Wilhelmine GANS

Wilhelmine GANS

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Name Wilhelmine GANS

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 31. März 1896 Hagen, North Rhine-Westphalia, Germany nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Gesendet: Dienstag, 20. November 2001 02:27
Cc: Münster Ellen; Dr.
Betreff: AW: AHNEN.TXT


Lieber Michael,

wusste nix vom Tod des Mannes von Gertrud. Sag ihr meine Grüsse und daß ich an sie denke.

Auch sonst ist es schade, daß die Familie sich nicht untereinander mitteilt. Man sollte und müßte da eine Kultur reinbringen.

Dahingehend bezieht sich auch meine Antwort auf Deine Frage, ob unsere Amis was wüssten. Bei denen fängt die Geschichte erst 1933 an, als mein Onkel Fritz (in the US Fred), auswanderte. Von dem was vorher war, haben die keine Ahnung, auch nie danach gefragt. Meine Quelle ist mein Vater, der sagte, der Fritz sei ein ganz Linker gewesen (Sozialdemokrat). Er hatte sich selbstständig gemacht, hatte ein Fahrradgeschäft eröffnet, war aber kein Kaufmann, weil er seine Forderungen nicht eintreiben konnte. Ging deshalb pleite. In dieser Situation hat ihn Tante Minchen nach Amerika "gelockt", weil das Kloster in Columbus/Ohio einen Gärtner brauchte. Hast Du Minchen noch kennengelernt? Die war wohl die Schlaueste von damals. Jedenfalls habe ich in Amerika noch die Frau meines Onkels kennengerlernt (damals schon 90, habe auch noch Bilder davon. Sie hatte die Gabe, sauschlecht englisch mit rheinischem Akzent zu sprechen)

Als Fritz starb, hat uns Tante Selma informiert. Mein Vater weinte wie ein Schlosshund. Glaube, die hatten sich immer in der Wolle, aber trotzdem gern. Mein Vater behauptete folgendes:

Nachdem seine Mutter jung starb, die Gallensteine hatte und er sie dazu vorher überredete, sich für damalige Zeiten einer risikoreichen Operation zu unterziehen, hat er ewig unter dem, seinem Ratschlag gelitten. Der Vater war wohl Säufer, Bestätigung von Hans-Werner. Der konnte die Kinderschar nie managen. Mein Vater erzählte mir immer, er sei im Krieg, kurz nach dem Tod seiner Frau bei einem Bombenabwurf gestorben. Natürlich hat das nicht im Zeitablauf gepasst. Er war unfähig, für seine Kinder Sorge zu tragen.

Die Kinder kamen zu einem Onkel Karl. Wer das war, weiß ich nicht richtig. Es war wohl die Familie Tietenberg. Mein Vater riß nach Holland aus, wurde aber von der Polizei zurückgebracht.

Anschliessend wurden alle Mädchen ins Kloster verfrachtet, was mit Fritz und Peter passierte, weiß ich nicht. Mein Vater ging mit 17 zum Militär, kam in eine Untzeroffiziersschule, wo er, glaube ich, viel Bildung erhielt. Habe noch seinen Militärpass: Frankreich, Verdun, Russland, Asienkorps in (damals Mesopotamien, Palästina), gefangen von den Engländern, interniert in Istanbul,Ausbruch mit geklautem Boot mit Ziel, über das schwarze Meer über Russland, Polen nach Deutschland zu kommen. Wurde auf dem Meer von einer britischen Fregatte geschnappt. Hatte aber immer die Liebe zum Orient behalten (hat er mir vererbt, kann dazu eine neue Story schreiben).

Als er 1919 nach Deutschland zurückkam, war er als Berufssoldat out. Es gab das sog. 100 000 Mann-Heer. Er bekam eine Abfindung und eröffnete einen Textilladen in Berlin Er ging damit, wie sein Bruder, auch pleite. Gleichzeitig versuchte er seine Schwestern aus dem Kloster zu bugsieren. Dies gelang nur bei Selma und Mariechen. Die anderen beiden waren ja schon weg vom Schuß, im Ausland . Nachdem Adolf da war, kam er wieder in sein Element, dem Militär, heiratete seine Kusine Elisabeth Tietenberg. Diese war Witwe und hatte einen Sohn, Gerhard. Den hat er adoptiert. Dieser Gerhard wurde später in der DDR ein hoher Parteifunktionär, der, was ich damals nicht wußte, seine Hand über uns gehalten hat. Er starb in den frühen 50gern an Krebs.

So, nachdem er wieder in der Armee war, mußte er ständig seinen Wohnsitz wechseln. Jetzt fängt die Erzählung von Selma an. Sie war von seiner Frau begeistert (habe auch ein Foto von ihr). Von ihr sprachen, so lange ich denken kann, alle Tanten mit Liebe. Sie folgte ihm überall hin, wo er auch war, und arbeitete als Vertreterin für Textilien.

Mein Vater hat mir nie etwas über sie erzählt, meine Mutter auch nicht.

Als wir noch in der Ostzone lebten, fuhr eines Tages, ich weiß nicht weswegen, meine Mutter nach Berlin. Vater war zuhause, Mutter kam nicht zur Zeit zurück. Hatte meinen Vater deswegen nie so verzweifelt gesehen und ich verstand das nicht. Später habe ich das Selma erzählt. Die Erklärung war, daß seine erste Frau auf einem Bahnhof starb.

WQenn Du willst, geht die Geschichte weiter.

Gruss an Deine Damen

Harald





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Gesendet: Montag, 12. November 2001 22:17
An: Harald Gans
Betreff: AHNEN.TXT


Lieber Harald,

habe lange nichts von mir hören lassen. Werde versuchen das zu ändern.

Ich habe mal die mir bekannten Vorfahren meiner Mutter als Anlage beigefügt. Habe mich seit vielen Jahren nicht mehr damit beschäftigt. Der Beruf und die Familie nimmt mich zu sehr in Anspruch.

Ich hatte bis zum Schluß eine sehr enge Beziehung zu Tante Mariechen. Sie hat mir sehr viel über ihre Kindheit und Verwandten erzählt und wie schwierig das Leben damals für ihre Familie war. Ich hatte den Eindruck, sie hat in ihrer Kindheit nicht viel Elternliebe genießen können. Eher das Gegenteil, obwohl Sie niemals etwas Negatives über ihre Familie gesagt hätte. Leider habe ich die meisten Schilderungen wieder vergessen. Ich hätte, wie Du, mit einem Tonband aufnehmen sollen. Aber nun ist es zu spät und immer mehr der Familiengeschichte geht verloren. Gibt es in den USA noch Verwandte, die solches Wissen haben?

Weißt Du eigentlich, daß Gertrud Piechotta nach dem Tod von Werner jetzt ganz in unserer Nähe wohnt? So haben wir die Möglichkeit uns etwas mehr um sie zu kümmern. Der Umzug ins Allgäu und der Tod ihres Mannes haben deutliche Spuren bei ihr hinterlassen. So habe ich immer eine "alte Tante" um die ich mich kümmern darf.

Viele Grüße auch von meinen drei Frauen (oder vielleicht bald vier?).

Bis bald.

Michael

Quellenangaben

1 Ancestry Family Trees, Ancestry Family Tree
Angaben zur Veröffentlichung: Online publication - Provo, UT, USA: Ancestry.com. Original data: Family Tree files submitted by Ancestry members.

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Hochgeladen 2020-08-04 11:22:58.0
Einsender user's avatar Michael Schmitz
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