Johann Valentin ANDREAE

Johann Valentin ANDREAE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Valentin ANDREAE
Beruf 1614 Diakon in Vaihingen,1620-1639 Superintendent (Dekan) in Calw,1639 Hofprediger und Consistorialrat in Stuttgart, 1650 Dr. theol., Abt von Bebenhausen, 1654 Abt von Adelberg/ nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 17. August 1586 Herrenberg b. Böblingen nach diesem Ort suchen
Tod 27. Juni 1654 67 Years, 10 Months, 10 Days/Stuttgart nach diesem Ort suchen
Quelle Färber A. §1/ nach diesem Ort suchen
Heirat 2. August 1614 Poppenweiler / Ludwigsburg, nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
2. August 1614
Poppenweiler / Ludwigsburg,
Agnes Elisabeth GRÜNINGER

Notizen zu dieser Person

Johann Valentin Andreä, * 17. 8. 1586 Herrenberg (Württ.), + 27. 6.1654 Stuttgart. Andreä studierte in Tübingen, wurde 1603 Baccalaureus,1605 Magister, verließ 1607 die Universität eines Exzesses wegen; einWanderleben führend kam er nach Straßburg, in die Schweiz, wo ihn diecalvin. Kirchenverfassung und Kirchenzucht in Genf beeindruckten, nachFrankreich, Österreich und Italien. 1614 wurde er Diakon in Vaihingen,1620-1639 Superintendent in Calw, 1634 verlor er bei der Plünderungder Stadt durch Johann v. Werth Haus und Bibliothek, 1639 wurde erHofprediger und Konsistorialrat in Stuttgart, 1641 Dr. theol., 1650Generalsuperintendent und Abt von Bebenhausen, 1654 Abt von Adelberg.1646 wurde er unter dem Namen "der Mürbe" in die FruchtbringendeGesellschaft aufgenommen. Andreä war eine unruhige Natur, die über dasWissen zum Leben drängte und die eigenen Erkenntnisse stetspädagogisch auszubauen strebte. Im Sinne Johann Arndts trat er für einverinnerlichtes praktisches Christentum ein und suchte es im Rahmeneines wahrhaft christlichen Gesellschaftsverbandes zu verwirklichen.Das Ideal, das ihm in Erinnerung an die französ. und vor allem dieGenfer Kirchenzucht vorschwebte, war ein ev. christlicher Musterstaat,den er in der Arndt gewidmeten "Rei publicae Christianopolitanaedescriptio" (Straßburg 1619) und in "Christenburg, Das ist: Ein schöngeistlich Gedicht" (Freiburg 1626) nach dem Vorbild von ThomasCampanellas Sonnenstaat beschrieb. Die Gemeinschaft der Gesinnung, diehier vorausgesetzt ist, sollte in Bünden herangezogen werden. Andreä,der in dem z. T. selbstbiographischen Faustdrama "Turbo" seinedichterische Ader zeigte, hatte diesem Gedanken wohl schon seit 1602eine phantastische Einkleidung in der Gestalt des ChristianRosenkreutz, Gründers einer Bruderschaft zur Wiederherstellung desurchristlichen Ideals in Kirche und Gesellschaft im 14. Jh. gegeben.Hinter Christian Rosenkreutz verbirgt sich wohl Andreä selbst, dessenWappen ein Andreaskreuz, umgeben von vier Rosen, zeigt. Von denphantastischen Mißverständnissen, zu denen diese Mystifikation führte,rückte er selbst ab, indem er sie auf ihren Kern, den Aufruf zurVerwirklichung einer "fraternitas Christi" (1617), einer "Christianasocietas" (1620) zur Pflege der Religion, Hebung der Sitten undWiederherstellung der Liturgie zurückführte. Das Ideal einerchristlichen Gesellschaft wird auch sonst in erbaulichen undsatirischen Schriften der Zeit vorgehalten. Die Versuche zurHerstellung der Kirchenzucht stießen auf den Widerstand der weltlichenVerwaltung (Apap proditus, 1631); die