Rosa BLÄTTNER

Rosa BLÄTTNER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Rosa BLÄTTNER [2]
Ausbildung Besuch der Mittelschule vor 1916 Wiesbaden, D-65183 nach diesem Ort suchen [3]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 6. März 1890 Mainstockheim, D-97320 nach diesem Ort suchen [4]
Tod 24. November 1938 Würzburg, D-97070 nach diesem Ort suchen [5] [6]
Wohnen nach 1916 Würzburg, D-97070 nach diesem Ort suchen [7]

Quellenangaben

1 Wiedergutmachungsakten Sehrbunt, Jenny
Kurztitel: 50 AfW, Nr. 251
 Sehrbunt, Jenny, geb. Blättner Geb. 29.8.1886 in Mainstockheim Gest. 22.9.1956 in Bad Oeynhausen Keine Berufsausbildung Hausfrau Eine Tochter: Ruth Hirz, geb. Sehrbunt wohnhaft in Bad Oeynhausen, Körnerstr. 14. Vater: Abraham Blättner, Weinhändler aus Mainstockheim Haus-Nr. 45 Mutter: Therese Blättner geb. Einstein, geboren am 19.1.1865 in Laupheim, zuletzt in Würzburg. Gerichtliche Todeserklärung zum 31.12.1943. 1942 nach Theresienstadt verbracht. Schwester: Hedwig Blättner (geb. 18.1.1889 in Mainstockheim) aus Frankfurt/Main, letzte Nachricht am 20.4.1942 aus dem Ghetto Litzmannstadt (Lodz). Gerichtliche Todeserklärung für diesen Tag. Schwester: Rosa Blättner aus Würzburg. Entzog sich den Gestapo-Peinigern durch Ertränken im Main. Verfolgung und Entschädigung: Als "Volljüdin" rassische Verfolgung. 19.9.1943 [so im Exzerpt; gemeint vermutlich 19. Februar, vgl. die Entschädigungsakte der Tochter] Überfall auf die Wohnung durch unbekannte Nazis (Steine in die Fenster geworfen). Inhaftiert im Juden-KZ-Lager Elben (Kreis Wolfhagen) vom 19.9.1944 bis 1.4.1945 (Entlassungsdatum später korrigiert s.u.). Zitat: "Am 19.September 1944 wurde ich von der SA und einem Stadtwachmann verhaftet und unter Polizeieskorte zur Gestapo nach Bielefeld und von da von Letzterer nach dem Judenlager Elben, Bezirk Kassel, transportiert. Nach einem ca. 200km langen Fußmarsch traf ich nach Befreiung durch die Amerikaner am 21. April 1945 in Bad Oeynhausen wieder ein. Meine Haftzeit ist danach vom 19. September 1944 bis 21. April 1945. Meine grüne Sonderausweiskarte für politisch, rassisch und religiös Verfolgte trägt die Nr: 171, Minden den 21. April 1948." 28.2.1946 erster Antrag beim Sonderhilfsausschuss des Kreises Minden Zunächst Entschädigungen für Kleideranschaffungen. 10. Mai 1949 schriftlicher Antrag auf Haftentschädigung bei der Kreisverwaltung Minden (Kreissonderhilfsausschuss - Wiedergutmachungsstelle) aufgrund des Haftentschädigungsgesetzes für Verfolgte des Naziregimes. 14.12.1949 Ausschuss für die Entschädigung für Freiheitsentziehung vertagt Entscheidung, da der Status des Lagers Elben erst geklärt werden soll. Ein Beauftragter des Kreises warf in den Raum, dass die Insassen des Judenlagers für Frauen und Mädchen Elben durch die Arbeitsämter erfasst worden seien. Damit würde Jenny Sehrbunt nicht unter das derzeit gültige NRW-Haftentschädigungsgesetz fallen. 16.12.1949 Ehemann Fritz Sehrbunt protestiert schriftlich gegen die Verzögerung. Nach seinem Bericht gab die Gauleitung Westfalen-Nord für die Nacht zum 19.9.1944 an die Stadtverwaltung Bad Oeynhausen als Ortspolizeibehörde Befehl aus, Juden und Mischlinge I. Grades zu verhaften. In der Nacht um 4.30 Uhr wurden Jenny Sehrbunt und ihre Tochter von zwei SA-Männern und einem Hilfspolizisten aus dem Schlaf gerissen und zum Polizeigefängnis abgeführt. Nach einigen Stunden, nachdem alle Juden (8-10) zusammengetrieben worden waren, wurden sie unter einer sechsköpfigen Polizeieskorte zum Bahnhof gebracht. Per Bahn erfolgte der Transport nach Bielefeld. Die Gruppe