Häfele Alois, Kriegsverbrecher

Über den verurteilten Kriegsverbrecher Alois Häfele läßt sich im vorliegenden Rahmen nicht erschöpfend schreiben, deswegen seien nur einige Eckpunkte aus seinem Leben genannt. Des Weiteren wird auf die umfangreiche Erwähnung Häfeles in der Literatur und in Dokumentationen insbesondere des Bundesarchivs verwiesen. Einige der nachfolgenden Informationen sind seinem handgeschriebenen Lebenslauf entnommen, welcher Bestandteil seiner Personalakte bei der Polizei bzw. der SS ist.   

 

Alois Häfele begann seine „Karriere“ um 1908 als Bäckerlehrling in Freiburg, war in gleicher Eigenschaft u. a. in Brugg in der Schweiz tätig, sowie ab 1911 wiederum in Freiburg bei verschiedenen Bäckereien: am 31.05.1911 arbeitete er in der Bäckerei Wilhelm Kiechling in der Hochbergstr. 19, am 30.07.1911 in der Feinbäckerei Heinrich Schulz in der Basler Str. 58a, und am 26.09.1911 findet man ihn beim Bäckermeister Friedrich Danzeisen in der Gauchstr. 23. Den 1. Weltkrieg erlebte er als Obermatrose bei der Kriegsmarine (II. Matr. Div. in Wilhelmshafen) des Kaiserreiches, in die er schon am 1. Oktober 1913 nach der Musterung eingetreten war.

 

Im November 1918 tauchte er in Karlsruhe als Bäckergeselle auf, wechselte aber am 19.April 1920 in den Polizeidienst und durchlief dort die übliche Laufbahn zum Polizeihauptwachtmeister, bis er am 20. September 1937 nach Freiburg versetzt wurde. Im Jahr 1939 gab es einen Abstecher nach Polen, er war dort Beamter der Schutzpolizei in Lodz. Am 1. Januar 1940 trat er in Freiburg der NSDAP bei und wurde Mitglied der SS- Stammabteilung Südwest, Bezirk 65, Freiburg als SS- Untersturmführer in der allgemeinen SS (SS-Nr. 354.180).

 

Ende Januar 1942 wurde er nach Chelmno / Kulmhof (Warthegau) in Polen versetzt als Mitglied der Wachmannschaft des Vernichtungslagers. Nach Auflösung des Lagers im Frühjahr 1943 wurde er nach Buchenwald versetzt und diente dort als Mitglied der Feldgendarmerie- Ersatzabteilung der Waffen- SS. Anscheinend kam er nach Kriegsende zunächst ungeschoren davon, denn von 1945 bis zu seinem Tod in 1966 wohnte er in Karlsruhe in der Kalliwodastraße 2. Er entging sogar einer Gefangenschaft. Da er im vorgerückten Alter war wurde er nicht mehr bei der Polizei eingestellt. Ab dem Jahr 1951 bezog er eine Pension.  

 

In Chelmno war Häfele als Leiter des sog. „Schloßkommandos“ u. a. dafür verantwortlich, dass die Auskleidung der jüdischen Häftlinge zum „Duschen“ sowie deren Verbringung in die Gaswagen reibungslos funktionierte. Es ist wichtig zu wissen, dass Chelmno ein reines Vernichtungslager war, die Häftlinge wurden nur dorthin gebracht um eliminiert zu werden. Ob Häfele mit eigener Hand jemanden umgebracht hat ist nicht schlüssig erwiesen, es gibt allerdings eine von einem Zeugen überlieferte Geschichte, er solle einen Häftling in den Kopf geschossen haben, um das Gehirn herauslaufen zu sehen.

 

Wegen seiner Vergangenheit wurde Häfele nach dem Krieg zunächst nicht belangt. Es gab ab 1948 Versuche von Spruchkammern ihn zur Rechenschaft zu ziehen, zeitweilig saß er während diesbezüglicher Untersuchungen in Haft. Zunächst wurde er am 22.6.1948 nur als Belasteter eingestuft, nachdem die vorangegangene Klageschrift vom 7.6.1948 beantragt hatte ihn als Hauptschuldigen einzureihen. Individueller Tatbestand lt. Anklageschrift: „Häfele wird beschuldigt, sich an Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt zu haben. Er hat sich lt. eigenen Angaben als Angehöriger des Einsatzkommandos „Reichsführer SS Himmler“ in den Jahren 1943/45 auf dem Kommando Kulmhof, einer Vernichtungsstätte für Juden, an der Vergasung und Tötung zahlreicher Menschen beteiligt.“ Sonderbarer Weise waren später dann sowohl die Spruchkammerakten als auch seine Personalakte verschwunden. Über die zunächst vergebliche Suche nach diesen Akten gibt es einen langen Schriftverkehr zwischen Gerichten, staatlichen Institutionen und dem Generallandesarchiv. Ende 1955 wurde Häfele auf ein Gnadengesuch hin vom damaligen Ministerpräsidenten Müller zum Mitläufer herabgestuft. Angeklagt wurde er erst sehr viel später.  

