Notizen zu dieser Person
GD & FR: "Er wurde am 6. Oktober 1905 in Maulapao (im Hause Parkinson) als Sohn des Carl Diercke (jun.) und der Nellie, geb. Parkinson, geboren. Die Taufe erfolgte am 22.10.1905 in Vunapope. Nach einigen Jahren erkrankte der Junge 1911 an Malaria, sodass er nach Deutschland zur Genesung gebracht werden musste. Er war so geschwächt, dass er selbst nur schwer gehen konnte. Nun wuchs er in Berlin bei Tanten aus der Diercke-Familie auf, vielleicht aber auch bei Döllingers, die mit 'Queen Emma' verwandt waren.
Nach der Scheidung von Nellie im Jahre 1913 - bei der sie wieder ihren Mädchennamen Parkinson angenommen hatte - folgte ihm seine Mutter nach Deutschland. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, war es unmöglich, wieder nach Neuguinea zurückzukehren, während der Vater 1915 in der Kolonie starb.
1920 wanderte Rudolf mit seiner Mutter und seinem 2. Stiefvater nach Java aus, wo er einen Job als Kaffeepflanzer bekam. Nach der Enteignung der Familien-Plantage Kuradui managte er Plantagen für W.R. Carpenter & Co. und später für die katholische Kirche in Vunapope. Anfang der 30er Jahre zogen Mutter und Sohn nach Rabaul (Neuguinea), wo die Großmutter eine Besitzung hatte. 1932 wurde Rudolf zum letzten Mal in der Südsee auf einem alten Trampdampfer gesehen." Für deutsche Bekannte und Verwandte galt er damit als verschollen; in Wahrheit schlug er sich aber weiter durch, bewirtschaftete 1942 die Komalu Plantage (Komolus, Komoles) auf Neuirland, wo auch seine Großmutter Phoebe Parkinson bei ihm wohnte, und war 1944 in japanischer Kriegsgefangenschaft in Neuirland, die er - nicht ganz selbstverständlich - überlebte;
5 Kinder
Trivia: aus einem Brief von Hrn. Friedhelm Liesemer, Neuguinea, an seine Eltern in Deutschland (1970):
„Ende Mai wird euch einer unserer ältesten Deutsch-Neu-Guineaner besuchen. Schafft euch dafür bitte ein Gästebuch an. Er hat in den zwanziger Jahren in Berlin studiert. Rudi Diercke, verwandt mit Diercke-Atlanten in Deutschland und hier mit einer Königin Emma, Tochter eines amerikanischen Gouverneurs in Samoa, und einer dortigen Prinzessin. Davon braucht ihr nichts zu sagen, wird er vielleicht selbst mit rauskommen. ... Und nicht auf fürnehm machen, auf so was stehn wir hier draußen nicht. Immerhin, ich duze Rudi, also jagt ihm keinen Schreck ein."