Heinrich EGGESTEIN

Heinrich EGGESTEIN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Heinrich EGGESTEIN
Beruf Printer

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt zu einem Zeitpunkt zwischen 1415 und 1420 Rosheim, Alsace nach diesem Ort suchen [1] [2] [3]
Tod nach 1488 [4] [5]
Heirat 1439 [6] [7] [8]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1439
Agnes VON OCHSENSTEIN

Notizen zu dieser Person

Agnes von 0. verkauft mit ihrem Gatten Heinrich Eggestein, Bürger
zu Straßburg, der Kapelle St. Stephan des Leprosenhauses zu den Rotenkirchen
Güter in Rosheim, Lingolsheim, Gosweiler, Zellweiler, Geispoltsheim und Osthofen
um 100 fl. 1470.21.6.
(Oberbadisches Geschlechterbuch, Seite 261)
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Eggestein: Heinrich E., auch Eckstein genannt, ein berühmter Buchdrucker in Straßburg. Er war Magister der Künste und der Philosophie, Vicarius und Siegelbewahrer des bischöflichen Hofes, war in Straßburg geboren, wurde 1442 als Bürger daselbst aufgenommen und 1451 mit Agnes, einer Schwester von Michael Ochsenstein, vermählt; er wohnte in der Jungfrauengasse bei St. Stephan Plan, wo er auch seine Druckerei hatte. Er soll mit dem berühmten gleichzeitigen Buchdrucker Johannes Mentelin gemeinschaftlich gedruckt haben, wie wenigstens Hieronymus Gebweiler behauptet, der einen schriftlichen Vertrag gesehen haben will, wonach beide das Geheimniß des Druckens bewahren wollen. Im J. 1471 druckte er zwei Werke: „Clemens V. Constitutiones“ und „Gratianus. Decretum cum apparatu“. Im ersteren Werke bemerkt er, daß er schon unzählige Bände vom göttlichen und menschlichen Rechte gedruckt habe. Diese früheren Werke tragen keine Jahrzahl, unter diesen befindet sich die erste deutsche Bibel, denn nach den neuesten Forschungen steht ihr die Mentel’sche Ausgabe von 1466 nach. Im J. 1472 druckte er „Ciceronis Officia“ und „Justiniani Institutiones“ mit den „Consuetudines Feudorum“, dann weiß man nichts mehr von ihm, indem kein Druck mehr vorkommt, welcher seinen Namen trägt, doch ist es als sicher anzunehmen, daß bis in das J. 1478 Werke mit seinen Typen gedruckt wurden, wie z. B. 1474 ein „Julius Caesar“, jedoch ohne Ort und Drucker, erschienen ist. Wo und wann er gestorben, läßt sich nicht nachweisen, ebenso wenig seine sonstigen Lebensumstände.

Vgl. Lichtenberger, Geschichte der Buchdruckerkunst zu Straßburg S. 70. Schoepflini Vindiciae typographicae p. 44. 47 u. 100. Falkenstein, Gesch. der Buchdruckerkunst S. 166 u. 167. Hain, Repertorium bibliographicum Vol. I pars II. p. 162 u. 496. Cotton, Typographical Gazetter p. 17. Steigenberger, Deutsche Bibeln S. 35 ff. Lichtenberger, Initia typographica p. 61–73. Panzer, Deutsche Annalen, Zusätze S. 1. Panzer, Annales typographici Vol. I. p. 80–88.
(Wikisource)
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Heinrich Eggestein (* um 1415/20 in Rosheim (Elsass); † 1488 oder später; auch: Eckstein oder Eggesteyn) gilt neben Johannes Mentelin als frühester Buchdrucker in Straßburg.

Leben
Bevor er zu Beginn der 1440er Jahre nach Straßburg kam, hatte Heinrich Eggestein bereits an einer bislang unbekannten Universität den akademischen Grad eines Magister artium liberalium erworben. Schon kurz nach seiner Ankunft trat er in die Dienste des Bischofs Ruprecht von Pfalz-Simmern ein und bekleidete das Amt des Siegelbewahrers (auch: Insiegler, Siegelträger) am Straßburger Propsteigericht, welches er 1455 wieder verlor. 1461 wurde ihm dieses Amt erneut übertragen, drei Jahre später büßte er es endgültig ein.

