Theodo

Theodo

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Theodo [1]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt UNKNOWN
Tod etwa 11. Dezember 716 [2]
Profession zu einem Zeitpunkt zwischen 680 und 716 [3]

Eltern

Agilolf

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Folchaid

Notizen zu dieser Person

Theodo II. Herzog vonBayern (ca. 680-ca.716) -------------- -11.12. ca.716 Sohn des Prinzen Agilolf von Bayern; Enkel des Herzogs Garibald II. Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 626 ******************** Theodo, Herzog der Bayern, wohl seit ca. 680, zumindest vor 696-ca.717/18 ----------- Aus dem Geschlecht der AGILOLFINGER, Eltern unbekannt Mit Theodo beginnt die Quellenüberlieferung aus Bayern selbst. DieHerzogsherrschaft Theodos gewann eine gefestigte Stellung nach innenund außen, die in den Bischofsviten positiv hervorgehoben wird. Erberief 3 oder 4 ?Missions- bzw. Reformbischöfe? (besser Hofbischöfe)in sein Land: Rupert (Salzburg), Emmeram, wohl auch Erhard(Regensburg), Korbian (Freising), die aus dem Frankenreich kamen.Allesamt trafen sie den Herzog und seinen Hof in Regensburg. Theodo, der offenbar engen Kontakt mit dem Alamannen-Herzog hatte,griff in die langobardischen Thronwirren ein, verteidigte Bayern gegeneindringende Avaren und traf Absprachen mit dem Papst. Als ersterbayerischer Herzog ging Theodo 715 nach Rom, bereitete mit dem Papsteinen Organisationsplan für die bayerische Kirche vor, der 716erlassen, aber bestenfalls ansatzweise durchgeführt werden konnte. Wieein König teilte Theodo vor 715 seine Herrschaft unter seinen Söhnen.Schon 702 saß Theodebert in Salzburg. Bald nach Theodos Tod bekämpftensich die Herzögssöhne. Literatur: ------------ Spindler I, 1982,156-162 ? H. Berg, Christentum im bayerischen Raum um700 (Der heilige Willibald ? Klosterbischof oder Bistumsgründer?, hg.H. Dickerhof u.a., 1990), 69-113 ? W. Störmer, Die bayerischeHerzogskirche (ebd.), 116-122 ? J. Jahn, Ducatus Baiuvariorum, 1991,25-75. -------------------------------------------------------------------------------- Bosl?s Bayerische Biographie: Seite 771 ************************ Theodo, Herzog von Bayern ---------- + 712 oo Gleisnot oder Folchaid Aus dem Hause der AGILOLFINGER. Regierte ca. 690-717. Konnte ein Vordringen der Awaren im Osten nicht verhindern. Der Freisinger Bischof Arbeo bezeichnete ihn als einen Fürsten vongroßer Frömmigkeit und hervorragender Macht, dessen Ruhm weitgedrungen war. Sein Sohn Lantpert ermordete den heiligen Emmeram. 715/16 Romfahrt zu Papst Gregor II. Versuch zur Durchführung einesOrganisationsentwurfes für die bayerische Kirche. Teilte die Regierung später mit seinen Söhnen Theodebert, Grimoald undTassilo II. Literatur: ------------ ADB 37; K. Reindel, Das Zeitalter d. Agilolfinger, in: Spindler I. -------------------------------------------------------------------------------- Theodo II., Zeitgenosse Pippins II., war eine bedeutendeHerrscherpersönlichkeit. Seine Heirat mit Folchaid aus demmittelrheinischen Adelsgeschlecht der RUPERTINER, zeigt, dass dieVerbindungen zur austrasischen Reichsaristoktratie nicht abgerissenwar. Spätestens 711/12, vielleicht schon 702, beteiligte er seineSöhne an der Herrschaft. Dabei treten Regensburg, Passau, Salzburg undFreising als bayerische Herzogssitze in Erscheinung. Das HerzogtumBayern hatte unter Herzog Theodo II. den Höhepunkt der Autonomieerreicht. Er unterstützte den vertriebenen Langobarden-König Liutprand(712-744) militärisch bei seiner