Matthias (Heisl) PLECHINGER

Matthias (Heisl) PLECHINGER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Matthias (Heisl) PLECHINGER
Beruf Inmann (bei Andreas Plechinger?), auch 1660 1658 Scherauer Hütte, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Besitzer der Scherauer Hütte 1661 Scherauer Hütte, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Sellner und Glaspatterlmacher Scherauer Hütte, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Ausnehmer 1688 Scherauer Hütte, Böhmen nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1625 Scherauer Hütte, Böhmen nach diesem Ort suchen
Bestattung 23. Januar 1695 Winterberg, Böhmen nach diesem Ort suchen
Tod Januar 1695 Scherauer Hütte, Böhmen nach diesem Ort suchen
Hochzeit 29. Juni 1688 Winterberg, Böhmen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Katharina (Christina)
Heirat Ehepartner Kinder

Maria Anna SCHNEIDER

Notizen zu dieser Person

Laut Randnotiz im Mannschaftsbuch Nr. 185 der Herrschaft Winterberg von 1687 sind er und alle seine damals bei ihm lebenden Kinder auf der Scherauer Hütte geboren. (In diesem Jahr sollte offenbar die Ortszugehörigkeit der Inleute geklärt werden für eine korrekte Eintragung nach Geburtsort ins Mannschaftsbuch, vgl. entsprechende Randbemerkungen des damit beauftragten Schreibers ("NB: NB: mueß mit ihm mich vnterreden" bei Matthias Schwab auf der Scherauer Hütte, Aufn. 151, und ähnlich). Nach Blau, Glasmacher II, S. 27, hat Matthias Plechinger die Scherauer Hütte 1661 gekauft - von wem? Als Inmann lebte er schon vorher dort (s. Taufeintrag Sohn Adam 1659); das von Blau angegebene Datum 1661 für den Erwerb der Hütte scheint aber zu stimmen, denn noch im MB von 1660 ist er als Inwohner aufgeführt (die Hofbesitzer sind in diesem MB unterstrichen, die Inwohner nicht), 1661 dagegen erstmalig als Besitzer der Scherauer Hütte. Unklar ist für mich der Zusammenhang zwischen der Scherauer Hütte und der benachbarten Thomashütte, später Tischlerhütte genannt. Beide werden anscheinend auch Schlemmerhütte genannt und befanden sich eventuell zeitweise gemeinsam im Besitz von Andreas Plechinger, denn im ältesten Mannschaftsbuch der Herrschaft Winterberg Nr. 68 (angelegt am 6.11.1657 für das Jahr 1657/58) wird nach dem Dorf Klösterle unter dem Stichwort "Hütten allda" nur Andreas Plechinger als Besitzer angeführt. Danach folgen zwei als Inleute bezeichnete Familien (Simon Reckenziegel und Matthias Plechinger), danach unter "Chalupen allda" Jakob Paur und Matthias Sixl. Ein zweiter Hüttenbesitzer war damals offenbar noch nicht vorhanden (oder sollte dem Chaluper Jakob Paur bis 1661 die Scherauer Hütte gehört haben?). In den späteren MB werden dann die beiden unter Klösterle liegenden Hütten konkret als Thomashütte und Scherauer Hütte bezeichnet, wobei Andreas Plechinger Hofwirt (Bauer) auf der Thomashütte und Matthias Plechinger Sellner (kleinerer Bauer) auf der Scherauer Hütte ist. Die Chalupe des Jakob Paur (ab 1662 sein vermutlicher Sohn Andreas Paur) wird in den späteren MB unter der Scherauer Hütte, die des Sixl hingegen bei der Thomashütte geführt (vgl. MB Nr. 6 von 1669-71, Aufn. 82, wo es bei den Sixl zunächst falsch "Inleuth", dann verbessert "auff der Chalupen" heißt.) Matthias Plechinger stellte auf der Scherauer Hütte vermutlich Patterln her wie später sein Sohn Wenzel, dem er die Hütte um 1688 übergab. - Nach den Altersangaben in den MB ist er um 1634 geboren. Durch einen Übertragungsfehler in MB 16 von 1684 (40 Jahre statt 50) wird sein Alter von da an zehn Jahre zu jung angegeben. Doch auch 1634 ist offensichtlich falsch, da sein erstes Kind im Dez. 1648 geboren wird; vermutlich ist er um 1625-29 geboren. Alter im Sterbeeintrag des KB 1695: 70 Jahre. - Hochzeit als Witwer am 29.6.1688 in Winterberg. Trauzeugen: Georg Tischler, Richter; Andreas Plechinger; Christoph Plechinger. - Bei den Geburten der Kinder im ältesten Winterberger KB sind manchmal nur die Vornamen der Eltern angegeben. Dabei wird Heisl zweimal als Matthias Heisl verzeichnet, wobei mit Heisl wohl kein Nachname gemeint ist. Der Kirchenbuchschreiber nennt öfters die lateinische und gleichzeitig die tschechische bzw. deutsche Dialektform eines Vornamens in den Einträgen, vgl. z. B. am 6.1.1659 die Taufe des Kindes "Kasspar Casparus", Sohn des Johannes Karneth. Eine andere Möglichkeit wäre die Verwendung des Vornamens des Vaters als Nachname; dann hätte sein Vater ebenfalls Matthias mit Vornamen geheißen. Nachtrag nach Online-Stellung der Winterberger Grundbücher 2017: sie waren offenbar die Quelle für Blau bzw. Mares. Im Grundbuch Nr. 14 (Freibuch), Aufn. 213, finden sich die Angaben zur Scherauer Hütte: Sie gehörte ursprünglich dem Nikolaus Regnczikl, der sie völlig abbezahlt hatte. Nach einer vielleicht kriegsbedingten Lücke im Grundbuch stammt der nächste Eintrag aus dem Jahr 1650. Hier heißt es, daß vor 18 Jahren Andreas Feitl auf dieser Hütte gewohnt hat. Nun ist sie völlig wüst. Für 80 Schock wird sie vom Gansauer Richter Peter Fux in Anwesenheit des Glashüttener Geschworenen Lorenz dem Jakob Feitl verkauft. Dieser hat den Preis in Raten an den Grundherren zu zahlen (bis auf einige dem Richter etc. zustehende Zahlungen). Am 29.4.1661 ist eingetragen, daß Jakob auf der Scherauer Hütte Schulden in Höhe von 129 Schock hat und die Hütte aufgeben will. Deshalb wird sie für 55 Schock dem "Mattheß Plechinger Sslemar" verkauft, zahlbar in jährlichen Raten zu 3 sß 25 g 5 d. Auch dieser hat Schwierigkeiten, die Hütte zu bezahlen: 1667 heißt es, daß er ein Bettler ist und die Hütte demnächst stehen lassen muß (ist ein Bettler mueß die hütten Eheistens stehen lasßen). 1668 ist eingetragen, daß er seinen jährlichen Zins laut Nachlaß mit 5 fl. richtig machen soll. Am 23.11.1667, eingetragen ins Grundbuch am 5.4.1669, erläßt ihm schließlich Ihre fürstl. Gnaden in einem Dekret alle alten Grund- und Aschenzinsen, die sich zusammen mit des Jakob "Sseresauers" Rest inzwischen auf 133 fl. 10 Kr. erstrecken, "in ansehung großen Armueth vnnd Vnvermögens halber". Er soll von nun an nur noch 5 fl. jährlich Zins zahlen; damit hat er seine Hütte 1669 völlig abbezahlt.

