Widukind

Widukind

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Widukind [1]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt UNKNOWN
Tod 807 [2]
Profession [3]
Heirat 782 [4]

Eltern

Wernicke Gunilde

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Svenana
Heirat Ehepartner Kinder
782
Geva

Notizen zu dieser Person

Widukind Herzog von Engern ------------ um 755-7.1.807 (oder nach 825 Althoff) Enger Begraben: Kirche Enger Sohn des N.N. Lexikon des Mittelalters: Band IX Spalte 74 ******************** Widukind, westfälischer Adliger ------------ 777-785 Führer des sächsischen Widerstands gegen die fränkischeExpansion unter KARL DEM GROSSEN. Die spärlichen zeitgenössischenNachrichten über Widukind, aus der Perspektive der fränkischen Siegerim Urteil negativ ("rebellis", "perfidus"), stehen im auffallendenGegensatz zur breiten späteren mittelalterlichen Traditions- undMythenbildung (dynastische Anknüpfung, Heroisierung, Ansätze einerKulttradition an der [vermeintlichen?] Grablege Enger) wie zurneuzeitlichen Stilisierung Widukinds als Prototyp dessächsisch-germanischen Helden. Erstmals wird Widukind 777 erwähnt ("unus ex primoribus Westfalorum"),als er, angeblich als einziger führender Sachse, nicht auf dem HoftagKARLS in Paderborn erschien und zum Dänen-König Siegfried flüchtete;in Widukinds Umgebung ragt sein 'gener' Abbi(o) hervor. Im Gegensatzzu den sächsischen Adligen, welche die Frankisierung durch Annahme derTaufe und Aufstieg im Königsdienst mit trugen, führte Widukind diesächsisch-heidnische Opposition und errang 778, dem Jahr desverlustreichen spanischen Feldzugs KARLS, militärische Erfolge gegenfränkische Verbände, um dann für drei Jahre zu verschwinden. 782 bliebWidukind erneut einer Versammlung an den Lippequellen fern undorganisierte im Gefolge fränkischer Maßnahmen zur stärkeren EinbindungSachsens ("Capitulatio de partibus Saxoniae", Ernennung von Grafen)den Widerstand, der in der Schlacht am Süntel einen bedeutenden Erfolgüber die Franken erzielte und auch durch KARLS Strafgericht in Verdennicht gebrochen wurde. Widukindskonkrete Rolle bei den militärischenAuseinandersetzungen bleibt freilich dunkel (783 Schlachten beiDetmold und an der Haase). 784 ging er ein Bündnis mit den Friesenein, doch konnte sich KARL 784/85 in Winterfeldzügen durchsetzen undWidukind und Abbi ins Gebiet nördlich der Elbe verdrängen. ImBardengau wurde 785 ihre Unterwerfung unter KARL mit Zusicherung derUnverletztlichkeit/Straffreiheit (Annales regni Francorum: "in laesi";Annales q. d. Einhardi: "inpunitatis sponsio") und fränkischeGeiselstellung förmlich verabredet, besiegelt in der Annahme derchristlichen Taufe durch Widukindund seine Gefährten in dekarolingischen "Festpfalz" Attigny. Obwohl die Sachsenkriege KARLS inSchüben noch bis 804 andauerten, verdeutlichten die Reichsannalen mitihrer Notiz, damals sei ganz Sachsen unterworfen worden, die führendeRolle Widukinds der sächsischen Opposition. Indem KARL in Attigny alsTaufpate fungierte und den Täufling durch wunderbare Geschenke ehrte,übernahm er Verpflichtungen zur christlichen Unterweisung und trat ineine geistliche Verwandtschaft mit Widukindein (Angenendt), die demAusgleich von 785 den Charakter eines politischen Bündnisses verliehund entscheidende Unterschiede zur Behandlung anderer Gegner wie KönigDesiderius oder Herzog Tassilo III. deutlich machte. Ob Widukinds sofortiges