_Maria Klockner * 1681 Gündlingen, Breisach, Baden + 1684 Gündlingen, Breisach, Baden Glockner (Klockner) - Elbler
_Petrus Klockner * 1690 Gündlingen, Breisach, Baden Glockner (Klockner) - Elbler
_Franzisca Antonia Knöbel * 1842 + 1874 Gündlingen, Baden -
Ethel Ruth Koch * 1926 Los Angeles, Los Angeles, California + 1998 Huntington Beach, Orange, California -
_Verena Körler * 1662 + 1693 Gündlingen, Breisach, Baden -
Karoline Magdalene Christiane Kottler -
_Katharina Kraft * 1845 Gündlingen, Breisach, Baden + 1912 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Anna Maria Kreienbühler * 1690 Gündlingen + 1717 Gündlingen -
_CATHARINA Kreienbühler * 1710 Gündlingen, Breisach, Baden + 1761 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Josephus Kreienbühler * 1708 Gündlingen, Baden + 1752 Gündlingen, Baden -
_Gervasius Kremer -
_Joannes Michael Kremer * 1687 -
_Ursula Kremer * 1708 Gündlingen, Breisach, Baden + 1745 Gündlingen, Breisach, Baden Kremer -
ANNA MARIA Kummler * 1638 -
_Maria Agatha Kürtz * 1762 Merdingen, Baden + 1821 Gündlingen, Stadt Breisach, Baden -
Prothas Landwehrle * 1811 Breisach am Rhein -
MAGDALENA Lang * 1646 + 1671 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Barbara Lang * 1715 Gündlingen, Breisach, Baden + 1742 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Franz Josef Lang * 1881 Oppenau, Baden -
_Maria Anna Lang * 1719 Gündlingen, Breisach, Baden + 1778 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Fridolin Lay * 1778 Sasbach + 1841 Krozingen -
_Rosalia Lay * 1818 Gündlingen, Breisach, Baden + 1843 Gündlingen, Breisach, Baden Lay - Hanser
Letha Louise Ledford * 1927 San Bernardino, California + 1997 Watsonville, Santa Cruz, California -
_Magdalena (Catharina) Lehrmändtlin * 1742 + 1784 Gündlingen, Breisach, Baden -
Christina Leibbrand * 1912 Heimerdingen, OA Leonberg -
Catharina Letzeisen * 1762 Merdingen, Baden + 1812 Gündlingen, Breisach, Baden Letzeisen - Berger
Franciscus Antonius Letzeisen * 1757 Merdingen, Baden + 1840 Merdingen, Baden Letzeisen - Berger
Genoveva Letzeisen Letzeisen - Schopp
Josephus Letzeisen * 1761 Merdingen, Baden Letzeisen - Berger
_Josephus Letzeisen * 1734 Merdingen -
_Magdalena Letzeisen * 1764 Merdingen, Baden + 1795 Gündlingen, Breisach, Baden Letzeisen - Berger
Philipp Letzeisen-Schächtele * 1786 Merdingen + 1851 Gündlingen, Breisach, Baden Schächtele - Letzeisen
_Creszentia Letzeisen-Wottle * 1789 Merdingen, Baden + 1843 Gündlingen, Breisach, Baden Wottle - Letzeisen
_Christina Lion * 1816 Merdingen, Baden Lion - Figlestahler
_Eleonora Lion * 1819 Merdingen, Baden Lion - Figlestahler
_Fridolin Lion -
_Gervasius Lion * 1815 Merdingen, Baden Lion - Figlestahler
_Gregorius Lion * 1823 Merdingen, Baden Lion - Figlestahler
_Mathias Lion * 1821 Merdingen, Baden Lion - Figlestahler
_Vinzenz Lion * 1825 Merdingen, Baden Lion - Figlestahler
Annie Lippold * 1874 California + 1902 Oakland, Alameda, California Lippold - Häfele
August Gustave Lippold * 1877 California + 1949 Alameda, California Lippold - Häfele
Fred Lippold * 1872 California + 1949 Santa Cruz, California Lippold - Häfele
