Lucas Heinrich BACMEISTER

Lucas Heinrich BACMEISTER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Lucas Heinrich BACMEISTER
Beruf Landrentmeister

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 3. November 1753 Aurich nach diesem Ort suchen [1]
Bestattung Aurich-Stadt nach diesem Ort suchen
Tod 7. März 1822 Aurich?? nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Maria Karolina Charlotta TIEMANN

Notizen zu dieser Person

Stamm 2 - Ältester

Hannoverscher und preussischer Landrentmeister


Hat seinen Namen nach dem 1608 als Superintendent und Professor zu Rostock
verstorbenen Stammvater Lucas Bacmeister, den Namen Heinrich aber von seinem
Urgrossvater Heinrich Bacmeister, dem Württembergischen Ober-Justizrat und
Kammerprokurator in Stuttgart. Gevattern sind sein Vater Georg
Albrecht, der Administrator Warsing und die Frau Consistorialrätin Coners
gewesen.
Vermutlich war sein Leben arm an äusseren Ereignissen. LH hatte ebenso wie
sein Bruder Eberhard Friedrich in Frankfurt/O. Jura studiert. Seine Ernennung
zum Königlichen Landrentmeister erhielt LH am 11. Mai 1792. Damals stand er im
preussischen Dienste.
Nachdem am 18. März 1797 sein Schwager, der Kammerpräsident von Colomb, und
am 3. Oktober 1807 dessen Frau, LHs Halbschwester Maria Elisabeth gestorben war,
erhielt dieser von den Erben den Auftrag, den Nachlass zu verwalten und die
Erbteilung in die Wege zu leiten. Dieses war eine schwierige und umfangreiche
Aufgabe, denn es handelte sich um eine grosse, aus Immobilien und Kapitalien
zusammengesetzte Vermögensmasse und um acht Miterben. Vielleicht hätte er sie
nicht übernommen, wenn er nicht in den nächstfolgenden Jahren ohne Amt gewesen
wäre. Ursprünglich hatten die Erben ihren Bruder und Miterben, den Kriegs-
und Domänenrat Ludwig Christoph von Colomb in Warschau, mit Generalvollmacht
versehen. Da dieser aber nicht länger in Aurich verweilen konnte, substituierte
er sich mit Zustimmung der anderen Erben durch weitere Generalvollmacht seinen
Onkel LH. Der Nachlass bestand aus erheblichen Ländereien. Die
Versilberung dieser Werte war zum Teil schwierig, weil die Zeiten schlecht waren
und nur wenig Menschen imstande waren, bar zu bezahlen. Die Ländereien wurden
daher zum Teil öffentlich gegen bar verkauft. Zum Teil wurde die Veräusserung
immer wieder hinausgeschoben. Die Obligationen scheinen die Erben nach erfolgter
kleinerer Stückelung unter sich geteilt zu haben. Die Abwickelung dauerte etwa
10 Jahre. Sie hat dem Landrentmeister LHB endlose Schreibereien verursacht, da
die Erben fern von Aurich lebten und manchen Sonderwünsche äusserten.
Diese Nachlassverwaltung scheint sehr schwierig
und umständlich gewesen zu sein. Die Beteiligten waren mit der treuen, sorgsamen
Arbeit des Nachlassverwalters sehr zufrieden und ihm dankbar. LH erhielt zwar
eine Entschädigung für seine Mühewaltung, hatte nichtsdestoweniger aber mit
finanziellen Sorgen zu kämpfen.
Als 1808 das Land von den Franzosen besetzt wurde, verlor
er sein Amt, erhielt es aber 1813 wieder und trat 1815, als Ostfriesland von
Preussen an Hannover abgegeben wurde, in hannoverschen Dienst, in dem er bis
zu seinem Tode im Jahre 1822 blieb. So war er erst Königlich Preussischer,
später Königlich Hannoverscher Landrentmeister.
Er hatte sich am 30. März zu Minden mit Maria Karolina Charlotte,
Tochter des Johann Ernst Tiemann, Königlich Preussischer Kriegs- und Domänenrats,
nachher Kammerdirektors zu Hamm, vermählt. Sie war im Zeitpunkt der Verehelichung
erst 18 1/2 Jahre alt, während ihr Ehemann 32 zählte. LH war ein Bruder von
Eberhard Friedrich, der ebenfalls eine Tiemann, Henriette, Tochter des Königlich
Preussischen Geheimen Kriegsrats Franz Valentin Tiemann in Aurich, eine Base der
Vorgenannten, zur Frau hatte.


