Katharina GROSS VON TROCKAU UND PFERSFELD

Katharina GROSS VON TROCKAU UND PFERSFELD

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Katharina GROSS VON TROCKAU UND PFERSFELD

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1500 Oberweilersbach, Weilersbach, Forchheim, Bayern, BRD nach diesem Ort suchen
Tod 1562 Neustadt b. Coburg, Coburg, Bayern, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat etwa 1530

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1530
N. N. GERLICHER

Notizen zu dieser Person

1515 Katharina Groß von Pfersfeld wird von ihrem Bruder Jörgen (Georg) in das Kloster zu Sonnefeld gegeben siehe Urk. LA E 401

bis 1528 ist Katharina Groß von Pfersfeld Nonne in dem Kloster zu Sonnefeld

1529 Katharina Pfersfeld erhält eine Abfindung von 200 Fl. und eine jährliche Leibrente, die ihren Unterhalt sicherstellte, da sie das Kloster verlässt.

1540 Katharina Groß von Pfersfeld Weimar Bb. 3994 S. 270 (M56)

1545 bis 1561 Katharina von Pfersfeld bezieht jährlich 5 fl. an Geld, 8 Simmern Korn und 2 Simmern Weizen, um ihre Kinder zu ernähren - die Quittung von 1545 lautet:

"Ich Katharina pfersfelderin zu Neustadt wohnhafft bekenne, das mir der Erbare Friedrich Klinghammer diesiger Zeit verwalter des Haus sonfelts mein pension uff Walpurgi des 1545 iares überantwort und solchs von yme empfangen als Nemblich 8 fl anGeld, 4 ara korns, 1 ara Waitzens."
1562 Katharina Groß von Pfersfeld in F 15499 M 105 M S. 9 - stirbt in Neustadt


Emil Herold hat über seine eignen Vorfahren folgendes geschrieben.