 

Auszug aus einer Akte zur gerichtlichen Voruntersuchung des Landgerichts Bonn vom 18. Sptember 1961: „Häfele, damals Polizeimeister bezw. Revierleutnant, soll das Arbeitskommando der zur Reinigung der Gaswagen gezwungenen Juden geleitet und den zur Vergasung bestimmten Opfern zuvor Ansprachen des Inhalts gehalten haben, sie sollten nach Deutschland zum Arbeitseinsatz gebracht und müßten vorher gebadet werden. Auf Grund dieser Vorspiegelungen sollten die Opfer ohne Argwohn ihre Bekleidung ablegen und sich in die Gaswagen führen lassen. Auch Burmeister soll wiederholt derartige Ansprachen gehalten haben“ (Anm: Walter Burmeister war einer der Fahrer der Gaswagen. Das jüdische Arbeitskommando zur Reinigung der Gaswagen wurde gewöhnlich nach einer Woche ausgewechselt, d. h. es wurde neue herangezogen und die Vorgänger wurden liquidiert).  

 

Zeugen gegenüber, die sagten sie würde sich zu so einer Tätigkeit nicht hergeben, hatte Häfele sich wie folgt geäußert: „Da gewöhnt man sich daran, egal ob Männlein, Weiblein oder Kinder. Das ist genau so wie wenn man einen Käfer tottritt“, wobei er die entsprechenden Bewegungen mit dem Fuß auf dem Boden machte. Im Spruchkammerverfahren hatte Häfele dies zugegeben, bezeichnet es später aber als eine übliche Prahlerei unter Kameraden. Zeugenaussagen belegen auch dass Häfele für seine „guten Dienste“ 4 Wochen Sonderurlaub sowie als besondere Belohnung einen Urlaubszuschuß von 850,- RM erhielt. Am 5.1.1944 wurde Häfele lt. den Ermittlungen der Spruchkammer in Anwesenheit des Reichsführers-SS Heinrich Himmer zum Revierleutnant befördert. (Quellen: GLAK Sign. 465/2 Nr. 15877, Bundesarchiv BArch R 9361 III_63583, BArch R 9361 III_528372)

 

Häfele wurde 1963 im Bonner Prozeß als „Gehilfe ohne eigenen Tätervorsatz“ zunächst zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der infolge Zeugenaussagen erhobene Vorwurf, er hätte eingenhändig 4 Häftlinge mit der Pistole erschossen konnte nicht bewiesen werden, da verschiedene Aussagen sich widersprachen. In der Revision wurde das Urteil 1965 auf 13 Jahre reduziert, wobei die Zahl der Opfer für deren Tod er Beihilfe leistete auf 96.100 Fälle festgelegt wurde. Gestorben ist er 1966 zu Hause in seiner Wohnung in Karlsruhe-Mühlburg in der Kalliwodastr. 2. Er hatte also wohl die Haft nie antreten müssen. Begraben wurde Häfele auf dem Friedhof Mühlburg, Fußweg 20, Nr. 61, Karlsruhe, Baden (das Grab wurde 1997 abgeräumt, die Urne seiner Ehefrau wurde in das Urnengrab der beiden Töchter umgebettet).

 

Es gibt einige Ungereimheiten in Häfeles Lebenslauf. So hatte er zum einen in 1931 als Polizist am Mühlburger Tor in Karlsruhe einem SS- Mann namens Eugen Müller „Uniform und sämtliche Ausrüstungs- Gegenstände“ ausgezogen, weil dies gegen das damals bestehende Uniformverbot der noch bestehenden Weimarer Republik verstieß, und ihn vorläufig festgenommen. Der Karlsruher „Führer“ (Badisches NS- „Kampfblatt“ des späteren Gauleiters Robert Wagner) berichtete am 15. Januar 1931 in einem Artikel darüber. Der Fall wurde aktenkundig, weil der Uniformträger vor dem Verwaltungsgericht dagegen klagte. Der Klage wurde stattgegeben, und die Maßnahme des Polizisten Häfele als unverhältnismäßig eingestuft. In einer anderen Sache kam von der Deutschen Dienststelle (WASt) schriftlich die Auskunft „Herr Häfele ist in einer Zu- und Abgangsliste der Standortarrestanstalt Karlsruhe vom 10.12.1940 bis zum 31.12.1940 wegen verschärftem Arrest eingetragen. Als Dienstgrad ist Unteroffizier vermerkt“. Gründe für diese Arrestierung sind nicht genannt. Inwieweit diese Dinge Einfluß auf seine Laufbahn hatten kann nicht beurteilt werden.

 

