Friedrich ILSUNG GRAF VON MERINGEN UND HOHENRIED

Friedrich ILSUNG GRAF VON MERINGEN UND HOHENRIED

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Friedrich ILSUNG GRAF VON MERINGEN UND HOHENRIED
Beruf Graf v. Meringen/Hohenried, ab 1178 in Augsburg

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1152 Mehring nach diesem Ort suchen
Tod nach 1185 Ausgburg nach diesem Ort suchen
Heirat etwa 1195

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1195
Anna UF DE STEIN

Notizen zu dieser Person

Friedrich Ilsung soll erst um 1195 geheiratet haben. Nach zahlreichen Ahnentafeln ist Friedrich Ilsung identisch mit einem Grafen von Meringen und Hohenried. Dieser Graf überließ die Grafschaft dem Hause Bayern (Wittelsbach) nachdem fast alle Familienmitglieder gefallen und die Besitzungen zerstört waren. Er legte den Grafentitel ab und ging nach Augsburg.

Die Ilsungs stammen nachweislich aus dem 8. Jahrhundert, ein Ilsung war der erste Abt des Klosters Wessobrunn, von Tassilo selbst eingesetzt (so durch neue wissenschaftliche Studien zur Klostergeschichte bestätigt). Bis Ende des 12. Jahrhundertswaren sie gemäß der Chronik und anderer Quellen Grafen von Möringen und Hohenried, 1193 gegen sie das Schloss in Mering auf und ziehen nach Augsburg. Dort heiraten sie in wohlhabende Augsburger Patrizierfamilien ein.

Die "Grafen Ilsung von Möringen und Hohenried" bewohnten seit dem 8. Jahrhundert den südlichen Donauraum. Ihre frühe Rolle in der Christianisierung im 8. Jahrhundert und ihre Stiftungen für das Kloster Kühbach zwischen 1011 und 1041 zeigen ihreverwaltende Rolle des dem Lech nahen, an der Paar gelegenen Merings als quasi logistisches Zentrum für die Klöster an der Paar. Mering erhielt zugleich als Besitz der koexistierenden Welfen den Schliff des weltlichen Hochadels. Ende des 12. Jahrhunderts gaben die Ilsungs die Grafschaft auf und siedelten nach Augsburg über, heirateten dort ins städtische Patriziat ein und etablierten sich erfolgreich. Seit dem 15. Jahrhundert engagierten sie sich an der Universität Ingolstadt und entwickelten Beziehungen zu anerkannten Historikern wie Aventinus und Lazius. In diesem Zusammenhang erwachte auch das Interesse an der eigenen Vorgeschichte, deren Dokumentation sie durch die Förderung von Werken zur Geschichte unterstützten. Die Genealogie der Ilsungs zeigt ungewöhnlich klar die Verbindung von früher Aristokratie und Bildung - sei es das Engagement für christliches Denken und akademische Disziplinen oder das humanistische Interesse an Geschichte und Bildungskultur allgemein. Der häufig vorgebrachte Vorwurf einer Erfindung der eigenen Vorgeschichte kann als widerlegbar betrachtet werden. Er ist zudem angesichts der heutigen Forschungs- und Quellenlage ebenso inadäquat wie eine kritiklose Übernahme von J. M. v. Ilsungs Beschreibung seiner Familiengeschichte. Der Band rekonstruiert die Familiendokumente im Rückgriff auf zahlreiche übersetzte und/oder im lateinischen Quellentext wiedergegebene einschlägige Urkunden insbesondere aus der Zeit des salischen Herrscherhauses.

