Liudolf

Liudolf

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Liudolf [1]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 804 [2]
Tod 12. März 866 [3]
Profession zu einem Zeitpunkt zwischen 844 und 866 [4]

Eltern

Bruno

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Oda

Notizen zu dieser Person

Liudolf Graf von Sachsen(844-866) --------- ca 805/20-12.3.866 Sohn eines Grafen Brunhart (Brun?) Glocker Winfrid: Seite 254-257 ************* "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik" LIUDOLF --------------- * c 805/20, + 866 III 12 Graf, "dux Orientalium Saxonum" oo c 825/35 Oda, Tochter des fränk. "princeps" Billung und der Aeda 805/06, + 913 V 17 -------------------------------------------------------------------------------- Schwennicke Detlev: Tafel 10 ***************** "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1" LIUDOLF -------------- + 11. III 866 Begraben: Brunshausen Graf, gründet 852 Abtei Gandersheim (zuerst in Brunshausen) oo ODA * 805/06, + 17.V 913 Tochter des princeps Billung und der Aeda -------------------------------------------------------------------------------- Thiele, Andreas: Tafel 11 ************* "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte BandI, Teilband 1" LIUDOLF -------------- * um 806, + 866 Liudolfs Familie gehörte neben den BILLUNGERN und der FamilieWidukinds zu den angesehensten sächsischen Sippen und war eventuellgleichen Stammes wie das Haus QUERFURT-MANSFELD. Er war verwandt mitHerzog Brun von Engern und wurde in verschiedenen Quellen "Herzog derOstsachsen" genannt. Daraus können wir aber mit einiger Sicherheit nurfolgern, dass Liudolf im Kriege gegen die Normannen und Slawen dasAufgebot des östlichen Sachsen anführte. Daß er in Friedenszeiten ander Spitze dieses Gebietes stand, ist unwahrscheinlich, denn KönigLudwig der Deutsche übte selbst noch Herrschaftsrechte in Sachsen aus.Zentren seines Besitzes waren Seesen-Gandersheim,Grone-Pöhlde/Eichsfeld, Werla-Lutter, Calbe-Magdeburg-Barby; auch imBardengau um Lüneburg hatte er Besitz. Von der Lage seines Besitzes imsächisch-slawischen Grenzraum rührte die Vormacht als Grenzwächter inmarkgräflicher Position gegen die Slawen und Normannen. Er führteviele Kriege gegen sie und baute seine Hausmacht aus. Liudolfgründeteauf seinem im westlichen Harzvorland, dem Leinegebiet gelegenenBesitz, mit seiner Gemahlin um 850 einen Kanonissenkonvent, derzunächst in Brunshausen untergebracht wurde, wo bereits sein Großvaterund sein Vater vor 828 eine Eigenkirche dotiert hatten. Erst 881 fandder Konvent im nahen Gandersheim sein endgültiges Domizil. Liudolftrat früh in den Dienst Ludwigs des Deutschen und wurde als Graf oderHerzog in Ostfalen bezeichnet. Gegen die Dänen hatte er den Oberbefehlüber das gesamte sächsische Heer inne. Sein Besitz war von Ostfalenüber Engern und Westfalen (Dreingau) verstreut. Nicht weniger als fünfvon den Töchtern Liudolfs nahmen den Schleier, einer seiner Söhne tratin das Kloster Lamspringe ein. Da Ludwig der Deutsche Sachsengrößtenteils sich selbst überließ, da er anderweilig dringendbeschäftigt war, konnte Liudolf seine Position bedeutend ausbauen. oo ODA, Tochter des Grafen Billung I + 913 -------------------------------------------------------------------------------- Althoff Gerd: Seite 16-19 *********** "Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat." Der Großvater des ersten ottonischen Königs ist der älteste sicherbekannte Angehörige dieses Geschlechts. Es handelt sich um den GrafenLiudolf, der erst von späteren Autoren als Herzog der Ostsachsen (duxorientalium Saxonum) oder gar als Herzog der Sachsen (dux Saxonum)bezeichnet wurde. Der Aufstieg dieser LIUDOLFINGER zum Königtum imostfränkischen Reich, den man als Protobeispiel einer rapidenFamilienkarriere bezeichnen kann, vollzog sich im Kontext desgelungenen Integrationsprozesses der besiegten Sachsen in daskarolingische Reich, eines Vorgangs, der das sächsischeSelbstverständnis noch lange beeinflußte. Verheiratet war Liudolf mitOda, die aus fränkischem Hochadel stammte. Mit dieser Heirat warenVorgaben umgesetzt worden, die sich schon in denReichsteilungsordnungen KARLS DES GROSSEN und LUDWIGS DES FROMMEN von806 und 817 finden: Die Großen der Völker des Frankenreiches solltenuntereinander Ehebündnisse schließen, damit so Friede und Eintrachtgefördert würden. Die Eltern Odas waren der fränkische princepsBilling und seine Gemahlin Aeda. Außer ihren Namen ist von diesenfränkischen Adligen jedoch nichts bekannt. Vom Grafen Liudolf undseiner Gemahlin Oda weiß man ein wenig mehr, doch keineswegs genug, umeine auch nur einigermaßen zusammenhängende Geschichte der 'Anfänge'des ottonischen Geschlechts zu schreiben. Der Eintritt der LIUDOLFINGER, wie wir die Vorfahren der OTTONENgewöhnlich nennen, in die Geschichte wird vor allem faßbar durch ihreAktivitäten zur Gründung eines Frauenklosters: Gandersheim. Zu diesemZwecke reiste der Graf Liudolf und seine Gemahlin Oda 845746 immerhinnach Rom. Dort erhielten sie in mehrfacher Hinsicht Unterstützung vonPapst Sergius II., denn