Hermann Joseph Lippold * 1880 Oakland, Alameda, California + 1940 Alameda, California Lippold - Häfele
Joseph Lippold * 1838 Prussia, Germany + 1886 Oakland, Alameda, California, USA -
Katharina Ludwig -
_Agatha Lyon * 1753 Merdingen, Baden + 1795 Gündlingen, Breisach, Baden -
Stephanus Mangold * 1803 Merdingen -
_Franz Anton "Frank" Manser * 1854 Gündlingen, Breisach, Baden + 1927 Wisconsin -
Anna Maria Marbach -
Maria Martini -
Jacob August Mathony * 1888 Straßburg, Elsaß + 1971 Städt. Klinikum, Karlsruhe, Baden Mathony - Arimond
Johann Baptist Mathony -
Johann Moritz Mathony * 1866 Prüm, Rheinland-Pfalz ? + 1927 Offenburg, Baden Mathony - Höhn
_Josephus Maurer * 1740 + 1782 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Magdalena Maurer * 1780 Gottenheim, Baden + 1857 Gündlingen, Breisach, Baden -
Maria Maybrunn * 1719 -
Elisabeth Mayer -
_Catharina Mayer * 1783 Wasenweiler, Baden, Germany + 1828 Gündlingen, Baden, Germany -
_Maria Mayer * 1724 + 1746 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Martinus Mayer * 1662 -
_Maximilian Mayer -
_Michael Mayer * 1747 -
Charles McKinzie * 1857 Pennsylvania + 1939 Fountain, Indiana, USA -
Harry McKinzie * 1887 Plymoth,Indiana + 1966 Yucaipa, San Bernardino, California McKinzie - Patterson
Harry Joseph McKinzie * 1924 Los Angeles, California + 2016 Citrus Heights, Sacramento, California, USA McKinzie - Allseits
Janet Lee McKinzie * 1958 Napa, California + 2007 Greenville, Washington, Mississippi McKinzie - Bell
Marilyn Louise Mckinzie * 1952 Napa, California + 2001 Sutherlin, Douglas, Oregon, USA McKinzie - Bell
Phyllis McMahan * 1895 California + 1983 Los Angeles Co, California -
Josephina Magdalena Maria Mendler * 1891 Straßburg, Elsaß + 1917 Berlin- Wilmersdorf Mendler - Engel
Michael Mendler -
_Joseph Menner * 1811 Merdingen, Baden + 1852 Merdingen, Baden -
Christian Merkle -
Theresia Merkle Merkle - Braun
_Rosa Merkt * 1750 Merdingen + 1815 Gündlingen, Breisach, Baden -
ANNA MARIA Meyer -
Benedictus Meyer * 1771 Wasenweiler, Baden Meyer - Bachmann
Catharina Meyer -
Catharina Meyer * 1764 Wasenweiler, Baden + 1833 Meyer - Bachmann
Conradus Meyer * 1767 Wasenweiler, Baden + 1768 Wasenweiler, Baden Meyer - Bachmann
Elisabetha Meyer * 1768 Waltershofen, Baden + 1859 Gündlingen Mayer - Belledin
Joannes Evangelista Meyer * 1772 Wasenweiler, Baden Meyer - Bachmann
Johann Matthias Meyer * 1732 Wasenweiler, Baden + 1772 Wasenweiler, Baden Meyer - Meyer
Josephus Stanislaus Martyr Meyer * 1766 Wasenweiler, Baden Meyer - Bachmann
Maria Elisabetha Meyer * 1760 Wasenweiler, Baden + 1761 Wasenweiler, Baden Meyer - Bachmann
Maria Elisabetha Meyer * 1762 Wasenweiler, Baden + 1763 Wasenweiler, Baden Meyer - Bachmann
Martinianus Sebastianus Meyer * 1769 Wasenweiler, Baden Meyer - Bachmann
Mathias Meyer * 1759 Wasenweiler, Baden Meyer - Bachmann
Matthias Meyer * 1711 -
_Adolf Meyer * 1844 Gündlingen, Breisach, Baden + 1849 Gündlingen, Breisach, Baden Meyer - Figlestahler
_Agatha Meyer * 1841 Gündlingen, Breisach, Baden Meyer - Figlestahler
_Anna Maria Meyer * 1741 Niederrimsingen, Baden -
_Anton Meyer * 1840 Gündlingen, Breisach, Baden Meyer - Figlestahler