Verschwinden aus den Quellen die Tragfähigkeitder Abmachungen wie eventuell die Übernahme einer Amtsträgerfunktionin Sachsen unterstreicht oder nur durch den (zwangsweisen?) Eintrittins Kloster Reichenau erreicht wurde, kann nicht sicher entschiedenwerden, weil die ansprechende Identifizierung eines Reichenauer MönchsWidukind mit dem Sachsenführer (Althoff) bestritten wird (Freise,Balzer). Die (spätere, fehlerhafte) Tradition lokalisierte das GrabWidukinds in Enger, wo man um 1100 seine Grabplatte mit Umschriftfertigte und einen Widukind-Kult propagierte. In die dortigenBemühungen fügte sich ein Besuch Kaiser KARLS IV. 1377 ein, derfreilich eher der Verehrung KARLS DES GROSSEN als der MemoriaWidukindsgalt. Widukindwar in der schriftlichen Überlieferung (seit dem 9. Jh. bemühtum die Bewältigung des Traumas von fränkischer Eroberung undZwangschristianisierung) längst zur sagenhaften Figur, zum Grafen,Herzog, gar König der Sachsen, geworden, schließlich zum Stammvatereuropäischer Herrscherhäuser. Das Bewußtsein der Herkunft vonWidukind, erstmals Mitte des 9. Jh. für den Sohn Wikbert und den EnkelWaltbert im Zusammenhang mit der Fundation Wildeshausen formuliert, inder Sachsengeschichte seines vermutlichen Nachfahren Widukind vonCorvey auf Königin Mathilde und damit auf das ottonische Königshausbezogen, blieb freilich bei den Nachkommen (Schmid) unterschiedlichpräsent und bedarf noch genauerer Analyse. Der Name Widukind war imfrühen Mittelalter weder Leitname seines Geschlechts noch sonderlichbeliebt, was den differenzierten Umgang mit dem (heidnischen)Sachsenführer kennzeichnet. Erst mit zunehmendem zeitlichen Abstandwurde das Bekenntnis zu Widukind immer populärer, dann aber inZusammenhängen, die eher die Instrumentalisierung von Geschichte alsdie frühmittelalterlichen Befunde kennzeichnen. Quellen: ---------- Annales regni Francorum, ed. F. Kurze, MGH SRG (in us. schol. 6),1895, 48-71. Literatur: ---------- ADB 42, 364-369 - S. Abel-B. v. Simson, JDG K. d Gr. I, 1888, 270-509- RI I, 211a-268i - E. Rundnagel, Der Mythos vom Hzg. W. HZ 155, 1937,233-277, 475-505 - H. Hartwig, W. in Gesch. und Sage, I, 1951 - K.Schmid, Die Nachfahren W.s, DA 20, 1964, 1-47 - Die Eingliederung derSachsen in das Frankenreich, hg. W. Lammers, 1970 - M. Last, DerBesuch Karls IV. am Grabmal W.s in Enger, BDLG 114, 1978, 307-341 -Die Ausgrabungen in der Stiftskirche zu Enger, I, 1979 - H.-D. Kahl,Karl d. Gr. und die Sachsen (Politik, Gesellschaft,Geschichtsschreibung, hg. H. Ludat-R. Schwinges, 1982), 49-130 -Westfäl. Gesch., I, hg. W. Kohl, 1983, 298ff. [E. Freise] - G.Althoff, Der Sachsenhz. W. als Mönch auf der Reichenau, FMASt 17,1983, 251-1279 - A. Angenendt, Ks.herrschaft und Kg.staufe, 1984,207-212 - E. Freise, W. in Attigny (1200 Jahre W.s Taufe, hg. G.Kaldewei, 1985), 12-45 - K. Schmid, Zum Q.nwert derVerbrüderungsbücher v. St. Gallen und Reichenau, DA 41, 1985, 356ff. -H. Hauck, Karl als neuer Konstantin 777 [Exkurs v. G. Müller, Der NameW.], FMASt 29, 1986, 513-540 - R. Köhn, Kirchenfeindl. undantichristl. MA-Rezeption im völk.