Das Straßburger Bürgerrecht erwarb er 1442. Es wird davon ausgegangen, dass Eggestein Johannes Gutenberg, den späteren Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern, während dessen Aufenthalt im Straßburg der 1440er Jahre persönlich kennenlernte und bleibende Bande mit ihm knüpfen konnte.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit reiste Eggestein in den 1450er Jahren sogar selbst nach Mainz, um bei Gutenberg die Kunst des Buchdrucks zu erlernen. Zeitpunkt und Dauer dieses Aufenthalts sind jedoch aufgrund lückenhaften Quellenmaterials nicht eindeutig zu klären. Ferdinand Geldner vertritt die Ansicht, dass Eggestein bereits 1454 in Mainz anwesend war und vielleicht deshalb 1455 sein Straßburger Insiegleramt verlor. In diesem Fall hätte er den Druck der 42-zeiligen Gutenberg-Bibel aus nächster Nähe miterleben können. Geldner vermutet des Weiteren, dass Heinrich Eggestein an Textgestaltung und Druck des etwa Mitte Dezember 1454 fertiggestellten Türkenkalenders aktiv beteiligt war.[1] Sein Straßburger Bürgerrecht gab er aber erst im August 1457 auf. Hätte er das Elsass so spät verlassen, wäre er freilich erst nach dem Bruch zwischen Gutenberg und Johannes Fust in Mainz angekommen.

Sicher belegt ist Heinrich Eggesteins Rückkehr nach Straßburg, wo er am 9. August 1459 erneut das Bürgerrecht erwarb. Nicht bekannt ist hingegen, ob und in welcher Weise Eggestein an der von Johannes Mentelin in Straßburg betriebenen Druckerwerkstatt beteiligt war. Dass beide Männer sich kannten und in enger Beziehung zueinander standen, ist jedoch unstrittig. Es wird sogar für möglich gehalten, dass sich Mentelin und Eggestein in einem nicht erhaltenen Vertrag gegenseitig zur Geheimhaltung ihres Wissens um die Buchdruckerkunst verpflichteten.

Die Gründung einer eigenen Druckerei dürfte in die Zeit um 1464 fallen, als Eggestein, möglicherweise im Zusammenhang mit der Einrichtung der Offizin, zum zweiten Mal sein Insiegleramt verlor. Am 31. März 1466 erhielt der Drucker einen Schutzbrief des Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz. Als sein erstes größeres Werk gilt eine lateinische Bibel, die vor dem 24. Mai 1466 entstanden sein muss.

Obwohl sich seine Druckerei schnell am Markt etablieren konnte, geriet Heinrich Eggestein gegen Ende der 1470er Jahre in finanzielle Schwierigkeiten. Er hatte Schulden bei dem Basler Papierhändler Anton Galliciani und wurde von diesem 1480 erfolgreich auf die sofortige Bezahlung aller Außenstände verklagt. Am 24. April 1483 gab Eggestein sein Straßburger Bürgerrecht endgültig auf. Die letzten Drucke, die von ihm oder mit seinen Typen hergestellt wurden, waren Einblattdrucke. Nach 1488 wird er nicht mehr genannt. Zeitpunkt und nähere Umstände seines Todes bleiben unbekannt.

Werk[Bearbeiten]
Heinrich Eggesteins Tätigkeit als Buchdrucker kann vom Jahre 1464 bis 1488 nachgewiesen werden. In diesen 25 Jahren veröffentlichte er eine Vielzahl von Druckschriften unterschiedlichen Inhalts. Nach seinem Erstlingswerk, der bereits erwähnten Bibel von 1466, druckte er zwei weitere lateinische Folioausgaben der Heiligen Schrift. In diesem Zusammenhang bediente sich der Straßburger Drucker auch moderner Vermarktungsmethoden. Eggesteins um 1468/70 veröffentlichte Bücheranzeige, die für seine dritte Bibelausgabe warb, gilt mit den Anzeigen Mentelins und Schöffers als älteste Druckschrift dieser Art.