Die fränkische Adelsfamilie von Pfersfeld / von Pferdsfeld
Katharina von Pfersfeld war die Tochter von Hermann von Pfersfeld auf Schloss Weilersbach bei Staffelstein (Pferdsfeld?), der in die Dienste der Herzöge von Bayern getreten war und 1470 bis 1487 als Kastner zu Kling bei Wasserburg am Inn erwähntwird. Katharinas Bruder war Georg von Pfersfeld, der, wie wir aus weiteren Aktenstücken des Coburger Landesarchiv ( F. V. 1 a Nr. 401 und Nr. 367) datiert vom Donnerstag nach Luce 1515 wissen, seine beiden Schwestern Anna und Katharina ins Kloster Sonnefeld gegeben hatte.
Damals waren Klöster beliebte Versorgungsanstalten für kinderreiche Adelsfamilien und so ersparte sich Georg von Pfersfeld die Mitgift für seine Schwestern, indem er sie in das adelige Nonnenkloster Sonnefeld brachte, dessen Äbtissin damals einenahe Verwandte (Dorothea von Pfersfeld 1503 bis 1515) war. Als Ausstattung gab er dem Kloster ein in Sonnefeld gelegenes Haus, das er für diesen Zweck gekauft hatte.
Hier verbrachten nun die beiden Schwestern ihre Jugend hinter Klostermauern. An den Ausschreitungen der Sonnefelder Nonnen waren die beiden nicht beteiligt, da sie erst später ins Kloster kamen. Im Jahr 1528 hat Luthers weitreichender Arm auch die Pforten des Sonnefelder Klosters aufgerissen und unter den Nonnen, die der Freiheit und dem Leben wiedergegeben wurden, waren auch die beiden Schwestern von Pfersfeld.
In ihre durchaus katholisch gesinnte Familie konnten die beiden Schwestern natürlich nicht zurückkehren. Es war fast selbstverständlich, dass sie, die Nichten des früheren Bischofs von Bamberg, von ihrer Familie geächtet wurden, weil sie sich aufdie Seite Luthers gestellt hatten. Den Sonnefelder Nonnen war bei der Säkularisierung des Klosters freigestellt worden, bis zu ihrem Lebensende im Kloster zu bleiben oder gegen eine Abfindung den Weg in die Freiheit zu nehmen. Rechtlich waren die Nonnen ja Mitbesitzerinnen des Klostervermögens.
Die beiden Schwestern von Pfersfeld erhielten eine Abfindung von 200 Fl. und eine jährliche Leibrente, die ihren Unterhalt sicherstellte. Beide heirateten nach ihrem Abgang aus dem Kloster, Anna einen Mann namens Georg Koch aus Fürth am Berg undKatharina einen Schmied in Neustadt, dessen Namen, wie bereits erwähnt, nicht bekannt ist. Zu ihrem Wohnsitz wurde ihr ein vorher der Vikarei zustehendes Haus in Neustadt angewiesen.
Katharinas Ehe mit diesem Neustädter Schmiedemeister war nicht sehr glücklich, denn ihr bürgerlicher Herr Gemahl hatte angeblich vornehme Allüren und brachte bei Wein und Spiel bald die Abfindungssumme von 200 fl. durch. Wank berichtet in seiner"Geschichte von Sonnefeld" folgendes:
"Eine unglückliche Ehe ging Katharina Pfersfelderin mit einem Mann aus Neustadt ein, der sehr bald die Abfindungssumme von 200 fl. verschwendet hatte, sodass die Frau mit ihren Kindern in große Not geriet und die Mildtätigkeit des Klosters in Anspruch nahm. Von 1545 bis 1551 bezog sie laut vorliegenden Quittungen aus demselben jährlich 5 fl. an Geld, 8 Simmern Korn und 2 Simmern Weizen, in den nächsten Jahren wurden ihr jährlich 6 fl. in bar gereicht, über welche Unterstützungen sie bis1561 Bescheinigungen ausstellte."
Ihre Quittung von 1545 hat folgenden Wortlaut:
"Ich Katharina pfersfelderin zu Neustadt wohnhafft bekenne, das mir der Erbare Friedrich Klinghammer diesiger Zeit verwalter des Haus sonfelts mein pension uff Walpurgi des 1545 iares überantwort und solchs von yme empfangen als Nemblich 8 fl anGeld, 4 ara korns, 1 ara Waitzens."
Die Quittung ist mit einem Wappensiegel mit den Buchstaben K. v. P. unterzeichnet. Katharina von Pfersfeld scheint im Jahr 1561 verstorben zu sein. Sie hat eine sehr zahlreiche Nachkommenschaft hinterlassen. Von ihrer Tochter, die den Bürgermeister Valentin Schieferdecker heiratete, leben heute (1930) noch etwa 2.000 Nachkommen.

Herr Herold hat die Zuordnung der Familie Gerlicher/Gerlacher zu der Ehe mit Katharina von Pfersfeld offen gelassen.

Sie erfolgte aus meiner Sicht auf Grund zeitlicher, örtlicher und beruflicher Faktoren. Der Beruf des Ehemanns der Katharina Groß von Trockau und Pfersfeld ist Schmied und zwar ein Schmied in Neustadt bei Coburg. Zu dieser Zeit werden weiter alsSchmiede genannt: 1507 Kunz Ludwig (1509 Bürgermeister) und Kunz Indwegk und dann 1540 ein Klaus Braunschmidt sowie 1553 ein Hans Ros.

(Der Schmied Gerlacher in Neustadt kommt ab 1534 zum ersten Mal dort vor – siehe dazu A. Greiner S. 130 Bd. I. Geschichte der Stadt Neustadt.) Der Name Gerlicher, Gerlacher bzw. Gerlinger taucht also erstmals 1534 in Neustadt bei Coburg auf, wasdiese Zuordnung meiner Ansicht als erstes wahrscheinlich macht.

