Notizen zu dieser Person
gnt. "der Schild Italiens", a.d.H. UNRUOCHINGER, seine Familie gehörte mit ihrem riesigen Streubesitz im gesamten Frankenreich zu den wichtigsten Klammern dieses Reiches, vermittelte zw. den verfeindeten Ks.söhnen, 0843 auch den berühmtem Vertrag von Verdun/F, ab 0828 Mkgf. von Friaul b. Verona/I mit Karantanien (Kärnten/A), Istrien/Kroatien und Treviso b. Venedig/I, schützte Italien vor Slaweneinfällen und kämpfte gegen die Sarazenen, mehrmals Gesandter, stiftete Hauskl. Cyosing, hoch gebildet, sehr belesen, besaß eine große Bibliothek, (nach Winkhaus, Dammund Rösch S. von Gf. Berengar de TOULOUSE, + 0835 als Mönch, nach Thiele ist es sein Br.)
Aus der fränkischen Familie der UNRUOCHINGER, war in Schwaben, Flandern und an der Maas begütert und erhält die Mark Friaul um 828, sicher vor 836. Durch die Heirat (zwischen 835 und 840)mit Gisela, Tochter Kaiser LUDWIGS DES FROMMEN, als Vermittler im Herrscherhaus sehr geeignet, wird er auch mit auswärtigen Missionen betraut und tritt mehrfach als Intervenient auf (RI²Nr.962-1205). Erfolgreich im Kampf gegen Sarazenen und Slaven, ist er als Mann hoher Bildung mit Hrabanus Maurus, Hinkmar von Reims, Hartgar von Lüttich befreundet, beherbergt Gottschalk vonOrbais und wird von Sedulius Scottus (Carmina, MGH PP III, 201-221) besungen. Seine Besitzungen und seine Bibliothek teilt er in seinem Testament von 863/64 (I. de Coussemaker, Cartulairede l'abbaye de Cysoing, 1883, 1-5) unter seine sieben Kinder auf. 854 überführt er die Gebeine des heiligen Calixtus I. in die von ihm gegründete Abtei Cysiong bei Tournai (Transl. s. Calixti, MGH SS XV/1, 419ff.), wo er nach seinem Tod in Italien (zwischen 864 und 866) beigesetzt und als Heiliger verehrt wird. Als Markgraf folgt ihm sein Sohn Unruoch und nach diesem 874/75 dessen Bruder BERENGAR, als BERENGAR I. dann König von Italien 888-924.