dieser erteilte einen Altersdispens für dieminderjährige Tochter Hathemod, so daß diese die Äbtissinnenwürde inder geistlichen Gemeinschaft bekleiden konnte. Darüberhinaus schenkteder Papst den LIUDOLFINGERN Reliquien der heiligen Päpste Anastasiusund Innocenz I. Romreise und Klostergründung aber sind ewichtigeIndizien auch für die Einordnung der LIUDOLFINGER in die politischenund herrschaftlichen Kräfteverhältnisse Sachsens im 9. Jahrhundert. Voraussetzungen solcher Gründungen ist gewiß, daß die herrschaftlicheStellung der Gründer eine weitgehende Konsolidierung erfahren hatte.Die Forschung hat denn auch eine Reihe von Indizien zusammengetragen,die mit einiger Sicherheit darauf deuten, daß schon der Vater undGroßvater des Grafen Liudolf im Raum der Gandersheimer Mark über Amt,Besitz und Herrschaftsrechte verfügten. Doch hat die 'Erinnerung' derliudolfingisch-ottonischen Familie diese Vorfahren nicht bewahrt,sondern sie läßt die Geschichte des Geschlechts mit dem 'Stammvater'Liudolf beginnen. Der 'Stammvater' Liudolf verstarb im Jahre 864 oder 866. Die Meldungseines Todes verbindet eine alemannische Quelle mit der Einordnungunter die Reichsfürsten (regni principes), eine lothringische mit derAuszeichnung als vir magnificus. Allem Anschein nach hat dieWeitergabe von Ämtern, Lehen und Besitz an seinen ältesten Sohn Brunoder auch an beide Söhne, Brun und Otto, keinerlei Schwierigkeiten mitsich gebracht. oo Oda, Tochter des Grafen Billung und der Aeda (aus fränkischemGeschlecht) 805/06-17.5.913 Kinder: Brun ca 830/40-2.2.880 Otto der Erlauchte ca 830/40-30.11.912 Liutgard ca 840/50-30.11.885 867 oo Ludwig III. der Jüngere 835-20.1.882 Hathumod Äbtissin von Gandersheim (852-874) 840-29.11.874 Gerberga 2. Äbtissin von Gandersheim (874-897) ca 840/50-5.11.896/97 Christina 3. Äbtissin von Gandersheim (897-919) 840/50-1.4.919/20 Thankmar ins Kloster eingetreten - früh verstorben Enda - vor 874 oo (Lothar) -2.2.880 gefallen Literatur: ----------- Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrerMemorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite139,159,223,242 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohneStaat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 16,19,24 -Bauer Dieter R./Histand Rudolf/Kasten Brigitte/Lorenz Sönke: Mönchtum- Kirche - Herrschaft 750-1000 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998Seite 140,147 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. KohlhammerStuttgart Berlin Köln, Seite 14,22-24,50 - Brüsch, Tania: DieBrunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte.Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert. MatthiesenVerlag Husum 2000 Seite 26,106 - Diwald Helmut: Heinrich der Erste.Die Gründung des Deutschen Reiches. Gustav Lübbe Verlag GmbH, BergischGladbach 1987 Seite 106 - Dümmler Ernst: Geschichte des OstfränkischenReiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite142,348-356/Band II Seite 561 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und derKönig, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 138,168,216 - Die Salier unddas Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band ISeite 46,49,266/Band II Seite 469/Band III Seite 482/486 - GiesebrechtWilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6,Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen undihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 -Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der erstenHälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands.Zugleich klärende Forschungen um ?Kuno von Öhningen?, Jan ThorbeckeVerlag Sigmaringen 1987, Seite 26,31-33 - Hlawitschka, Eduard: ZurHerkunft der Liudolfinger und zu einigen Corveyer Geschichtsquelle, inStirps Regia von Eduard Hlawitschka Seite 313-377, Verlag Peter LangFrankfurt am Main - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischenKaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 - Hrosvit vonGandersheim - Keller, Hagen: Die Ottonen. Verlag C.H. Beck München 2001 Seite 17-21- Körntgen, Ludger: Ottonen und Salier. 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Fischer VerlagFrankfurt/Main 1993 Tafel 11 - Waitz, Georg: Jahrbücher des DeutschenReiches unter König Heinrich I., Wissenschaftliche BuchgesellschaftDarmstadt 1963 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. PhilippReclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 Seite 53 - Wies Ernst W.: Ottoder Große. Kämpfer und Beter. Bechtle Verlag Esslingen 1989 Seite 40 -Zimmermann, Harald: Otto der Große, Wissenschaftliche BuchgemeinschaftDarmstadt 1976 -

Quellenangaben

1 Grote, H.: Stammtafeln, Leipzig 1877, Page 32
2 http://www.genealogie-mittelalter.de/hugoniden/boso_graf_von_arles_vor_855/boso_graf_von_arles_+_vor_885.html
3 http://www.genealogie-mittelalter.de/liudolfinger_ottonen/graefliche_linie/liudolf_graf_von_sachsen_866_liudolfinger/liudolf_graf_von_sachsen_+_866.ht
4 Truhart, Peter: Regenten der Nationen, München, London, New York,Paris 1988, Part III / 1, Page 2494

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