Datenbank

Titel Häfele Alois, Kriegsverbrecher
Beschreibung

Über den verurteilten Kriegsverbrecher Alois Häfele läßt sich im vorliegenden Rahmen nicht erschöpfend schreiben, deswegen seien nur einige Eckpunkte aus seinem Leben genannt. Des Weiteren wird auf die umfangreiche Erwähnung Häfeles in der Literatur und in Dokumentationen insbesondere des Bundesarchivs verwiesen. Einige der nachfolgenden Informationen sind seinem handgeschriebenen Lebenslauf entnommen, welcher Bestandteil seiner Personalakte bei der Polizei bzw. der SS ist.   

 

Alois Häfele begann seine „Karriere“ um 1908 als Bäckerlehrling in Freiburg, war in gleicher Eigenschaft u. a. in Brugg in der Schweiz tätig, sowie ab 1911 wiederum in Freiburg bei verschiedenen Bäckereien: am 31.05.1911 arbeitete er in der Bäckerei Wilhelm Kiechling in der Hochbergstr. 19, am 30.07.1911 in der Feinbäckerei Heinrich Schulz in der Basler Str. 58a, und am 26.09.1911 findet man ihn beim Bäckermeister Friedrich Danzeisen in der Gauchstr. 23. Den 1. Weltkrieg erlebte er als Obermatrose bei der Kriegsmarine (II. Matr. Div. in Wilhelmshafen) des Kaiserreiches, in die er schon am 1. Oktober 1913 nach der Musterung eingetreten war.

 

Im November 1918 tauchte er in Karlsruhe als Bäckergeselle auf, wechselte aber am 19.April 1920 in den Polizeidienst und durchlief dort die übliche Laufbahn zum Polizeihauptwachtmeister, bis er am 20. September 1937 nach Freiburg versetzt wurde. Im Jahr 1939 gab es einen Abstecher nach Polen, er war dort Beamter der Schutzpolizei in Lodz. Am 1. Januar 1940 trat er in Freiburg der NSDAP bei und wurde Mitglied der SS- Stammabteilung Südwest, Bezirk 65, Freiburg als SS- Untersturmführer in der allgemeinen SS (SS-Nr. 354.180).

 

Ende Januar 1942 wurde er nach Chelmno / Kulmhof (Warthegau) in Polen versetzt als Mitglied der Wachmannschaft des Vernichtungslagers. Nach Auflösung des Lagers im Frühjahr 1943 wurde er nach Buchenwald versetzt und diente dort als Mitglied der Feldgendarmerie- Ersatzabteilung der Waffen- SS. Anscheinend kam er nach Kriegsende zunächst ungeschoren davon, denn von 1945 bis zu seinem Tod in 1966 wohnte er in Karlsruhe in der Kalliwodastraße 2. Er entging sogar einer Gefangenschaft. Da er im vorgerückten Alter war wurde er nicht mehr bei der Polizei eingestellt. Ab dem Jahr 1951 bezog er eine Pension.  

 

In Chelmno war Häfele als Leiter des sog. „Schloßkommandos“ u. a. dafür verantwortlich, dass die Auskleidung der jüdischen Häftlinge zum „Duschen“ sowie deren Verbringung in die Gaswagen reibungslos funktionierte. Es ist wichtig zu wissen, dass Chelmno ein reines Vernichtungslager war, die Häftlinge wurden nur dorthin gebracht um eliminiert zu werden. Ob Häfele mit eigener Hand jemanden umgebracht hat ist nicht schlüssig erwiesen, es gibt allerdings eine von einem Zeugen überlieferte Geschichte, er solle einen Häftling in den Kopf geschossen haben, um das Gehirn herauslaufen zu sehen.

