Leonhard WAGNER

Leonhard WAGNER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Leonhard WAGNER
Beruf Superintendent in Siegen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1500 Kreuznach, Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland nach diesem Ort suchen
Tod zu einem Zeitpunkt zwischen 1568 und 1569 Siegen, Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen, Deutschland nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Band XXII (2003) Spalten 1496-1497 Autor: Martin Göbler WAGNER, Leonhard luth. Theologe, Reformator inNassau-Siegen-Dillenburg, * um 1500 in Kreuznach + Jahreswende 1568/69in Siegen. - W., am 23.6. 1520 in Heidelberg als stud. theol.immatrikuliert, wurde am 14.2. 1531 Pfarrer der Martinikirche zuSiegen. Als Graf Wilhelm der Reiche 1533/34 in Nassau-Dillenburg dieReformation einführte, berief er Erasmus Sarcerius zum Rektor derSiegener Lateinschule. Gemeinsam mit Sarcerius machte sich W. um dieEinführung der Reformation in Nassau-Dillenburg verdient. Galtzunächst die Brandenburg-Nürnberger Kirchenordnung von 1533, soerarbeitete W. mit Sarcerius und dem Dillenburger Hofkaplan HeilmannBruchhausen gen. Krombach die erste nassauische Kirchenordnung, die"Instruction für die ainfältigen Pfarrherrn undt Kyrchendhiener", die1536 durch Graf Wilhelm dekretiert wurde. Sie sah den Summepiskopatvor und wollte vor allem Missstände innerhalb des Klerus beenden. Sohatten jährlich vier Synoden - je zwei für die Ämter Siegen undDillenburg - stattzufinden. Auch sollten zwei Superintendenten alsVisitatoren der Pfarrer, der Gemeinden, der Lehrer und der Schulenbestellt werden. W. erhielt die Superintendentur des Amtes Siegen,Sarcerius wurde Hofprediger und Superintendent in Dillenburg. Erwidmete seinen 1537 in Marburg gedruckten Katechismus dem "humanissimoac summo Theologo M. Leonardo Vuagner, Sigensis ecclesiae pastoridignissimo". Im November 1548 bestand der für das Amt Siegenzuständige Erzbischof von Mainz auf konsequentem Vollzug desAugsburger Interims. Hierauf bekannten sich nahezu alle Prediger derGrafschaft zur Kirchenordnung von 1536 und legten ihre Pfarrämternieder. W. und Sarcerius verließen Nassau-Dillenburg. Als das MainzerErzbistum 1549 nach einer Visitation erklärte, die Prediger wieder inihre Ämter zu berufen und ihnen gestattete das Abendmahl unterbeiderlei Gestalt zu spenden, kehrte W. 1550 nach Siegen zurück. 1556visitierte er alle Gemeinden der Grafschaft Wied. 1564 leitete W. dieHonnefelder Synode, die der wiedischen Landeskirche Gestalt gab.Tatsächlich war W. mit Sarcerius der bedeutendeste Wegbereiter derWittenberger Reformation in Nassau-Dillenburg und in den benachbartenGebieten. Seine nassauische Kirchenordnung von 1536 gilt als "Dokumentder Volksseelsorge" (Schröer). Werk: Instruction für die ainfältigen Pfarrherrn undt Kyrchendhiener,Siegen und Dillenburg 1536. Lit.: Friedrich-Wilhelm Cuno, Geschichte der Stadt Siegen, Siegen1872; - Aemilius Ludwig Richter (Hrsg.), Die ev. Kirchenordnungen des16. Jahrhunderts. Vom Anfange der Reformation bis zur Begründung derConsistorialverfassung im Jahre 1542, Weimar 1846, 277-279; - EmilKnodt, Die älteste evangelische Kirchenordnung für Nassau 1536, in:Deutsche Zeitschrift für Kirchenrecht, Bd. 14, Tübingen 1904, 189-251;- Heinrich Schlosser, Die ev. Kirche in Nassau-Oranien 1530-1930.Festschrift zum Gedächtnis der Einführung der Reformation (1530) unddes Heidelberger Katechismus (1580) in den GrafschaftenNassau-Dillenburg und Nassau-Siegen, Siegen 1931; - Hans Kruse,Geschichte des höheren Schulwesens in Siegen 1536 - 1936. Festschriftzum 400jährigen Jubiläum des Realgymnasiums in Siegen, Siegen 1936; -Lutz Hatzfeld, Die Reformation in der Grafschaft Nassau-Dillenburg,in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte, Bd. 7, Speyer 1955,77-111; - Alois Schröer, Die Reformation in Westfalen. DerGlaubenskampf in einer Landschaft, 1. Band, Münster 1979, 139-157; -Friedrich-Wilhelm Bauks, Die ev. Pfarrer in Westfalen von derReformationszeit bis 1945, Bielefeld 1980, Nr. 6641; - Otto Renkhoff,Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten,Wiesbaden 21992, Nr. 4588; - Robert Stupperich, WestfälischeReformationsgeschichte. Historischer Überblick und theologischeEinordnung, Bielefeld 1993, 191-194. Martin Göbler

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Hochgeladen 2024-01-14 21:16:42.0
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