Johann Edler von BACKMEISTER

Johann Edler von BACKMEISTER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Edler von BACKMEISTER
Beruf Württembergischer wirklicher Geheimrat, Kaiserlicher Reichshofrat

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1. Januar 1657 Rostock nach diesem Ort suchen
Tod zu einem Zeitpunkt zwischen 22. Januar 1710 und 1711 Stuttgart nach diesem Ort suchen
Heirat 1683

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1683
Johanna Christiane KELLER

Notizen zu dieser Person

AUSZEICHNUNGEN: 1701 Edler von Backmeister, Erbadel durch Kaiser Leopold.

BIOGRAPHISCHES: Den ersten Schulunterricht erhielt er in Rostock; als er 14 Jahr alt
geworden, sandte ihn sein Vater zu seinem Schwager Adolph, Edlen von Wolfrath nach
Hamburg, der dort Kaiserlicher Minister-Resident war. Später besuchte der junge B.
die Lehranstalt der berühmten Pädagogen Ludolph und Becher in Gotha, wo er
seine Schulbildung vollendete und von dort 1676 die Universität Helmstedt, um
Jura zu studieren, bezog. Im Jahre 1677 befand er sich in Tübingen, als ihn die
Kunde von dem furchtbaren Brandunglück erreichte, welches seine
Vaterstadt am 2. August getroffen und auch Haus sowie die gesammte
Habe seines Vaters ernichtet hatte! Diese traurige Botschaft schien alle
Hoffnungen des Jünglings auf die Zukunft zu vernichten, der wohl einsah,
dass sein Vater ihm die nöthigen Gelder zur Fortsetzung seiner Studien von nun an
nicht mehr gewähren könne. Doch Gott sandte Johannes in seiner Bedrängnis Hülfe.
Sein Onkel Heinrich Bacmeister, Ober-Justizrath und Kammer-Procurator in Stuttgart,
unterstützte ihn, soweit dies rücksichtlich seiner eigenen zahlreichen Familie möglich war,
mit jährlichen Zuschüssen, ferner verschafften ihm vornehme Gönner, wie der Herzogliche
Oberhofmeister Varnbüler von Hemmingen, Professor Dr. Fromman u.a. Stipendien
und Hofmeisterstellen (bei Hiller v. Gätringen, Graf v. Go\"es, v. Barkhausen, v. Fleckenstein),
so dass es J.B., der nun mit frischem Muthe und Aufbietung aller Kräfte weiter studierte,
möglich wurde, seine Studien auf den Universitäten Leipzig, Altdorf und Strassburg zu
vollenden. Im Jahre 1689 erhielt er von der französischen Regierung das Angebot,
als Professor Jur. in Strassburg zu bleiben und dort über die juristischen
Institutionen Vorlesungen zu halten. Doch seinem patriotischen Gefühle widerstrebte
es, sein Wissen und Können in den Dienst eines Königs wie Ludwig XIV. zu stellen,
der durch räuberischen Überfall den Elsass an sich gerissen hatte. Sein früherer
Lehrer Ludolph, der Gesandter des Herzogs von Sachsen-Weimar bei der Reichs-
Hauptdeputation
in Frankfurt a. Main war, bot B. die Stelle als Gesandtschafts-Secretair an, die
er dankbar annahm und bis zum Frühjahr 1690 bekleidete. Dann trat er auf Veranlassung
seines Gönners, des herzoglich Württembergischen geheimen
Regierungsraths von Rühle, als geheim-Secretair in Württembergische Dienste.
Fortan blieb J.B. in Württemberg,
wo er eine rasche Carriere machte, da man ihn sehr bald als einen äusserst
tüchtigen, zuverlässigen Beamten
schätzen lernte. Schon 1693 wurde er Regierungsrath, 1695 Ober-regierungsrath,
1696 Syndicus des schwäbischen Kreises, 1697 württembergischer und des schwäbischen
Kreises Gesandter am Kaiserlichen Hofe zu Wien, 1703 wirklicher Geheimer Regierungsrath.
Auch hier gewann er durch sein kluges, gewandtes und dabei trotzdem
bescheidenes Auftreten die Gunst einflussreicher, hochgestellter Persönlichkeiten,
vornehmlich aber
die des Kaisers Leopold I., von dem J.B. verschiedene Gnadenbeweise, unter andern
auch die Ernennung zum Reichs-Hofrath, erhielt und es ihm nahe legen liess, um seine