Aus Akten, die Ernst v.Bacmeister seinem Neffen Lucas Bacmeister in
Gleiwitz zum Geschenk gemacht hat, gewinnt man zwar auch nicht viel
Tatsachenmaterial, denn das Leben dieses Bacmeister ist offenbar in stiller
Berufsarbeit dahingeflossen, aber mittelbar einen lebhaften Eindruck von seiner
Persönlichkeit. Danach muss er ein besonders trefflicher und zuverlässiger
Mann gewesen sein, der sich nicht nur der Liebe seiner Angehörigen erfreute,
sondern auch im weiteren Verwandtenkreise Vertrauen und Verehrung genoss.
Trotzdem könnte man bezweifeln, ob seine Stellung die eines höhreren Beamten
gewesen sei. Heutzutage versteht man unter einem Landrentmeister den Vorsteher
der Regierungshauptkasse, also nur einen kassentechnisch gebildeten Beamten des
gehobenen Dienstes. Seine Dienststelle war nicht in der Regierungsbehörde, sondern
im Hause der Ostrfriesischen Landschaft. Das ist auffällig, da die Landschaft
ja keine staatliche Einrichtung, sondern ursprünglich die Ständevereinigung,
also ein Selbstverwaltungskörper, war und später dann noch die Aufgaben einer
Landeskreditanstalt und einer Brandkasse versah. Nun kann allerdings der staatliche
Landrentmeister mit seinem Büro lediglich aus räumlichen Gründen im Verwaltungs-
gebäude der Landschaft untergebracht gewesen sein. Gewisse Umstände lassen aber auf
einen engeren Zusammenhang schliessen. Die ostfriesische Geschichte vor der 1744
erfolgten Besitzergreifung durch Preussen besteht grossenteils aus einem fortgesetzten
Kampf der Landesherren mit den Ständen um die Anerkennung ihrer Souveränität.
Dieses Ringen hat niemals zu einer klaren Entscheidung geführt, sondern mit
einem Kompromis geendigt, wonach die fürstlichen Befugnisse durch die dem
Herrscher abgetrotzten Landesverträge eingeengt waren. Unter anderem war dies
auf dem Gebiete der Abgabenerhebung der Fall, indem die Steuern zwar vom
Landesherren ausgeschrieben werden durften, aber von den Ständen bewilligt
werden mussten und verwaltet wurden. Bei dieser Sachlage besteht die Wahrscheinlichkeit,
dass die Landschaft auch später noch an Verwaltungsaufgaben beteiligt war, die
nach unserer Auffassung staatlicher Natur sind, z.B. an der Domänenverwaltung.
In diesem Falle lag es nahe, die Erledigung dieser Aufgaben dem staatlichen
Landrentmeister mit zu übertragen. Ob etwas Derartiges im Falle LHBs erfolgt
ist, ist noch nicht klar. Die Geschäftsgewandtheit und -erfahrung, die offenbar
LH auf wirtschaftlichem Gebiete ausgezeichnet hat, lässt aber vermuten, dass
seine Tätigkeit nicht auf rein kassentechnische Funktionen beschränkt gewesen
ist. Somit würde er praktisch jedenfalls den Wirkungskreis eines höheren
Beamten gehabt haben, sei es, dass dieser demjenigen der jetzigen Regierungs-
und Kassenräte oder demjenigen der Domänendezernenten entsprach.


Auf dem Friedhofe in Aurich fand Max Bacmeister seinerzeit noch
seine stattliche Grabplatte. -- Lebenslauf S.II-12

Quellenangaben

1 GRABSTEINE, www.grabsteine-ostfriesland.de

Identische Personen

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Titel LUCAS
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Hochgeladen 2023-07-09 08:54:58.0
Einsender user's avatar Christian W. Heermann
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