Jacob KÜHORN

auch: WALTHER, WALTHER KÜHORN; kurpfälz. Kanzler 1497; "1473 in Heidelberg das Bacc. erworben u. anschließend in Pavia Jura studiert. Am 26.11.1486 trat er als Gerichtsprokurator eine Stelle in Mainz an. Über seine dortige Tätigkeit liegt ein ausführl. Prozessbericht aus dem Jahre 1489 vor, der seine Vertrautheit mit dem Kirchenrecht bezeugt. Von einer Italienreise brachte er 1491 den Doktorgrad mit. In Mainz befreundete sich Kühorn mit einflussreichen Persönlichkeiten an, u.a. mit dem kurmainz. Kanzler Dr. Georg v.Helle, genannt Pfeffer. Wie lange er seine Tätigkeit als Gerichtsprokurator in Mainz fortsetzte, ist unbekannt. 1495 erscheint er auf dem Reichstag in Worms im Hofgesinde des Meisters des Deutschen Ordens. In der Teilnehmerliste wird er an 4. Stelle nach drei adeligen Komturen u. vor dem Kanzler Herbert Diel aufgeführt. Er dürfte ein Rat des Deutschordensmeisters gewesen sein. Als Kurfürst Philipp von der Pfalz 1497 in einen Zwist mit seinem bisherigen Kanzler Johann v.Dalberg geriet, ernannte er Dr. Jakob Walther genannt Kühorn zu dessen Nachfolger. Vielleicht hatte er ihn auf dem Reichstag in Worms kennengelernt. Am 3.5.1497 findet er sich erstmals in einer neuen Funktion: der Kurfürst schickte damals eine Gesandtschaft an den König von Frankreich, bestehend aus dem Grafen Ludwig v.Löwenstein, dem Dekan des Speyrer Domkapitels u. dem Kanzler Dr. Kühorn. Als Kanzler stand er im Oberrat formell an 2. Stelle hinter dem Großhofmeister u. hatte nicht nur die Leitung der Kanzlei inne. Er war für Kurfürst Philipp oft in diplomat. Mission unterwegs. So wurde er z.B. zu Reichstagen geschickt. Kühorn rückte zum Wortführer pfälz. Gesandschhaften auf. Seine letzte Nennung als Kanzler findet sich am 10.6.1502. Der Kanzler war einer der höchstbezahlten pfälz. Beamten. Seine Einkünfte lagen erheblich höher als die des hzgl. württ. Kanzlers. Privat hatte Kühorn seine Verbindungen nach Frankfurt verstärkt. Am 5.8.1500 heiratete er die Frankfurterin AGNES TIERMAYER, eine Tochter des Albrecht Tiermayer u. kinderlose Witwe des Gesellen auf der Alten Limburg Gert Egersheim (+1494). Kühorn wurde durch die Eheschließung Frankfurter Bürger, auch wenn er weiterhin am Hofe zu Heidelberg wohnte. Kurz vor seinem Tod im Jahre 1502 wurde Dr. Jakob Kühorn von Kaiser Maximilian am 1.3.1502 mit dem Wappen der Herren v.Fürfeld in den Adelsstand erhoben. Das Wappen zeigt im Schild 2 Forellen mit 9 gelben Kreuzen u. als Helmzier 2 Forellen" (Text: Willi Fay); (+ 1502-1503)

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