Johann Wolfgang TEXTOR

Johann Wolfgang TEXTOR

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Wolfgang TEXTOR
Beruf Syndicus, Professor/ Heidelberg, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen [1] [2]
Religionszugehörigkeit evangelisch [3]
title Dr. jur [4]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 20. Januar 1638 Neuenstein, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen [5]
Bestattung 29. Dezember 1701 Frankfurt am Main, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen [6] [7]
Taufe 21. Januar 1638 Neuenstein, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen [8]
Tod 27. Dezember 1701 Frankfurt am Main, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen [9] [10]
Heirat 20. April 1663 Neuenstein, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen [11] [12]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
20. April 1663
Neuenstein, Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, Germany
Anna Margarethe PRIESTER

Notizen zu dieser Person

Gevattern: Hr. D. Bohn Canzler u.Hans Lorenz Rhat zu Weickersheim ------------------- seit 1674 bis 1690 Professor, Heidelberg seit 1690 Syndicus primarius, Frankfurt -------------------- Textor, Johann Wolfgang. Prof. J. U. D. [d. i. Juris Utriusque Doctor]. Jurist. Archivinspektor. * 20.1.1638 Neuenstein/Hohenlohe, † 27.12.1701 Ffm., begraben in der Katharinenkirche in Ffm. Sohn des Gräflich Hohenlohischen Kanzleidirektors Wolfgang T. (eigentl.: Weber; 1588-1650) und dessen Ehefrau Magdalena Praxedis, geb. Enslin (1613-1673). Großvater von Johann Wolfgang T. (1693-1771). Ururgroßvater Goethes. Seit 1653 Jurastudium, zunächst in Jena, ab 1655 in Straßburg. 1658 Praktikant am Reichskammergericht in Speyer. Von 1662 bis 1666 Gräflich Hohenlohischer Kanzleidirektor in Neuenstein. Zwischenzeitlich (1663) Promotion in Straßburg. Seit 1666 Professor der Institutionen an der Universität Altdorf. Dort beteiligt an zahlreichen Promotionen, u. a. an derjenigen von Gottfried Wilhelm Leibniz (1666). Beginn der regen Publikationstätigkeit, zunächst mit einer öffentlich-rechtlichen und rechtspolitischen Abhandlung über die Staatsräson des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation („Tractatus juris publici de vera et varia ratione status Germaniae Modernae“, 1667). Seit 1668 Professor der Pandekten an der Universität Altdorf. Zugleich juristischer Berater (Konsulent) der Stadt Nürnberg. Verstärktes Interesse am Verfassungsrecht des Reichs. Seit 1673 Professor primarius der Rechte an der Universität und Assessor, seit 1688 Vizepräsident am Hof- und Ehegericht in Heidelberg. 1676/77 und 1688/90 Dekan der Universität. Veröffentlichung gerichtlicher Entscheidungen („Praxis Judiciaria“, 2 Teile, Ffm. 1678) und eines Lehrbuchs des Völkerrechts („Synopsis Iuris Gentium“, 1680; engl. Ausgabe, 2 Bde., 1916, Neudruck 1964). Das Manuskript eines Collegium iuris publici (1675/76) ist überliefert im Freien Deutschen Hochstift in Ffm. Nach der Zerstörung Heidelbergs im Pfälzischen Erbfolgekrieg wechselte T. Anfang 1691 nach Ffm. Hier wurde er als Syndicus primarius, Konsulent und Stadtadvokat mit der Leitung der reichsstädtischen Rechtsgeschäfte betraut. Im Nebenamt übernahm er zudem die Aufsicht über das Ffter Stadtarchiv. Wiederaufnahme der juristischen Veröffentlichungen, insbesondere zum öffentlichen Recht („Decisiones electorales Palatinae“, Ffm. 1693; „Jus Publicum Caesaraeum, 2 Bde., Ffm. 1697; „Disputationes academicae“, 2 Teile, Ffm. 1698; „Jus publicum statuum Imperii“, Tübingen/Ffm. 1701). T. zählt zu den angesehenen Rechtswissenschaftlern des ausgehenden 17. Jahrhunderts. Mit seinen Publikationen