Seine Familiengeschichte ist ebenfalls ziemlich interessant und verdient es hier besonders erwähnt zu werden. Alois Häfele war ein Sohn von Amand Häfele (1861-1934), der als unehelicher Sohn der Amalia Häfele in Gündlingen geboren wurde. Im Fragebogen von Alois Häfele, welcher Bestandteil seiner SS- Akte ist, ist als Kindsvater seines Vaters der Tapetenfabrikant Franz Joseph Müller von  Erismann + Cie. aus Breisach angegeben; ob dies der Wahrheit entspricht konnte bisher nicht überprüft werden. Ein weiteres uneheliches Kind der Amalia Häfele ist 1871 geboren und gestorben. Die Mutter wanderte in 1873 nach USA aus und verheiratete sich im Januar 1877 in Oakland, Kalifornien mit dem deutschstämmigen Joseph Lippold, der zwei Kinder aus einer vorherigen Heirat mit in die Ehe brachte, während Amand im Alter von 12 Jahren in Gündlingen zurück blieb. Auch die ein Jahr ältere Schwester Walburga wanderte nach USA aus. Aus der ehelichen Verbindung der Amalia Häfele in Kalifornien gingen zwei weitere Kinder hervor. Einer ihrer beiden gemeinsamen Söhne mit Joseph Lippold verübte 1940 Selbstmord durch Erhängen, der andere starb 1949 eines natürlichen Todes. Beide waren nicht verheiratet. In 1882 wollte Amand nach Amerika zu seiner Mutter und seinem Stiefvater auswandern, die Auswanderung unterblieb jedoch (StAF B 694/1 Nr. 1388 "Auswanderung des ledigen Landwirts Amand Häfele von Gündlingen zu seiner Mutter nach San Francisco, Nordamerika", 1882-1885). Amand blieb in Gündlingen und heiratete in 1893 Emma Wolf. Ihr erster Sohn Vinzenz starb 1913 mit 21 Jahren in Freiburg an Tuberkulose. Als zweites Kind wurde Alois am 05.07.1893 in Gündlingen geboren und machte später als Polizeibeamter und SS-Wachmann die oben beschriebene „Karriere“. Sein Abstammungsnachweis, der Teil der Personalakte ist, enthält einige recht dunkle Flecken. Üblicher Weise mußte damals der „Nachweis der arischen Abstammung“ für SS-Angehörige über 5 Generationen geführt werden, bei Häfele war schon beim Großvater Schluß. Auch die Auswanderung der Großmutter Amalia nach Amerika ist darin aktenkundig. Es scheint ihm nicht geschadet zu haben.  


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Zeige Nachnamen, die folgendermaßen beginnen

