Notizen zu dieser Person
(Professor der Philosophie und Ephorus des Tübinges Stifts). 1800 Eintrittin das evangelisch-theologische Seminar zu Tübingen. Hier widmete er sich waehrend eines fuenfjaehrigen Kursus den vorgeschriebenen philosophischen und theologischen Studien unter der Leitung von Sueskind, Flatt, Roesler,Pfleiderer, Gaab,Schott und Bohnenberger mit dem besten Erfolge, am meisten hatte er jedoch demberuemten Schnurrer zu verdanken, fuer dessen Faecher er schon damals eine Vorliebe hatte, und der ihn seiner besonderen Gunst und seines vaeterlichen Rathes wuerdigte. Nach vollendetem Universitaetslauf nahm er eine Hofmeisterstelle in dem Hause des Grafen von Rantzau in Kiel an. Die Verhaeltnisse dieses Hauses, dasein Mittelpunkt schoener Geselligkeit war, der Umgang mit dem trefflichen und feingebildeten graeflichen Paare, der freundschaftliche Verkehr mit Maennern vonGeist und Gelehrsamkeit, unter denen sein beruemter Landsmann PFAFF, der schon von frueher her mit ihm verbunden war, sich befand, die paedagogische Aufgabe selbst, die ihm gestellt war, dieses Alles musste auf den jungen, kaum erst der Universitaet entwachsenen Mann auf`s vielseitigste anregend und bildend einwirken.Im Jahre 1808 kehrte er zur Annahme einer Repetentenstelle ins Vaterland zurueck, von wo er 1811 als Vicar nach Stuttgart ging. Noch waehrend der Tuebinger Repetition, im Herbst 1810, hatte ihn der Kurator der Kieler Universitaet durch PFAFF die Stelle eines ausserordentlichen Professors der Theologie unter guenstigen Bedingungen antragen lassen und Jäger war nicht abgeneigt sie anzunehmen; dieErlaubniss hiezu wurde ihm jedochmit Ruecksicht auf die damaligen Verhaeltnisseund die von ihmals Seminaristen uebernommenen Verpflichtungen gegen dasVaterland verweigert.1811 wurde er Pfarrer zu THAMM bei Ludwigsburg, 1816 ordentlicher Professor der Philosophie in Tuebingen, wo er in der doppelten Eigenschaft einesLehrers der biblischen Philologie und eines Ephorus des evangelisch-theologischen Seminars an der Landesuniversitaet wirkte, zwei Aemter, von denen er das erstebis zu seinem Tode, das zweite bis zum jahre 1834 behielt.Jäger starb mit Hinterlassung mehrerer Schriften 1843.