Datenbank

Titel Plechinger
Beschreibung Quellen: Kirchenbücher von Winterberg, Bohumilitz, Watzau, Tschachrau, Welhartitz, Wallern, Sablat etc., in Bayern von Freyung, Schönberg etc. Mannschafts- und Waisenbücher der Herrschaft Winterberg. Seit Juni 2017 auch die nun online gestellten Grundbücher der Herrschaft Winterberg. - Literatur: Blau, Glasmacher im Böhmer- und Bayerwald, Bd. II. Einige Daten zu Müller/Müllner und Plechinger im 18. Jh. nur nach Blau; hier sind offensichtlich Fehler enthalten, die noch korrigiert werden müssen. In den online gestellten KB sind einige Seiten versehentlich nicht photographiert worden (z. B. Winterberg Bd. I, S. 20-21 (alte Zählung) nach Aufn. 14). - 2016 erst bemerkt: Waisenbuch der Herrschaft Winterberg 1656 besteht in Wirklichkeit aus zwei Büchern: dem WB für 1650 und dem WB für 1656! Ebenso WB 1655, das 1655 und 1657 enthält. Dies erklärt die Abweichungen in den Altersangaben bei den Waisen, bei denen ich vom falschen Jahrgang ausgegangen bin. Muß hier noch korrigiert werden. (Falsche Titel inzwischen 2018 vom Archiv größtenteils berichtigt). Inleutebuch von 1682 ist tatsächlich das von 1683. Inleutebuch von 1690 ist tatsächlich von ca. 1671. Die Bauernbücher 1680 und 1681 sind vertauscht. - Im ältesten Winterberger KB stimmt die Datierung manchmal nicht, z. B. Aufn. 207 ist der Traujahrgang modern mit Bleistift 1669 überschrieben, tatsächlich handelt es sich um die Trauuungen von 1668, vgl. die Angaben in den MB dazu. Auch historische Datierungen stimmen manchmal nicht (Taufen), die Einträge ins Buch wurden offenbar z. T. erst nachträglich gemacht, wobei Irrtümer vorkamen. - Von mir verwendete Abkürzungen:  KB = Kirchenbuch, MB = Mannschaftsbuch, WB = Waisenbuch.
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