Vorname Familienname Details Eltern
Anastasia Grünfelder -
Anna Maria Grünfelder * 1748 -
Walburga Grünfelder + 1772 Merdingen, Baden -
Edith Helen Guillermo * 1959 Los Angeles, CA + 2011 Mercy Medical Center Slack - Harding Guillermo
Kimmie M Guillermo * 1961 Los Angeles, California + 2012 San Bernardino County, California, USA Slack - Harding Guillermo
_Catharina Gutmann * 1746 Gündlingen, Breisach, Baden Gutmann - Schächtele
_Maria Gutmann * 1831 -
_Mathias Gutmann * 1724 + 1750 Gündlingen, Baden -
CONRAD Haberer * 1634 -
MARGARETHA Haberer * 1660 Riegel, Baden Haberer - Kummler
Joannes Hadorn * 1608 -
_Barbara Hadorn * 1639 Schilfdorff, Bernergebiet, CH + 1703 Gündlingen, Breisach, Baden Hadorn -
Häfele * 1853 Gündlingen, Breisach, Baden + 1853 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Figlestahler
Häfele * 1851 Gündlingen, Breisach, Baden + 1851 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Figlestahler
Alois Häfele * 1893 Gündlingen, Breisach, Baden + 1966 Kalliwodastr. 2, Karlsruhe, Baden Häfele - Wolf
AMALIA Maria Häfele * 1836 Gündlingen, Breisach, Baden + 1920 Alameda County, California, USA Häfele - Figlestahler
Amand Häfele * 1861 Gündlingen, Breisach, Baden + 1934 Müller - Häfele
August Häfele * 1871 Gündlingen, Breisach, Baden + 1871 Gündlingen, Breisach, Baden Müller - Häfele
Daniel Häfele * 1811 Gündlingen, Breisach, Baden + 1867 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Nothstein
Else Irmgard Emilie Häfele * 1922 Karlsruhe, Baden + 2008 Karlsruhe, Baden Häfele - Faas
Hannelore Häfele * 1926 Karlsruhe, Baden + 2005 Karlsruhe, Baden Häfele - Faas
Johann Georg Häfele -
Johannes Häfele * 1780 Merdingen + 1853 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Strübich
Karl Häfele * 1841 Gündlingen, Breisach, Baden + 1900 Breisach am Rhein, Baden Häfele - Figlestahler
Maria Häfele * 1777 Merdingen, Baden Häfele - Strübich
Rosa Häfele * 1839 Gündlingen, Breisach, Baden + 1907 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Figlestahler
Stephan Häfele * 1844 Gündlingen, Breisach, Baden + 1844 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Figlestahler
Susanna Häfele * 1769 Merdingen, Baden + 1811 Merdingen, Baden Häfele - Schopp
Vinzenz Häfele * 1892 Gündlingen, Breisach, Baden + 1913 Häfele - Wolf
Walburga Häfele * 1835 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Figlestahler
_Anton Häfele * 1831 Gündlingen, Breisach, Baden + 1877 Gündlingen, Breisach, Baden - Häfele
_August Häfele * 1881 Gündlingen, Breisach, Baden + 1903 Staufen Häfele - Karle
_Barbara Häfele * 1814 Gündlingen, Breisach, Baden + 1880 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Nothstein
_Carolina Häfele * 1833 Gündlingen, Breisach, Baden - Häfele
_Christian Häfele * 1847 Gündlingen, Breisach, Baden - Häfele
_Elisabetha Häfele * 1809 Gündlingen, Breisach, Baden + 1886 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Nothstein
_Elise Häfele * 1882 Gündlingen, Breisach, Baden + 1959 Schlatt Häfele - Karle
_Eva Häfele * 1845 Gündlingen, Breisach, Baden + 1872 Gündlingen, Breisach, Baden - Häfele
_Franz Joseph Häfele * 1842 Gündlingen, Breisach, Baden - Häfele
_Ignatz Häfele * 1775 Merdingen, Baden + 1817 Merdingen, Baden Häfele - Strübich
_Johann Häfele * 1839 Gündlingen, Baden + 1839 Gündlingen, Baden - Häfele
_Johann Baptist Häfele * 1743 Merdingen, Baden Häfele - Schopp
_Johannes Häfele * 1819 Gündlingen, Amt Breisach, Baden Häfele - Nothstein
_Johannes Häfele * 1810 Merdingen + 1849 Häfele - Schlachter
_Joseph Häfele * 1837 Gündlingen, Breisach, Baden + 1837 Gündlingen, Breisach, Baden - Häfele
_Justinus Häfele * 1850 Gündlingen, Breisach, Baden - Häfele
_Karl Häfele * 1887 Gündlingen, Breisach, Baden + 1888 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Karle
_Karl Häfele * 1886 Gündlingen, Breisach, Baden + 1886 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Karle
_Katharina Häfele * 1813 Gündlingen, Breisach, Baden + 1885 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Nothstein
_Kreszentia Häfele * 1797 Munzingen, Baden Häfele - Schlachter
_Maria Häfele * 1848 Gündlingen, Breisach, Baden - Häfele
_Maria Josepha Häfele * 1816 Gündlingen, Breisach, Baden + 1816 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Nothstein
_Maria Josepha Häfele * 1842 Gündlingen, Breisach, Baden - Häfele
_Maria Josepha Häfele * 1848 Gündlingen, Breisach, Baden + 1923 Gündlingen, Breisach, Baden - Häfele
_Marie Häfele * 1808 Merdingen, Baden + 1899 Merdingen, Baden Häfele - Schlachter
_Matthäus Häfele * 1851 Gündlingen, Breisach, Baden - Häfele
_Max Häfele * 1878 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Karle
_Rosa Häfele * 1839 Gündlingen, Breisach, Baden + 1917 Gündlingen, Breisach, Baden - Häfele
_Rosa Häfele * 1879 Gündlingen, Breisach, Baden + 1879 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Karle
_Rosina Häfele * 1814 Merdingen, Baden + 1845 Merdingen, Baden Häfele - Schlachter
_Sabinus Häfele * 1856 Gündlingen, Breisach, Baden + 1871 Gündlingen, Breisach, Baden - Häfele
_Sophia Häfele * 1889 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Karle
_Stephania Häfele * 1817 Gündlingen, Breisach, Baden + 1867 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Nothstein
_Wilhelm Häfele * 1883 Gündlingen, Breisach, Baden Häfele - Karle
Maria Hagen -
Agatha Hanser * 1816 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
Anna Hanser * 1703 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Volz
Anna Catharina Hanser * 1679 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Dienger
Anna Maria Hanser * 1713 Gündlingen, Breisach, Baden + 1742 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
Antonius Hanser * 1674 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Dienger
Antonius Hanser * 1829 Gündlingen, Breisach, Baden + 1893 Hanser - Wiedensohler
Blasius Hanser * 1759 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Käppele
Carolina Hanser * 1814 Gündlingen, Breisach, Baden + 1893 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
Catharina Hanser * 1722 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
Catharina Hanser * 1782 Gündlingen, Breisach, Baden + 1842 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Conradus Hanser * 1822 Gündlingen + 1849 Gündlingen - Hanser
Conradus Hanser * 1821 Gündlingen, Breisach, Baden + 1892 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Cunegundis Hanser * 1747 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Maybrunn
Elisabeth Hanser * 1811 Gündlingen, Breisach, Baden + 1881 Gündlingen, Breisach, Baden Lay - Hanser
Elisabetha Hanser * 1811 Gündlingen, Breisach, Baden + 1884 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Fidelis Hanser * 1810 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
Fridolinus Hanser * 1745 Gündlingen, Breisach, Baden + 1745 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Maybrunn
Genoveva Hanser * 1819 Gündlingen, Amt Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
Georgius Hanser * 1781 Gündlingen, Breisach, Baden + 1781 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Gertrudis Hanser * 1761 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Käppele
Gregorius Hanser * 1749 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Maybrunn
Joanes Evangelista Hanser * 1789 Gündlingen, Breisach, Baden + 1789 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Joannes Hanser * 1673 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Dienger
Joannes Hanser * 1714 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
JOANNES Hanser * 1700 Gündlingen, Breisach, Baden + 1756 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Volz
Joannes Baptista Hanser * 1786 Gündlingen, Breisach, Baden + 1790 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Burkart
Joannes Evangelist Hanser * 1752 Gündlingen, Breisach, Baden + 1779 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Käppele
Joannes Evangelist Hanser * 1779 Gündlingen, Breisach, Baden + 1782 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Joannes Georgius Hanser * 1717 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
Joannes Georgius Hanser * 1756 Gündlingen, Breisach, Baden + 1756 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Käppele
Joannes Georgius Hanser * 1788 Gündlingen, Breisach, Baden + 1869 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Joannes Jacobus Hanser * 1701 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Volz
Johannes Baptista Hanser * 1795 Gündlingen, Breisach, Baden + 1863 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Johannes Georgius Hanser * 1801 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Burkart
