Notizen zu dieser Person
St. Kilian, Inspection Schleusingen
Johann Samuel Weber. Er war aus Schleusingen gebürtig, wo sein Vater, Wilhelm,
Amtsschreiber war. Seine Mutter, Ursula, war die Tochter des Amtmanns zu
Schleusingen, Christoph Winter. Von 1673 war er Pfarrer zu Viernau gewesen,
und 1679 kam er hierher. Er war mit Anna Sabina Wahn aus Salzungen, deren
Vater Rathsverwandter und Mitglied der Pfännerei war, verheiratet, und starb 1716.
Er hatte einen gelehrten und verdienten Bruder, der Herzogl. Sächs. Zeizischer Hof-
und Justizrat zu Schleusingen, und Erherrr auf Keulrode war, und 1717 starb. Seit
1709 war ihm sein Sohn substituiert gewesen, der auch sein Nachfolger wurde
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Bewerbungsschreiben des Johann Samuel Weber die Pfarrstelle in St. Kilian betreffend.
Original im Landeshauptarchiv Magdeburg Außenstelle Wernigerode
Hochwürdigster Durchlauchtigster Fürst
Euer Hochfürstlichen Durchl. ist mein andächtiges Gebeth
vor dero fürstliches Wohlergehen jeder Zeit bereit,
Gnädigster Herr.
Euer hochfürstl. Durchl. mit diesem demütigsten Supplicat unterthänigst anzulangen,
veranlaßet die nunmehro vacirante Stelle der Pfarr zu S. Chilian bey Schleusingen. Wie
wohl nun bald vor 7 Jahren die hiesige Pfarr mir gnädigst anvertrauet worden, wofür
Euerer hochfürstl. Durchl. ich demütigst gehorsambsten Danck sage, dennoch Gnädigsten
Fürst und Herr, weil 1. ich die Adjunctur hiesigen Pfarr gehabt, 2. ohne dem die Pfarr gering
.....in einem einigen Dorfe bestehet, 3. ehe ich zu solcher aus Gnade gelanget auf 12 biß 13
Jahr in ermangelung einiger Vacantz expetiren müßen, 4. meine wenige ererbte Güterlein in
Schleusingen noch habe und denselben näher zu sein verlange, wenn nur Gottes und Euren
hochfürstl. Durchl. gnädigster Wille sein möchte, gelanget dahero an Eure Hochfürstliche
Durchl. mein demütigstes und unterthänigstes ansuchen, dieselbe wolle gnädigst geruhen,
mich in die anizo vacirande Pfarr zu S. Chilian aus Gnaden zu versetzen.
Solche Hochfürstl. Gnade mit einem andächtigen Gebet zu Gott vor Eurer Hochfürstl. Durchl.
immer blühendes Wohlergehen zu verdienen, verbleibe ich Pflichtschuldigst.
Viernau den 11. Juny 1679
Eurer Hochfürstl. Durchl.
Unterthänigster
Gebeth Schuldigster
Johann Samuel Weber
Pfarrer daselbst