Notizen zu dieser Person
Pregizer entstammt einem gelehrten und um die Wissenschaft verdientenGeschlecht. - In Stuttgart besuchte er zunächst das Gymnasium(heutiges Eberhard-Ludwig-Gymnasium), anschließend die Niederenev.-theol. Seminare in Denkendorf und Maulbronn (1764-1768). Von 1768bis 1773 studierte er in Tübingen Theologie, wobei er sichhauptsächlich am Bengelschüler Jeremias Friedrich Reuss (s.d.)orientierte, der eine supranaturalistisch-biblizistische Richtungvertrat. Im dortigen Evang. Stift, wo er wohnte, besuchte er diepietistische »Stunde« (»Pia«) und erlebte unter deren Einfluß(wahrscheinlich) eine tiefgreifende Erweckung. Wegweisend wurde fürihn auch die Bekanntschaft mit dem Repetenten Carl Friedrich Harttman(s.d.), einem Schüler Friedrich Christoph Oetingers (s.d.), undschließlich mit Oetinger selbst (1773), dem damaligen MurrhardterPrälaten, der ihn fortan maßgeblich beeinflußte. Unweit von Murrhardtentfernt, wirkte P. nach dem Studium als Vikar in Gaildorf undFichtenberg sowie als Lehrer an der Lateinschule in Besigheim(1773-1779). Nachhaltig förderte er dabei die pietistischenErbauungsversammlungen (»Stunden«) und vertiefte seine Verbindung mitOetinger, für den er auch als »Sekretär« tätig wurde; in kirchlichenKreisen galt er nunmehr als »Magister von Oetingerischer Art«. Eineneue Aufgabe fand P. 1779 als Schloßprediger in Tübingen, wo er sichals populärer Erweckungsprediger erstmals namhaft machte, ehe er inGrafenberg bei Nürtingen als Pfarrer amtierte (1783-1795). In diesenJahren beschäftigte er sich intensiv mit Jakob Böhme (s.d.) undknüpfte Kontakt mit den Pietistenhäuptern Johann Friedrich Flattich(s.d.), Johann Jakob Eytel und Georg Friedrich Christoph Härlin(s.d.); zu seinem Freundeskreis zählten auch Christian Adam Dann(s.d.) und Schelling (s.d.), dem er als Übermittler OetingerschenGedankenguts dienlich war; in Verbindung stand er auch mit derDeutschen Christenumsgesellschaft in Basel (begr. 1780). Seine letzteund zugleich wichtigste Wirkungsstätte fand P. als Stadtpfarrer inHaiterbach bei Nagold (1795-1824). Binnen kurzem entfaltete das»kleine, feurige Männlein« - wie er in zeitgenössischen Zeugnissenbeschrieben wird - auch hier eine weitreichende Tätigkeit und erwiessich als ein von allen Seiten geschätzter Seelsorger und alsorigineller, »gschpäßiger« Prediger, dessen »mit polternderBeredsamkeit abgelegte« Verkündigung »ungemein viel Beifall« fand,weil »sein Herz spricht« (Synodus-Protokoll, 1820).