Zu Beginn der 1470er Jahre begann er sein Druck- und Verlagsprogramm zu erweitern. Neben theologischen Schriften druckte Eggestein nun vermehrt juristische Schriften des kanonischen und des zivilen Rechts, wie z. B. das Decretum Gratiani (1471) sowie die Decretales Gregors IX. und die Constitutiones von Papst Clemens V. Damit wurde er zum direkten Konkurrenten Peter Schöffers, der ebenfalls in größerem Umfang juristische Titel zur Ausgabe brachte. Heinrich Eggestein druckte des Weiteren antike Klassiker (z. B. Vergils Bucolica, Ciceros De officiis oder Julius Caesars De bello gallico), richtete sein besonderes Interesse aber auf lateinische Werke mittelalterlicher Autoren. So veröffentlichte er u. a. die Legenda aurea des Jacobus de Voragine, De miseria conditionis humanae von Papst Innozenz III. sowie Werke von Bonaventura und Bernhard von Clairvaux. Deutschsprachige Titel waren in seinem Programm eher selten. Eine bedeutende Ausnahme bildet die der Mentelin-Bibel nachempfundene zweite deutsche Bibel, die Eggestein 1470 publizierte. Weitere volkssprachliche Titel waren Lukians Goldener Esel (Übersetzer: Niklas von Wyle) und eine Ausgabe des Belial.

Literatur[Bearbeiten]
Ernst Kelchner: Eggestein, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 674.
P. Amelung: Heinrich Eggestein. In: Lexikon des gesamten Buchwesens (LGB). Hrsg. von Severin Corsten. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Bd. II. Hiersemann, Stuttgart 1989. S. 420–421. ISBN 3-7772-8911-6
Ferdinand Geldner: Eggestein, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 336 (Digitalisat).
F. Geldner: Die deutschen Inkunabeldrucker. Ein Handbuch der deutschen Buchdrucker des XV. Jahrhunderts nach Druckorten. Teil 1. Das deutsche Sprachgebiet. Hiersemann, Stuttgart 1968. ISBN 3-7772-6825-9
F. Geldner: Inkunabelkunde. Eine Einführung in die Welt des frühesten Buchdrucks. Reichert, Wiesbaden 1978. ISBN 3-920153-60-X
E. Voulliéme: Die deutschen Drucker des fünfzehnten Jahrhunderts. Verlag der Reichdruckerei, Berlin 1922
(de.wikipedia.org)
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Heinrich Eggestein (born around 1415/1420 in Rosheim, Alsace; died 1488 or later; also spelled Eckstein or Eggesteyn) is considered, along with Johannes Mentelin, to be the earliest book printer in Strasbourg and therefore one of the earliest anywhere in Europe outside Mainz.

Life
Before he came to Strasbourg in the beginning of the 1440s, Heinrich Eggestein had already acquired the academic degree of a Magister artium liberalium at a university which is still unknown. Already shortly after his arrival, he entered the service of Bishop Ruprecht von Pfalz-Simmern and held the office of Siegelbewahrer (keeper of the seal, also called Insiegler or Siegelträger) at the Strasbourg provost court, which he lost again in 1455. In 1461, this office was again given to him and three years later, he finally lost it.

He got the rights of a Strasbourg citizen in 1442. It is assumed that Eggestein became personally acquainted with Johannes Gutenberg, the later inventor of printing books with movable type, during his stay in Strasbourg in the 1440s and that he was able to form a lasting bond with him.

It is highly likely that Eggestein even travelled to Mainz himself in the 1450s to learn the art of book printing from Gutenberg. When this was and how long the stay lasted cannot be definitely resolved, due to sketchy source materials. Ferdinand Geldner holds the view that Eggestein was already in Mainz in 1454 and that might be why he lost the office of Siegelbewahrer in Strasbourg in 1455. If this were the case, then he could have watched the printing of the 42-line-per-page Gutenberg Bible firsthand. Geldner further suspects that Heinrich Eggestein actively participated in the typesetting and printing of the Türkenkalender, which was completed in the middle of December in 1454.[1] He did not give up his Strasbourg citizen's rights until August 1457, however. If he had left Alsace so late, he would have admittedly arrived in Mainz after the break between Gutenberg and Johann Fust.

Heinrich Eggestein's return to Strasbourg is certainly verified, as he again got the rights of citizenship on 9 August 1459. However, it is not known whether and in what way Eggestein might have participated in the printing shop operated by Johannes Metelin in Strasbourg. It is indisputable, however, that the two men knew each other and had a close relationship. It is even thought to be possible that Mentelin and Eggestein swore to keep their knowledge of the art of book printing a secret, through an agreement which has unfortunately not been preserved.