TUONOCGOVVE III. von Ulrike Ritter 2017
Die Autorin geht der These nach, dass es sich bei dem schwäbisch-bayerischen Bruderpaar der Markgrafen Else und Gelfrat im Nibelungentext um Schlüsselfiguren der Realgeschichte des 11. Jahrhunderts handelt. In der Figur des Markgrafen Else, derdie kriegerische Auseinandersetzung mit dem Burgundenheer, das in seine südlich der Donau gelegene Grafschaft eindringt, überlebt, lässt sich Adalbertus Ilsung von Möringen erkennen, der als Klosterstifter, als Ehemann der Welfin Richgard, Schwester von Welf II., und durch zahlreiche Urkunden von Heinrich II. der Geschichtsschreibung bekannt ist. Die Grafenfamilie der Ilsungs von Möringen kommt so auch mit größter Wahrscheinlichkeit als Stifterfamilie eines Urtextes des Nibelungenliedes in Betracht. Dessen Spur lässt sich urkundlich bis nach Augsburg in die Umgebung der Familien Gossenbrot, Langenmantel und der dorthin umgesiedelten Ilsungs verfolgen, von deren Hand wohl auf der Basis dieser Vorlage der Koddalbertus Ilsung von Möringen erkennen, der als Klosterstifter, als Ehemann der Welfin Richgard, Schwester von Welf II., und durch zahlreiche Urkunden von Heinrich II. der Geschichtsschreibung bekannt ist. Die Grafenfamilie der Ilsungs von Möringen kommt so auch mit größter Wahrscheinlichkeit als Stifterfamilie eines Urtextes des Nibelungenliedes in Betracht. Dessen Spur lässt sich urkundlich bis nach Augsburg in die Umgebung der Familien Gossenbrot, Langenmantel und der dorthin umgesiedelten Ilsungs verfolgen, von deren Hand wohl auf der Basis dieser Vorlage der Kodex Hundeshagen (Ms. germ. fol. 855) erstellt wurde. Der Zwischenbericht Tuonocgovve III. stellt diese Theorie entlang der zumeist im Original oder in Form hochwertiger Reproduktionen gesichteten Archivalien vor. Einige davon, insbesondere Fundstücke aus dem Nachlass Hundeshagen Ms. germ. fol 854, können durch die Forschungen erstmals in einen erklärenden Kontext eingebettet werden.
ISBN 978-3-938791-12-7