württemberg. Kirchenordnung, diesog. Cynosura, ging auf ihn zurück. Weitere Werke: Fama fraternitatisRoseae Crucis oder d. Bruderschaft d. Ordens d. Rosenkreuzer, Kassel1614 u. ö.; Confessio od. Bekenntnis der Societät u. BruderschaftRosenkreuz, ebenda 1615; Chymische Hochzeit Christiani Rosenkreutzanno 1459, Straßburg 1616, neuhochdt. v. W. Weber 1942 (alleRosenkreuzer-Schriften sind anonym erschienen); Die Christenburg,Allegorisch-epische Dichtung ..., Nach einer gleichzeitigenHandschrift hrsg. v. C. Grüneisen, 1836, u. in: Zeitschrift fürhistorische Theologie, 6, 1836, S. 232-312; Turbo, sive moleste etfrustra per cuncta divagans ingenium, ebenda 1616, dt. v. W. Süß unterd. Titel: Irrender Ritter vom Geist, 1907; Invitatio fraternitatisChristi ad sacri amoris candidatos, ebenda 1617 bis 1618; Menippussive dialogorum satyricorum centuria, inanitatum nostratium speculum,Straßburg 1617; Vita ab ipso conscripta cum icone (Ms.), 1642, hrsg.v. F. H. Rheinwald, 1849, dt. v. D. E. Seybold, in: Selbstbiographienberühmter Männer II, Winterthur 1799; Theophilus sive de christianareligione sanctius colenda, vita temperantius instituenda etliteratura rationabilius docenda concilium, Stuttgart 1649, dt. v.V.F. Oehler, 1878; s. a. M. Ph. Burk, Vollst. Verzeichnis aller inDruck gekommenen lat. und dt. Schriften d. J. V. Andreä, Tübingen1793. Literatur: ADB I; W. Hossbach, J. V. Andreä u. sein Zeitalter,1819; C. Hüllemann. J.V.Andreä als Pädagog, Diss. Leipzig 1884, u. 2.T., Progr. Leipzig 1893; J. Ph. Glöckler, J. V. A., Ein Lebensbild..., 1886; Goedeke II, 1886, S. 146, III, 1887, S. 29; J. Brügel, J.V. A., in: K. A. Schmid, Gesch. d. Erziehung III, 2, 1892, S. 147-88;F. J. Schneider, Die Freimaurerei u. ihr Einfluß auf d. geistigeKultur in Deutschland am Ende d. 18. Jh.s, Prag 1909; R. Kienast, J.V. Andreä u. d. vier echten Rosenkreuzer-Schriften, 1926; P.Joachimsen, J. V. Andreä u. d. ev. Utopie, in: Zeitwende 2, 1926, S.485-503, 623-42; F. Fritz, V. A.s Wirken im Dienste d. württ. Kirche,in: Bll. f. württ. Kirchengesch., NF 32, 1928, S. 37-128; W. Moog,Gesch. d. Pädagogik II, 1928, S.247-53; W.-E. Peukert, DieRosenkreutzer, 1928; J. Keuler, J. V. Andreä als Pädagoge, Diss.Tübingen 1934; W. Frels, Deutsche Dichterhandschriften v. 1400-1900,1934; Ernst Müller, Stiftsköpfe, schwäb. Ahnen d. dt. Geistes aus d.Tübinger Stift, 1938; G. Schwarz, Die ewige Spur, Dichterprofile einesdt. Stammes, 1946; F. Seebass, Christentum u. dt. Geist, 1947, S.7-17; P. Schattermann, D. J. V. Andreä u. seine Beziehungen zu Bayern,in: Festgabe f. K. Schornbaum, 1950, S. 101-11. Brecht, Martin: JohannValention Andreä. Weg und Programm eines Reformers zwischenReformation und Moderne. In: Brecht, Martin (Hg.): Theologen undTheologie, S. 270-343. Gedruckte Leichenpredigt 1654, Stuttgart,jeweils bei Rösslin und bei Kautt, beide in der Württemberg.Landesbibliothek Stuttgart. Porträt: Kupf. v. unbek. Künstler (VesteKoburg); v. W. Kilian, 1648; v. Heyde (München, Graph. Sammlung) (OttoSchottenloher, in: NDB I, S. 277-278) Porträt: Univ. Tübingen1477-1977 in Bildern u. Dokumenten, S. 101.

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Titel Pommer Genealogie 2012
Beschreibung Genealogie der aus Wien stammenden Familien Pommer
Hochgeladen 2014-05-28 11:27:07.0
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