versuchte er, getreu seiner kaiserlichen Gesinnung, gegen den Verfall der Reichsverfassung und -institutionen anzukämpfen; zur Festigung der Reichseinheit schlug er u. a. die Vereinigung der drei zugelassenen christlichen Konfessionen vor. Porträt (Radierung von Wolfgang Philipp Kilian, 1701) im Besitz des Freien Deutschen Hochstifts. Verheiratet in erster Ehe (seit 1663) mit Anna Margaretha Priester (1640-1691/92) aus Crailsheim, in zweiter Ehe (seit 1693) mit Maria Sibylla Fleischbein (* 1675). Nach der Trennung von der zweiten Ehefrau (1694) kam es zu einem Prozess vor dem Ffter Schöffengericht und Reichskammergericht wegen unbezahlter Rechnungen, u. a. von dem Schneider Friedrich Göthe (auch: Göthge), gen. Göthé (Goethes Großvater, 1657-1730). Wahrscheinlich erwarb schon T. das Familienanwesen in der Friedberger Gasse (heute: Große Friedberger Straße 20), das seine Nachkommen, zunächst sein Sohn Christoph Heinrich T. (1666-1716), wesentlich ausbauten. Das Anwesen, das Goethe später in „Dichtung und Wahrheit“ (I,1) beschrieben hat, wurde von der Familie 1786 verkauft und beim französischen Bombardement der Stadt 1796 fast völlig zerstört; die danach teilweise wiedererrichteten Gebäude wurden 1863 endgültig niedergelegt. Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 467f., verfasst von: Reinhard Frost (überarbeitete Onlinefassung für das Frankfurter Personenlexikon von Michael Stolleis). Lexika: Alexander Dietz in: ADB 37 (1894), S. 630. | Dölemeyer: Juristen, S. 210, Nr. 669. | Lersner 2.2, S. 227f. | NB 1985, S. 396, Nr. 2278. | Michael Stolleis in: NDB 26 (2016). | Richel, S. 594. Literatur: Düntzer: Das Geschlecht Textor 1888. | Hopp: „Goethe Pater” 2010, S. 7 u. 102. | Kaltwasser: Inventar d. Akten d. Reichskammergerichts 2000, Nr. 1483. | Ompteda: Litteratur d. ges. Völkerrechts 1785, T. 1, S. 289-293. | Pütter: Litteratur d. teutschen Staatsrechts 1 (1776), S. 295-297. | Stolleis, Michael: Textor und Pufendorf über die Ratio Status Imperii im Jahre 1667. In: Schnur (Hg.): Staatsräson 1975, S. 441-463. | Stintzing/Landsberg: Gesch. d. dt. Rechtswissenschaft 3.2 (1910), S. 40-42, 630-632. | Stolleis, Michael: Schneidermeister Goethe u. a. gegen Syndicus Dr. Textor. In: Stolleis: Margarethe u. der Mönch 2015, S. 130-157. Quellen: Zur Anstellung als Konsulent, Stadtadvokat und Syndikus im Dienst der Stadt Ffm., 1691-1701: ISG, Dienstbriefe 524 u. 525. | ISG, S2/15.380. Internet: Wikipedia, 16.3.2016. GND: 10063480X (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek). Einträge zu dieser Person in anderen Datenbanken ansehen © 2016 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren Empfohlene Zitierweise: Frost, Reinhard/Stolleis, Michael: Textor, Johann Wolfgang (1638-1701). In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), http://frankfurter-personenlexikon.de/node/1467 Stand des Artikels: 8.4.2016 Erstmals erschienen in Monatslieferung: 04.2016.

Quellenangaben

1 Frankfurter Blätter für Familiengeschichte, 1908 - 1914
2 Goethe Genealogie, http://goethe-genealogie.de/
3 Goethe Genealogie, http://goethe-genealogie.de/
4 Frankfurter Blätter für Familiengeschichte, 1908 - 1914
5 Frankfurter Blätter für Familiengeschichte, 1908 - 1914
6 HFV Darmstadt
7 Frankfurter Personenlexikon, http://www.frankfurter-personenlexikon.de/node/4726
8 Frankfurter Blätter für Familiengeschichte, 1908 - 1914
9 Frankfurter Blätter für Familiengeschichte, 1908 - 1914
10 Goethe Genealogie, http://goethe-genealogie.de/
11 Frankfurter Blätter für Familiengeschichte, 1908 - 1914
12 Goethe Genealogie, http://goethe-genealogie.de/

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