Es ſtimmen alle Geſchichtſchreiber damit überein, daß die Ilſungiſche Familie von Jlſung,
den ehemaligen Grafen Jlſung von Möhringen in Bayren herſtamme, deren Geſchlecht
von einigen für eine Linie der Grafen von Wittelſpach angeſehen wird. (t) Von die
ſen Grafen von Möhringen nun iſt bekannt: Ruprecht Iſung Graf von Möhringen, der
A. 675. ſoll gelebet haben. (u) Leopold Ilſung, der A. 750. von Herzog Taſſilo in
Bayren zum erſten Prälaten des von ihm neugeſtifteten Kloſters Weßenbrunngeſetzet wor
den, woſelbſt ſein Grabmal noch zu ſehen ſeyn ſoll. (x) Albrecht und Udalſchalk Il
ſung von Möhringen ſollen A. 1oo2. Marggraf Leopold von Oeſtreich zu Hülfe wieder die
Hunnen gezogen ſeyn. (y) Von der Würklichkeit eines Grafen Jlſung aber, zeuget unwi
derſprechlich eine Urkunde, in welcher Kaiſer Heinrich der III. dem Kloſter Kübach den
Weiler Brunadra, in der Grafſchaft der Jſung gelegen, ſchenket. (2) Um das Jahr
1181. ſollen dieſe Grafen von Möhringen im Krieg ſehr unglüklich geweſen ſeyn, da ſie den
Herzogen in Bayren zu Hülfe gezogen, indem nicht nur 22. dieſes Geſchlechts und Na
mens in einerÄgeblieben, ſondern auch ihre Güter dergeſtalt mitgenommen wor
den, daß ſich einige Zeit hernach Friderich Ilſung von Möhringen entſchloſſen, dieſelbe den
Herzogen in Bayren zu überlaſſen, welche die von Gumpenberg und Biberach damit belehnet
haben. (a) Dieſer Friderich Ilſung hat ſich darauf nach Augsburg geſetzet, und ſcheint
noch A. 1241. gelebt zu haben. (b) Indeſſen hat doch noch A. 1243. ein Wolwoldus.de
Moeringen gelebt, und nebſt ſeinem Sohn gleiches Namens, dem Kloſter Bened. Beu
ren eine Wieſe geſchenket. (c) Friderichs Sohn, Seyfrid, hatte Adelheid Volkweinen
zur Ehe. Ubrigens iſt sº , daß ſich mehr als ein Jlſung zugleich nach Augs
burg geſeßet. Dann man findet ſchon in Documenten A. 1251. einen Henricum Mo
ringenſem, (d) welcher im Rath geweſen zu ſeyn ſcheinet, und ein Epitaphium eines
Hainrici dičti Ilſung vom Jahr 1259. welcher unmöglich ein Nachkommen Seyfrieds wohl aber vielleicht ein Bruder geweſen ſeyn kam. (e) Dieſer Seyfrid hat zwey Söhne
gehabt, Reichart und Heinrich Heinrichs Nachkommen, ſind die Ilſung von Möhrin
gen genennet worden. Er hat einen Sohn Seyfrid gehabt, der A. 1341. geſtorben iſt,
(f) und Conrad und Hermann erzeuget hat; mit des erſtern Sohn Heinrich iſt dieſe Li
nie erloſchen. Des zweyten Tochter aber Barbara hat Conrad Minner gehe rathet,
und deſſen ganzes Vermögen, mithin auch die von ihm geſtiftete heil. 3. Königs Capelle
geerbet, welche dadurch an die Iſungiſche Familie gekommen iſt, und in welche dieſel
be ihren Vorfahren ſchöne Ehren-Gedächtnuße ſetzen laſſen. Reicharts Söhne waren
Conrad und Heinrich. Des erſtern Sohn, Hans Conrad erzeugte zwar Seyfrid, der A.
1348. gelebt, uud Adelheit, Otto Vogelins, Tochter zur Ehe gehabt, (g) und Han
ſen, welche aber ohne männliche Erben geſtorben iſt. Heinrichs Nachkommen haben
ich, obgleich ſie noch dermalen im Flor ſind, niemalen ſtark ausgebreitet. Erſt mit
chille, Sigmunds Sohn, der ein Urenkel Conrads, Heinrichs Urenkels geweſen, ſind
zwey Linien entſtanden, nemlich durch ſeine Söhne Melchior und Georgen, von welchen
gleichwohl die leztere, ſchon mit ſeinen Söhnen, wiederum erloſchen iſt. Melchiors Sohn
aber gleiches Namens, hat Chriſtoph und Hans Melchior erzeuget, von welchen die noch
dermalen in Augsburg ſich befindende zwey Linien herſtammen. (b) Ubrigens ſind die
von dieſer weitläuftigern Linie vor Zeiten die Iſſung auf dem Stein genennet worden, welches
einige von einer ſonſt beſeßenen Herrſchaft dieſes Namens herleiten, wahrſcheinlicher aber iſt
es, daß ſie dieſen Zunahmen von dem Plaz ihrer Wohnung auf dem Perlach, bey der noch ſo