wurde im Eiltempo durch die Stadt zum Lokal "Eintracht" getrieben, der als Sammelpunkt für Abtransporte berüchtigt war. Während die Tochter Ruth abends entlassen wurde, begann für Jenny Sehrbunt eine Irrfahrt über Paderborn, Kassel-Bettenhausen, zur unterirdischen Dynamitfabrik Allendorf bei Marburg, zurück nach Kassel-Bettenhausen. Nach mehreren Tagen erfolgte zu Fuß die Ankunft in Elben. Fritz Sehrbunt bemühte sich um eine Beurlaubung seiner Frau bei den Gestapo-Stellen Bielefeld und Kassel, wurde aber stets barsch zurückgewiesen. 12. März 1945 ein für diesen Tag geplanter Abtransport nach Theresienstadt scheitert durch kriegszerstörte Zufahrtsstraßen. 28. März 1945 Befehl der Gestapo Kassel an den Lagerführer zur Auslieferung der Insassen zwecks Liquidierung. Durch Eintreffen amerikanischer Truppen gelangt der Befehl nicht zur Ausführung. Fritz Sehrbunt betont mit seinen Ausführungen, dass es sich nicht um ein Arbeitslager sondern ein "Judenlager zwecks Ausrottung der Insassen der Ober-Gestapo Kassel" gehandelt hat. Februar 1950 Regierungspräsident in Detmold erkennt das Lager Elben an. 15.3.1950 Im Wiederaufnahmeverfahren legt der Haftentschädigungsausschuss die Haftzeit vom 19.9.1945 bis 1.4.1945 (auf Vorhalt musste die Antragstellerin das Entlassungsdatum auf diesen Karsamstag 1945 korrigieren) und gewährt eine Entschädigungssumme von 1050 DM (7 aufgerundete Monate a 150 DM). 27.3.1951 Rentenbescheid der Ausführungsbehörde für Unfallversicherung. Nachträglich 30% der Vollrente ab dem 1.1.1948, ab dem 1.9.1950 Vollrente von monatlich 233,30 DM. Körperliche Leiden: Wirbelsäulenerkrankung, Krampfadern, nervöser Erschöpfungszustand bei Depression. 12.12.1953 Antrag auf Entschädigung nach dem neuen Bundesentschädigungsgesetz BEG (900 DM Kapitalentschädigung). Verfahren wird nach dem Tod Jenny Sehrbunts 1956 durch ihren Mann fortgeführt. Bescheid des Regierungspräsidenten Detmold vom 15.4.1958: Es bestehen keine Ansprüche, da bereits 1050 DM Haftentschädigung gezahlt wurden.
2 Wiedergutmachungsakten Sehrbunt, Jenny
Kurztitel: 50 AfW, Nr. 251
 Sehrbunt, Jenny, geb. Blättner Geb. 29.8.1886 in Mainstockheim Gest. 22.9.1956 in Bad Oeynhausen Keine Berufsausbildung Hausfrau Eine Tochter: Ruth Hirz, geb. Sehrbunt wohnhaft in Bad Oeynhausen, Körnerstr. 14. Vater: Abraham Blättner, Weinhändler aus Mainstockheim Haus-Nr. 45 Mutter: Therese Blättner geb. Einstein, geboren am 19.1.1865 in Laupheim, zuletzt in Würzburg. Gerichtliche Todeserklärung zum 31.12.1943. 1942 nach Theresienstadt verbracht. Schwester: Hedwig Blättner (geb. 18.1.1889 in Mainstockheim) aus Frankfurt/Main, letzte Nachricht am 20.4.1942 aus dem Ghetto Litzmannstadt (Lodz). Gerichtliche Todeserklärung für diesen Tag. Schwester: Rosa Blättner aus Würzburg. Entzog sich den Gestapo-Peinigern durch Ertränken im Main. Verfolgung und Entschädigung: Als "Volljüdin" rassische Verfolgung. 19.9.1943 [so im Exzerpt; gemeint vermutlich 19. Februar, vgl. die Entschädigungsakte der Tochter] Überfall auf die Wohnung durch unbekannte Nazis (Steine in die Fenster geworfen). Inhaftiert im Juden-KZ-Lager Elben (Kreis Wolfhagen) vom 19.9.1944 bis 1.4.1945 (Entlassungsdatum später korrigiert s.u.). Zitat: "Am 19.September 1944 wurde ich von der SA und einem Stadtwachmann verhaftet und unter Polizeieskorte zur Gestapo nach Bielefeld und von da von Letzterer nach dem Judenlager Elben, Bezirk Kassel, transportiert. Nach einem ca. 200km langen Fußmarsch traf ich nach Befreiung durch die Amerikaner am 21. April 1945 in Bad Oeynhausen wieder ein. Meine Haftzeit ist danach vom 19. September 1944 bis 21. April 1945. Meine grüne Sonderausweiskarte für politisch, rassisch und religiös Verfolgte trägt die Nr: 171, Minden den 21. April 1948." 