Joseph Hanser * 1806 Gündlingen, Breisach, Baden + 1883 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
Josephus Hanser * 1705 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Volz
Magdalena Hanser * 1778 Gündlingen, Breisach, Baden + 1778 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Magdalena Hanser * 1789 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Burkart
Magdalena Hanser * 1791 Gündlingen, Breisach, Baden + 1836 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Maria Hanser * 1687 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Dienger
Maria Hanser * 1787 Gündlingen, Baden + 1880 Gündlingen, Baden Hanser - Burkart
Maria Hanser * 1785 Gündlingen, Breisach, Baden + 1785 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Sitterle
Maria Anna Hanser * 1775 Gündlingen, Breisach, Baden + 1830 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Glockner
Maria Anna Hanser * 1751 Gündlingen, Breisach, Baden + 1813 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Käppele
Maria Anna Hanser * 1795 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Burkart
Maria Josepha Hanser * 1820 Gündlingen, Breisach, Baden + 1884 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Maria Ursula Hanser * 1783 Gündlingen, Breisach, Baden + 1834 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Michael Hanser * 1757 Gündlingen, Breisach, Baden + 1757 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Käppele
Michael Hanser * 1808 Gündlingen, Breisach, Baden + 1861 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
nn Hanser * 1786 Gündlingen, Breisach, Baden + 1786 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
nn Hanser * 1790 Gündlingen, Breisach, Baden + 1790 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
nn Hanser * 1724 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
Paulus Hanser * 1793 Gündlingen, Breisach, Baden + 1793 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Burkart
Philippus Jacobus Hanser * 1785 Gündlingen, Breisach, Baden + 1805 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Raphael Hanser * 1783 Gündlingen, Breisach, Baden + 1785 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Sitterle
Regina Hanser * 1797 Gündlingen, Breisach, Baden + 1798 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Burkart
Regina Hanser * 1719 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
Rosa Hanser * 1830 Gündlingen, Breisach, Baden + 1879 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Salome Hanser * 1720 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
Stephan Hanser * 1805 Gündlingen, Breisach, Baden + 1837 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
Stephanus Hanser * 1773 Gündlingen, Baden + 1823 Gündlingen, Baden Hanser - Glockner
Stephanus Hanser * 1716 Gündlingen, Breisach, Baden + 1797 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
Stephanus Hanser * 1750 Gündlingen, Breisach, Baden + 1823 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Käppele
Theresia Hanser * 1816 Gündlingen, Breisach, Baden + 1827 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wolf
Ursula Hanser * 1754 Gündlingen, Breisach, Baden + 1765 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Käppele
Ursula Hanser * 1681 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Dienger
Walburga Hanser * 1814 Gündlingen, Baden, Germany + 1880 Philadelphia, Philadelphia, Pennsylvania Hanser - Wolf
_Anna Maria Hanser * 1688 Gündlingen Hanser - Heckler (Glöckler)
_ANTHONIUS Hanser * 1595 + 1660 -
_ANTHONIUS Hanser * 1638 + 1667 Gündlingen, Baden Hanser -
_Barbara Hanser * 1692 Gündlingen Hanser - Heckler (Glöckler)
_CATHARINA Hanser * 1675 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Dienger
_Eleonora Hanser * 1832 Uffhausen, Pfarrei St. Georgen, Freiburg, Baden -
_ELISABETH Hanser * 1661 Gündlingen, Breisach, Baden + 1723 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Schuler
_Georgius Hanser * 1660 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Schuler
_JOANNES "Hanss" Hanser * 1646 + 1707 Gündlingen, Breisach, Baden -
_JOANNES JACOBUS Hanser * 1668 Gündlingen, Breisach, Baden + 1737 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Lang
_Mathias Hanser * 1663 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Schuler
_Stephanus Hanser * 1685 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Dienger
_Ursula Hanser * 1686 Gündlingen Hanser - Heckler (Glöckler)
_Ursula Hanser * 1687 Gündlingen + 1687 Gündlingen Hanser - Heckler (Glöckler)
_Verena Hanser * 1812 Gündlingen, Breisach, Baden + 1864 Gündlingen, Breisach, Baden Hanser - Wiedensohler
JOANNES Hänsler * 1665 -
Joannes Hänsler * 1699 Waltershofen Hänsler - Dörn (Düer
Joannes Casparus Hänsler * 1694 Waltershofen Hänsler - Dörn (Düer
_CHRISTIAN Hänsler * 1686 Waltershofen Hänsler - Dörn (Düer
_MARIA ANNA Hänsler * 1731 Waltershofen, Riegel, Baden + 1799 Gündlingen, Breisach, Baden Hänsler - Westermeyer
Leo Vivion "Burns" Harding * 1906 Verona, Sutter, California, USA + 1984 Larkspur, Marin County, California, USA -
Edith Maybelle Harding Guillermo * 1941 Los Angeles, Los Angeles, California, USA + 2011 san bernardino california Harding - Castor
_Franziska Frances" Haßler (Hasler) * 1824 Wyhl, Baden, Germany + 1875 Philadelphia, Pennsylvania -
Johan Baptist Hau * 1782 Neumühle, Breisach am Rhein, Breisgau-Hochschwarzwald, Baden-Württemberg, Deutschland + 1858 Breisach am Rhein, Breisgau-Hochschwarzwald, Baden-Württemberg, Deutschland -
Natalie Pauline Hau * 1814 Breisach am Rhein + 1860 Breisach am Rhein Hau - Sartori
Karl Albert Hauser -
Maria Anna Häusler * 1811 Merdingen + 1876 Gündlingen, Breisach, Baden -
Maria Heckler (Glöckler) -
_Elisabetha Heidenschild + 1765 Gündlingen, Breisach, Baden -
Catharina Helbling * 1722 Waltershofen, Baden Helblinger - Zerber (Weber)
Joannes Helbling * 1724 Waltershofen, Baden Helblinger - Zerber (Weber)
Joseph Helbling * 1726 Waltershofen, Baden Helblinger - Zerber (Weber)
Magdalena Helbling * 1729 Waltershofen, Baden Helblinger - Zerber (Weber)
Maria Helbling * 1720 Waltershofen, Baden Helblinger - Zerber (Weber)
JOANNES Helblinger * 1699 -
MARIA ANNA Helblinger * 1732 Waltershofen, Baden + 1788 Gündlingen, Breisach, Baden Helblinger - Zerber (Weber)
Elise Emma Hengst * 1894 Karlsruhe, Baden, Deutschland + 1976 Karlsruhe, Baden Hengst - Deppeler
Karl Friedrich Georg Hengst -
Catharina Herberger * 1743 Merdingen, Baden -
KAROLINA Anna Agatha Herbst * 1846 Breisach, Baden, Germany Herbst - Marbach
Theodor Herbst -
ANNA MARIA Hermann * 1655 Breisach, Freiburg, Baden Hermann - Ortlieb
Anna Maria Hermann * 1648 Breisach, Freiburg, Baden Hermann - Ortlieb
Anna Maria Hermann * 1645 Breisach, Freiburg, Baden Hermann - Ortlieb
Conrad Hermann * 1650 Breisach, Freiburg, Baden Hermann - Ortlieb
Georg Friedrich Hermann * 1646 Breisach, Freiburg, Baden Hermann - Ortlieb
JOHANN ADAM Hermann * 1624 -
Valeria Hermann * 1653 Breisach, Freiburg, Baden Hermann - Ortlieb
Vitalis Hermann * 1857 Breisach, Freiburg, Baden Hermann - Ortlieb
_Margaretha Hermann * 1645 + 1680 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Maria Ursula Hermann -
Fred Greer Herrington * 1867 Dublin, Indiana + 1952 Ventura -
Nadine Herrington * 1923 Los Angeles, California + 1996 Los Angeles Herrington - McMahan
Paul B. Herrington * 1888 McKeesport, Pennsylvania + 1985 Elmira, Lane, Oregon, United States of America Herrington - Bratton
Paul Bratton Herrington * 1926 Monrovia, Los Angeles, California + 1991 Multnomah, Oregon, United States Herrington - McMahan
Paul Bratton Herrington * 1898 Bloomington, Indiana + 1985 Elmira, Lane, Oregon -
_ANNA MARIA Herz * 1734 Gündlingen, Breisach, Baden + 1784 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Catharina Herz * 1798 Gündlingen, Breisach, Baden + 1872 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Joannes Georgius Herz * 1759 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Johannes Herz * 1818 Gündlingen, Breisach, Baden + 1879 Gündlingen, Breisach, Baden -
_Ferdinand Hess * 1831 Gottenheim, Baden + 1913 Chillicothe, Ross County, Ohio -
_Florian Hess * 1830 Gottenheim, Baden + 1897 Chillicothe, Ross, Ohio -
_Gervasius Hildmann * 1765 -
_Agnes Hirschle * 1809 Gündlingen, Breisach, Baden Hirschle - Hanser
_Andreas Hirschle * 1776 Gündlingen, Breisach, Baden + 1845 Hirschle (Hürschle) - Hirt
_Augustin Hirschle * 1813 Gündlingen, Breisach, Baden + 1813 Gündlingen, Breisach, Baden Hirschle - Hanser
_Barbara Hirschle * 1812 Gündlingen, Breisach, Baden + 1879 Gündlingen, Breisach, Baden Hirschle (Hürschle) - Wiedensohler
_Catharina Hirschle * 1736 Gündlingen, Breisach, Baden + 1813 Gündlingen, Breisach, Baden Hirschle (Hürschle) - Glockner