enannten Steingaße bekommen, ſo wie andere eben dieſes Geſchlechts Iſung bey St.
Ä, (i) ſind genennet worden. Faſt kein Geſchlecht (das Gräf. Fuggeriſche
ausgenommen) hat von den Röm, Kaiſern und Königen ſo herrliche Freyheiten erhalten,
wie dieſes. Kaiſer Sigmund ertheilte ſchon Georg Iſung und ſeinen Erben, die Freyheit,
ſich Grafen, Freyen, Panner oder ſonſt Herren, Gräfinnen, Frey- und Panner-Frauen
und Fräulen von Ilſung, oder von ihren alten oder künftigen Herrſchaften zu ſchreiben,
dieſe Titul wiederum fahren zu laſſen, und ihrer Nothdurft nach wiederum anzunehmen,
und zu führen, ihrer Graf- und Herrſchaften Wappen zuſamt ihrem alt angebohrnen,
ihres Gefallens zu führen und zu verändern; daß ſie im Reich ſollen geachtet werden, als
wenn ſie in ihrem alten Grafen-Stand unverändert geblieben wären, daß ſie ſollten fä
hig ſeyn, Lehen und After - Lehen zu empfahen und wieder zu verleyhen, gleich anderen
Reichs-Grafen. (k) Dieſes Georgens Söhnen, Sigmund und Sebaſtian, ſamt ih
ren Brüdern, wurden dieſe Freyheiten von Kaiſer Friderich beſtättiget, und ſie ſamt
Haab und Gütern in Kaiſerlichen Schuz genommen. (/) Kaiſer Marimilian der I.
beſtätigte den drey Brüdern, Georg, Sebaſtian und Achilles, Sigmunds Söhnen,
und ihren Erben die vorige Freyheiten, und befreyte ſie und ihre Unterthanen von fremden Gerichten. (m) Kaiſer Carl V. beſtättigte Sigmund Iſung und ſeinen Brüdern,
Melchior, Hanſen und Georgen, Achillis Söhnen eben dieſe Freyheiten, (n) beſonders
aber Georgenden Grafen-Stand, wobey auch dem älteſten der drey Ilſungiſchen (mit dieſen
Brüdern anfangenden, aber von zweyen bald wieder erloſchenen) Linien, die Münz-Gerech
tigkeit ertheilet worden iſt. (o) Von dem Röm. König Ferdinand wurde eben dieſen drey
Brüdern, ihr adeliches Herkommen beſtättiget, und ſie nochmalen zu des heil. Römiſchen
Reichs rechtedel, rittermäſigen Lehens und Turniers Genoſſen Leuten, unangeſehen ihres
Nexus civici erhoben. (p) Und eben dieſer ertheilte Georgen, und ſeinen Vettern, ei
ne Beſtättigung obiger Freyheiten, und das Recht, die verpfändete Reichs-Grafſchaft
Eglof einzulöſen, mit dem Beyſaz, ſich Grafen von Wolkenburg und Eglof zu ſchrei
ben. (4) Alle dieſe Freyheiten, ſind in dem Beſtättigungs Brief eingerükt, welchen
Kaiſer Marimilian der II. dieſem Geſchlecht ertheilet hat. (r) Von dieſem Kaiſer
erhielte Georg Iſung, für ſich und ſeine Erben, einen beſonders herrlichen Freyheits
Brief. In demſelben wird er für ſich mit dem ſogenannten groſſen Comitiv begnadiget;
Seine Familie, Zugehörige und Dienerſchaft, ſamt Haab und Gütern von allen oneri
bus und muneribus im ganzen Römiſchen Reich erimiert, von Steuren, Loſen, Anla
gen und Nachſteuren befreyt, unangeſehen der Stadt Augsburgiſchen Privilegien, ferner
werden ſie befreyt, vor niemand als vor dem Augsburgiſchen Stadt-Gericht, Recht ge
ben und nehmen zu dörfen, von den fremden Gerichten eriniert, die von ihren Dienern,
Hinterſaßen und Unterthanen mit den Juden geſchloßene Contracte nichtig erklärt, ihnen
das Recht ertheilt, auf ihren Gründen und Boden hohe und niedere Gejaider und Waid
werk zu haben, Mühlen, Waſſerwerke, Höfe und Güter anzurichten, Ungeld von
ſchwankenden Waaren zu nehmen, Schenkſtädte und Bergwerke anzulegen, conſiſcierte
Güter und Lehen, welche von ihnen abgekommen, wider an ſich zu ziehen; Wochen- und
Jahr-Märkte halten zu laſſen, Achter und Ober-Achter, auf ihren Gütern zu behalten,
doch denen Recht zu geben, die ihrenthalben bey ihnen klagen, allen unvorſezlichen Tod
ſchlägern, Jahr- und Tag in ihrem Schloß zu Trazberg Freyung zu verſchaffen, in ih
ren Herrſchaften hohe und niedere Jurisdiction zu erercieren, ihre Lehen und Güter wie
der an andere Geiſt- oder Weltliche zu verleihen, und mit denſelben nach Lehen-Recht zu
