Johann MÜLLER

Johann MÜLLER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann MÜLLER [1]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 6. Juni 1590 Wroclaw, Dolnoslaskie, Polen nach diesem Ort suchen [2] [3]
Tod 29. September 1673 Hamburg, Deutschland nach diesem Ort suchen [4] [5]
Heirat 22. Oktober 1623 [6]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
22. Oktober 1623
Sophia SCHMID

Notizen zu dieser Person

Leben] Müller besuchte das Gymnasium seiner Heimatstadt, wo er sich dasRüstzeug erwarb eine Hochschule besuchen zu können. Am 5. Mai 1618immatrikulierte er sich an der Universität Wittenberg, wo er sich am4. April 1620 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophieerwarb. Um seine Studien der Theologie fortzusetzen, begab er sich andie Universität Leipzig, um die dortigen berühmten Theologen kennen zulernen. Er wechselte wieder nach Wittenberg, wo er am 23. Oktober 1622als Adjunkt in der philosophischen Fakultät aufgenommen wurde. 1623 übertrug man ihm die Professur der Ethik, jedoch verblieb ernicht lange in diesem Amt, da er ein theologisches Ziel verfolgte.Dieser Wunsch wurde ihm schon im Folgejahr ermöglicht, als man ihn alsPrediger in Lüneburg verpflichtete. Um seine Ambitionenvoranzutreiben, avancierte er am 17. Dezember 1624 zum Lizentiaten derTheologie. 1626 übertrug man ihm das Pastorat in der St. Petrikirchein Hamburg. Nachdem er am 12. Oktober 1641 in Wittenberg zum Doktorder Theologie promoviert worden war, wirkte er ab 1648 an St. Petrials erster Pastor, Senior des Geistlichen Ministeriums und Inspektorder Schulen, sowie aller Kirchen Hamburgs. Er starb an einemHerzanfall bei einer Predigt. Wirken Müller war ein streng orthodoxer lutherischer Theologe und verschriebsich dem Kampf gegen Andersgläubige wie Juden, Katholiken undReformierte. Er behauptete: „Der Bauch ist zu Hamburg Gott“ undverlangte, dass von Seiten der Obrigkeit Religion und Kirche mehrAchtung entgegengebracht werden sollte. Sein mit Vehemenz geführter Kampf gegen die Juden prägte die HamburgerJudenpolitik seiner Zeit. Er unterstützte die judenfeindlicheKanzelpropaganda und verfasste unzählige Gutachten, Beschwerden undSchmähschriften gegen die Juden. Er verlangte schärfste Restriktionenund die Schließung der privat eingerichteten Betstuben, denn diereligiösen Praktiken der Juden waren für ihn ein Ausdruck derBlasphemie. Synagogen waren für ihn „Satans-Schulen“ und den Judensollten die Rabbiner verboten werden. Stattdessen sollten „christlicheRabbiner“ christlich geprägte Gottesdienste leiten, denn seinerMeinung nach machte der Aufenthalt von Juden in Hamburg nur Sinn, wenndiese der Bekehrung zugeführt würden. Er lehnte zwar Zwangstaufen ab,verlangte aber, dass die Lebensumstände der Juden so bedrückend seinsollten, dass sie freiwillig konvertierten. So kreidete er den Judennicht nur ihr Judesein, sondern auch den Luxus der sephardischenOberschicht und deren Akzeptanz in der Hamburger Gesellschaft an: „Siegehen einher, geschmückt mit goldnen und silbernen Stücken, mitköstlichen Perlen und Edelgesteinen. Sie speisen auf ihren Hochzeitenaus silbernen Gefäßen und fahren in solchen Karossen, die nur hohenStandespersonen zustehen, und gebrauchen noch obendrein Vorreiter undeine große Gefolgschaft“. Der Hamburger Senat, der aus wirtschaftlichen Gründen gegenüber denJuden eine gewisse Toleranz zeigte, musste zeitweise Müllersjudenfeindlichem Eifer stattgeben. So wurden 1649 die fünfzehndeutsch-jüdischen Familien aus Hamburg vertrieben, welche im unter derdänischen Krone stehenden Altona Zuflucht fanden. Müller erreichteauch, dass der portugiesisch-jüdische Arzt Benjamin Mussaphia, dessenSchrift „Sacro-Medicae Sententiae toto V(etere) T(estamento)collectae“ angeblich Blasphemien enthielt, ausgewiesen wurde. In seinem 1500-seitigen Werk „Judaismus oder Judenthumb/ Das ist einAußführlicher Bericht von des Jüdischen Volckes Unglauben / Blindheitund Verstockung / ...“ von 1644 wollte Müller beweisen, dass diejüdische Religion, nichts als Unglaube ist. Darin wiederholte er dasantijudaistische Stereotyp der Juden als „Feinde Christi“. Dabei bezoger sich unter anderem auf die Kirchenväter, Literatur von Konvertitenaus dem Judentum, auf Johannes Pfefferkorn und auf Martin Luther. Indiesem Werk erhebt er unter anderem die Forderung, dass der Schabbatabgeschafft, beziehungsweise auf den Sonntag verlegt werden sollte. Müllers Polemik gegen die Juden, die sich mit fortschreitendem Alternoch verschärfte, führte hin und wieder zu Ausschreitungen des Pöbels,und brachte den Juden eine Unzahl von Restriktionen, dennoch konnte ernicht verhindern, dass die Gemeinde stetig anwuchs, und vom HamburgerSenat weitgehend geduldet wurde. Genealogisch ist anzumerken, das er sich am 22. Oktober 1623 mitSophia, der Tochter des Erasmus Schmidt verheiratet hatte. Sein Enkel,der Hamburger Jurist Johannes Joachim Müller (1633-1733) schriebangeregt durch Johannes Müllers Werk Atheismus devictus nach G.Bartsch De tribus impostoribus und datierte es irrig auf das Jahr 1598zurück.

Quellenangaben

1 www.wikipedia.com, http://de.wikipedia.org/wiki/Erasmus_Schmidt
2 www.wikipedia.com, http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_M%C3%BCller_(Pastor)
3 www.wikipedia.com, http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Müller_(Pastor)
4 www.wikipedia.com, http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_M%C3%BCller_(Pastor)
5 www.wikipedia.com, http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Müller_(Pastor)
6 www.wikipedia.com, http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Müller_(Pastor)

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