Johann FELTES

Johann FELTES

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann FELTES

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 19. Februar 1778 Fell/Trier-Saarburg, RP nach diesem Ort suchen
Tod 27. März 1840 Hinzert-Pölert LKS Trier-Saarburg, RP nach diesem Ort suchen
Heirat 28. Januar 1804 Hermeskeil LKS Trier-Saarburg, RP nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
28. Januar 1804
Hermeskeil LKS Trier-Saarburg, RP
Gertrud BREIDT, BREIT

Notizen zu dieser Person

Oft ärgert man sich darüber, dass die Aufzeichnungen in den Kirchenbüchern sehr flüchtig oder ungenügend sind, die nachfolgende Erzählung-jedenfalls für Hinzert- soll einiges erklären:  Quellen: Edmund Schömer, Amt und Burg Grimburg, Pastor Paul Schwarz,private Aufzeichnungen. Hieronimus Knödchen, ein Wilderer vor dem Herrn   Um 1330 hatte Hinzert schon eine Kapelle und einen eigenen Priester, der zu einer ganz geringen Steuer von fünf Schilling veranlagt war. DasVermögen und die Einkünfte der Pfarrkirche waren also äußert gering,weil von ihnen die Steuer berechnet wurde. Das änderte sich auch in den nächsten Jahrhunderten nicht. Im Jahre 1757 werden zwei Wiesen - ein halber Morgen und 32 Ruten groß- und zwei Felder von dreiviertel Morgen und 31 Ruten, die jedoch vonder Gemeinde genutzt wurden, als Vermögen angegeben. Nach einer Notizim Kirchenregister, die der damalige Pfarrverwalter Valentin Meyer aus Reinsfeld eingetragen hatte, habe die Gemeinde versprochen, jährlich20 Albus (1 Albus etwa 8 Weißpfennig) an die Pfarrkirche zu zahlen, aber 1715 sei diese Pacht bereits zehn Jahre rückständig gewesen, es sei nicht zu ersehen, dass überhaupt jemals etwas gezahlt worden sei! Der Gedanke an eine schlechte Zahlungsmoral der Gemeinde mag sich hier dem Leser aufdrängen, aber man beachte das äußerst geringe Vermögen derKirche, die ja in der Regel noch das meiste und beste Land besaß. Wiearm mögen dann erst die damaligen Hinzerter Bürger gewesen sein, wenndie Kirche schon so armselig fundiert war. Im Jahre 1821 sind als Grundeigentum der Kirche angegeben: ein Acker hinter der Kirche, 1 Morgen 80 Ruten, ein Feld von 120 Ruten, ein weiteres von 31 Ruten und eines von 80 Ruten. Die Einnahmen daraus betrugen1830 ganze zehn Thaler! Patronatsherr war das Stift in Pfalzel, das sich im Laufe der Geschichte nicht besonders fürsorglich zeigte. Nichtimmer hatte die Pfarrei Hinzert einen eigenen Pfarrer, offensichtlichwar die Pfarrstelle so schlecht fundiert, dass sie auf Dauer den geistlichen Herren nicht ernähren konnte. Die Priester von Rascheid und Reinsfeld mussten oft die Verwaltung der kleinen Pfarrei übernehmen. Interessant und sehr aufschlussreich ist ein Blick in die Kirchenrechnung der Jahre 1782/83, als Hieronimus Knödchen hier wirkte. Einnahmenvon 17 Reichsthalern 31 Albus 5 Pf standen folgenden Ausgaben gegenüber:   Für Öl in die Ampel an Christtag, Ostern, Johannistag                                         21 Alb. Für 1 Maß Wein an Johannis Evangelist                                                                  7 Alb. Für Pfarrer von Stiftungen, Rechnung Kirchenwäsche                              6 Rth. 18 Alb. Für Pastor von Pfalzel für Bild des hl. Elogius                                          1 Rth. 18 Alb. Die Messbuben erhalten                                                                                          18 Alb. Für Singerwein                                                                                             1 Rth. 18 Alb.   Die Rechnung wurde am 29. Juni 1783 im Pfarrhof zu Hinzert angefertigt. Die Ausgaben lagen also höher als die Einnahmen; um aber einigermaßen über die Runden zu kommen, kürzte man einfach das Einkommen des Pastors. So zahlte der Rechner im Jahre 1789 an Pfarrer Knödchen nur 4 Rth. 36 Alb. aus. Dieser Pfarrer steht als Beispiel für Armut, Not und Verzweiflung der Menschen in dieser Zeit.                    