verfahren, ihren zu erbauenden Schlößern nach Belieben Namen zu geben, mit rothem
Wachs zu ſiglen, Inſtrumenta und Originalien zu vidimiren. Endlich wurden ſie,
ſamt ihren Dienern, Haab und Gütern, in beſondere Kaiſerl. Gnad, Verſpruch, Schuz
und Schirm auf ewige Zeiten aufgenommen, ihnen alle vorher ertheilte Freyheiten beſtät
tiget, und vorbehalten, daß ihnen der Nicht-Gebrauch dieſer Freyheiten an ihren Rech
ten keineswegs ſchädlich ſeyn ſolle. (s) Dieſes mit ſo vielen herrlichen Freyheiten be
gabte Geſchlecht nun, hat ſich ſowohl um die Stadt Augsburg im Regiment, als auch
in andern Ständen groſſe Verdienſte gemacht. F Zeit des alten Regiments war Conrad Stadt-Pfleger A. 1364. (t) Bey der Regiments Aenderung war er im Rath, (u)
und bald darauf wurde er Burgermeiſter, in den Jahren 1372. 74. 78. 85. 89. Ihm
folgte Hans in den Jahren 1392. 98. 1402. und 1405. und endlich kam Sebaſtian An.
14I1. 16. 18. 20. 22. 24. (x) in welchem lezten Jahr er von Peter Rhelinger, mit
dem er wegen einer Erbſchaft Händel hatte, bey Radigunda erſtochen worden, da er
eben von einer Reiſe zurück gekommen. (y) Seit An. 1548. ſind ſechzehen in den
Rath gekommen, und aus dieſen iſt Chriſtoph von A. 1569. biß 1594. und Ä Mel
chior von A. 1688. biß 1695, Stadt-Pfleger geweſen. In das Stadt- Gericht aber ſind
zehen erwählet worden. (2) Noch gröſſer aber, waren die Verdienſte dieſer Familie
um die Catholiſche Kirche, von welcher aus dem ganzen Geſchlecht kein einiger abgewi
chen iſt. Daher ſind ſie zum Theil in geiſtlichen Würden hoch geſtiegen. - Conrad
Jlſung Graf von Möhringen iſt An. 1100. der dritte Dom-Probſt zu Eichſtett gewe
ſen. (a) In den neuern Zeiten, war Sigmund Dom-Herr zu Coſtanz A. 1541. (b)
und Leopold, deſſen Frömmigkeit und Verdienſte ſehr erhoben werden, war An. 1689.
Prälat zu St. Georgen zu Augsburg. (c) In Stiftungen von Kirchen, Capellen
und Proceſſionen, auch von Allmoſen für die Armuth, haben ſie ſich beſonders freygebig
erwieſen. Seyfrid Iſſung, der älteſte dieſes Namens in Augsburg, hat die St. Ott
mars Capelle, oder dermalige Evangeliſche heil. Creuz-Kirche geſtiftet, in welche ſowohl
er A. 1215. als einige ſeiner Nachkommen ſind begraben worden, deren Epitaphia nach
der Zeit in die heil.drey Königs-Capelle ſind gebracht worden. (d) Reichard hat A. 1242.
die St. Leonhards-Capelle in der Juden-Gaße in ſeinem Hauße geſtiftet, in welche er
auch nach ſeinem Tode geleget worden iſt. (e) Nach der Zeit aber, iſt die von Conrad
Minner geſtiftete heil. 3. Königs-Capelle an dieſes Geſchlecht gekommen, in welcher die
meiſte nachfolgende ihr Begräbnuß gefunden haben. (f) Beſonders aber iſt die Frey
gebigkeit Ulrichs des alten, Heinrichs Sohns, gegen die Armuth und die Geiſtlichkeit
nicht genug zu bewundern. Er ſtiftete A. 1360. ein groſſes Allmoſen, von den Einkünf
ten, des von der Stadt dem Dom-Capitul, von welchem es ein anſehnliches Capital zu
Erbauung der Stadt - Mauren aufgenommen, verpfändeten, von ihm aber wieder aus
gelößten Wein- und Salz Stadels. (g) Er erneuerte die St. Jacobs-Capelle und ſtif
tete eine ewige Meße darinn. (b) § der Dom-Kirche ſtiftete er fünf ewige Meßen
und einen Altar, auch zwey bey St. Moriz (i) Catharina Ilſungen, Seyfrids und Adelheid Vögelins Tochter, welche ledigen Standes geblieben, und im Alter erblindet,
hat die Fron-Leichnahms Proceſſion geſtiftet, daher haben noch heut zu Tag die Ilſung
das Recht, daß das erſte Evangelium bey ihrem Hauße geleſen wird, und daß die zween
Seniores dem Biſchof das Pluviale tragen, wofür ſie etliche ſchwarze Pfennige und Mu
ſcaten Weinbekommen, auch an dem Feſt zur Tafel gezogen werden. Sie hat auch über
dieſes dem St. Ulrich Kloſter viel Gutes gethan, in der Dom-Kirche Jahr-Zeiten geſtiftet,