Rückkehr nach Italien und dieserheiratete seine Tochter (oder Enkelin) Guntrut. Kurz vor seinem Todehatte er eine Romreise unternommen, die der Schaffung einer (dann dochnicht zustande gekommenen) eigenen bayerischen Bistumsorganisationgalt. Bei den Bayern nahm Herzog Theodo die Abschichtung seiner Söhneschon zu Lebzeiten vor. Ob er - wie die MEROWINGER - eine Teilung desHerzogtums zu gleichem Recht, aequa lance, vorsah, ist nicht klar zuerkennen, da ihn von den Söhnen nur Grimoald von Freising überlebte.Neben Grimoald erscheint jedoch Theodos Enkel Hukbert als Erbe seinesVaters Theodebert im Teilherzogtum Salzburg. Da beide miteinanderverfeindet waren, erleichterten sie so Karl Martell das Eingreifen. Spindler Max: Seite 156,159,161 ************ "Handbuch der bayerischen Geschichte" Zum Jahre 680 hören wir von bayerisch-langobardischen Grenzkämpfen beiBozen, die für die Bayern unglücklich verliefen. Hinter den Kämpfenbei Bozen im Jahre 680 wird man eine (allerdings mißglückte)Intervention der bayerischen Verwandten für den langobardischen Königerblicken dürfen. Etwa ins Jahr 702 fällt Ansprands Flucht, die ihn über Chur undRaetien nach Bayern führte, und obwohl ihn vermutlich keineverwandtschaftlichen Beziehungen mehr mit den bayerischenAGILOLFINGERN verbanden, erhielt er dennoch von ihnen Unterstützung.Er konnte sich, zusammen mit seinem Sohn Liutprand, zunächst 9 Jahrelang in Bayern bei Herzog Theodo und seinem Sohn Theodebert aufhalten,und Theodebert leistete ihm 711/12 bei der Rückeroberung Italiensmilitärische Hilfe. Allerdings muß man annehmen, dass dann zwei Kinder des Herzogs im Ordonicht aufgeführt worden sind, Uta und Lantpert, das Geschwisterpaar,das mittelbar und unmittelbar für die Tötung Emmerans verantwortlichwar; aber es ist denkbar, dass die beiden auf Grund ihrer Untat hiernicht genannt worden sind. Eine andere Schwierigkeit besteht darin,dass Hermann von Niederaltaich eine Grabschrift aus Sankt Michael imLungau anführt, in der die Gemahlin Herzog Theodos Gleisnot genanntwird. Das ist mit der im Verbrüderungsbuch genannten Folchaid nicht inÜbereinstimmung zu bringen, aber weder für die Vermutung, dass wir esmit einer 2. Ehe Theodos zu tun haben, noch für die Annahme, dass essich um einen früheren Herzog gleichen Namen handelt, haben wirwirklich Beweise. Herzog Theodo trat kurz vor dem Ende seines Lebens, vermutlich 715oder 716, eine Romreise an. In Aufnahme einer bei den Germanenverbreiteten Tradition hat er vorher sein Herzogtum unter seine Söhnegeteilt, ein bedeutsamer, leider jedoch nicht näher überlieferterVorgang. Es ist nicht klar, ob die so geschaffenen Teilherzogtümervöllig unabhängig werden oder weiterhin einen "Oberherzog" unterstehensollten. Nach dem Bericht des Arbeo hat er sein Land in vier Teilegeteilt: da das Salzburger Verbrüderungsbuch auch die Namen von vierSöhnen überliefert, kann man vermuten, dass Theodo sich selbst dieOberhoheit vorbehalten hat, da ihm ja sonst keine eigene Herrschaftzugeständen wäre. Auch über die Abgrenzung und die Hauptorte dereinzelnen Teilreiche erfahren wir nichts, und man kann nur vermuten,dass sich die Grenzen an die bei dem Rombesuch geplanteBistumsorganisation des Landes anlehnten. Vorausgesetzt dass diese vonBonifatius übernommen wurde, käme man auf Regensburg, Freising, Passauund Salzburg als Zentren der vier Herzogtümer. Den aus der VitaCorbiniani bekannten Grimoald finden wir in Freising wieder, für allesandere aber bleiben nur Vermutungen: die Verbindung Theodeberts mitItalien