Datenbank

Titel Häfele Alois, Kriegsverbrecher
Beschreibung

Über den verurteilten Kriegsverbrecher Alois Häfele läßt sich im vorliegenden Rahmen nicht erschöpfend schreiben, deswegen seien nur einige Eckpunkte aus seinem Leben genannt. Des Weiteren wird auf die umfangreiche Erwähnung Häfeles in der Literatur und in Dokumentationen insbesondere des Bundesarchivs verwiesen. Einige der nachfolgenden Informationen sind seinem handgeschriebenen Lebenslauf entnommen, welcher Bestandteil seiner Personalakte bei der Polizei bzw. der SS ist.   

 

Alois Häfele begann seine „Karriere“ um 1908 als Bäckerlehrling in Freiburg, war in gleicher Eigenschaft u. a. in Brugg in der Schweiz tätig, sowie ab 1911 wiederum in Freiburg bei verschiedenen Bäckereien: am 31.05.1911 arbeitete er in der Bäckerei Wilhelm Kiechling in der Hochbergstr. 19, am 30.07.1911 in der Feinbäckerei Heinrich Schulz in der Basler Str. 58a, und am 26.09.1911 findet man ihn beim Bäckermeister Friedrich Danzeisen in der Gauchstr. 23. Den 1. Weltkrieg erlebte er als Obermatrose bei der Kriegsmarine (II. Matr. Div. in Wilhelmshafen) des Kaiserreiches, in die er schon am 1. Oktober 1913 nach der Musterung eingetreten war.

