Gudrun' Anna Elisabeth Marie NÖLDEKE

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Eltern

Ehepartner und Kinder

Notizen zu dieser Person

BIOGRAPHISCHES: Nachruf auf Gudrun Runge, geb. Nöldeke (69332)

BIOGRAPHISCHES: Mit ihren 87 Jahren stand meine Patentante Gudrun Runge, geb. Nöldeke
immer noch so kraftvoll, wach und interessiert im Leben, dass ihr plötzlicher
Tod aufgrund eines Bronchialinfekts am 17. September 2017 für uns alle
überraschend und erschütternd eintraf. Sie starb so, wie sie es sich immer
gewünscht hatte: schnell und vor allem nicht in einem pflegebedürftigen
oder demenziellen Zustand.

BIOGRAPHISCHES: Wer Gudrun persönlich kannte weiß, dass sie ein wandelndes Familiengedächtnis war, und ein großes, ausgeprägtes Beziehungsnetz unterhielt. Alle Generationen interessierten sie und sie wusste immer, wo in der Familie ein neuer
Erdenbürger zur Welt gekommen war, welche Fächer die jungen Erwachsenen studieren oder wer gerade Schwieriges durchmachte.
Wann immer man eine Frage rund um die
Familie Nöldeke und den Verein oder die Familie Knoke hatte, konnte man
Gudrun anrufen, und sie wusste in der Regel sofort eine Antwort.
Sie interessierte sich für Vieles und fragte zum Beispiel immer wieder nach
Dingen rund um das Handy und das Internet nach und klärte alle ihr fremden
Begriffe mit einem großen Wissensdurst. Dabei hörte sie nicht nur gut zu,
sondern gab im Gespräch auch oft nachdenkenswerte Impulse.
Die Freude an Begegnungen mit Menschen teilte sie mit meinem Onkel,
Pastor Ehrhard Runge, der vor sieben Jahren nach längerer Krankheit und
einer für Gudrun aufreibenden Pflegephase verstarb. Die beiden waren nach
Ehrhards Theologiestudium und Gudruns MTA-Ausbildung zunächst in einer
Pfarrstelle in Krautsand an der Elbe, danach ca. 30 Jahre in Edesheim bei
Northeim das „Pfarrerehepaar“, dass sich gemeinsam um die Belange der
Gemeindemitglieder sorgte. Auch hier war Gudrun für Ehrhard eine Stütze als
wandelndes Gedächtnis für noch so kleine Details, die die Menschen dort
betrafen. Sie betreute verschiedene Gruppen in der Gemeinde und stand
Ehrhard bei allen Dingen zur Seite. Von den Gemeindemitgliedern wurden
beide beschrieben als „Seele der Gemeinde“, „entspannt und ruhig – ohne
Zeitdruck“ und durchaus auch mal „mit einem Schalk im Nacken“.
Gudrun und Ehrhard teilten die Leidenschaft fürs Reisen und besonders für
Bahn- und Schifffahrten – sie waren in vielen Ländern unterwegs und
genossen die neuen Eindrücke und die fremden Speisen. Zu den Reisen
nahmen sie auch immer mal wieder ihre beiden Patenkinder, Hartmut Runge
und mich, als Jugendliche mit. So erkundeten wir zu viert zum Beispiel
Helgoland, Kiel, London und die Stadt York.
Als Ehrhard in den Ruhestand ging, zogen beide in Gudruns Elternhaus in die
Klopstock Straße 10 nach Göttingen. Dort war Gudrun mit meinem vor drei
Jahren verstorbenen Vater Horst Nöldeke (69331) aufgewachsen und hatte
die Kriegszeiten durchlebt. Der öffentliche Luftschutzkeller im Elternhaus, die
zeitweilige Vertreibung aus dem Elternhaus und die Not in diesen Zeiten
machten Gudrun zu einem Menschen, der zeitlebens sparsam und sorgsam
mit den Dingen umging.
In Göttingen schloss sie nach ihrer Rückkehr viele gute Bekanntschaften und
Freundschaften. Sie engagierte sich im Seniorenbeirat der Stadt, liebte es, in
der Kantorei von Corvinus zu singen und ging wöchentlich in ihren
Kartenspielkreis und zum Schwimmen.
Verschiedene Stürze, eine neue Hüfte, eine schwere Brustkrebsoperation
noch im letzten Jahr und die Herzschrittmacher-Operation in diesem Jahr
überstand sie mit dem großen Willen, sich immer wieder aufzurappeln und
weiter aktiv ihr Leben zu gestalten. Wenn wir sie in der Reha besuchten, war
ihre Freude groß und gemeinsam erkundete man dann das Städtchen, um
wieder etwas Neues kennen zu lernen.
Dabei hatte Gudrun auch ihren ganz eigenen Kopf. Sie war sicher eine
Persönlichkeit, die offen und kritisch zur Welt und den Dingen, die sie störten
oder die ihr auffielen, Stellung bezog. Das Ganze in einer norddeutsch-klaren
und ruhigen Art, manchmal etwas nüchtern und emotionslos, aber jederzeit
mit einer Begründung, die gut durchdacht war. Dabei scheute sie sich auch
nicht vor schwierigen Schritten und konsequentem Handeln: Als sie in einer
bestimmten Phase im Verein der Familie Nöldeke einen Missstand sah,
benannte sie diesen, trat aus dem Verein aus und trat erst später wieder ein,
als die störenden Dinge für sie bereinigt waren.
Für meine Frau Marion und mich war es zuweilen schwer, dass Gudrun stets
einen Hausnotruf oder andere Unterstützungsmittel ablehnte, sowie über ihre
Medikamentendosis selbst entschied. So sind wir immer froh gewesen, dass
ihre Haushaltshilfe Stoja und ihre Nichte Sigrid Nöldeke aus Hannover Gudrun
regelmäßig zur Seite standen, wenn es uns wegen der 300 km Entfernung
vom Raum Mainz-Bingen nicht so schnell möglich war, nach Göttingen zu
Gudrun war immer ein sehr geselliger Mensch und genoss Feiern,
Begegnungen und Familientreffen. Zum 50. Geburtstag meiner Frau
unternahm sie noch im letzten Jahr die Zugfahrt von Göttingen nach Mainz –
immer genau orientiert über den Fahrplan und die Strecke. Viele haben sie
auch noch zwei Wochen vor ihrem Tod beim Treffen der Familie Knoke in
Göttingen gesehen. Gudruns Mutter (Marie Nöldeke (6933)) war eine
geborene Knoke und so unterhielt Gudrun auch zu dieser Familie engen
Kontakt.
Von dieser letzten Knoke`schen Feier, an der Gudrun teilnahm, wurde uns
berichtet, dass sie beim Ausflug in die alten Universitätsgebäude von
Göttingen wissbegierig den studentischen „Karzer“ mit besichtigt hatte und als
eine der wenigen bis in den Dachstuhl geklettert sei, um auch dort die Räume
zu besichtigen. So gab es wegen des unerwartet schnellen Todes relativ kurz
nach dem Knoke`schen Familientreffen auch hier viele bestürzte und
erschütterte Rückmeldungen zu Gudruns Tod. Viele Verwandten hoben ihre
authentische Art, ihre Neugier und ihre positive Grundhaltung zum Leben bei
den Beileidsbekundungen hervor.
Wir werden ihren wachen Blick, ihr Interesse und ihr Persönlichkeit sehr
vermissen.
Gudrun – geboren am 13. Mai 1930 in Göttingen und verstorben am 17.
September 2017 in Göttingen - sprach nie viel über ihren Glauben, sie drückte
ihn aber in ihrem Engagement für die Gemeindearbeit ihres Mannes und in
dem tiefen Interesse an Menschen aus. So wissen wir sie darin geborgen und
sind getröstet von dem Wort von Nikolaus Lenau in ihrer Traueranzeige:
„Wenn wir aus dieser Welt durch Sterben uns begeben, so lassen wir den Ort,
wir lassen nicht das Leben.“