Text - Original:
Wir die Hernachgeschrieben mit Namen Caspar von Waldennfels Riter Haubtman zu Cronnach Wolf vonn Schaumbergk Amptman zu Lichtenfels, Arnold
vom Falckennstein Schosser zu Coburgk Hanns von Schaumberg zu unter Fülbach und Karell von Schaumberg zum Gerreut. Nachdem sich bishero
zwischen der Erwirdigenn inn got frawen Margarethe Ebbtessin zu Sonnfelt irm Conent eines und Jorgen Pfersfelder andersteyls vonn wegen
Anna unnd Katherina von Pfersfeldt seiner schwester Closter Jungffrawen daselbst eines Haus zwischen dem Sichhaus unnd der Badtstuben gegen über dem
Closter zu Sonnfelt gelegenn unnd ander sachenn halbenn, Spenn, Irrung unnd Zwietracht gehalten haben, Bekennen öffentlich
mit disem brieff, das wir als teydingsleut mit bedertyll gutenn willenn unnd wissen solcher gesprechenn halben zwischenn gemelten partheyen
geschieden unnd ausgesprochen habenn Scheydenn unnd sprechen wie Hernachvolgt unnd also, das solchs abgemelt Haus sampt dem
gertlein daran gelegenn, so weyt das alles umb fanngenn ist mit sampt einem alten Tnuerheuslein so sie vormals inngehabt habenn, Anna von
Pfersfeldt als der eltern Jorgenn Pfersfelders schwester Closterfraw zu Sonnfelt auss gnaden und unns teydingsleuten zu gunstlicher unnd
freuntlicher wilfarung unnd aus keyner gerechtigkeit ir lebenn lanngk werdenn, volgenn, sein unnd bleibenn soll Doch mit der
bescheydenheit das gedachte Anna Pfersfelderin sie nach nymands von Iretwegen solche behausung unnd gertlein bey Irm leben oder
nach Irm tode yemandt anders zuübergebenn oder zuverschaffen nit macht habenn soll Sondern nach Irm tode unnd absterbenn einer
Ebbtessin zu Sonnfelt so ye zu zeiten ist und dem Convent daselbst an alle mitell beschwehrung Irrung unnd menigliches
widersprochenn wider heymgefallen sein und früer bleyben unnd soll gemelte behausung von gedachter Pfersfelderin doch an alle
toste schadenn unnd verlegung des Closters zu Sonnfelt erpaut unnd auffgericht werden angeverde Darauff sollen bede parthey
solcher Irer Irrung unnd aller anforderung, so Jorg von Pfersfeldt unnd Hanns Leynhoff von stein unnd seiner schwester wegenn
zugedachter frawen Margarethe Ebbtessin unnd Irm Convent zuhabenn furgehabt Es soll auch Jorg von Pfersfeldt bey Hannsen Leynhofen
verfuegen unnd verschaffen das die übergebung und anforderung, so Jorg von Pfersfeldt Hannsen Leynhofen aller anfordrung halbenn Jar
gedachter frauen Margarethe Ebbtessin und Irm Convent fürgenomen genntzlich unnd an alle beschwehrde unnd widderredn alles gefallen
tode und abgethann werden, unnd alle sachen damit gericht gestlecht vereynigt und vertragen sein unnd bleiben angeverde
Solichs alles wie obsteet habenn gedachte Margarethe Ebbtessin unnd Convent bey Irn Erwiden unnd wirden Auch Jorg Pfersfeldter
bey seinen guten edelmans trauen unnd glauben unnd die genanten Anna unnd Katherina Pfersfelderin seine schwestern bey den
gehörten angenomen beste stette unnd unversprochenlich zuhalten bewilligt unnd zugesagt an alles gerede Das zu urkunth haben wir
obgedechte teydings freunde dises unsers gütlichen entscheyds gleichs lauts einer handtschrifft gezwifacht unnd ydem teyls ihr einen unter
unnser des anhanngenden Insigell ubergebenn Doch uns und unnsern erben an schaden Geben am Donnerstag nach Luce Evangeliste
unnd Christ unnseres lieben Herrn gepurt Im fünnffzehenhundersten unnd fünnffzehennden Jares


