Ida

Ida

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Ida [1]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt zu einem Zeitpunkt zwischen 770 und 775 [2]
Tod etwa 814 [3]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Ekbert

Notizen zu dieser Person

Ida die Heilige ------------------ um 770/75- um 814 Begraben: Herzfeld Eventuell Tochter des Franken-Königs Karlmann Nach Hlawitschka Tochter eines unbekannten fränkischen Grafen und derGerberga, Witwe von König Karlmann Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 322 ******************** Ida von Herzfeld --------------------- + vielleicht gegen 825 Heilige (Fest: Münster 24. September, Werden 26. November, Herzfeld anbeiden Tagen) Gemahlin Egberts (+ vor 820), dux der Sachsen zwischen Rhein undWeser; verwandt mit den KAROLINGERN und den großen sächsischenFamilien des 9. Jh.; die Einzelnachweise blieben hypothetisch. EineVita schrieb der Werdener Mönch Uffing anläßlich der 980 erfolgtenTranslation aus der Grablege in die von Ida und Egbert gestifteteKirche (S. Maria und S. Germanus). Die Stiftung geriet inliudolfingischen, gegen 900 in Werdener Besitz, war nie Kloster undwurde lange vernachlässigt, was die Nachrichtenarmut der späteren Vitaerklären mag. Egbert erkrankte auf einem Aquitanienzug KARLS DESGROSSEN und wurde in Idas Familie gesund gepflegt, heiratete dann Idamit KARLS Zustimmung, der ihn zum Dux erhob und beschenkte. Kindersind nicht durch die Vita, sondern durch andere Quellen bezeugt; dochbehauptete die Vita keine strikte Enthaltsamkeit des Paares. Als Witwehat die asketisch lebende Ida sich der Armenfürsorge gewidmet. PostumeWunder bewirkten die Erhebung der Gebeine. Literatur: ----------- Vita: R. Wilmans, Die Kaiserurkk. der Prov. Westfalen I, 1867,469-488; dt. Überse. A. Ahlke (I. v. H. Fschr. zur 100jährigenWiederkehr ihrer Heiligsprechung, hg. G. Jaszal, 1980) - B. Kasten,Adalhard v. Corbie, 1986 [Genealog. Exkurse]. -------------------------------------------------------------------------------- Während nun die einen Ida für die Schwester-Tochter Adalhards undWalas halten, will sie K A. Eckhardt zur Tochter Karlmanns und NichteKARLS DES GROSSEN machen. Beide Möglichkeiten scheidenhöchstwahrscheinlich aus, obwohl KAROLINGER-Abkunft wahrscheinlichist. Sie war die Enkelin des fränkischen Grafen am Mittelrhein Theodulf undder Ida und durch einen ihrer Söhne Liudolf (+ 785), Folcleich oderNandolf wurde die Verwandtschaft zwischen EKBERTINERN undLIUDOLFINGERN hergestellt. Im Jahre 980 wurde ein Teil der Gebeine der heiligen Ida aus Herzfeld,dem Erbgut ihres Gemahls, nach Werden, ihrem Vaterland Ripuarienüberbracht. Jakobi Franz-Josef: Seite 53 **************** "Zur Frage der Nachkommen der heiligen Ida und der Neuorientierung dessächsischen Adels in der Karolingerzeit" Die heilige Ida von Herzfeld, fränkische Grafentochter undKAROLINGER-Verwandte, Gemahlin des Grafen Ekbert, der von KARL DEMGROSSEN zum Herzog aller Sachsen zwischen Rhein und Weser gemachtwurde, die Gründerin und spätere Hauptpatronin der Kirche in Herzfeldgehörte zweifellos zu den bedeutendsten Frauengestalten der Zeit um800 im sächsisch-fränkischen Norden des KAROLINGER-Reiches. Sie giltnämlich nicht nur als 'Stammutter' der im 9. Jh. in Sachsen mächtigenAdelssippe der 'EKBERTINER', sondern als ihre Nachfahren werden vonverschiedenen Geschichtsforschern auch Zweige mehrerer andererbedeutender Geschlechter