Kurt August Paul WOLFF

Kurt August Paul WOLFF

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Kurt August Paul WOLFF [1] [2]
Beruf Verleger [3]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 3. März 1887 Leipzig, Sachsen, Germany nach diesem Ort suchen [4] [5]
Bestattung 24. Oktober 1963 Marbach, Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen
Tod 21. Oktober 1963 Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen [6]
Wohnen New York, New York, USA nach diesem Ort suchen [7]
civil 30. Dezember 1946 [8]
Heirat 28. März 1933 London, England nach diesem Ort suchen [9]
Heirat 2. September 1909 Darmstadt, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen [10] [11] [12] [13]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
28. März 1933
London, England
Helene MOSEL
Heirat Ehepartner Kinder
2. September 1909
Darmstadt, Hessen, Germany
Elisabeth MERCK

Notizen zu dieser Person

Werdegang: Abitur am Königlichen Gymnasium Marburg 1906 Einjähriger Studium in Bonn, München, Marburg und Leipzig seit 1908 Tätigkeit als Verleger 1914 Leutnant im I. Weltkrieg, 1915 Oberleutnant Sept. 1916 Verlagstätigkeit: in den Folgejahren Verlagsgründungen in München, Berlin, Florenz nach der Wirtschaftskrise ab Sommer 1930 Liquidierung der einzelnen Unternehmen Aufenthalte in Frankreich und London 1931/32, Nizza 1933/35, Lastra a Signa bei Florenz 1935/38, wiederum Frankreich, ab März 1941 New York 1942 Gründung des Pantheon Verlages, Verlegung des Wohnsitzes nach Locarno/Schweiz 1959 1960 Ausscheiden aus dem Pantheon Verlag Er gründete den zu seiner Zeit wichtigsten Verlag für expressionistische Literatur in Deutschland: den Kurt Wolff Verlag, der von 1913 bis 1940 existierte. Leben und verlegerische Tätigkeit Kurt Wolff wurde 1887 als Sohn des Professors für Musikgeschichte Leonhard Wolff in Bonn geboren. 1907 heiratete Wolff die siebzehnjährige Elisabeth Merck. Im darauf folgenden Jahr lernte er Ernst Rowohlt in Leipzig kennen, der 1908 seinen Verlag gründete und dessen stiller Teilhaber Wolff wurde. Am 1. November 1912 stieg Rowohlt auf Grund persönlicher Differenzen aus dem gemeinsamen Unternehmen aus, das Wolff übernahm und in Kurt Wolff Verlag umbenannte. Bald versammelte das Haus bedeutende zeitgenössische Autoren, u. a. Walter Hasenclever, Franz Kafka und Georg Trakl. Einige Schriftsteller wie Franz Werfel und Kurt Pinthus arbeiteten sogar als Lektoren aktiv im Unternehmen mit. Dabei kam der hochwertigen und schönen Ausstattung der Bücher von Beginn an eine wichtige Rolle zu. Schon 1910 entstand die bibliophile Reihe der Drugulin-Drucke, wobei der Typographie und dem Druck besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurden. Die Werke waren durch ihre moderaten Preise auch für finanziell weniger gutbetuchte Käufer erschwinglich. Die Offizin Drugulin, in deren Haus der Verlag gezogen war, erlangte schon damals weltweite Anerkennung für ihre Arbeiten. 1918 erwarb der Verleger die Firma, die später jedoch in andere Hände überging. Buchreihen des Verlages waren u.a.: Der neue Roman (erkennbar die an ihren gelben Schutzumschlägen) Der europäische Roman Die Schwarzen Bücher (sie enthielten Originalgraphiken von zeitgenössischen Künstlern) Der jüngste Tag. In dieser waren Autoren wie Fritz von Unruh, Carl Sternheim, Kasimir Edschmid, Arnold Zweig, René Schickele oder Heinrich Mann vertreten. Von Mann wurde 1916 eine Gesamtausgabe veröffentlicht und 1918 das Buch Der Untertan, welches sechs Wochen nach der Herausgabe eine Auflage von 100.000 Exemplaren erzielte. Da Kurt Wolff in den Krieg ziehen musste, beauftragte er 1914 Georg Heinrich Meyer als Stellvertreter für die Firma, die durch diesen einen Aufschwung erfuhr. Wolff war Inhaber vieler Imprintverlage (u. a. Verlag der Weissen Bücher, seit 1918, Hyperion-Verlag Hans von Weber, seit 1917) und gründete 1917 mit Peter Reinhold und Curt Theising in Leipzig den Verlag Der Neue Geist. 1918 ging das Unternehmen ganz an Peter Reinhold über und verschmolz 1933 mit dem Kurt Wolff Verlag. 