Albert Carl KONZELMANN

Albert Carl KONZELMANN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Albert Carl KONZELMANN
Beruf Fabrikant (in Darmstadt)
Religionszugehörigkeit evang.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 2. Juni 1875 Stuttgart, Baden-Württemberg, GER nach diesem Ort suchen
Tod 28. Dezember 1950 Darmstadt, Hessen, GER nach diesem Ort suchen
Heirat 5. September 1908 Darmstadt, Hessen, GER nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
5. September 1908
Darmstadt, Hessen, GER
Else GERLACH

Notizen zu dieser Person

er hat zum 2.x geheiratet am 22.1.1944 in Darmstadt aber die Ehe wurde geschieden
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- Entnazifizierung in Darmstadt (https://dfg-vk-darmstadt.de/Lexikon_Auflage_2/Entnazifizierung_Spruchkammer_Verfahren.htm)
Konzelmann, Albert.
Fabrikant, Darmstadt. K., der sich als Aktivist zu verantworten hatte. K. hatte, wie die Beweisaufnahme ergab, die nationalsozialistische Politik zwar nicht im besonderen Maße gefördert, hielt aber durch Druck und Drohungen seine Arbeiter zu immer stärkeren Arbeitsleistungen an, wodurch er zur Verlängerung des Krieges und des Nazi-Regimes beitrug. Er war nicht Mitglied der Partei, hatte aber die NS-Bewegung, auch die SS, laufend mit größeren Geldbeiträgen unterstützt. Das Urteil der Spruchkammer gegen ihn lautet auf Einreihung in die Gruppe der Minderbelasteten bei dreijähriger Bewährungsfrist. K. erhält aus dem Gewinn seines Unternehmens monatlich 300 RM und hat einmalig 25.000 RM zur Wiedergutmachung zu leisten. (19)
Berufungsverhandlung am 18.4.1947. (68)
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Bericht zur ALKODA Herdfabrik:
"Tapeten, Herde und unerwünschte Nichtarier"
Die Herdfabrik befand sich auf einem lang­gezogenen Streifen Erde zwischen Landwehr- und Pallaswiesen­straße, das von der Landwehr­straße zugänglich war. Es trug die Haus­nummer 63, später auch 63–67 .............

Nunmehr übernimmt die 1911 gegründete Herdabrik und Emaillierwerk G.m.b.H. den Betrieb. Ihr Markenzeichen sind die Alkoda-Herde. Das Stammkapital von zunächst 110.000 Mark zeichneten der Rentner Cerf Hanau und die Kaufleute Albert Konzelmann, Hugo Strauss und Adolf Trier, alle aus Darmstadt. 1912 steigt Joseph Renn als Nachfolger des verstorbenen Philipp Renn ein. Nach mehreren durch die Inflation erzwungenen Kapital­erhöhungen wird das Kapital der Gesellschaft am 8. Januar 1925 mit 306.110 neuen Reichsmark festgestellt.
Bis 1937 hält das Unternehmen seine jüdischen Gesellschafter. Dann aber nimmt der Druck von außen zu. Von interessierter Seite wird das Amtsgericht Darmstadt mobilisiert. Der Bergwerks­direktor a.D. Heinrich Donath aus Leipzig fordert am 5. Januar 1937 Einsicht in das Gesellschafter­verzeichnis und schiebt einige Tage später hinterher:
„Ich bin durch beständige Bezüge von Herden an dem Unternehmen interessiert. Mit der Geschäfts­führung, insbesondere mt der Behandlung der Kundschaft kann ich nicht einverstanden sein. Deshalb will ich mit einem Haupt­beteiligten mich ins Benehmen setzen, evtl. mit dem Aufsichtsrat. Ich halte meinen Antrag daher für berechtigt.“
Ganz offensichtlich hatten die Gesellschafter bis dahin dem äußeren Druck stand­gehalten. Wenn alle deutschen Unternehmen so gehandelt hätten, wären den Nazis deutliche Grenzen gesetzt worden; doch Opportunismus und Profitgier erwiesen sich als handlungsmächtiger. Anderthalb Jahre später gab auch die Herdfabrik mit Schreiben vom 4. Juli 1937 an das Amtsgericht Darmstadt nach.