ebenso wie seine zahlreichen, der Salzburger Kirche gemachtenSchenkungen könnten ihn am ehesten nach dem S des Landes, nachSalzburg weisen. Eine dunkle Stelle in der Willibalds Vita desBonifatius, der die Thüringer an ein ihnen von einem Theotbaldzugefügtes Unglück erinnert, veranlaßte Quitzmann, diesen in denNordgau (also wohl nach Regensburg unter seinen Vater Theodo) zuversetzen und damit Tassilo Passau und den Osten anzuweisen. Doch istder hier genannte Theotbald wohl eindeutig nach Thüringen zulokalisieren. Nun ist Theodos Teilung schon deshalb nicht politischwirksam geworden, weil drei seiner Söhne, Theodebert, Theodebald undTassilo, anscheinend bald gestorben sind. Nur einer der drei,Theodebert, hat einen Sohn namens Hucbert gehabt, der dem Vater in derHerrschaft nachfolgte. Neben ihm dürfte weiterhin Grimoald regierthaben, so dass wir mit einer Zweiteilung des bayerischen Herzogtumsrechnen müssen, allerdings ist damit nicht die Angabe der VitaCorbiniani Arbeos zu vereinen, der von Grimoald als dem "princepstotius gentis" spricht. Störmer Wilhelm: Seite 18,19 *************** "Adelsgruppen" Von Herzog Theodo kennen wir bereits mehrere Kinder, Uta undLantperht, die beide mit der Tötung des heiligen Emmeran inZusammenhang stehen, ferner Theodebert, Theodebald (Theodoald),Tassilo und Grimoald. Wir sehen, wie stark der wohl von denMEROWINGERN kommende Theud-Stamm bei der Namensgebung in dieserTheodo-Familie wirksam ist. Dass Folchaid Theodos Frau gewesen sei, wird neuerdings bezweifelt, daman mit guten Gründen eine Regintrud als Gattin Theodos annimmt, dienach Eckhardt eine Tochter des MEROWINGER-Königs Dagobert I., nachHlawitschka eine Tochter des Pfalzgrafen Hugobert und seiner GemahlinIrmina von Oeren war. Man glaubt, Folchaid sei die Gattin desTheodo-Sohnes Theodebert gewesen; im Salzburger Verbrüderungsbuch seider Name irrtümlicherweise nach oben verschoben worden. Das ist meinesErachtens keineswegs zwingend, denn Theodo kann ja durchaus zweimalverheiratet gewesen sein. Schon Ernst Klebel machte die Beobachtung, dass der Name Theodo, derin Bayern als elitärer Herzogsname überaus selten ist, in denTraditionen der Klöster Weißenburg/Elsaß, Lorsch und St. Gallenverhältnismäßig häufig vorkommt und besitzmäßig vornehmlich amMittelrhein, im Worms- und Speyergau greifbar wird. Auch der NameTheodebert, den der Sohn Herzog Theodos trägt, begegnet in den QuellenWeißenburgs, Lorschs, St. Gallens und Fuldas, wie Klebel gezeigt hat.Wir erinnern uns, dass der Vater der Schwestern Vda und Folcheith vomMittelrhein einen Theud-Namen trägt: Theutacar. EngsteVerwandtschaftsbeziehungen der "bayerischen" Herzogsfamilie derAGILOLFINGER mit Familien, die am Mittelrhein greifbar werden, sindoffensichtlich. oo Folchaid (RUPERTINERIN) - Kinder: Grimoald Herzog von Freising - 728 Tassilo II. - um 719 Theudebert um 685- um 719 Theudebald Herzog - um 719 1. oo Waltrada - 2. oo 1. Pilitrud - um 730 Lantpert - Oda - -------------------------------------------------------------------------------- Copyright 2002 Karl-Heinz Schreiber -http://www.genealogie-mittelalter.de --------------------------------------------------------------------------------

Quellenangaben

1 http://www.mittelalter-genealogie.de/agilolfinger/theodo_2_herzog_von_bayern_716.html
2 http://www.mittelalter-genealogie.de/agilolfinger/theodo_2_herzog_von_bayern_716.html
3 http://www.mittelalter-genealogie.de/agilolfinger/theodo_2_herzog_von_bayern_716.html

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