28.2.1946 erster Antrag beim Sonderhilfsausschuss des Kreises Minden Zunächst Entschädigungen für Kleideranschaffungen. 10. Mai 1949 schriftlicher Antrag auf Haftentschädigung bei der Kreisverwaltung Minden (Kreissonderhilfsausschuss - Wiedergutmachungsstelle) aufgrund des Haftentschädigungsgesetzes für Verfolgte des Naziregimes. 14.12.1949 Ausschuss für die Entschädigung für Freiheitsentziehung vertagt Entscheidung, da der Status des Lagers Elben erst geklärt werden soll. Ein Beauftragter des Kreises warf in den Raum, dass die Insassen des Judenlagers für Frauen und Mädchen Elben durch die Arbeitsämter erfasst worden seien. Damit würde Jenny Sehrbunt nicht unter das derzeit gültige NRW-Haftentschädigungsgesetz fallen. 16.12.1949 Ehemann Fritz Sehrbunt protestiert schriftlich gegen die Verzögerung. Nach seinem Bericht gab die Gauleitung Westfalen-Nord für die Nacht zum 19.9.1944 an die Stadtverwaltung Bad Oeynhausen als Ortspolizeibehörde Befehl aus, Juden und Mischlinge I. Grades zu verhaften. In der Nacht um 4.30 Uhr wurden Jenny Sehrbunt und ihre Tochter von zwei SA-Männern und einem Hilfspolizisten aus dem Schlaf gerissen und zum Polizeigefängnis abgeführt. Nach einigen Stunden, nachdem alle Juden (8-10) zusammengetrieben worden waren, wurden sie unter einer sechsköpfigen Polizeieskorte zum Bahnhof gebracht. Per Bahn erfolgte der Transport nach Bielefeld. Die Gruppe wurde im Eiltempo durch die Stadt zum Lokal "Eintracht" getrieben, der als Sammelpunkt für Abtransporte berüchtigt war. Während die Tochter Ruth abends entlassen wurde, begann für Jenny Sehrbunt eine Irrfahrt über Paderborn, Kassel-Bettenhausen, zur unterirdischen Dynamitfabrik Allendorf bei Marburg, zurück nach Kassel-Bettenhausen. Nach mehreren Tagen erfolgte zu Fuß die Ankunft in Elben. Fritz Sehrbunt bemühte sich um eine Beurlaubung seiner Frau bei den Gestapo-Stellen Bielefeld und Kassel, wurde aber stets barsch zurückgewiesen. 12. März 1945 ein für diesen Tag geplanter Abtransport nach Theresienstadt scheitert durch kriegszerstörte Zufahrtsstraßen. 28. März 1945 Befehl der Gestapo Kassel an den Lagerführer zur Auslieferung der Insassen zwecks Liquidierung. Durch Eintreffen amerikanischer Truppen gelangt der Befehl nicht zur Ausführung. Fritz Sehrbunt betont mit seinen Ausführungen, dass es sich nicht um ein Arbeitslager sondern ein "Judenlager zwecks Ausrottung der Insassen der Ober-Gestapo Kassel" gehandelt hat. Februar 1950 Regierungspräsident in Detmold erkennt das Lager Elben an. 15.3.1950 Im Wiederaufnahmeverfahren legt der Haftentschädigungsausschuss die Haftzeit vom 19.9.1945 bis 1.4.1945 (auf Vorhalt musste die Antragstellerin das Entlassungsdatum auf diesen Karsamstag 1945 korrigieren) und gewährt eine Entschädigungssumme von 1050 DM (7 aufgerundete Monate a 150 DM). 27.3.1951 Rentenbescheid der Ausführungsbehörde für Unfallversicherung. Nachträglich 30% der Vollrente ab dem 1.1.1948, ab dem 1.9.1950 Vollrente von monatlich 233,30 DM. Körperliche Leiden: Wirbelsäulenerkrankung, Krampfadern, nervöser Erschöpfungszustand bei Depression. 12.12.1953 Antrag auf Entschädigung nach dem neuen Bundesentschädigungsgesetz BEG (900 DM Kapitalentschädigung). Verfahren wird nach dem Tod Jenny Sehrbunts 1956 durch ihren Mann fortgeführt. Bescheid des Regierungspräsidenten Detmold vom 15.4.1958: Es bestehen keine Ansprüche, da bereits 1050 DM Haftentschädigung gezahlt wurden.