„Wir bitten um Berichtigung des Eintrags betreffend unsere Firma Herdfabrik und Emaillierwerk, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Darmstadt aufgrund beiliegenden Protokolls über die Gesellschafter­versammlung vom 18.6.1938. Die Geschäfts­anteile sind aufgrund dieses Protokolls nun wie folgt:“

Es folgt als Auflistung: Albert Konzelmann, Arier, RM. 158.195,– (bis 18.6.1938 104.530,–), Geschäfts­führer und Betriebsführer der Firma; Josef Renn, Kempten im Allgäu, Arier, RM 72.325,– (18.660,–), Vorbesitzer eines Teils der Firmen­grundstücke vor Gründung der Firma; Hugo Strauss, Darmstadt, Nichtarier, RM 23.330,– (65.330,–); Otto Adler, Frankfurt am Main (als Nachfolger des 1919 verstorbenen Adolf Trier), Nichtarier, ausgeschieden (65.330,–); und C. Hanau, Darmstadt, Nichtarier, RM 52.260,– (52.260,–). Insgesamt beträgt das Gesellschafts­kapital weiterhin 306.110 Reichsmark. Und weiter:

„Die beiden Arier Konzelmann und Renn verfügen über arische Anteile RM. 230.520,–, die nichtarischen Anteile über RM 75.590,–, die Arier haben also mehr als 75% des gesamten Stammkapitals.

Das Weitere wird Sie wohl nicht interessieren, immerhin wollen wir es bemerken: Es sind Verhandlungen im Gang, dass in Bälde der Restbetrag der Anteile Strauss mit RM. 23.330,– in die Hände der Arier Konzelmann und Renn gegen Barzahlung übergeht; daraufhin kommt rasch nacheinander der Anteil Hanau.

Heil Hitler!“

Am 6. Februar 1939 wurde dem Amtsgericht Vollzug gemeldet. Konzelmann hielt nunmehr 195.990 RM und Renn 110.120 RM. Cerf Hanau war am 23. November 1938 in Darmstadt gestorben und seine Erben waren wohl entsprechend unter Druck gesetzt worden, ihre Anteile zu verkaufen. Daß die Anteile weit unter Wert abgegeben werden mußten, versteht sich angesichts des politischen Drucks von selbst.

Durch den verheerenden Bombenangriff auf Darmstadts im September 1944 sollen die Unterlagen des Unternehmens, auch die im Panzerschrank, verbrannt sein. Das Amtsgericht forderte zur Erneuerung des Handels­registers einige Unterlagen an. Dazu sah sich die Herdfabrik mit einer sehr eigenwilligen Begründung vom 31. Januar 1946 nicht in der Lage:

„Der ganze Briefwechsel wurde nach dem Einmarsch vernichtet und verschleppt, so dass wir keine Unterlagen haben für das, was in Ihrem Schreiben zur Erledigung aufgegeben ist.“

Nach Ende der Naziherr­schaft wollten die Überlebenden bzw. Erbinnen und Erben der ehemaligen jüdischen Eigentümer ihren Anteil am Unternehmen zurück­erhalten. Vor der Wiedergut­machungskammer am Amtsgericht Darmstadt ergab ein Vergleich am 10. Oktober 1951 den Verzicht der Beteiligten „auf Nutzungen und Verwendungen sowie auf die Rückgewähr des Kaufgeldes“. Zudem entschied das Gericht die Wiedereinsetzung der vorherigen Eigentümer bzw. ihrer Nachfolger. Dies lief darauf hinaus, daß nunmehr die Gesellschafts­anteile wie folgt verteilt waren. Carl Albert Konzelmann Erben 104.530,– RM/DM; Josef Renn Erben 18.660,– RM/DM; Frau Luise Adler. geb. Trier 65.330,– RM/DM; Frau Elisabeth von Hye-Kerkdal, geb. Strauß 65.330,– RM/DM; die Erben hinter Cerf Hanau in ungeteilter Erben­gemeinschaft 52.260,– RM/DM. Doch es gab nichts mehr zu verteilen. Aufgrund der „nichtarischen“ Ansprüche war von der US-amerikanischen Militär­verwaltung Vermögens­kontrolle und Treihänder­schaft angeordnet worden. Wer sich nach 1945 dann wie bereichert hat, ist aus den Akten nicht eindeutig zu klären; das daraus resultierende Konkurs­verfahren lief bis 1959, anschließend wurde die Firma im Handels­register gelöscht.