angesehen: der 'BILLUNGER', der älterenBABENBERGER und vor allem der 'LIUDOLFINGER', die in der 4. oder 5.Generation nach Ida in der Person HEINRICHS I. zur Königsherrschaft imostfränkisch-deutschen Reich aufstiegen. Glocker, Winfrid: Seite 255 ************** "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik" Die moderne Forschung äußerte immer wieder die Vermutung, dieLIUDOLFINGER des 9. Jahrhunderts ständen mit den EKBERTINERN (nacheinem anderen leitnamen auch COBBONEN genannt) in verwandtschaftlicherBeziehung. Bei diesen EKBERTINERN handelts es sich um dieNachkommenschaft eines Vertrauten KARLS DES GROSSEN namens Ekbert.Dieser pflegte eine vornehme Dame, die heilige Ida, durfte sieschließlich heiraten und erhielt von KARL DEM GROSSENin einem TeilSachsens eine herzogliche Stellung übertragen(vgl. zu diesenZusammenhängen Krüger, Grafschaftsverfassung Seite 77f., Hlawitschka,Herkunft Seite 147-150, sowie den Forschungsstand referierend Jakobi,Nachkommen passim). Hömberg, einer der besten Kenner der sächssichen Grafschaftsverfassungin der Zeit des 9. Jahrhunderts, sah Comitate Seite 122ff. in diesemEkbert, dem Vertrauten KARLS DES GROSSEN, und seiner Gemahlin Ida diedirekten Großeltern des Liudolf dux. Diese Ansicht begründete er mitdem Besitz des alten Königshofes Herzfeld, den man zuerst in denHänden Ekberts nachweisen kann, und der sich dann in den Händen HerzogOttos des Erlauchten, des Sohnes unseres Liudolf dux findet. Doch hatHömberg übersehen, daß die skizzierte Besitzfolge bei dem KönigshofHerzfeld nicht unbedingt durch Erbfolge bewerkstelligt sein muß,sondern auch auf dem Weg der Belehnung erfolgt sein könnte. Da aberder Name "Ekbert" unter dem Namensgut, das wir bei den Kindern desLiudolf dux finden, entgegen einer früheren Vermutung nichtnachgewiesen werdden kann, können wir eine agnatische Verwandtschaftzwischen den LIUDOLFINGERN und EKBERTINERN mit Sicherheitausschließen. Ein gewisser verwandtschaftlicher Konnex muß aberbestanden haben, da sich der Name Liudolf unter den Ekbert-Kindernfindet. Hlawitschka, Eduard: Seite 147-150 ****************** "Zur Herkunft der Liudolfinger und zu einigen CorveyerGeschichtsquelle" Die sogenannten EGBERTINER/COBBONEN stellen - das muß zur Erklärunghier kurz eingefügt werden - einen Verwandtenkreis dar, der von demVertrauten KARLS DES GROSSEN namens Egbert abstammt. Eine erstewichtige Nachricht über sie können wir der von dem Werdener MönchUffing 980 anläßlich der Erhebung der Gebeine der hl. Ida verfaßtenVita dieser Heiligen entnehmen. KARL DER GROSSE soll hiernach demGrafen Egbert - nachdem jener mit anderen Edlen bei einem Heereszugzur Niederwerfung von Aufständischen aus den O-Gebieten nach "Gallin"gekommen, dort aber schwer erkrankt und durch die Pflege der hl. Ida,einer hochedlen Dame ex regali scilicet indole sanctarum virginumOdiliae et Gertrudae filiae (regis) Pipini, wieder geheilt worden -die Zustimmung zur Verheiratung mit Ida gewährt haben und ihn auch imZusammenhang mit dieser Heirat cunctis Saxonibus, qui inter Hrenum etWisaram inhabitant, zum dux gegeben haben. In Herzfeld an der Lippehabe Ida schließlich auf Besitztum ihres Gatten einen oratorium bzw.eine lapidea basilica gegründet, und dort seien sowohl Egbert als auchsie nach ihrem Tod bestattet worden. Aus der bereits 862-875 in Corveyentstandenen Translatio S. Pusiennae geht nun hervor, daß derAbt Warin(826-856) ein Sohn Egberts und Idas