 

Wegen seiner Vergangenheit wurde Häfele nach dem Krieg zunächst nicht belangt. Es gab ab 1948 Versuche von Spruchkammern ihn zur Rechenschaft zu ziehen, zeitweilig saß er während diesbezüglicher Untersuchungen in Haft. Zunächst wurde er am 22.6.1948 nur als Belasteter eingestuft, nachdem die vorangegangene Klageschrift vom 7.6.1948 beantragt hatte ihn als Hauptschuldigen einzureihen. Individueller Tatbestand lt. Anklageschrift: „Häfele wird beschuldigt, sich an Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt zu haben. Er hat sich lt. eigenen Angaben als Angehöriger des Einsatzkommandos „Reichsführer SS Himmler“ in den Jahren 1943/45 auf dem Kommando Kulmhof, einer Vernichtungsstätte für Juden, an der Vergasung und Tötung zahlreicher Menschen beteiligt.“ Sonderbarer Weise waren später dann sowohl die Spruchkammerakten als auch seine Personalakte verschwunden. Über die zunächst vergebliche Suche nach diesen Akten gibt es einen langen Schriftverkehr zwischen Gerichten, staatlichen Institutionen und dem Generallandesarchiv. Ende 1955 wurde Häfele auf ein Gnadengesuch hin vom damaligen Ministerpräsidenten Müller zum Mitläufer herabgestuft. Angeklagt wurde er erst sehr viel später.  

 

Auszug aus einer Akte zur gerichtlichen Voruntersuchung des Landgerichts Bonn vom 18. Sptember 1961: „Häfele, damals Polizeimeister bezw. Revierleutnant, soll das Arbeitskommando der zur Reinigung der Gaswagen gezwungenen Juden geleitet und den zur Vergasung bestimmten Opfern zuvor Ansprachen des Inhalts gehalten haben, sie sollten nach Deutschland zum Arbeitseinsatz gebracht und müßten vorher gebadet werden. Auf Grund dieser Vorspiegelungen sollten die Opfer ohne Argwohn ihre Bekleidung ablegen und sich in die Gaswagen führen lassen. Auch Burmeister soll wiederholt derartige Ansprachen gehalten haben“ (Anm: Walter Burmeister war einer der Fahrer der Gaswagen. Das jüdische Arbeitskommando zur Reinigung der Gaswagen wurde gewöhnlich nach einer Woche ausgewechselt, d. h. es wurde neue herangezogen und die Vorgänger wurden liquidiert).  

 

Zeugen gegenüber, die sagten sie würde sich zu so einer Tätigkeit nicht hergeben, hatte Häfele sich wie folgt geäußert: „Da gewöhnt man sich daran, egal ob Männlein, Weiblein oder Kinder. Das ist genau so wie wenn man einen Käfer tottritt“, wobei er die entsprechenden Bewegungen mit dem Fuß auf dem Boden machte. Im Spruchkammerverfahren hatte Häfele dies zugegeben, bezeichnet es später aber als eine übliche Prahlerei unter Kameraden. Zeugenaussagen belegen auch dass Häfele für seine „guten Dienste“ 4 Wochen Sonderurlaub sowie als besondere Belohnung einen Urlaubszuschuß von 850,- RM erhielt. Am 5.1.1944 wurde Häfele lt. den Ermittlungen der Spruchkammer in Anwesenheit des Reichsführers-SS Heinrich Himmer zum Revierleutnant befördert. (Quellen: GLAK Sign. 465/2 Nr. 15877, Bundesarchiv BArch R 9361 III_63583, BArch R 9361 III_528372)

 

Häfele wurde 1963 im Bonner Prozeß als „Gehilfe ohne eigenen Tätervorsatz“ zunächst zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der infolge Zeugenaussagen erhobene Vorwurf, er hätte eingenhändig 4 Häftlinge mit der Pistole erschossen konnte nicht bewiesen werden, da verschiedene Aussagen sich widersprachen. In der Revision wurde das Urteil 1965 auf 13 Jahre reduziert, wobei die Zahl der Opfer für deren Tod er Beihilfe leistete auf 96.100 Fälle festgelegt wurde. Gestorben ist er 1966 zu Hause in seiner Wohnung in Karlsruhe-Mühlburg in der Kalliwodastr. 2. Er hatte also wohl die Haft nie antreten müssen. Begraben wurde Häfele auf dem Friedhof Mühlburg, Fußweg 20, Nr. 61, Karlsruhe, Baden (das Grab wurde 1997 abgeräumt, die Urne seiner Ehefrau wurde in das Urnengrab der beiden Töchter umgebettet).