3 Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg, Bd. 4)
Autor: Strätz, Reiner
Angaben zur Veröffentlichung: Würzburg 1989
Kurztitel: Strätz, Biographisches Handbuch Würzburger Juden
4 Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg, Bd. 4)
Autor: Strätz, Reiner
Angaben zur Veröffentlichung: Würzburg 1989
Kurztitel: Strätz, Biographisches Handbuch Würzburger Juden
5 Wiedergutmachungsakten Sehrbunt, Jenny
Kurztitel: 50 AfW, Nr. 251
 Sehrbunt, Jenny, geb. Blättner Geb. 29.8.1886 in Mainstockheim Gest. 22.9.1956 in Bad Oeynhausen Keine Berufsausbildung Hausfrau Eine Tochter: Ruth Hirz, geb. Sehrbunt wohnhaft in Bad Oeynhausen, Körnerstr. 14. Vater: Abraham Blättner, Weinhändler aus Mainstockheim Haus-Nr. 45 Mutter: Therese Blättner geb. Einstein, geboren am 19.1.1865 in Laupheim, zuletzt in Würzburg. Gerichtliche Todeserklärung zum 31.12.1943. 1942 nach Theresienstadt verbracht. Schwester: Hedwig Blättner (geb. 18.1.1889 in Mainstockheim) aus Frankfurt/Main, letzte Nachricht am 20.4.1942 aus dem Ghetto Litzmannstadt (Lodz). Gerichtliche Todeserklärung für diesen Tag. Schwester: Rosa Blättner aus Würzburg. Entzog sich den Gestapo-Peinigern durch Ertränken im Main. Verfolgung und Entschädigung: Als "Volljüdin" rassische Verfolgung. 19.9.1943 [so im Exzerpt; gemeint vermutlich 19. Februar, vgl. die Entschädigungsakte der Tochter] Überfall auf die Wohnung durch unbekannte Nazis (Steine in die Fenster geworfen). Inhaftiert im Juden-KZ-Lager Elben (Kreis Wolfhagen) vom 19.9.1944 bis 1.4.1945 (Entlassungsdatum später korrigiert s.u.). Zitat: "Am 19.September 1944 wurde ich von der SA und einem Stadtwachmann verhaftet und unter Polizeieskorte zur Gestapo nach Bielefeld und von da von Letzterer nach dem Judenlager Elben, Bezirk Kassel, transportiert. Nach einem ca. 200km langen Fußmarsch traf ich nach Befreiung durch die Amerikaner am 21. April 1945 in Bad Oeynhausen wieder ein. Meine Haftzeit ist danach vom 19. September 1944 bis 21. April 1945. Meine grüne Sonderausweiskarte für politisch, rassisch und religiös Verfolgte trägt die Nr: 171, Minden den 21. April 1948." 28.2.1946 erster Antrag beim Sonderhilfsausschuss des Kreises Minden Zunächst Entschädigungen für Kleideranschaffungen. 10. Mai 1949 schriftlicher Antrag auf Haftentschädigung bei der Kreisverwaltung Minden (Kreissonderhilfsausschuss - Wiedergutmachungsstelle) aufgrund des Haftentschädigungsgesetzes für Verfolgte des Naziregimes. 14.12.1949 Ausschuss für die Entschädigung für Freiheitsentziehung vertagt Entscheidung, da der Status des Lagers Elben erst geklärt werden soll. Ein Beauftragter des Kreises warf in den Raum, dass die Insassen des Judenlagers für Frauen und Mädchen Elben durch die Arbeitsämter erfasst worden seien. Damit würde Jenny Sehrbunt nicht unter das derzeit gültige NRW-Haftentschädigungsgesetz fallen. 