Hieronimus Knödchen, 1741 in Trier geboren, residierte von 1773 bis 1798 als Pfarrer in Hinzert. Er war der letzte Priester der selbstständigen Pfarrei. Zeitlebens kämpfte er mit allen Mitteln bei seinen traurigen Einkommensverhältnissengegen bittere Not. Dies erklärt wohl auch seine Schwierigkeiten mit der hohen Obrigkeit. Seine theologischen Kenntnisse waren offensichtlich so mager wie der Hinzerter Boden, musste er doch öfters ins Curaexamen, als es damals üblich war. Seine besondere Begabung lag wohl auf einem anderen Gebiet und er entwickelte Kenntnisse und Fertigkeiten, die mehr nach irdischenDingen orientiert waren. Waren es der rauhe, kalte Hochwaldwind oderdas ständige schleichende, dumpfe Knurren in der Magengegend oder wirkte beides zusammen so schöpferisch, dass er einfach die von der einsichtigen Vorsehung geschenkten Gaben nicht brach liegen lassen konnte? Daran jedenfalls, dass Hinzert heute nur einen kleinen Wald besitzt, daran trägt er keine Schuld, obwohl er manchem Bäumchen, bevor es erwachsen sein durfte, den Garaus machte. Ein Holzfäller in langer, schwarzer Soutane im dunklen Wald fällt kaum auf, sollte man meinen, doch diehohe Obrigkeit hat bekanntlich die Augen überall. Und was sie nicht sieht, bemerkt der böse Nachbar. So ging am 6. April 1781 beim Generalvikariat in Trier eine Anzeige des Dechanten Lochen aus Hermeskeil aufgrund einer Anzeige des Amtsverwalters von Grimburg ein, die ihn verschiedener "Excesse" bezichtigte. as daraus geworden ist, konnte nicht festgestellt werden, man übte wohlNachsicht mit dem reuigen Sünder. Aber der geistliche Herr fror wohlimmer noch in seinem kalten Pfarrhaus, und draußen vor der Tür wuchsendie besten Eichen. So kam es, wie es kommen musste. Einige Zeit später wendet sich die kurfürstliche Regierung an das Generalvikariat und verklagte den Herrn Knödchen des Forstfrevels. Er wird als ein "angewohnter Forstfreweler"bezeichnet, der sich unter dem Vorwand einer "unzureichenden Kompetenzbis hierhin ungestört mit dem Holzrauben abgegeben" habe. Das Generalvikariat soll feststellen, wieviel Holz dem Pfarrer zustehe, wenn es nicht reiche, soll das Stift Pfalzel ihm mehr Holz zuteilen, dem Pfarrer Knödchen aber "seinen bisherigen Unfug gemessenst verheben und für die Zukunft untersagen". Die Kellerei Grimburg soll ihn weiterhin genaubeobachten. Am 25.Mai 1789 nimmt Knödchen schriftlich zu den Vorwürfen Stellung. Dieses Schreiben ist ein einziger Aufschrei gegen die herrschende Not,die sicherlich nicht nur die Geistlichen auf den kleinen Dörfern bedrückte. Wie arm müssen dann erst die großen Familien gewesen sein! Knödchen räumte einige Forstfrevel ein und beklagte sich dann bitter. Er sei durch die nackte Not in den Wald getrieben worden, denn ohne Holz könne er nicht sein, die Gemeinde habe keins, der kurfürstliche Jäger verkaufe keins und die Zuteilung sei zum Leben zu wenig und zum Sterbenzu viel. Er bitte, um eine größere Zuteilung. Den vorgeworfenen Jagdfrevel allerdings weist er weit von sich. Er gehe wohl jagen, aber aufRechnung des Stiftes Pfalzel. Dennoch blieb die Beschuldigung "wegen schlöppsetzen zum Hasenfangen" bestehen, die Hofkammer wurde angewiesen, ihm gegen "billige Zahlung" das nötige Brandholz abzugeben. Mittlerweile bildete sich in der verschwiegenen Ecke um Hinzert unterder fachmännischen Führung von Knödchen eine lustige Jagdgesellschaftvon geweihten  Häuptern, die den armen Viechern in Wald und Wiese nachstellten. Was werden die Häslein, Rehe und Schweine gerannt sein und Schweiß und Losung hinter sich gelassen haben, wenn sie nur einen der Geistlichen aus der näheren Umgebung von weitem gesehen haben. Jedenfalls starben viele muntere Waldbewohner damals unter geistlichem Beistand und sie dürften getrost sein, am Jüngsten Tage zum verklärten Leib der himmlischen Jäger beigesteuert zu haben. Die waidmännische Leidenschaft und die billige Art der Selbstversorgung des Herrn Knödchen hattewohl Schule gemacht, denn die geistlichen Mitbrüder von Beuren, Bescheid und Reinsfeld sowie der Vikar von Lorscheid schlossen sich dem munteren Treiben an. Am 3. Oktober 1791 wurde gegen diese Herren im Generalvikariat wegen Wilderei verhandelt. Die gut dotierten Geistlichen am erzbischöflichenHofe werden bei dieser Verhandlung gegen die Wilderer von Gottes Gnaden wohl ergötzliche Stunden erlebt haben. Wie die Eintragungen im Taufbuch zeigen, blieb Pfarrer Knödchen bis 1798 auf seiner Stelle in Hinzert, mal als streitbarer Seelsorger, mal als heimlicher Holzfäller oderals stiller Wilderer vor dem Herrn. Die Volksmär erzählt, er sei auf dem Wege von Reinsfeld kommend im nahen Sumpf umgekommen, doch dem war nicht so. Er floh vor den Jakobinernund verließ sein angestammtes Jagdrevier mit unbekanntem Ziel.Vielleicht wird er eine andere Region mit den in Hinzert erworbenen waidmännischen Kenntnissen beehrt haben.  Quellen: Edmund Schömer, Amt und Burg Grimburg, Pastor Paul Schwarz,private Aufzeichnungen.

Quellenangaben

1 Familienbuch Hinzert 1751-1798, #278, Kb Fell 2,55,2
Autor: Heinr. Wagner 1990
Angaben zur Veröffentlichung: WGfF digibib
Kurztitel: Fb Hinzert

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Hochgeladen 2024-03-23 18:02:09.0
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