Desiderius

Desiderius

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Desiderius [1]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt UNKNOWN
Tod nach 786 [2]
Profession zu einem Zeitpunkt zwischen 757 und 774 [3]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Ansa

Notizen zu dieser Person

Desiderius König der Langobarden(757-774) -------------- Herzog der Toskana ? nach 786 Sohn des N.N. Lexikon des Mittelalters: Band III Spalte 724 ******************** Desiderius, langobardischer König 757-774 -------------- ? oo Ansa ? Sohn: ------- Adelchis Töchter: ---------- Anselperga Adelperga Liutperga N. N. (?Desiderata?) Desiderius stammte wie seine Gemahlin aus Brescia. Er scheint nichtder höchsten langobardischen Adelsschicht angehört zu haben, vielmehrwar er wohl ein Vertreter des sich im 8. Jh. herausbildenden neuenköniglichen Dienstadels (Hartmann, Bertolini). Durch König Aistulf(749-756) Gunst stieg er vom Marschall (comes stabuli) zum Statthalter(dux) seines Herrn in der Toskana auf. Nach dessen Tod gelang es ihmAnfang 757 mit päpstlicher und fränkischer Hilfe, dessen BruderRatchis im Kampf um das Königtum auszuschalten und sich selbst zumKönig erheben zu lassen. Er nützte in den folgenden Jahren innereSpannungen in Rom und den Unwillen König Pippins zu einem weiterenmilitärischen Engagement in Italien dazu, die Stellung des 754/756durch die beiden Niederlagen gegen die Franken erheblich geschwächtenLangobarden-Reiches wieder zu festigen. So konnte er 758 die wichtigenDukate Spoleto und Benevent der königlichen Herrschaft unterwerfen.Den von ihm eingesetzten Herzog Arichis II. von Benevent band er durchdie Ehe mit seiner Tochter Adelperga an sich. Zur dynastischenAbsicherung seiner Herrschaft erhob er im August 759 seinen SohnAdelchis zum Mit-König. 763 stabilisierte er seine Stellung durch einAbkommen mit Papst Paul I., das den Status quo in Italien trotzfortbestehender Gegensätze besiegelte. Seinen politischenHandlungsraum erweiterte er auch durch ein Bündnis mit demkarolinger-feindlichen Herzog Tassilo III. von Bayern, der seineTochter Liutperga (Liutbirc) heiratete. Den Höhepunkt seiner Machterreichte Desiderius in den Jahren zwischen 768 und 771, als erwiederholt in Rom intervenierte und zeitweise gleichsam zum neuenSchutzherrn des Papstes wurde. Eine Ursache für diese Entwicklungwaren die nach dem Tod König Pippins im September 768 ausbrechendenSpannungen zwischen seinen beiden Söhnen und Erben KARL (DEM GROSSEN)und Karlmann, die eine wirkungsvolle fränkische Politik in Italienverhinderten. Durch Vermittlung seiner Mutter Bertrada verband sichKARL 770 mit der Familie des Desiderius, als er eine seiner Töchterheiratete, deren Name unbekannt ist, die aber fälschlicherweise wegeneiner mißverstandenen Quellenstelle bisweilen als »Desiderata«bezeichnet wird. Nach dem Tod seines Bruders und der Wiedervereinigungdes Franken-Reiches unter seiner Herrschaft gewann KARL im Dezember771 seine Handlungsfreiheit zurück. Er verstieß 772 seinelangobardische Gemahlin, was einer Kriegserklärung an Desideriusnahekam. Der Nachfolger des vom Langobarden-König abhängigen PapstesStephan III. (? Januar 772), Hadrian I., betrieb eine selbständigerePolitik, drängte in Rom die Langobarden-Partei zurück und lehnte sichwieder stärker an die Franken an. Desiderius versuchte 772/773vergeblich, ihn durch erheblischen Druck zu bewegen, Karlmanns Söhnezu Königen zu salben, um so KARLS Stellung dynastisch zu schwächen. ImSommer des Jahres 773 drang dieser mit einem starken Heer in Italienein und eroberte Teile der Poebene, aber Desiderius verschanzte sichin seiner Hauptstadt Pavia, sein Sohn Adelchis in Verona. Während derjunge König nach Byzanz entfliehen konnte, gelang es KARL erst nachlanger Belagerung im Juni 774, Pavia zu nehmen. Er ließ Desiderius undseine Gemahlin in das Franken-Reich deportieren, wo sie noch einigeZeit in Klosterhaft (wohl in Corbie) lebten. J. Jarnut -------------------------------------------------------------------------------- Thiele, Andreas: Tafel 226 ************** "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte BandIII Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband" DESIDERIUS ------------------- ? nach 786 Desiderius wurde durch König Aistulf Herzog der Toskana, wurde 756/57mit päpstlicher Unterstützung König der Langobarden und anerkannte denVerzichtfrieden Aistulfs. Er versuchte sich aber bald aus dergefährlichen und erdrückenden Klammer von Franken und Päpsten zubefreien, griff deshalb 768 in die fränkischen Bruderkriege ein,unterstützte Karlmann gegen KARL DEN GROSSEN und förderte auch BayernsWiderstand gegen KARL. Desiderius versuchte