 

Im November 1918 tauchte er in Karlsruhe als Bäckergeselle auf, wechselte aber am 19.April 1920 in den Polizeidienst und durchlief dort die übliche Laufbahn zum Polizeihauptwachtmeister, bis er am 20. September 1937 nach Freiburg versetzt wurde. Im Jahr 1939 gab es einen Abstecher nach Polen, er war dort Beamter der Schutzpolizei in Lodz. Am 1. Januar 1940 trat er in Freiburg der NSDAP bei und wurde Mitglied der SS- Stammabteilung Südwest, Bezirk 65, Freiburg als SS- Untersturmführer in der allgemeinen SS (SS-Nr. 354.180).

 

Ende Januar 1942 wurde er nach Chelmno / Kulmhof (Warthegau) in Polen versetzt als Mitglied der Wachmannschaft des Vernichtungslagers. Nach Auflösung des Lagers im Frühjahr 1943 wurde er nach Buchenwald versetzt und diente dort als Mitglied der Feldgendarmerie- Ersatzabteilung der Waffen- SS. Anscheinend kam er nach Kriegsende zunächst ungeschoren davon, denn von 1945 bis zu seinem Tod in 1966 wohnte er in Karlsruhe in der Kalliwodastraße 2. Er entging sogar einer Gefangenschaft. Da er im vorgerückten Alter war wurde er nicht mehr bei der Polizei eingestellt. Ab dem Jahr 1951 bezog er eine Pension.  

 

In Chelmno war Häfele als Leiter des sog. „Schloßkommandos“ u. a. dafür verantwortlich, dass die Auskleidung der jüdischen Häftlinge zum „Duschen“ sowie deren Verbringung in die Gaswagen reibungslos funktionierte. Es ist wichtig zu wissen, dass Chelmno ein reines Vernichtungslager war, die Häftlinge wurden nur dorthin gebracht um eliminiert zu werden. Ob Häfele mit eigener Hand jemanden umgebracht hat ist nicht schlüssig erwiesen, es gibt allerdings eine von einem Zeugen überlieferte Geschichte, er solle einen Häftling in den Kopf geschossen haben, um das Gehirn herauslaufen zu sehen.

 

Wegen seiner Vergangenheit wurde Häfele nach dem Krieg zunächst nicht belangt. Es gab ab 1948 Versuche von Spruchkammern ihn zur Rechenschaft zu ziehen, zeitweilig saß er während diesbezüglicher Untersuchungen in Haft. Zunächst wurde er am 22.6.1948 nur als Belasteter eingestuft, nachdem die vorangegangene Klageschrift vom 7.6.1948 beantragt hatte ihn als Hauptschuldigen einzureihen. Individueller Tatbestand lt. Anklageschrift: „Häfele wird beschuldigt, sich an Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt zu haben. Er hat sich lt. eigenen Angaben als Angehöriger des Einsatzkommandos „Reichsführer SS Himmler“ in den Jahren 1943/45 auf dem Kommando Kulmhof, einer Vernichtungsstätte für Juden, an der Vergasung und Tötung zahlreicher Menschen beteiligt.“ Sonderbarer Weise waren später dann sowohl die Spruchkammerakten als auch seine Personalakte verschwunden. Über die zunächst vergebliche Suche nach diesen Akten gibt es einen langen Schriftverkehr zwischen Gerichten, staatlichen Institutionen und dem Generallandesarchiv. Ende 1955 wurde Häfele auf ein Gnadengesuch hin vom damaligen Ministerpräsidenten Müller zum Mitläufer herabgestuft. Angeklagt wurde er erst sehr viel später.  

 

Auszug aus einer Akte zur gerichtlichen Voruntersuchung des Landgerichts Bonn vom 18. Sptember 1961: „Häfele, damals Polizeimeister bezw. Revierleutnant, soll das Arbeitskommando der zur Reinigung der Gaswagen gezwungenen Juden geleitet und den zur Vergasung bestimmten Opfern zuvor Ansprachen des Inhalts gehalten haben, sie sollten nach Deutschland zum Arbeitseinsatz gebracht und müßten vorher gebadet werden. Auf Grund dieser Vorspiegelungen sollten die Opfer ohne Argwohn ihre Bekleidung ablegen und sich in die Gaswagen führen lassen. Auch Burmeister soll wiederholt derartige Ansprachen gehalten haben“ (Anm: Walter Burmeister war einer der Fahrer der Gaswagen. Das jüdische Arbeitskommando zur Reinigung der Gaswagen wurde gewöhnlich nach einer Woche ausgewechselt, d. h. es wurde neue herangezogen und die Vorgänger wurden liquidiert).  

 

Zeugen gegenüber, die sagten sie würde sich zu so einer Tätigkeit nicht hergeben, hatte Häfele sich wie folgt geäußert: „Da gewöhnt man sich daran, egal ob Männlein, Weiblein oder Kinder. Das ist genau so wie wenn man einen Käfer tottritt“, wobei er die entsprechenden Bewegungen mit dem Fuß auf dem Boden machte. Im Spruchkammerverfahren hatte Häfele dies zugegeben, bezeichnet es später aber als eine übliche Prahlerei unter Kameraden. Zeugenaussagen belegen auch dass Häfele für seine „guten Dienste“ 4 Wochen Sonderurlaub sowie als besondere Belohnung einen Urlaubszuschuß von 850,- RM erhielt. Am 5.1.1944 wurde Häfele lt. den Ermittlungen der Spruchkammer in Anwesenheit des Reichsführers-SS Heinrich Himmer zum Revierleutnant befördert. (Quellen: GLAK Sign. 465/2 Nr. 15877, Bundesarchiv BArch R 9361 III_63583, BArch R 9361 III_528372)

