Johann Jakob BOFINGER

Johann Jakob BOFINGER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Jakob BOFINGER
Beruf Schulmeister und Organist

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 2. Dezember 1642 Vaihingen an der Enz nach diesem Ort suchen [1]
Tod 28. Mai 1714 Sindelfingen nach diesem Ort suchen
Heirat 1. Juli 1662 Sindelfingen nach diesem Ort suchen [2]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1. Juli 1662
Sindelfingen
Anna Maria KIENLIN

Notizen zu dieser Person

Deutscher Provisor und Organist in Enzweihingen, 1660 bei der Stadtschreiberei Vaihingen/Enz, seit 1662 Schulmeister u. Organist in Sindelfingen. Bofinger war eine umstrittene Person. Schon bei seiner Anstellung gab es Meinungsverschiedenheiten. Während sich der Bürgermeister Heubacher für ihn einsetzte, hatte der geistliche Mag. Schmidlin Bedenken und lehnte ihn ab. Mit Bofinger, der auch das Organistenamt versah, war man 1663 wegen seines Schulfleißes wohl zufrieden, doch war er gegen die Kinder bisweilen gar zu hart. So hatte er ein Kind mit Stoßen, Schlagen und Hauen gefährlich traktiert. Er wurde zur Bescheidenheit erinnert. Bei der Schulvisitation 1667 war das Urteil über ihn geteilt. Einige meinten, er solle fleißiger sein; andere fanden, er sei nicht unfleißig. Bürgermeister und Gericht wünschten. er soll fürohin alle Winter einen Provisor halten, doch müsse es auf seine Kosten geschehen. Bei einer Schülerzahl von 72 Knaben und 40 Mädchen wäre auch ein Schulgehilfe von Nutzen gewesen. Bofinger wollte sich nicht dazu verstehen, die Kosten für den Provisor auf sich zu nehmen. Die Behörde stellte sich auf seine Seite. Wenn der Schulmeister sein möglichstes tue, so sei es nicht ihm, sondern der Gemeinde zuzumuten; diese möge den Provisor besolden. Zur Besoldung erhielt Bofinger vom Vogt als Stiftsverwalter zu Georgi 48 Gulden, dazu an Frucht 2 Scheffel Roggen, 12 Scheffel Dinkel und 4 Scheffel Hafer. Von dem Bürgermeister bekam er 12 Gulden, ferner für das Schlagen der Orgel und das Halten der Figuralmusik 13 Gulden. Hier gab die Stadt die Hälfte, die andere Hälfte zahlte zu Bartholomäi der Almosenpfleger. Bofinger hoffte auf eine Verbesserung seiner Organistenbezüge. Jedes Schulkind gab vierteljährlich 11 Kreuzer Schulgeld; das Schulgeld ertrug jährlich etwa 28 Gulden. Doch bemängelte Bofinger, die Leute seien in der Zahlung des Schulgeldes gar saumselig; er müßte manches Jahr ein ziemliches nachsehen, auch zu Zeiten amtliche Hilfshand suchen. Von der Stadt hatte er eine sehr geringe Behausung, die eine Stallung nicht besaß, bei dem Marktbronnen, die sogenannte Brodlauben oder Waaghaus, zwischen Daniel Burkhardten Schmiden und der Allmend. In diesem Hause habe er sich, so berichtet er, mit den Seinen "etliche Jahr schlechter Dingen behelfen müssen". Bofinger glaubte, daß er laut Kompetenzzettel Anspruch auf die Schulbehausung, die der Präzeptor bewohnte, erheben könne; denn vor diesem habe sie ein Provisor zum Bewohnen gehabt. Er hoffte, solche wiederum nächstens zu erlangen. Er hatte auch das Recht, eine Gabe Holz auf seine Kosten hauen und heimführen zu lassen. Auch an den anderen bürgerlichen Gerechtigkeiten hatte er Anteil. Einige Eltern waren mit Bofinger für ihre Kinder nicht einverstanden und schickten diese in die Dorfschulen der Umgebung, so nach Maichingen. 1672 hatte Bofinger 90 Schulkinder; in der Schule zeigte er sich fleißig, doch war er im Leben gar unruhig und ließ sich nicht weisen (1670). Weil man Bofinger nicht für sufficient (genügend) hielt, so viele Kinder allein zu informieren, wurde Hans Georg (Jerg) Marquardt, ein Bürgerssohn von Sindelfingen, auf eine Probe zum Provisor bestimmt. Da man befürchtete, es könne Zank zwischen den beiden Schulmännern entstehen, vertraute man dem Provisor Marquardt die Mädchen an. Bofinger hatte in diesem Jahr (1675) 90 Winter- und 34 Sommerschüler. Bofinger, der wegen "seiner Unbotmäßigkeit und unruhigen Wesens halber einen scharfen Verweis erhalten" hatte, verhielt sich einige Zeit ziemlich still; nur meinte man, im Katechismusunterricht könne er fleißiger sein (1680). Da er das Seinige in der Schule tat, zwar etwas langsam, war man mit ihm zufrieden; nur der Magistrat war ihm wegen der alten Händel nicht geneigt. 1688 wurde er entlassen; seine Streitigkeiten, seine Nachlässigkeit und seine harte Zucht gaben Anlaß zu dieser Maßnahme. Bofinger ging nach Schorndorf, dann 1699 nach Leonberg (wo er auch Schulmeister war). Seine letzten Jahre verlebte er wieder in Sindelfingen im Ruhestand ab 1700. (G. Todt)

Quellenangaben

1 LDS - familysearch.org - International Genealogical Index, FILM 455496
Angaben zur Veröffentlichung: www.familysearch.org
2 LDS - familysearch.org - International Genealogical Index, FILM 455496
Angaben zur Veröffentlichung: www.familysearch.org

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Titel HELD-Hornikel-Rockey-Linn
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Hochgeladen 2019-04-27 14:52:34.0
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