und unter die Arme ſchöne Summen austheilen laſſen. (k) Ulrich, hat A. 15oo. zwey ewi
ge Meßen bey St. Moriz geſtiftet, und Sebaſtian ſtiftete bey St. Peter, das ſogenannte
Ilſungiſche Salve. (l) Es hat dieſe Familie verſchiedene, welche auſſer der Stadt
Dienſte, in Krieg und Frieden ſich berühmt gemacht haben. Peter Ilſung war A. 1433.
Biſchöflich-Augsburgiſcher Burggraf zu Augsburg. (m) Sebaſtian Ilſung zog mit
Erz-Herzog Albrecht von Oeſtreich ins gelobte Land und wurde A. 1464. von Kaiſer Fri
derich IV. zum Ritter geſchlagen. Dieſer hat eine Beſchreibung ſeines Geſchlechts hin
terlaſſen. (n) Hans Jlſung hatte, weil er ſich in dem Krieg des Schwäbiſchen Bun
des mit Churfürſt Philipp von der Pfalz und Pfalzgraf Ruprecht, beſonders wohl ge
halten, die Ehre, auf der Wahlſtatt nach dem Treffen bey Regenſpurg An. 1504. zum
Ritter geſchlagen zu werden. (o) Ein anderer dieſes Geſchlechts war unter den Hülfs
Völkern, welche die Stadt Augsburg Kaiſer Maximilian A. 1498. gegen die Schweizer zu
geſchicket hatte. Er that ſich in einem Scharmützel im Rhein-Thal beſonders hervor.
Dann da keiner von den Reutern, wegen des im Weg ſtehenden Hügels angreiffen woll
te, ſprengte er allein mit ſeinem Pferd auf denſelben. Es wurde zwar ſein Pferd ihm
unter dem Leib mit einer Stuck-Kugel erſchoſſen, er aber kam davon. (p) Georg Ilſung,
war Kaiſer Sigmunds Rath und Cämmerling. (7), Sigmund, war Kaiſer Friderichs
Rath und Ober-Stallmeiſter, und ſein Bruder Esj , Ritter und Obriſter. (r)
Georg, Sigmunds Sohn, war Kaiſer Maximilian I. Rath und Obriſter, und Seba
ſtian Schwäbiſcher Bunds-Richter, (s) auch Herzog Wilhelms in Bayren Rath.
Georg Jlſung, Ritter, wurde A. 1550. von Kaiſer Ferdinand I. zum Landvogt in Schwa
ben gemacht. (t) Eben dieſe Würde bekleidete auch ſeines Bruders Melchiors Sohn,
Joh. Achilles, der zugleich Reichs-Pfennig-Meiſter und bey Kaiſer Marim. II. in nicht
geringen Anſehen geweſen, von dem er zu vielen Verſchickungen, beſonders als Kaiſerl. Ge
ſandter nach Lübeck, zu Beylegung des Schwediſch-und Däniſchen Kriegs gebraucht wor
den iſt, und A. 1577. ſein Burger-Recht aufgegeben hat. (u) Friderich, Georgens
Sohn war auch Land-Vogt in Schwaben, (x) wie auch ſein Bruder Marimilian,
welcher zugleich, der Erz- Herzoge, Ferdinand und Carls, Rath und Vogt zu Neuburg geweſen iſt. (y) Ehemals war dieſes Geſchlecht in Beſitz ſchöner Land-Güter. Als
Grafen von MöhringenÄ ſie Möhringen und Hohen-Ried beſeſſen, (2) und nach
einigen ſoll auch, der in Documenten berühmte Ort Conzilech unter ihrer Herrſchaft ge
legen, geweſen ſeyn. (a) Conrad hat Pferſen beſeßen, welches er von Sebaſtian Remen
A. 137o. gekauffet. (b) Achilles beſaß das Schloß Lichtenberg und Trazberg, wel
ches leztere auch auf ſeine Nachkommen gebracht worden iſt, Georg und ſeine Nachkommen
haben die Herrſchaften Wolkenburg und Eglof beſeßen. (c) Johann Melchior aber
war Beſitzer von Traz- und Kuneberg, wovon ſich noch ſeine Nachkommen ſchreiben, Viſchach um das Jahr 1640. Hans Felir. Ubrigens hat ſich auch dieſe Familie,
Ä fremden von Adel befreundet, wovon die Geſchlechts-Regiſter mehrere Auskunft geben.

Quellenangaben

1 Zur Ilsungischen Cronica von Johann Melchior von Ilsung (4° Cod Aug 228): Bd.1 Referierender Kommentar zum Vorwort und zur Genealogie bis zum Jahre 1193. Dr. Ulrike Ritter 2011 ISBN: 978-3938791455

Identische Personen

In GEDBAS gibt es Kopien dieser Person, vermutlich von einem anderen Forscher hochgeladen. Diese Liste basiert auf den UID-Tags von GEDCOM.

Datenbank

Titel Martins neu Stand Jan 2017
Beschreibung
Hochgeladen 2020-05-03 14:50:48.0
Einsender user's avatar Patrick Martin
E-Mail 313@gmx.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Kommentare

Ansichten für diese Person