Horst Ludwig Georg Erich WESSEL

Horst Ludwig Georg Erich WESSEL

Eigenschaften

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Name Horst Ludwig Georg Erich WESSEL

Ereignisse

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Geburt 9. Dezember 1907 Bielefeld nach diesem Ort suchen
Tod 23. Februar 1930 Berlin nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Tod durch politischen Mord; seit 1926 Mitglied in der NSDAP und SA Führer, wurde nach seinem Tode als Märtyrer der NS- Bewegung gefeiert. Das von ihm verfasste Horst Wessel Lied ("Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen") war 1933 - 1945 Teil der deutschen Nationalhymne. -- Auf dem Süntel sollte ein Horst Wessel Denkmal errichtet werden in der Grösse des Hermanns-Denkmals, das dann vom Bückeberg aus, dem Festplatz des Erntedankfestes, zu erblicken gewesen wäre. Nur die Grundmauern sind fertiggestell Jugend und Werdegang Horst Wessel war der Sohn des evangelischen Pastors Dr. Wilhelm Ludwig Georg Wessel (1879–1922), der von 1906 bis 1908 in der Bielefelder Pauluskirche und ab 1913 an der historisch wichtigen Berliner Nikolaikirche wirkte. Wessels Eltern blieben auch nach der Novemberrevolution 1918 stets kaiserlich gesinnt. Horst Wessel studierte zunächst vier Semester Jura und war Mitglied im Corps Normannia Berlin und Corps Alemannia Wien[1], gab das Studium dann jedoch auf und war nach 1928 Hilfsarbeiter. Er arbeitete unter anderem als Taxifahrer und als Schipper beim U-Bahnbau. Eintritt in die NSDAP und in die SA 1926 trat Wessel in die NSDAP und die SA ein, ab 1929 war er außerdem SA-Sturmführer des SA-Sturms 5 in Berlin. Im selben Jahr hatte er in der nationalsozialistischen Zeitschrift Der Angriff erstmals sein Gedicht „Die Fahne hoch, die Reihen dicht (später geändert in: fest) geschlossen!“ veröffentlicht, das später mit der Melodie eines Seefahrerliedes unterlegt zum Horst-Wessel-Lied wurde. Tod Die genauen Hintergründe seines Todes sind bis heute ungeklärt. Die Justiz kam zu der Auffassung, dass Horst Wessel am 14. Januar 1930 von Albrecht Höhler, einem aktiven Mitglied der KPD, und weiteren Kommunisten in seiner Wohnung aufgesucht wurde und Albrecht Höhler Horst Wessel beim Öffnen der Tür in den Kopf schoss.[2] Eine andere Variante besagt, dass Horst Wessel bei einer Schießerei zwischen zwei Zuhälterbanden zwischen die Fronten geriet und dabei getroffen wurde. Wessel wurde zwar sofort in ein Krankenhaus eingeliefert, verstarb aber dort am 23. Februar. Schuldfrage Die KPD wies jede Schuld an dem Verbrechen von sich und gab an, es handelte sich um einen privaten Streit zwischen der Vermieterin Salm, welche von Hilde Benjamin verteidigt wurde, und der ehemaligen Prostituierten Erna Jänicke, mit der Wessel in deren Wohnung zusammen lebte. Der verstorbene Gatte der Vermieterin Salm war aktives KPD-Mitglied gewesen, und es war somit durchaus möglich, dass sich die Vermieterin mit der Bitte um handfeste Unterstützung im Streit mit der Freundin des bekennenden Nationalsozialisten Wessel an Parteifreunde ihres Gatten gewandt haben könnte. Ebenso denkbar ist auch ein Vergeltungsakt der Kommunisten an Wessel, denn am selben Tag war zuvor Camillo Ross, ein 17-jähriger Jungkommunist, von SA-Männern ermordet worden, wobei Wessel als SA-Führer in das Umfeld des Mordes verwickelt und eine der bekannteren Personen der örtlichen NSDAP war. Angeführt kann ebenfalls werden, dass die tödlichen Schüsse auf Wessel aus den eigenen Reihen hätten kommen können, da angenommen werden kann, dass er nach dem Tod seines Bruders und einem Streit mit seinen Kameraden wegen seiner ehemals prostituierten Freundin, aus der SA aussteigen wollte.