Das Gelände an der Landwehr­straße ging Mitte der 1950er Jahre auf eine Herdfabrik aus Hannover über. 1949 gründeten dort Marie Ostermann und die mit ihr verschwägerte Anneliese Kapp die Saxo-Westfalia Ostermann & Co., deren Firma im Juli 1952 in Meisterbrand-Herdfabrik Saxo-Westfalia Kapp & Co. geändert wurde. Diese verlegte im Januar 1954 ihren Sitz von Hannover nach Darmstadt, wobei sie das Gelände und die Maschinen für 240.000 DM erwarben. An der Fort­führung der Alkoda-Linie war ihr nicht gelegen, denn sie produzierte Heiß­luftherde, nur am Grundstück und vor allem an den Maschinen war sie interessiert. Marie Ostermann schied 1963 aus, 1976 verstarb der Mitinhaber Walter Kapp. Das Unternehmen wurde daraufhin bis 1980 abgewickelt.

Bald darauf dürfte die Carl Schenck AG das Gelände übernommen haben.

Quellenangaben

1 CB-Tai-XI/393a ; CB-Tai-XI/241a ; Sterbereg. Darmstadt I/1145 v. 29.12.1950

Datenbank

Titel Tailfinger Familien-Buch - mit Schwerpunkt Sippe Conzelmann
Beschreibung
- Update vom 12. Juni 2024

die Familien von Tailfingen auf der Schwäbischen Alb -  

ab 1640 bis 1896 u. tw. bis ins 20. Jh.

                   -  mit integrierter "Conzelmann Familie" - ab 1540 bis ins 20. Jh -

Am Anfang wollte ich lediglich das Familienbuch  Die Sippe Conzelmann“ digitalisieren. 

Schnell stellte es sich aber heraus, dass es sehr interessant ist, über den „Buchrand“ hinauszuschauen um die familiären Verflechtungen in der näheren Umgebung sowie die weiteren Entwicklungen der in die verschiedensten Teile der Welt ausgewanderten „Conzelmänner/frauen“ zu erforschen. Diese leben im Schwerpunkt zwar immer noch im süddeutschen Raum, sind aber zwischenzeitlich in ganz Deutschland, USA, Kanada, Polen, Ukraine, Rumänien (Bukowina/Galizien), Schweiz, Frankreich, Australien und Süd-Amerika u.a. angesiedelt.

Daneben versuche ich auch weitere verwandte Namen-Vorkommen in Süd-Deutschland, Baden, Elsass und an der Mosel zu erforschen um evtl. Verbindungen zu finden

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Mit einer solchen Chronik möchte ich eine möglichst zusammenhängende, möglichst umfassende, räumlich nicht begrenzte Datenbank erschaffen, und zwar aller "Conzelmann" Linien inclusive der im Laufe der Jahrhunderte entstandenen Namensänderungen wie 

  •    Kuntzelmann, Kontzelmann, Contzelmann, Konzelmann, Kunzelmann u.a.
  •     in USA - Conzelman, Konzelman, Kunzelman, Councilman, Concelman u.a

Es ist natürlich klar, dass diese Chronik aufgrund der starken Verzweigung und enormen räumlichen Ausbreitung der Familie nie vollständig sein kann.

Quellen:  ein erheblicher Teil der Basis-Daten sind dem Buch " Die Sippe Conzelmann" entnommen (Kennzeichnung = CB ) mittlerweile mit vielen Verifizierungen sowie Ergänzungen und Korrekturen anhand der verfilmten Original-Dokumente, Kopien von Kirchenbüchern, Erbteilungen usw.