 

Es gibt einige Ungereimheiten in Häfeles Lebenslauf. So hatte er zum einen in 1931 als Polizist am Mühlburger Tor in Karlsruhe einem SS- Mann namens Eugen Müller „Uniform und sämtliche Ausrüstungs- Gegenstände“ ausgezogen, weil dies gegen das damals bestehende Uniformverbot der noch bestehenden Weimarer Republik verstieß, und ihn vorläufig festgenommen. Der Karlsruher „Führer“ (Badisches NS- „Kampfblatt“ des späteren Gauleiters Robert Wagner) berichtete am 15. Januar 1931 in einem Artikel darüber. Der Fall wurde aktenkundig, weil der Uniformträger vor dem Verwaltungsgericht dagegen klagte. Der Klage wurde stattgegeben, und die Maßnahme des Polizisten Häfele als unverhältnismäßig eingestuft. In einer anderen Sache kam von der Deutschen Dienststelle (WASt) schriftlich die Auskunft „Herr Häfele ist in einer Zu- und Abgangsliste der Standortarrestanstalt Karlsruhe vom 10.12.1940 bis zum 31.12.1940 wegen verschärftem Arrest eingetragen. Als Dienstgrad ist Unteroffizier vermerkt“. Gründe für diese Arrestierung sind nicht genannt. Inwieweit diese Dinge Einfluß auf seine Laufbahn hatten kann nicht beurteilt werden.

 

Seine Familiengeschichte ist ebenfalls ziemlich interessant und verdient es hier besonders erwähnt zu werden. Alois Häfele war ein Sohn von Amand Häfele (1861-1934), der als unehelicher Sohn der Amalia Häfele in Gündlingen geboren wurde. Im Fragebogen von Alois Häfele, welcher Bestandteil seiner SS- Akte ist, ist als Kindsvater seines Vaters der Tapetenfabrikant Franz Joseph Müller von  Erismann + Cie. aus Breisach angegeben; ob dies der Wahrheit entspricht konnte bisher nicht überprüft werden. Ein weiteres uneheliches Kind der Amalia Häfele ist 1871 geboren und gestorben. Die Mutter wanderte in 1873 nach USA aus und verheiratete sich im Januar 1877 in Oakland, Kalifornien mit dem deutschstämmigen Joseph Lippold, der zwei Kinder aus einer vorherigen Heirat mit in die Ehe brachte, während Amand im Alter von 12 Jahren in Gündlingen zurück blieb. Auch die ein Jahr ältere Schwester Walburga wanderte nach USA aus. Aus der ehelichen Verbindung der Amalia Häfele in Kalifornien gingen zwei weitere Kinder hervor. Einer ihrer beiden gemeinsamen Söhne mit Joseph Lippold verübte 1940 Selbstmord durch Erhängen, der andere starb 1949 eines natürlichen Todes. Beide waren nicht verheiratet. In 1882 wollte Amand nach Amerika zu seiner Mutter und seinem Stiefvater auswandern, die Auswanderung unterblieb jedoch (StAF B 694/1 Nr. 1388 "Auswanderung des ledigen Landwirts Amand Häfele von Gündlingen zu seiner Mutter nach San Francisco, Nordamerika", 1882-1885). Amand blieb in Gündlingen und heiratete in 1893 Emma Wolf. Ihr erster Sohn Vinzenz starb 1913 mit 21 Jahren in Freiburg an Tuberkulose. Als zweites Kind wurde Alois am 05.07.1893 in Gündlingen geboren und machte später als Polizeibeamter und SS-Wachmann die oben beschriebene „Karriere“. Sein Abstammungsnachweis, der Teil der Personalakte ist, enthält einige recht dunkle Flecken. Üblicher Weise mußte damals der „Nachweis der arischen Abstammung“ für SS-Angehörige über 5 Generationen geführt werden, bei Häfele war schon beim Großvater Schluß. Auch die Auswanderung der Großmutter Amalia nach Amerika ist darin aktenkundig. Es scheint ihm nicht geschadet zu haben.  


Für Gündlingen existiert seit Juli 2023 ein Ortsfamilienbuch "Die Familiengeschichte von Gündlingen 1600-1910" erhältlich im Cardamina- Verlag Koblenz, Autor Andreas Zipfel-Waag, ISBN: 978-3-86424-620-3

https://www.cardamina.net/artikeldetails.php?aid=827

 

         

Hochgeladen 2022-10-28 11:57:29.0
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