Text übersetzt:
Wir die hernach beschriebenen mit Namen Caspar von Waldenfels Ritter Hauptmann zu Kronach, Wolf von Schaumberg Amtmann zu Lichtenfels, Arnold vom Falckenstein Verwalter zu Coburg, Hans von Schaumberg zu Unterfüllbach und Karl von Schaumberg zum Gerreut.
Nachdem sich bisher zwischen der erwürdigen Frau in Gott Margarethe Äbtissin zu Sonnfeld und ihrem Konvent einerseits und Jürgen Pfersfelder andererseits wegen Anna und Katherina von Pfersfeld seinen Schwestern Klosterjungfrauen daselbst, wegen eines Hauses zwischen dem Siechhaus und der Badstube gegenüber dem Kloster zu Sonnfeld gelegen und anderer Sachen halber, Spinnen, Irrungen und Zwietracht ergeben haben, bekennen wir öffentlich mit diesem Brief, dass wir als Streitschlichter mit beiderseits gutem Willen und Wissen solcher Gebrechen halber zwischen den gemeldeten Parteien entschieden und ausgesprochen haben.
Seit jetzt und sprechen wie hernach, das solches gemeldete Haus mit dem daran gelegen Garten, so weit das alles eingezäunt ist, mit samt einem alten Turnierhäuslein, so sie es vormals innegehabt hat, soll Anna von Pfersfeld als die ältere Schwester von Jürgen Pfersfelders Klosterfrau zu Sonnfeld aus Gnaden und uns Streitschlichtern zu gnädiger und freundlicher Wilfarung und aus keiner geringeren Gerechtigkeit ihr Leben lang dort folgen und bleiben.
Doch mit der Einschränkung das gedachte Anna Pfersfelderin sie niemanden von sich aus eine solche Behausung und den kleinen Garten während ihrem Leben oder nach ihrem Tode jemand anders zu übergeben oder zu verschaffen die Macht haben soll.
Sondern nach ihrem Tode und Absterben die Äbtissin zu Sonnfeld so jene zu dieser Zeit ist und dem Konvent daselbst an, alle Mittel, Beschwerten, Irrungen und Mögliches widersprochen und wider anheim gefallen ist und soll es wie früher bleiben undes soll die gemeldete Behausung von gedachter Pfersfelderin doch an alle Troste, Schäden und Verlegungen des Klosters zu Sonnfeld erbaut und aufgerichtet werden.
Das sollen beide Parteien solcher ihrer Irrungen und aller Anforderungen, so Jürgen von Pfersfeldt und Hans Leynhoff von Stein und seine Schwestern wegen zugedachter Frauen Margarethe Äbtissin und ihrem Konvent zu haben vorgehabt.
Es soll auch Jürgen von Pfersfeldt bei Hansen Leynhofen verfügen und verschaffen, dass die Übergabe und die Anforderungen, so Jürgen von Pfersfeldt Hansen Leynhofen aller Anforderungen halber zur gedachter Frau Margarethe Äbtissin und ihrem Konvent vorgenommen und gänzlich an alle Beschwerden und Widerreden alles gefallen und abgetan werden, und alle Sachen damit gerichtet, vereinigt und vertragen sein und bleiben soll.
Solches alles wie es oben steht haben gedachte Margarethe Ebbtessin und Konvent bei ihren Erwidern und Wirken zugestanden.
Auch Jürgen Pfersfeldter als guter Edelmann in Treue und Glauben und die genannten Anna und Katherina Pfersfelderin seine Schwestern haben beide gehört und angenommen die beste Stätte und versprochen alles zuhalten und dem Gerede zugesagt.
Wir, die oben genannten Streitschlichter, haben dies beurkundet und zu diesen unseren gütlichen Entscheid auch noch eine weitere gleich lautende Handschrift geschrieben und jedem Teil ein mit unserem unten anhängenden Siegels übergeben.
Durch uns und unsern Erben an Schaden, ausgestellt am Donnerstag nach Luce Evangelista und Christ unseres lieben Herrn geprüft im fünfzehnhundertsten und fünfzehnten Jahre.

Bemerkung: Wir erfahren aus dieser Urkunde die für die Weiterforschung außerordentlich wichtige Tatsache, dass die Ahnin Katharina eine Schwester des Jörg (Georg) Groß von Pfersfeld gewesen ist. Der Streit dreht sich um ein in Sonnefeld gelegenesHäuschen das den Schwestern Jörg anscheinend als Ausstattungsgut mit ins Kloster gegeben worden ist. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in irgend einem Lehenbuch der vorherige Inhaber, also der Vater der Katharina genannt wird.

Quellenangaben

1 Ahnenforscher Emil Herold aus Neustadt b. Coburg

Datenbank

Titel 2017_06_Gerhard_Kist_1
Beschreibung
Hochgeladen 2022-04-30 16:18:31.0
Einsender user's avatar Gerhard Kist
E-Mail cugkist@t-online.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Kommentare

Ansichten für diese Person