BIOGRAPHISCHES: Arnulf Nöldeke (693311)

Quellenangaben

Identische Personen

In GEDBAS gibt es Kopien dieser Person, vermutlich von einem anderen Forscher hochgeladen. Diese Liste basiert auf den UID-Tags von GEDCOM.

• Gudrun' Anna Elisabeth Marie Nöldeke

Datenbank

Titel	LUCAS
Beschreibung	Die Daten der Familien BAC(K)MEISTER, HEERMANN, KAROW, KNOKE, NÖLDEKE, NÖLDECHEN und VOGELER, sowie von angeheirateten Familien werden in einer gemeinsamen Datei gesammelt und gemäß dem Deutschen Datenschutzgesetz im Internet veröffentlicht. Die Veröffentlichung erfolgt auf drei Wegen, in den Datenbanken bei:  1.  GEDBAS.genealogy.net 2.   GeneaNet.org und 3.   www.familie-noeldeke.de  Die eigentliche Forschung liegt überwiegend bei den einzelnen Familien selbst. Ausnahme dieser Regelung sind Nebenlinien, soweit diese von Interesse (z. B. mit unseren Hauptlinien eng verbunden) sind; diese können  von allen Beteiligten bearbeitet werden. Die Bearbeitung unserer gemeinsamen Datei/Datenbank, kann nach durch unseren Systemadministrator, durch Familienmitglieder direkt durchgeführt werden.  Falls Interesse vorhanden ist, kann die vollständige Datei als GEDCOM-Datei bei den Zugangsberechtigten angefordert werden. Die Weitergabe von Personendaten an andere Personen erfolgt unter Einhaltung der im deutschen Personenstandsgesetz festgelegten Fristen
Hochgeladen	2023-07-09 08:54:58.0
Einsender	Christian W. Heermann
E-Mail	c-w-heermann@gmx.de
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