[3] Albrecht Höhler und seine Mittäter wurden bereits kurz nach der Tat verhaftet. Höhler wurde wegen Totschlags zu sechs Jahren und einem Monat Zuchthaus verurteilt. Die Rote Hilfe unterstützte zwar die Angeklagten bei der Verteidigung, die KPD distanzierte sich jedoch von ihnen. Weitere Beteiligte erhielten Bewährungsstrafen. Als die Nazis 1933 die Macht übernahmen, wurde Höhler während eines Gefängnistransportes von SA-Männern entführt und erschossen. Stilisierung zum Märtyrer Beisetzung Horst Wessels in Berlin, 1930 Die NSDAP (damals noch in der Opposition) nutzte Wessels Tod propagandistisch: er wurde zum „Märtyrer der Bewegung“ verklärt. Nach der Machtübernahme wurde der Berliner Bezirk Friedrichshain in „Horst-Wessel-Stadt“ umbenannt und trug diesen Namen bis 1945. Das Krankenhaus am Rande des Volksparks Friedrichshain, in dem Wessel verstorben war, erhielt den Namen „Horst-Wessel-Krankenhaus“. Der damalige Bülowplatz (heute Rosa-Luxemburg-Platz) in Berlin-Mitte wurde in „Horst-Wessel-Platz“, sowie die dortige U-Bahn-Station Rosa-Luxemburg-Platz, die Volksbühne und das heutige Karl-Liebknecht-Haus, umbenannt. Viele andere deutsche Plätze und Straßen wurden ebenfalls nach Wessel benannt, unter anderem in seiner Geburtsstadt Bielefeld die heutige August-Bebel-Straße, an der die Pauluskirche steht, in der sein Vater früher tätig war. Einer Division der Waffen-SS, der 18. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division, wurde der Beiname „Horst Wessel“ verliehen. Am 17. September 1934 wurde in Dresden mit großem, propagandistischen Aufwand die Knabenberufsschule Altstadt als „Horst-Wessel-Schule“ eröffnet.[4][5] Im Rahmen der Blut und Boden-Politik der Nationalsozialisten wurde ein neu eingedeichter Koog auf der Halbinsel Eiderstedt mit Horst-Wessel-Koog (heute: Norderheverkoog) benannt. Auch der zweite Segelschulschiffbau der Kriegsmarine erhielt den Namen Horst Wessel (heute: Eagle, United States Coast Guard, USA). Abgesehen davon, dass das von Goebbels geleitete Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda den Mord im Rahmen von NSDAP-Propaganda politisierte und aus Horst Wessel einen nationalsozialistischen Helden machte, wurde das Schicksal des ehemaligen Studenten von dem bekannten Schriftsteller Hanns Heinz Ewers in dem Roman Horst Wessel (Stuttgart: Cotta, 1932) aufgegriffen. Dieser wurde später (1933) verfilmt, wobei aus rechtlichen Gründen der Name des Protagonisten in Hans Westmar geändert wurde. Im Umlauf befindliche Ausschnitte dieses NS-Propagandafilms, die die angebliche Störung des Trauerzugs und die Schändung des Sargschmucks durch Kommunisten zeigen, sind nicht authentisch. Grabschändung im Februar 2000 Eine Gruppe, die sich selbst die „Autonomen Totengräber“ nannte, hatte anlässlich seines 70. Todestages im Jahre 2000 angeblich den Totenschädel Horst Wessels ausgegraben und diesen in die Spree geworfen. Laut Polizei wurde damals allerdings nur oberflächlich gegraben, so dass bis heute nicht geklärt ist, ob Horst Wessel nun mit oder ohne Kopf im Grab liegt oder ob eventuell stattdessen das Grab seines Vaters, in das er gebettet worden war, geschändet wurde.

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Titel OFB Aerzen 2013
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Hochgeladen 2013-06-02 15:39:16.0
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