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Tiedemann: "kam aus Braunschweig um 1445 als Fernkaufmann nach Danzig, wohnte Ecke Langermarkt, brachte es bald zu Reichtum und Ansehen; 1455 Schöppe, 1457 Ratsherr, 1464 Richter, 1484 Finanzbevollmächtigter des polnischen Königs, 1485 u. 87. sein Bgf. in Danzig, vertrat die Stadt 1463-79. häufig als Gesandter; so war er 1473/74. Vertreter der preußischen Hansastädte in Utrecht, wo die Hansa und England endlich Frieden schlossen. Er betrieb Getreidehandel mit Polen, auchHandel mit Tuchen, Salz, Heringen, Holz, Blei, Öl u. Fleisch auf den Plätzen von Lomza, Pultusk, Wloclawek, Nessau u. Thorn. Für eine Tuchlieferung und andere Schulden des Königs erhielt er 1472 Gut Schönsee und die wichtige Fähre Schöneberg alsPfandbesitz. Sein Seehandel reichte von Reval bis Schottland und Antwerpen. Er war Vertreter einer großen Handelsgesellschaft. Danziger Kaufherrn, hatte in Polen und Antwerpen ständige Vertreter, errichtete dafür viele Speicher, auch für den Danziger Rat und den polnischen König. 1462 borgte er dem französischen Fernkaufmann Peter de Nautis aus Nantes l000 M zur Reparatur seines Schiffs "St. Peter de Rochelle" im Danziger Dock und ließ die Schuld auf dem Schiff eintragen. 1470 erwarb er für 1000 M Grundbesitz in der Niederung, war 1474 Tenutar von Gut Liebenhofb. Dirschau, 1476 Pfandbesitz von Tiege, Ladekopp, Orloff. In der Stadt kaufte er Häuser und Grundstücke, eins in der Kramergasse mit mehreren Gebäuden, Hof und Gasthaus neben dem Artushof. Er gehörtezu den leitenden Männern der Danziger Außenpolitik, wurdedurch seine Heirat in den Parteienstreit mit den Ferber hineingezogen. (Samsonowicz S. 144-148 u. Löschin S. 19) "
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