 

Häfele wurde 1963 im Bonner Prozeß als „Gehilfe ohne eigenen Tätervorsatz“ zunächst zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der infolge Zeugenaussagen erhobene Vorwurf, er hätte eingenhändig 4 Häftlinge mit der Pistole erschossen konnte nicht bewiesen werden, da verschiedene Aussagen sich widersprachen. In der Revision wurde das Urteil 1965 auf 13 Jahre reduziert, wobei die Zahl der Opfer für deren Tod er Beihilfe leistete auf 96.100 Fälle festgelegt wurde. Gestorben ist er 1966 zu Hause in seiner Wohnung in Karlsruhe-Mühlburg in der Kalliwodastr. 2. Er hatte also wohl die Haft nie antreten müssen. Begraben wurde Häfele auf dem Friedhof Mühlburg, Fußweg 20, Nr. 61, Karlsruhe, Baden (das Grab wurde 1997 abgeräumt, die Urne seiner Ehefrau wurde in das Urnengrab der beiden Töchter umgebettet).

 

Es gibt einige Ungereimheiten in Häfeles Lebenslauf. So hatte er zum einen in 1931 als Polizist am Mühlburger Tor in Karlsruhe einem SS- Mann namens Eugen Müller „Uniform und sämtliche Ausrüstungs- Gegenstände“ ausgezogen, weil dies gegen das damals bestehende Uniformverbot der noch bestehenden Weimarer Republik verstieß, und ihn vorläufig festgenommen. Der Karlsruher „Führer“ (Badisches NS- „Kampfblatt“ des späteren Gauleiters Robert Wagner) berichtete am 15. Januar 1931 in einem Artikel darüber. Der Fall wurde aktenkundig, weil der Uniformträger vor dem Verwaltungsgericht dagegen klagte. Der Klage wurde stattgegeben, und die Maßnahme des Polizisten Häfele als unverhältnismäßig eingestuft. In einer anderen Sache kam von der Deutschen Dienststelle (WASt) schriftlich die Auskunft „Herr Häfele ist in einer Zu- und Abgangsliste der Standortarrestanstalt Karlsruhe vom 10.12.1940 bis zum 31.12.1940 wegen verschärftem Arrest eingetragen. Als Dienstgrad ist Unteroffizier vermerkt“. Gründe für diese Arrestierung sind nicht genannt. Inwieweit diese Dinge Einfluß auf seine Laufbahn hatten kann nicht beurteilt werden.

 

Seine Familiengeschichte ist ebenfalls ziemlich interessant und verdient es hier besonders erwähnt zu werden. Alois Häfele war ein Sohn von Amand Häfele (1861-1934), der als unehelicher Sohn der Amalia Häfele in Gündlingen geboren wurde. Im Fragebogen von Alois Häfele, welcher Bestandteil seiner SS- Akte ist, ist als Kindsvater seines Vaters der Tapetenfabrikant Franz Joseph Müller von  Erismann + Cie. aus Breisach angegeben; ob dies der Wahrheit entspricht konnte bisher nicht überprüft werden. Ein weiteres uneheliches Kind der Amalia Häfele ist 1871 geboren und gestorben. Die Mutter wanderte in 1873 nach USA aus und verheiratete sich im Januar 1877 in Oakland, Kalifornien mit dem deutschstämmigen Joseph Lippold, der zwei Kinder aus einer vorherigen Heirat mit in die Ehe brachte, während Amand im Alter von 12 Jahren in Gündlingen zurück blieb. Auch die ein Jahr ältere Schwester Walburga wanderte nach USA aus. Aus der ehelichen Verbindung der Amalia Häfele in Kalifornien gingen zwei weitere Kinder hervor. Einer ihrer beiden gemeinsamen Söhne mit Joseph Lippold verübte 1940 Selbstmord durch Erhängen, der andere starb 1949 eines natürlichen Todes. Beide waren nicht verheiratet. In 1882 wollte Amand nach Amerika zu seiner Mutter und seinem Stiefvater auswandern, die Auswanderung unterblieb jedoch (StAF B 694/1 Nr. 1388 "Auswanderung des ledigen Landwirts Amand Häfele von Gündlingen zu seiner Mutter nach San Francisco, Nordamerika", 1882-1885). Amand blieb in Gündlingen und heiratete in 1893 Emma Wolf. Ihr erster Sohn Vinzenz starb 1913 mit 21 Jahren in Freiburg an Tuberkulose. Als zweites Kind wurde Alois am 05.07.1893 in Gündlingen geboren und machte später als Polizeibeamter und SS-Wachmann die oben beschriebene „Karriere“. Sein Abstammungsnachweis, der Teil der Personalakte ist, enthält einige recht dunkle Flecken. Üblicher Weise mußte damals der „Nachweis der arischen Abstammung“ für SS-Angehörige über 5 Generationen geführt werden, bei Häfele war schon beim Großvater Schluß. Auch die Auswanderung der Großmutter Amalia nach Amerika ist darin aktenkundig. Es scheint ihm nicht geschadet zu haben.  


Für Gündlingen existiert seit Juli 2023 ein Ortsfamilienbuch "Die Familiengeschichte von Gündlingen 1600-1910" erhältlich im Cardamina- Verlag Koblenz, Autor Andreas Zipfel-Waag, ISBN: 978-3-86424-620-3

https://www.cardamina.net/artikeldetails.php?aid=827

 

         

Hochgeladen 2022-10-28 11:57:29.0
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