1919 zog die inzwischen auf 60 Mitarbeiter angewachsene Firma von Leipzig nach München um. Im gleichen Jahr erschien Genius. Zeitschrift für alte und werdende Kunst; sie musste 1921 wieder eingestellt werden. Das Verlagsprogramm umfasste zu diesem Zeitpunkt Weltliteratur ebenso wie Lyrik und Dramatik. Seit den Zwanzigern konzentrierte sich der Verleger verstärkt auf internationale Literatur und Kunstpublikationen. 1924 gründete Wolff in Florenz den Verlag Pantheon Casa Editrice S.A., in dem aufwändig hergestellte kunstwissenschaftliche Monumentalausgaben in vielen europäischen Ausgaben erschienen. Zu Beginn der dreißiger Jahre geriet das Münchner Haus in eine immer tiefere Finanzkrise, und Wolff begann nach und nach seine Bestände aufzulösen. Er ließ sich von seiner Frau scheiden und emigrierte schließlich in ein Dorf bei Florenz. Mit seiner zweiten Frau Helen betrieb er dort eine Art Pension. 1938 floh er mit ihr und ihrem gemeinsamen Kind (der Komponist Christian Wolff) nach Frankreich. Zwei Jahre später - Wolff war zwischenzeitlich auch interniert gewesen - gelang ihnen von dort in letzter Minute die Flucht in die USA/New York, wo Wolff mit seiner Frau 1942 den Verlag Pantheon Books, Inc. gründete, der schon bald sehr erfolgreich war. Mitunter wurden hier englische Übersetzungen von deutschen Dichtern herausgegeben. 1960 trennte er sich von Pantheon Books und kehrte wieder nach Europa zurück. Bei einem Besuch in Deutschland im Jahr 1963, auf dem Weg zum Deutschen Literaturarchiv in Marbach, wurde Wolff von einem Lastwagen erfasst und erlag kurz darauf seinen Verletzungen. Er wurde in Marbach bestattet. Wolffs Aktivitäten trugen maßgeblich zur weltweiten Anerkennung von Boris Pasternak bei. Dies belegt unter anderem ein intensiver Briefwechsel zwischen den beiden, der mit dem Tod von Pasternak am 30. Mai 1960 endete. Dieser wurde 2010 veröffentlicht; er enthält neben 66 Briefen weitere Materialien aus dem Privatarchiv der Familie Pasternak, dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach und dem Nachlass von Helen und Kurt Wolff an der Yale University. 1933 erwarb Peter Reinhold die Aktienmehrheit des Geschäftes, bis der Name Kurt Wolff-Verlag 1940 schließlich ganz erlosch und in Genius Verlag umbenannt wurde. Nach dem Tod des Besitzers wurde die Firma 1956 aufgelöst. ------------ Der Verleger Kurt Wolff Am 3. März 1887 wird Kurt Wolff als Sohn des Musikprofessors Dr. Leonhard Wolff in Bonn geboren. Er studiert in Marburg, München, Bonn und Leipzig Germanistik. In Leipzig begegnet er Ernst Rowohlt, in dessen Verlag er 1908 eintritt. 1912 gründet Kurt Wolff seinen eigenen Verlag. Die ersten Werke von Hasenclever, Werfel, Kafka und Trakl erscheinen im neuen Kurt Wolff Verlag. Zu den Autoren des Verlages gehören auch Georg Heym, Else Lasker-Schüler, Erich Mühsam, Karl Kraus und Heinrich Mann. Als Verleger des Expressionismus, auch wenn er sich nicht als solcher versteht, ist Kurt Wolff bis 1919 in Leipzig und später in München sehr erfolgreich. Ein Grund dafür sind die für seine Zeit unkonventionelle Werbemethoden. So preist er z.B. seine Bücher auf großen roten Plakaten an Litfaßsäulen an. 1924 gründet Kurt Wolff den ersten internationalen Kunstverlag Pantheon in Florenz, dessen Ausgaben die gesamte künstlerische Bandbreite von der Plastik bis zur islamischen Buchkunst umfasst und kunstwissenschaftliche Arbeiten einbezieht. Da Kurt Wolff immer besonderen Wert auf die Ausstattung und Gestaltung der Bücher seines Verlages legte, die unter anderem in der traditionsreichen Offizin Drugulin in Leipzig gedruckt wurden, konnte er mit dem Kunstverlag seine Ideen für schöne Bücher weiter verwirklichen. Im Kurt Wolff Verlag erschienen zeitgleich Gesamtausgaben von Emil Zola, Guy de Maupassant und Anton Tschechow. Zwei kraft- und zeitraubende Verlage und die wirtschaftliche Lage zwingen Kurt Wolff 1930, den Münchner Verlag aufzugeben. 1933 verlässt er Deutschland und zieht mit seiner zweiten Frau Helen Wolff in die Toskana, wo sie eine kleine Pension betreiben. 