16.12.1949 Ehemann Fritz Sehrbunt protestiert schriftlich gegen die Verzögerung. Nach seinem Bericht gab die Gauleitung Westfalen-Nord für die Nacht zum 19.9.1944 an die Stadtverwaltung Bad Oeynhausen als Ortspolizeibehörde Befehl aus, Juden und Mischlinge I. Grades zu verhaften. In der Nacht um 4.30 Uhr wurden Jenny Sehrbunt und ihre Tochter von zwei SA-Männern und einem Hilfspolizisten aus dem Schlaf gerissen und zum Polizeigefängnis abgeführt. Nach einigen Stunden, nachdem alle Juden (8-10) zusammengetrieben worden waren, wurden sie unter einer sechsköpfigen Polizeieskorte zum Bahnhof gebracht. Per Bahn erfolgte der Transport nach Bielefeld. Die Gruppe wurde im Eiltempo durch die Stadt zum Lokal "Eintracht" getrieben, der als Sammelpunkt für Abtransporte berüchtigt war. Während die Tochter Ruth abends entlassen wurde, begann für Jenny Sehrbunt eine Irrfahrt über Paderborn, Kassel-Bettenhausen, zur unterirdischen Dynamitfabrik Allendorf bei Marburg, zurück nach Kassel-Bettenhausen. Nach mehreren Tagen erfolgte zu Fuß die Ankunft in Elben. Fritz Sehrbunt bemühte sich um eine Beurlaubung seiner Frau bei den Gestapo-Stellen Bielefeld und Kassel, wurde aber stets barsch zurückgewiesen. 12. März 1945 ein für diesen Tag geplanter Abtransport nach Theresienstadt scheitert durch kriegszerstörte Zufahrtsstraßen. 28. März 1945 Befehl der Gestapo Kassel an den Lagerführer zur Auslieferung der Insassen zwecks Liquidierung. Durch Eintreffen amerikanischer Truppen gelangt der Befehl nicht zur Ausführung. Fritz Sehrbunt betont mit seinen Ausführungen, dass es sich nicht um ein Arbeitslager sondern ein "Judenlager zwecks Ausrottung der Insassen der Ober-Gestapo Kassel" gehandelt hat. Februar 1950 Regierungspräsident in Detmold erkennt das Lager Elben an. 15.3.1950 Im Wiederaufnahmeverfahren legt der Haftentschädigungsausschuss die Haftzeit vom 19.9.1945 bis 1.4.1945 (auf Vorhalt musste die Antragstellerin das Entlassungsdatum auf diesen Karsamstag 1945 korrigieren) und gewährt eine Entschädigungssumme von 1050 DM (7 aufgerundete Monate a 150 DM). 27.3.1951 Rentenbescheid der Ausführungsbehörde für Unfallversicherung. Nachträglich 30% der Vollrente ab dem 1.1.1948, ab dem 1.9.1950 Vollrente von monatlich 233,30 DM. Körperliche Leiden: Wirbelsäulenerkrankung, Krampfadern, nervöser Erschöpfungszustand bei Depression. 12.12.1953 Antrag auf Entschädigung nach dem neuen Bundesentschädigungsgesetz BEG (900 DM Kapitalentschädigung). Verfahren wird nach dem Tod Jenny Sehrbunts 1956 durch ihren Mann fortgeführt. Bescheid des Regierungspräsidenten Detmold vom 15.4.1958: Es bestehen keine Ansprüche, da bereits 1050 DM Haftentschädigung gezahlt wurden.
6 Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg, Bd. 4)
Autor: Strätz, Reiner
Angaben zur Veröffentlichung: Würzburg 1989
Kurztitel: Strätz, Biographisches Handbuch Würzburger Juden
7 Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg, Bd. 4)
Autor: Strätz, Reiner
Angaben zur Veröffentlichung: Würzburg 1989
Kurztitel: Strätz, Biographisches Handbuch Würzburger Juden

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Hochgeladen 2013-02-13 17:14:27.0
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