Erhebung in den Adelsstand nachzusuchen. Da B. dies aus Bescheidenheit nicht that,
so gab ihm der
Kaiser einen ganz besonderen Beweis seiner Huld, indem er ihn am 26. Februar 1701
einen Adels- und Wappenbrief überreichen liess, der von den sonst üblichen, nicht
unerheblichen Sporteln frei war, laut welchem J.B. unter dem Namen
Edler von Bacmeister in den alten, erblichen Ritterstand des heiligen Römischen
Reiches teutscher Nation mit Vermehrung seines Stamm-Wappens durch die seiner
adligen Vorfahren mütterlicherseits erhoben wurde. Sein Landesherr, der Herzog
Karl Wilhelm von Württemberg, erkannte diese Standeserhöhung an; ferner recipierte
ihn 1706 die schwäbische Ritterschaft. Kaiser Leopold I. versuchte vergeblich,
J.v.B. zum Eintritt in seine Dienste zu bestimmen; erst seinem Nachfolger Joseph I.
gelang dies, als der Herzog sich durch die sein Land verwüstenden französischen
Kriegszüge gezwungen sah (span. Erbfolgekrieg v. 1701 - 1714), Ersparnisse durch
Verringerung der Staatsausgaben und durch Verminderung des Beamten-Personals
eintreten zu lassen, B. nun fürchtete, entlassen und dadurch brodlos zu werden.
In Folge dessen hielt er es für keinen Act der Undankbarkeit gegen seinen
Fürstlichen Herren, wenn er unter solchen Umständen die Kaiserlichen Anerbietungen
annahm. Inmitten seiner Vorbereitungen zur Übersiedlung nach Wien begriffen, die
im Frühjahr 1710 erfolgen sollte, erkrankte B. an ausserordentlich heftigen
Kopfschmerzen, den Vorboten seines späteren tödlichen Leidens, so schwer, dass
er nach seiner Genesung nicht mehr den Muth, sich in die neuen Verhältnisse in
Wien einleben zu wollen, finden konnte. Karl Wilhelm, der schon längst bereuet
hatte, diesen hervorragend befähigten und zuverlässigen Beamten nicht in seinen
Diensten gehalten zu haben, benutzte diesen Umstand, J.v.B. durch eine wesentliche
Erhöhung seines Gehaltes wieder für sich zu gewinnen. Doch nicht lange konnte
sich der Herzog seiner Dienste erfreuen, weil schon Anfang Januar 1711 das soeben
angedeutete Leiden, dessen Ursprung weiter zurücklag, wieder zum Ausbruch kam.
Als nämlich im Juni 1707 die Burg zu Stuttgart durch die Franzosen eingeschlossen
wurde, befand sich J.v.B. mit anderen Beamten bei der Herzogin, welche dort vor
den anrückenden, feindlichen Truppen Schutz gefunden hatte. Unglücklicherweise
litt er damals an einem bedeutendem Zahngeschwür, dessen Behandlung mangels eines
Arztes während der Belagerung leider unmöglich war. Aus diesem vernachlässigten
Geschwür entstand Knochenfrass, der den Gehörgang ergriff und eine Vereiterung
des Gehirns herbeizuführen drohte. Eine Operation, die man noch in diesem
vorgeschrittenen Stadium der Krankheit vornahm, beschleunigte nur den Tod des
schwer leidenden Mannes, der kurz nach derselben am 22. Januar 1711 verschied.
Sein Ableben erregte in den weitesten Kreisen grosse Theilnahme! Der Herzog Karl
Wilhelm und seine hohe Gemahlin hatten ihren treuen Diener während seiner
Krankheit selbst besucht, sowie sich auch täglich durch ihren Leibarzt, der J.v.B.
mit behandelte, über seinen Zustand berichten lassen. Bei seinem Leichen-Begängnisse
wurden die hohen Herrschaften durch einen Abgesandten vertreten und schickten
aus ihrem Hoflager zu Königsbronn ein herzlich abgefasstes Beileidschreiben an
seine Witwe. Letztere, eine Tochter des Herzoglich Württembergischen Geheim
Regierungsraths Johannes Christoph Keller, war mit dem Verstorbenen seit dem 18.
October 1683 vermählt, aus ihrer Ehe gingen ein Sohn, der aber schon im zweiten
Lebensjahre starb, und zwei Töchter hervor. -- Lebenslauf Nr. 12

Identische Personen

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Titel LUCAS
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