auch, Papstwahlen zubeeinflussen und stellte 768 für kurze Zeit einen Gegen-Papst gegenStephan III. auf. Er versuchte Stephan III. zu zwingen, KARLS Neffenzum Gegen-König zu krönen, nahm die alte Eroberungspolitik desVorgängers wieder auf und besetzte alles, was durch die "PippinscheSchenkung" an die Päpste gefallen war und bedrohte zuletzt sogar Rom.Er provozierte damit den Krieg gegen KARL DEN GROSSEN, der 773/74 dasgesamte Langobarden-Reich unterwarf und sich zum König zu Pavaimachte. Desiderius hatte sich 7 Monate in Pavia gehalten und mußtenach seinem Verzicht Mönch werden. -------------------------------------------------------------------------------- Desiderius, Herzog der Toskana, lehnte sich gegen die erneuteThronbesteigung des Ratchis auf. Er verbündete sich mit dem Papst undPippin III., indem er ihnen allerlei Zusagen machte. Ratchis zog sichauf päpstliche Intervention erneut ins Kloster zurück. NachdemDesiderius als König anerkannt worden war, rückte er allmählich vonallen seinen Zusagen gegenüber dem Papst und dem Franken-Reich ab.Spoleto und Benevent, die sich der Sache Stephans II. und Pippinsverschrieben hatten, unterwarf Desiderius wieder seinem Königtum undsetzte in Süd-Italien Arichis als Herzog von Benevent ein. Diegeschickte Politik des Königs brachte hauptsächlich Vorteile für dasPapsttum und 763 einen Vertrag zur Einhaltung des Friedens ein.Desiderius festigte seine Macht, indem er viel Königsbesitz inKlostergut verwandelte, auf das er ungefährdet zurückgreifen konnte,und machte zugleich seinen Sohn Adalchis zum Mit-König. Außerdem ginger 763 ein anti-karolingisches Bündnis ein, indem er seine SchwesterLiutperga mit Herzog Tassilo III. von Bayern vermählte. In Italienhatte sich seine Stellung so weit gefestigt, daß seine Trupen 767 indie Streitigkeiten nach dem Tod Papst Pauls I. eingreifen konnten, undbald darauf heiratete der Franken-König KARL gegen den Willen desPapstes Desiderata, eine Tochter des Desiderius. Nach dem Tod desFranken-Königs Karlmann floh seine Familie ins Langobarden-Reich.Daraufhin verstieß KARL seine langobardische Frau und kündigte dasbrüchige Bündnis mit Desiderius. Da mit Papst Hadrian auch dieantilangobardische Partei ans Ruder gekommen war, scheiterten auchVerhandlungen mit dem Papst. Danach griff Desiderius das inzwischenpäpstliche Exarchat an, um Hadrian zu zwingen, die Söhne Karlmanns undGegner KARLS im italischen Exil zu fränkischen Königen zu salben. Diesverweigerte Hadrian und rief wegen der steten Bedrohung KARL gegen dieLangobarden zu Hilfe. Trotz der Sachsenkriege schickte KARL 773 einHeer nach Italien. Das fränkische Heeresaufgebot sammelte sich beiGenf und fiel über den Mont Cenis und die Clausen nach Oberitalienein, wo sich die Langobarden panikartig in die Poebene zurückzogen.Desiderius verschanzte sich in Pavia und Adalchis setzte sich mit derFamilie Karlmanns nach Verona ab. Der Zerfall der Macht war bereitsbei diesem Ereignis deutlich. Die langobardischen Truppen lösten sichauf und suchten Schutz hinter den Mauern ihrer Städte oder ergabensich den Franken. Nach anfänglichen Erfolgen zog sich der Krieg hin.Zwar konnten einige norditalische Städte erobert werden, doch bliebPavia trotz sechsmonatiger Belagerung uneingenommen. KARL zogdaraufhin mit seinen Truppen nach Rom, um das Osterfest zu feiern. ImJuni 774 eroberte er Pavia. Desiderius und seine Frau Ansawurdengefangen ins Franken-Reich abgeführt, der Mit-König Adalchis floh nachByzanz. Die Familie Karlmanns verschwand aus der Geschichte. oo Ansa ? Kinder: Desiderata ? 770 oo KARL I. DER GROSSE 2.4.742-28.1.814 Adalchis ? nach 788 Anselberga Äbtissin zu Brescia ? Adalperga ? oo Arichis Herzog von Benevent ? 787 Literatur: ----------- Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis imMittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen1983, Seite 273,283,290,297, 394,396,398 - Ennen, Edith: Frauen imMittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 57 - Schneider,Reinhard: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter, Seite60-63,253 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zureuropäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- undFürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 226 -

Quellenangaben

1 http://www.mittelalter-genealogie.de/_voelkerwanderung/d/desiderius_koenig_786/desiderius_langobarden_koenig_786.html
2 http://www.mittelalter-genealogie.de/_voelkerwanderung/d/desiderius_koenig_786/desiderius_langobarden_koenig_786.html
3 http://www.mittelalter-genealogie.de/_voelkerwanderung/d/desiderius_koenig_786/desiderius_langobarden_koenig_786.html

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