The decision to found his own printery may have been made in the time around 1464, when Eggestein lost his office of Siegelbewahrer for the second time, possibly in connection with the setting up of the Offizin (an old German term for a book printery). On 31 March 1466 the printer received a Schutzbrief of the Elector Frederick I of the Palatinate, giving him special protection, somewhat like a patent. His first larger work is considered to be a Latin Bible, which must have been produced before 24 May 1466.

Although his printery was quickly able to establish itself in the market, Heinrich Eggestein got into financial difficulties towards the end of the 1470s. He was indebted to the Basel paper merchant, Anton Galliciani, and was successfully sued by him in 1480 for the immediate payment of all outstanding debts. On 24 April 1483 Eggestein finally gave up his rights as a citizen of Strasbourg. The last printed works which were made by him or with his type were popular prints. He was no longer mentioned after 1488. The date and circumstances of his death are unknown.

Work
Heinrich Eggestein's activities as a book printer can be established from 1464 until 1488. During these 25 years, he published a wealth of printed works with varied content. After his first work, the Bible of 1466 which has already been mentioned, he printed two further Latin folio editions of the Holy Scriptures. In this connection, the Strasbourg printer also used modern marketing methods. Eggestein's book advertisement of 1468/70, which promoted his third edition of the Bible, is considered to be the oldest pamphlet of this kind, along with the advertisements of Mentelin and Schöffer.

At the beginning of the 1470s, he began to expand his printing and publishing range. Besides theological works, Eggestein now increasingly printed legal works of canon and civil law, such as the Decretum Gratiani (1471), as well as the Decretales of Gregory IX and the Constitutiones of Pope Clement V. That put him in direct competition with Peter Schöffer, who also issued legal titles in on a large scale. Furthermore, Heinrich Eggestein printed antique classics (e.g., Virgil's Bucolica, Cicero's De officiis or Julius Caesar's De bello gallico), but directed his special interest to Latin works of Medieval authors. Thus he published the Legenda aurea of Jacobus de Voragine, De miseria conditionis humanae by Pope Innocent III, as well as works by Bonaventura and Bernhard von Clairvaux, among others. German language titles were quite rare in his range. An important exception to that is the second German Bible, based on the Mentelin Bible, which Eggestein published in 1470. Further vernacular titles were Lucius Apuleius' The Golden Ass (Translator: Niklas von Wyle) and an edition of Belial.

Literature
In German

P. Amelung: Heinrich Eggestein. In. Lexikon des gesamten Buchwesens (LGB). Publ. by Severin Corsten. 2nd new, completely revised and expanded edition. Vol. II. Hiersemann, Stuttgart 1989. p. 420-421. ISBN 3-7772-8911-6
F. Geldner: Die deutschen Inkunabeldrucker. Ein Handbuch der deutschen Buchdrucker des XV. Jahrhunderts nach Druckorten. Teil 1. Das deutsche Sprachgebiet. Hiersemann, Stuttgart 1968. ISBN 3-7772-6825-9
F. Geldner: Inkunabelkunde. Eine Einführung in die Welt des frühesten Buchdrucks. Reichert, Wiesbaden 1978. ISBN 3-920153-60-X
E. Voulliéme: Die deutschen Drucker des fünfzehnten Jahrhunderts. Verlag der Reichdruckerei, Berlin 1922
https://en.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Eggestein
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Quellenangaben

1 date estimated (20 years before first record)
2 Wikisource, https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Eggestein,_Heinrich
Angaben zur Veröffentlichung: de.wikisource.org
3 de.wikipedia.org
4 Oberbadisches Geschlechterbuch, Band III, page 261
Autor: Julius Kindler von Knobloch (1905)
Angaben zur Veröffentlichung: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kindlervonknobloch1919bd3/0265?sid=313cfada0d5774a94b793559f160270d
5 de.wikipedia.org
6 Urkundliche Geschichte der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, Band 2, Geschichte der Dynasten von Ochsenstein,, Page 144
Autor: Johann Georg Lehmann
Angaben zur Veröffentlichung: Mannheim, 1863
7 Wikisource, https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Eggestein,_Heinrich
Angaben zur Veröffentlichung: de.wikisource.org
8 archive.org, https://archive.org/stream/zurgeschichtede00schmgoog/zurgeschichtede00schmgoog_djvu.txt

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