Durch die ursprünglich nicht geplante   Ausweitung der Datenbank zu verschwägerten Familien   hat sich das Ganze etwas verselbständigt und mittlerweile arbeite ich an einer kompletten Erfassung der Familien-Register Tailfingen. Also, vom Ur-Fam.Reg. ab 1640 bis zu Band 19/III = Heiraten bis 1896. Aber auch neuere, mir vorliegende Register aus dem 20 Jh. sind/werden tw. integriert.

Derzeitiger Erfassungsstand: UrFR + Bd. I + II  komplett,  Teile des Bd.III + weiterf. FR sind punktuell ausgewertet.  

                sukzessive entsteht damit ein Fam.-Buch Tailfingen

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Bei einzelnen Familien-Linien sind allerdings auch private Interessen berücksichtigt, so dass diese auch in andere regionale Gebiete hineinreichen. Manchmal habe ich auch andere Familienzweige ebenfalls über Generationen zurückverfolgt in umliegende Orte wie Truchtelfingen, Ebingen, Bitz, Onstmettingen, Pfeffingen u.a., weil durch die räumliche Nähe natürlich enge familiäre Verflechtungen nicht ausgeblieben sind.

Hinweis zum CB und auch den nachträglich erstellten Ur-Fam.Reg. Tailfingen: es ist vollkommen klar, dass auch den Verfassern dieses Buches/bzw. des Ur-Fam.Reg. Tippfehler, Zahlendreher, Datumsfehler aber auch Zuordnungsfehler bei Personen passiert sind. Bei der Menge an gleichnamigen Personen kann das wirklich sehr leicht geschehen.

Neue, intensive, gezielte Analysen der Kirchenbücher haben deshalb in Einzelfällen zu familiären Verschiebungen gegenüber dem CB, aber auch Ur-Fam.Reg.  geführt. Diese Änderungen habe ich aber in dieser DB bei der jeweiligen Person möglichst klar unter Bezug auf das CB o. Ur-Fam.Reg. dokumentiert. Auch bei reinen Datenänderungen ist in den Notizen meistens ein Hinweis. 

ein Kürzel nach den Nachnamen dient der schnelleren Navigation:  

  •   ° nach dem Fam. Namen bedeutet    - als Kind o. jung gestorben (bis ca. 20 J.) nicht verheiratet- ohne Nachkommen;  

·         aber bitte beachten:  dadurch wird der Familienname "quasi" verändert und deshalb in den GEDBAS Suchlisten anders, meistens am Schluss, einsortiert. In den Personen-Blättern sowie Vorfahren/Nachkommen-Übersichten stimmt natürlich die Zuordnung.

  •     CB = Verweis auf Buch "Die Sippe Conzelmann"
  •     Familien Namen sind oft vereinheitlicht, wie "Bizer =Bitzer", "Mertz =Merz", "Mauthe, Mauthin =Maute", u.a.
  •     manchmal sind die urspr. Namen als Variante hinterlegt. Aber die Schreibweisen in den Quellen wechseln oft sehr willkürlich.

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-  Bei dieser Menge an manuell erfassten Daten können Fehler, auch Verwechslungen, nicht ausbleiben. 

-  Deshalb würde es mich wirklich sehr freuen, wenn Sie mir weiterführende Daten oder Korrekturen /Ergänzungen mitteilen, damit ich meine Datei aktualisieren, vervollständigen bzw. korrigieren kann. 

-  Speziell neue Infos bzw. weiterführende Daten zu Personen die Ende des 19. Jh. (ca. nach 1890), bzw. im 20. oder sogar im 21 Jh. geboren wurden wären interessant, da die Daten dieser Personen kaum zugänglich sind.   

-  Sofern es sich allerdings um noch lebende Personen handelt, würden diese Angaben natürlich aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht.

-  Ich bin, im Rahmen meiner Möglichkeiten, auch gerne bereit Auskünfte zu Quellen, Personen und Zusammenhängen zu geben. Allerdings ist fast mein gesamtes Wissen zu Personen hier bereits detailliert veröffentlicht.

Der Autor übernimmt keine Haftung für den Inhalt der veröffentlichten Daten, insbesondere im Hinblick auf Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen.

Die Geltendmachung von Ansprüchen jeglicher Art ist ausgeschlossen.

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Hochgeladen 2024-06-12 23:36:20.0
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