-nationalsoz. Geschbild: dieBeispiele W. und Stedinger (MA-Rezeption, hg. P. Wapnewski, 1986),581-609 - M. Balzer, W. Sachenhzg. - und Mönch auf der Reichenau?,Westfäl. Heimatbund. Rundschreiben 11-12, 1987, 1-6 - H. Beumann, DieHagiographiie "bewältigt", Unterwerfung und Christianisierung derSachsen durch Karl d. Gr. (Ders., Ausgew. Aufsätze, 1987), 289-323. -------------------------------------------------------------------------------- Westfälischer Adliger Widukind war der Anführer der Sachsen im Kampf gegen die Franken unddas Christentum, unterlag KARL DEM GROSSEN und ließ sich 785 inAttigny taufen, wobei KARL sein Taufpate war. Über die Zeit danachgibt es keine gesicherte Überlieferung, wobei aber sehr wahrscheinlichist, dass er anschließend auf der Reichenau in Klosterhaft gehaltenwurde. König HEINRICHS I. Frau Mathilde stammte von Widukind ab. Königin Mathilde, die Gemahlin HEINRICHS I. und Ur-Ur-EnkelinWidukinds, gründete in den Jahren 947/48 das Stift Enger. -------------------------------------------------------------------------------- Krüger, Sabine: Seite 90-95 ************* "Studien zur Sächsischen Grafschaftsverfassung im 9. Jahrhundert" Quellen zur Genealogie der WIDUKINDE a) Widukind, unus e primoribus Westfalorum (Einh. Ann. 777, MG. SS. I,p. 157; Ann. Lauriss., p. 156 und 158; Ann. Lauriss. minor; Ann. Einhard. Fuld., MG.. SS. I, p.349; Ann. Lauriss. maj.); Aufstand 782 (Einh. Ann.); Unterwerfung 785 (Einh. Ann. MG. SS. I, p.167) (Ann. Quedlinburg., MG SS. III, p. 38; Fragm. Vindob., MG. SS. XIII, p. 31); dux Saxonum(vita S. Liutgeri I, c. 18, MG. SS. XV, p. 284); comes vel dux (Synode zu Koblenz 922, Jb.Heinrich I., p. 65, Anm. 4. -------------------------------------------------------------------------------- 782 oo Geva (Gera), Tochter des Dänen-Königs Siegfried - Kinder: Wigbert - 827 Bruno - Literatur: www.mdr.de ----------- Althoff, Gerd: Der Sachsenherzog Widukind als Mönch auf der Reichenau.Ein Beitrag zur Kritik des Widukind-Mythos. - DEUTSCHE FÜRSTEN DESMITTELALTERS. Fünfundzwanzig Lebensbilder. Edition Leipzig 1995 Seite62,113 - Die Reichsannalen mit Zusätzen aus den sogenanntenEinhardsannalen. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VWissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 Seite 36,42,44,48 -Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung des Deutschen Reiches.Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach 1987 Seite 75-94 -Hlawitschka Eduard: Stirps Regia. Forschungen zum Königtum undFührungsschichten im frühen Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze.Festgabe zu seinem 60. Geburtstag. Verlag Peter Lang Frankfurt am Main- Bern - New York - Paris Seite 355,358,374 - Offergeld Thilo: Regespueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. HahnscheBuchhandlung Hannover 2001 Seite 572 - Schmid Karl: Gebetsgedenken undadliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge. JanThorbecke Verlag Sigmaringen 1983 Seite 59,313,588 - Schnith Karl:Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln1997 Seite 10,12,15,16,17,18,21,25 - Schnith Karl Rudolf:Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zuden Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 -

Quellenangaben

1 http://www.stirnet.com/HTML/genie/ancient/ms/saxons05.htm#olden
2 http://www.stirnet.com/HTML/genie/ancient/ms/saxons05.htm#olden
3 http://www.stirnet.com/HTML/genie/ancient/ms/saxons05.htm#olden
4 http://www.genealogie-mittelalter.de/immedinger_widukind_sippe/widukind_herzog_von_engern_807/widukind_herzog_von_engern_+_807_oder_nach_825.html

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Hochgeladen 2011-06-12 00:05:48.0
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