gewesen ist: Warinus, nobilissimogenere propagatus: fuit enim genitus Echberto clarissimo comite etduce, matre splendidissima nomine Ida. Daß die karolingischen Beziehungen der in dieser Tafel nunmehrdeutlicher vor uns stehenden Äbtissin Haduwy von Herford nicht überden ungenannten Gemahl (NNm) der Schwester des Abtes Warin und desälteren Grafen Cobbo (NNf) gelaufen sein können, erhellt sich schondaraus, daß dieser Gemahl in der Translatio S. Pusinnae als virspectabilis et valde inclytus beschrieben ist, während bei Warin - unddas heißt damit auch bei seiner Schwester - von nobilissimo genere dieRede ist und Egbert und Ida mit den Epitheta clarissimus undsplendidissima bezeichnet sind; auch wird ja die Vita S. Idae mitihrer Angabe, daß Ida summo inter suos loco nata gewesen sei, und zwar"aus der königlichen Art der heiligen Jungfrau Odilia und Geretrud,Tochter Pippins des Älteren, recht deutlich. DieKAROLINGER-Verwandtschaft ist also über Egbert und Ida zu suchen und -da Egbert Sachse und nur Ida Fränkin (wie die KAROLINGER) war -wiederum nur über Ida zu erklären. Die Frage lautet also nunmehr: In welcher Weise ist Ida in dieGenealogie der KAROLINGER einzugliedern? Die Angabe der Translatio S.Pusinnae, daß Haduwy von Herford tertio quartoque cognationis gradumit KARL DEM KAHLEN verwandt war, zwingt uns dazu, drei Generationenvor KARL DEM KAHLEN und vier Generationen vor Haduwy zurückzugehen, umauf den gemeinsamen Ahnen zu stoßen. (Die drei Generationen auf derSeite KARLS DES KAHLEN und nicht auf der Haduwys zu suchen, ist schondeshalb naheliegend, weil KARL DER KAHLE das letzte Kind erst derzweiten Ehe LUDWIGS DES FROMMEN war und letzterer auch erst als 5.Kind KARLS DES GROSSEN und Hildegards zur Welt kam, so daß die normaleGeburtenfolge auf der KAROLINGER-Seite etwas überdehnt ist. Das aberführt uns auf König Pippin als den vermutbaren gemeinsamen Ahnen [Vondiesen Vorfahren KARLS DES KAHLEN können nur König Pippin und seineGemahlin Bertrada das Bindeglied zu Ida in der Vorfahrenschaft derÄbtissin Haduwy von Herford gewesen sein, weil uns Gerold und Imma insRhein-Main-Gebiet und nach Alemannien, die Eltern Welfs in dasbayerisch-schwäbische Stammesgrenzgebiet und Eilwigis/Heilwichs Elternnach Sachsen verweisen, Ida aber in Gallia aufwuchs (vgl. oben Seite147). Bisher pflegte man allerdings Ida zumeist als Tochter derÄbtissin Theodrada von Soissons (Schwester der Äbte Adalhard und Wala)anzusehen, die ihrerseits eine Enkelin Karl Martells (durch desletzteren Sohn Bernhard) gewesen ist; so etwa Hüsing, Die Genealogieder hl. Ida, in: Zeitschr. f. vaterländ. Gesch. u. Altertumskunde(Westfalen) Band 38, 1880, Seite 10; zuletzt H.W. Krumwiede; Das StiftFischbeck a.d. Weser, 1955, Seite 49,51,53 und besonders Seite 56f.,auch Tafel am Schluß des Bandes. A.K. Hömberg, Werls Stellung undBedeutung, in: ders., Zwischen Rhein und Weser, 1967, Seite 39, faßteseine Auffassung in folgenden Worten zusammen: "Diese Ida entstammteeinem Geschlecht, das zu den edelsten des fränkischen Reiches gehörte.Ihr Vater war, wie wir aus den Namen ihrer Kinder erschließen können,ein Angehöriger des Hauses der WARINIDEN, einesburgundisch-schwäbischen Geschlechtes, das seit dem 7. Jahrhundert inder Auvergne, im Rhone- und Saonetal und in der Schweiz einebedeutende Rolle spielte; ihre Mutter war aber höchstwahrscheinlicheine Schwester oder Cousine von Adalhard und Wala, den Gründern derAbtei Corvey im Wesertal, die einer Nebenlinie des karolingischenHauses entstammten."]