♂ Johann HEUGEL
Eigenschaften
Art |
Wert |
Datum |
Ort |
Quellenangaben |
Name
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Johann HEUGEL |
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Ereignisse
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Datum |
Ort |
Quellenangaben |
Geburt
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etwa 1510 |
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Tod
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zu einem Zeitpunkt zwischen 1584 und 1585 |
Kassel, HE, D nach diesem Ort suchen |
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Heirat
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Notizen zu dieser Person
Über H.s Herkunft und Jugend ist wenig bekannt. 1515 studierte er an der Universität Leipzig. Möglicherweise wurde er von Thomas Sporer in Straßburg und Balthasar Arthopius (Bäcker) in Weißenburg beziehungsweise Speyer musikalisch ausgebildet, denn für beide komponierte er Epitaphe. H.s Beziehungen zu Südwestdeutschland zeigt auch die Tatsache, daß die Heidelberger Hofkapelle früher zahlreiche Werke von ihm besessen hat. Vielleicht schon vor 1536 wurde er als Komponist an den Kasseler Hof verpflichtet, der eine kleine, nur aus wenigen Sängern und Knaben sowie verschiedenen Instrumentalmusikern bestehende Kapelle unterhielt. H.s Aufgabe war es, durch eigene Kompositionen und Kopien fremder Werke das Repertoire der Hofkapelle ständig zu ergänzen. Spätestens 1547 avancierte er zum Kapellmeister und hatte nun auch für die Ausbildung der Kapellknaben zu sorgen. H. blieb in dieser Stellung bis zu seinem Tode. – Von seiner Hand stammen aus dem Kasseler Notenbestand 12 zum Teil sehr umfangreiche Sammel- und Individualhandschriften mit insgesamt etwa 730 verschiedenen Kompositionen, von denen zwei Drittel von ihm selbst verfaßt sein dürften. Nur wenige Werke wurden zu seinen Lebzeiten gedruckt. Der Schwerpunkt seines Schaffens liegt eindeutig auf der motettischen Komposition über Psalmtexte in lateinischer und deutscher Sprache (zum Beispiel die Vertonung des Psalters von Burkard Waldis) oder über andere geistliche und vereinzelt auch weltliche Texte für besondere Gelegenheiten. Hervorzuheben sind ferner eine Reihe von Magnificat-Kompositionen, zahlreiche humanistische Odenvertonungen und mehrstimmige weltliche deutsche Lieder sowie einige Instrumentalstücke. Soweit sich aufgrund des heute erst sporadisch erschlossenen Gesamtwerkes urteilen läßt, liebte H. in der Frühzeit seines Schaffens kontrapunktische Künsteleien, schloß sich aber im Stil bald stärker der Josquin-Desprez-Nachfolge an. In seinem Altersstil ist eine auffallende Wendung zur homophonen, oft rein harmonisch erfundenen Satztechnik zu beobachten, die gelegentlich schon mit Echoeffekten arbeitet und der frühen venezianischen Doppelchörigkeit nahesteht. Wenn auch H. sicher nicht zu den großen Musikern seines Jahrhunderts gehört, so ist doch seinem Schaffen eine gewisse Konsequenz und Zielstrebigkeit nicht abzusprechen. Nach seinem Tode fielen die Werke schnell der Vergessenheit anheim. Quelle: Hoffmann-Erbrecht, Lothar, "Heugel, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie null (null), S. null [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd119274582.html
Quellenangaben
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Wikipedia, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Johann_Heugel_%2
Kurztitel: Wikipedia
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