1938 flieht die Familie vor den Nazis nach Frankreich, später nach Spanien. Am 30. März 1941 kommt Kurt Wolff in New York an. Hier meldet er sich als Verleger zurück und gründet in Erinnerung an den florentinischen Kunstverlag Pantheon Books. Wichtigstes Anliegen ist die Verbreitung europäischer Literatur in Amerika. Bestseller werden u.a. die Sammlung der Märchen der Gebrüder Grimm und "Doktor Schiwago" von Boris Pasternak, zu dem Kurt Wolff, wie zu vielen seiner Autoren eine enge Freundschaft unterhält. Der "Briefwechsel eines Verlegers" dokumentiert den Gedankenaustausch mit dutzenden Autoren, unter ihnen Thomas Mann, Hermann Hesse und Gottfried Benn. Bei Pantheon Books erscheinen zweisprachige Ausgaben von Goethe, Rilke und Hölderlin. In Zusammenarbeit mit der Bollingen - Foundation können ebenfalls Werke der europäischen Geisteswissenschaften erscheinen. Im Jahre 1958 entschließen sich Helen und Kurt Wolff, nach Europa zurückzukehren, diesmal in die Schweiz. Sie nehmen ihren Wohnsitz in Locarno, von wo aus sie immer wieder zu Reisen in Europa und in die USA aufbrechen. 1960 trennen sich Pantheon Books und Kurt Wolff. Auf Vorschlag des Präsidenten des Verlages Harcourt, Brace & World Inc. William Jovanovich gibt das Verlegerehepaar innerhalb dieses Verlages selbstbestimmt die Helen und Kurt Wolff Books heraus. Zu den Autoren gehören jetzt Günter Grass, Karl Jaspers und Peter Weiss. Am 21.Oktober 1963 verunglückt Kurt Wolff tödlich bei einem Verkehrsunfall. Quelle: http://www.kurt-wolff-stiftung.de/biowolff.htm ------------Der Vater, Dr. Leonhard Wolff, ist Professor für Musikgeschichte und akademischer Musikdirektor an der Universität Bonn. 1908 Der junge Kurt Wolff trifft in Leipzig auf Ernst Rowohlt und beginnt mit ihm gemeinsam seine Verlegerlaufbahn. 1909 Germanistikstudium in Leipzig 1909, am 2.9. heiratete er Elisabeth Merck (DIe Eltern waren Carl Emanuel Merck und Clara geb. Blanckarts. Carl Emanuels Vater Wilhelm war einer der drei Söhne des Firmengründers Heinrich Emanuel Merck. Elisabeth wurde am 14.11.1890 geboren.) Das Ehepaar hatte 2 Kinder: Maria (geb. 24.7.1918) und Nicolaus (geb.7.7.1921). Die Ehe endete mit Scheidung (Datum nicht bekannt). 1909 Wohnung in der Erfurter Str. 1911 Der Gedichtband "Der ewige Tag" von Georg Heym erscheint als erste Neuentdeckung der jungen Verleger Wolff und Rowohlt. 1912 Am 1. November steigt Ernst Rowohlt aus dem Verlag aus, Kurt Wolff übernimmt den Verlag, der jetzt seinen Namen trägt. Im gleichen Jahr lernt Wolff Franz Kafka kennen. 1913 Die ersten Werke von Hasenclever, Werfel, Kafka und Trakl erscheinen im neuen Kurt Wolff Verlag. 1913 Umzug in die Villa Stallbaumstr. 12-14 1914 Die Verlagsräume befinden sich in der Kreuzstraße 3b 1919 Der inzwischen auf 60 Mitarbeiter angewachsene Verlag zieht von Leipzig nach München. 1924 In Florenz gründet Kurt Wolff einen neuen Verlag: "Pantheon Casa Editrice" sollte aufwändig hergestellte kunstwissenschaftliche Monumentalausgaben verlegen. Bis 1930 erscheinen zwanzig solcher Werke, eine neue Bibliothek der Kunstgeschichte entsteht. 1930 Der Münchner Verlag geriet die letzten Jahre in eine immer tiefere Finanzkrise. Schließlich gibt Kurt Wolff auf und der Verlag wird aufgelöst. Ebenfalls in diesem Jahr wird seine Ehe geschieden. 1933 Kurt Wolff verlässt Deutschland, zieht über das Tessin nach Nizza, von dort in ein Dorf bei Florenz. Hier betreibt er mit seiner zweiten Frau Helen eine Art Pension. 1938 Zusammen mit dem kleinen Sohn flieht die Familie nach Frankreich. 1941 Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Frankreich gelingt ihnen in letzter Minute die Flucht in die USA. 1941 Kurt Wolff fängt wieder ganz von vorne an, gründet einen neuen Verlag in New York "Pantheon Books", der schon sehr bald große Erfolge verzeichnen kann. 1958 - mit "Doktor Schiwago" von Boris Pasternak gelingt ihm der größte Erfolg des Verlages. 1960 Kurt Wolff trennt sich von seinem Verlag "Pantheon Books" und entschließt sich nach Europa zurückzukehren. 1963 Kurt Wolff wird von einem Lastwagen erfasst und schwer verletzt. Kurze Zeit später erliegt er seinen Verletzungen. Am 24. Oktober 1963 wird der große Verleger in Marbach bestattet. Q:http://www.leipzig-gohlis.de/historie/wolff.html