. Und das wiederum bedeutet, daß Ida eines derGeschwister KARLS DES GROSSEN als einen Elternteil hatte. KARLS DESGROSSEN Geschwister hießen: König Karlmann, Gisela, Pippin, Rothaidund Adelheid. Davon verstarben Pippin, Rothaid und Adelheid imKindesalter, Gisela hingegen - in ihrer Kindheit von zweiHerrscherhäusern (Byzanz und Pavia) umfreit - wählte noch injugendlichen Jahren (a puellaribus annis) den Schleier und wurdeÄbtissin des Klosters Chelles bei Paris. Somit verbleibt - falls mannicht an einen bislang unbekannten unehelichen Sohn Pippins oder eineunbekannte uneheliche Tochter dieses Königs denken will - nur KönigKarlmann, der am 4.12.771 verstarb, als möglicher karolingischerElternteil Idas. Von Karlmann wissen wir, daß er mit einer gewissenGerberga verheiratet war und zwei Kinder zurückließ [Annales Mettensespriores ad 771, MG SS rer. Germ., ed. B. v. Simon, 1905, Seite 58:Gerberga vero uxor Carolomanni cum duobus parvulis et paucisprincipibus de parte coniugis sui Carolomanni Italiam petiit.]. Vondiesen beiden Kindern ist bisher - auf Grund der Annales Petaviani -nur eines, mit Namen Pippin, bekannt. Nach den vorausgegangenenÜberlegungen - akzeptiert man sie - darf man nunmehr noch Idahinzufügen. In der ihr gewidmeten Lebensbeschreibung wird Ida als unica filiaeines comes bezeichnet, der auch zu den summis primatibus KARLS DESGROSSEN zählte, ja, die Eltern Idas hätten zur Verheiratung - ebensowie KARL DER GROSSE - die Zustimmung gegeben. Das aber kann auf den771 gestorbenen Karlmann nicht zutreffen! Will man nicht - wieschonerwähnt - an ein bislang unbekanntes uneheliches Kind König Pippinsdenken, das an Stelle Karlmanns das Bindeglied zwischen KAROLINGERNund EGBERTINERN/COBBONEN darstellt, und auch nicht andere abwegigeHypothesen lancieren, die wiederum zu anderen Quellen in Widerspruchstehen [Die ältere Auffassung, Idasei eine Schwester Adalhards undWalas gewesen, die man schon bei Falke (vgl. oben Anm. 147) und ältereAutoren des 18. und 19. Jahrhunderts findet - vgl. etwa A. Chr.Wedekind, Noten zu einigen Geschichtsschreibern des deutschenMittelalters I, 1821; Seite 142f., oder die Kommentierung der Vita S.Idae in MG SS II Seite 570 - wird schon durch die klaren Angaben desPaschasius Radbertus, Vita Adalhardi c. 61, Migne PL 120, Spalte 1539,ebde c. 32f., Spalte 1525f., widerlegt. Paschasius nennt nur Adalhard,Wala, Gundrada, Bernarius und Theodrada als Kinder des Grafen Bernhard(des Bruders König Pippins) und spricht ausdrücklich nur von quinqueunius viri semine propageti; vgl. zu dieser Familie jetzt besonders L.Weinrich, Wala, Graf. Mönch und Rebell, 1963, Seite 11ff. - DieHerleitung Idas von Bernhards Tochter Theodrada, die zur Zeit üblichist (vgl. Anm. 242), scheitert hingegen daran, daß Ida - wie wir ausihrer Vita erfahren - die einzige Tochter (unica filia) gewesen ist,Theodora aber zumindestr auch noch eine Tochter Imma hatt; vgl. diebelege bei L. Weinrich, a.a.O. Seite 14 Anm. 35. Zudem stimmt fürbeide genannten Herleitungen, die den gemeinsamen Ahnen bei KarlMartell vorausetzen, die Zählung tertio quartoque cognationis graduaus der Translatio S. Pusinnae nicht! Die These von H. Böriger, Die Brunonen, 1865, Seite 22 ff., die 1902von E. Frhr. v. Uslar-Gleichen, Das Geschlecht Wittekinds (wie Anm.233) Seite 29ff wieder aufgegriffen wurde und nach der Ida eineTochter des Grafen