Quellenangaben

1 LAGIS HESSEN, http://www.lagis-hessen.de/
2 U.S. World War II Draft Registration Cards, 1942, Database online. Roll: ; Local board: New York , New York.
Autor: Ancestry.com
Angaben zur Veröffentlichung: Name: Name: Ancestry.com Operations, Inc.; Location: Provo, UT, USA; Date: 2010;;
3 Wikipedia, http://de.wikipedia.org/
4 LAGIS HESSEN, http://www.lagis-hessen.de/
5 U.S. World War II Draft Registration Cards, 1942, Database online. Roll: ; Local board: New York , New York.
Autor: Ancestry.com
Angaben zur Veröffentlichung: Name: Name: Ancestry.com Operations, Inc.; Location: Provo, UT, USA; Date: 2010;;
6 Wikipedia, http://de.wikipedia.org/
7 U.S. World War II Draft Registration Cards, 1942, Database online. Roll: ; Local board: New York , New York.
Autor: Ancestry.com
Angaben zur Veröffentlichung: Name: Name: Ancestry.com Operations, Inc.; Location: Provo, UT, USA; Date: 2010;;
8 Index to Petitions for Naturalization filed in New York City, 1792-1989, Database online.
Autor: Ancestry.com
Angaben zur Veröffentlichung: Name: Name: Ancestry.com Operations, Inc.; Location: Provo, UT, USA; Date: 2007;;
9 LAGIS HESSEN, http://www.lagis-hessen.de/
10 LAGIS HESSEN, http://www.lagis-hessen.de/
11 Internet
12 LAGIS HESSEN, http://www.lagis-hessen.de/
13 LAGIS HESSEN, http://www.lagis-hessen.de/

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