Theoderich vom Ripuariergau gewesen sein soll, istbereits von S. Abel-Simson, Jahrbücher Karls des Großen I, 2. Auflage1888 Seite 430 Anm. 2, zurückgewiesen worden. Sie scheitert vor allemdaran, daß Graf Theoderich bzw. seine Vorfahren nicht zu den direktenAhnen der KAROLINGER (sondern nur zu deren Seitenverwandten) gehörtenund folglich über ihn die Quellenangabe der Translatio S. Pusinnaeaber nicht zu verifizieren ist. Zu Theoderich und seinen Vorfahrenvgl. E. Hlawitschka, Die Vorfahren Karls d. Gr. (wie Anm. 243) Seite76ff. nr. 26 und Stammtafel nach Seite 72. W. Metz, Heinrich mit dem goldenen Wagen (wie Anm. 202) Seite 143ff.,möchte die Verwandtschaft der EGBERTINER/COBBONEN mit den KAROLINGERNin ganz anderer Weise erklären, und zwar über die WELFEN. Er möchteEigilwigi/Heilwich, die Gemahlin des Grafen Welf und Mutter derzweiten Gemahlin LUDWIGS DES FROMMEN namens Judith, und Graf Egbertals Geschwister (evt. auch als Cousin und Cousine) auffassen. DieVerwandtschaft Haduwys von Herford mit KARL DEM KAHLEN wird also überKARLS Mutter Judith aufzurollen versucht. Das aber läßt sich mit derTranslatio S. Pusinnae insofern nicht vereinbaren, als von ÄbtissinHaduwy über die unbekannte Schwester Warins zu Egbert und weiter zudessen unbekannten Eltern NN drei Schritte zu zählen sind und von KARLDEM KAHLEN über seine Mutter Judith und deren Mutter Eigilwi/Heilwichzu den beiden Linien gemeinsamen Stammeltern NN wiederum nur dreiSchritte. Erforderlich ist aber die Zählbarkeit tertio quartoquecognationis gradu. (Geht man einen Schritt weiter zurück und wollteman die etwa zur gleichen Zeit lebenden Egbert und Heilwich nur alsCousin und Cousine werten, so hieße die Zählung 4 : 4, nicht aber 3 :4). Zudem sind die wenigen beigebrachten Argumente für eineVerwandtschaft der EGBERTINER/COBBONEN mit den WELFEN nichtüberzeugebnd, was aber hier nicht weiter zu behandeln ist. Außerdemsind die oben Seite 150 angeführten Argumente für die Notwendigkeitder Rekonstruktion der Verwandtschaft Haduwys mit KARL DEM KAHLEN überIda - und nicht über Egbert - übergangen!], so bleibt eigentlich nurdie Möglichkeit, daß sich Karlmanns Witwe Gerberga wiederverheirateteund daß dieser Graf, in dessen Haus Egbert von Ida gesundgepflegtwurde, lediglich Idas Stiefvater gewesen ist [In der Vita S. Idae wirdnie vom pater das gesprochen, wir hören nur vom favor parentum zu IdasEhe und daß Ida praefacto comiti ... unica filia gewesen ist..].Gerade diese Sicht, so überraschend sie auf den ersten Blick wirkenmag, hat aber auch einen Vorzug: sie vermag zu erklären, washalb KARLDER GROSSE seinen assensus zur Ehe Idas mit Egbert zu geben hatte.Nach Karlmanns Tode mußte ja die Vormundschaft über seinezurückgelassenen Kinder an den nächsten männlichen Schwertmaghen, d.h. an seinen Bruder KARL DEN GROSSEN, fallen. KARL DER GROSSE stehtmit seiner Mitwirkung bei der Verheiratung Idas also an seines BrdersStatt; eine einleuchtendere Erklärung für die Nachricht kann es wohlkaum geben. Bislang wurde diese Stelle der Vita regelmäßig unerklärtübergangen; das ist nun nicht mehr notwendig; im Gegenteil: sie vermagjetzt in einzigartiger Weise die komplizierte Frage der Herkunft Idaszu erhellen. Die EGBERTINER/COBBONEN waren aber auch - wie schon seit längeremerkannt ist - Verwandte der LIUDOLFINGER/ OTTONEN. Vor allem habendies S. Krüger und K.A. Hömerg deutlich zu machen versucht, wenngleichauf unterschiedliche Weise. S. Krüger - noch auf die erst neuerdingsals Fälschung des 11. Jahrhunderts erkannte Querimonia Egilmariaufbauend, in der eine namentlich ungenannte Schwester Abt Warins vonCoryey als Äbtissin von Herford erscheint, welche sich wiederum nurals die ca. 853-858 einzureihende Äbtissin verstehen ließ, und dieseungenannte Mutter identifizierend - setzte die Äbtissin Addila vonHerford mit Aeda, der Mutter Herzog Liudolfs (+ 866) Gemahlin Oda,gleich und erklärte die LIUDOLFINGER/OTTONEN damit zu direktenNachkommen Egberts und Idas über zwei Frauenlinien. Freilich war damitnicht Herzog Liudolf (+ 866), sondern seine Gemahlin Oda alsBindeglied zu Egbert und Ida postuliert. K.A. Hömberg bestritt dieRichtigkeit dieser Sicht - und das gewiß zu Recht. Er wies darauf hin,daß der Konnex zwischen EGBERTINERN/COBBONEN und LIUDOLFINGERN nichterst durch die Ehe Liudolfs und Odas (als Enkelin Egberts und Idasdurch Aeda/Addila von Herford) zustandegekommen sein kann, da - nachder Corveyer Tradition A §126 (= B § 350) - bereits der ältere Cobboeinen um 844 verstorbenen Bruder Liudolf gehabt habe, also bereitsEgbert und Ida einen ihrer Söhne den Namen Liudolf gegeben hätten. Beidieser Argumentation Hömbergs ist zwar die Einreihung des ca. 844schon verstorbenen Liudolf um eine Generation zu früh angesetzt, wiesich leicht zeigen läßt; das ändert letztlich aber nichts daran, daßsein Argument doch stichhaltig ist. Auch wenn erst Cobbo des Jüngeren- und nicht schon Cobbos des Älteren - einen Bruder Liudolf (+ ca.844) hatte, ist die Erklärung des Liudolf-Namens bei denEGBERTINERN/COBBONEN die Verheiratung der von S. Krüger alsEGBERTINERIN/COBBONIN postulierten Oda mit Herzog Liudolf (+ 866)nicht mehr ausreichend. 786 oo Ekbert Dux der Sachsen um 756- nach 811 Kinder: Warin Abt von Corvey (826-856) um 800-20.9.856 Ida die Jüngere - oo 2. Asig I. - Addila - vor 858 oo Bunicho - Cobbo der Ältere um 790- vor 13.6.858 Literatur: ----------- Beumann, Helmut: Die Ottonen, Verlag W. Kohlhammer, 1991 Seite 23 -Glocker, Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in derPolitik, Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 255 - Hlawitschka, Eduard:Zur Herkunft der Liudolfinger und zu einigen CorveyerGeschichtsquelle, in Stirps Regia von Eduard Hlawitschka, Verlag PeterLang Frankfurt am Main Seite 147-150 - Holtzmann Robert: Geschichteder sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971Seite 480 - Jakobi, Franz-Josef: Zur Frage der Nachkommen der heiligenIda und der Neuorientierung des sächsischen Adels in derKarolingerzeit, in: Jaszai, Geza (Hg): Heilige Ida von Herzfeld,980-1980, Festschrift zur Tausendjährigen Wiederkehr ihrerHeiligsprechung, Münster 1980, Seite 53-63 - Krüger, Sabine: Studienzur Sächsischen Grafschaftsverfassung im 9. Jahrhundert, Vandenhoeck &Ruprecht Göttingen 1950 Veröffentlichung der Historischen Kommissionfür Hannover Seite 71-79 - -------------------------------------------------------------------------------- Copyright 2002 Karl-Heinz Schreiber -http://www.genealogie-mittelalter.de --------------------------------------------------------------------------------

Quellenangaben

1 http://www.mittelalter-genealogie.de/ekbertiner/ida_die_heilige_um_814.html
2 http://www.mittelalter-genealogie.de/ekbertiner/ida_die_heilige_um_814.html
3 http://www.mittelalter-genealogie.de/ekbertiner/ida_die_heilige_um_814.html

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