Friedrich Adolf Wilhelm (Adolf) DIESTERWEG
♂ Friedrich Adolf Wilhelm (Adolf) DIESTERWEG
Eigenschaften
Art | Wert | Datum | Ort | Quellenangaben |
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Name | Friedrich Adolf Wilhelm (Adolf) DIESTERWEG | |||
Beruf | Pädagoge, Schulreformer, Landtagsabgeordneter |
Ereignisse
Art | Datum | Ort | Quellenangaben |
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Geburt | 29. Oktober 1790 | Siegen nach diesem Ort suchen | |
Tod | 7. Juli 1866 | Berlin nach diesem Ort suchen | |
Heirat | Januar 1814 | Hilchenbach-Müsen nach diesem Ort suchen |
Ehepartner und Kinder
Heirat | Ehepartner | Kinder |
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Januar 1814 Hilchenbach-Müsen |
Johanna Sabine ENSLIN |
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Notizen zu dieser Person
Leben ↑
Nach Studium der Naturwissenschaft, Mathematik, Philosophie, Geschichte unterrichtete Diesterweg ab 1811 in Mannheim und Worms, ab 1813 an der Musterschule in Frankfurt, wo er durch G. A. Gruner und J. de Laspée die Lehren Pestalozzis kennenlernte. Entscheidender war die Begegnung mit J. F. Wilberg an der lateinischen Schule in Elberfeld seit 1818: er wechselte von der höheren Schule zum Volksschulwesen über, gründete im Auftrag des preußischen Staates 1820 das Lehrerseminar in Moers und wurde dessen Direktor, 1832 Seminardirektor in Berlin. Diesterweg besaß selbst großes Lehrgeschick, zündende Redegabe und besondere Fähigkeit, geistige Selbsttätigkeit und kritisches Denken zu wecken. Darüber hinaus wirkte er schon früh durch zahlreiche Schriften und Aufsätze auf das pädagogische Leben seiner Zeit. Seit 1827 gab er die „Rheinische Blätter für Erziehung und Unterricht" heraus, seit 1851 daneben das „Pädagogische Jahrbuch für Lehrer und Schulfreunde". Auch seine Lehr- und Schulbücher, besonders Leitfäden für Geometrie, Arithmetik, die deutsche Sprache und den Elementarunterricht, wurden viel und lange benutzt, seine „Populäre Himmelskunde und mathematische Geographie“ (1840) erreichte 1941 die 26. Auflage. Sie alle, wie auch sein Hauptwerk „Wegweiser zur Bildung für deutsche Lehrer“ (1836), zeigen den volkstümlichen Zug seines Denkens und die Richtung aufs Praktische. Er gibt kein pädagogisches System, sondern mehr praktische Ratschläge, wobei die Frage der rechten Lehrerpersönlichkeit im Brennpunkt des Interesses steht. Er betont, daß der Lehrer echter Erzieher sein muß und nur so lange lebendig lehren kann, wie er selbst geistig lebendig ist. Diesterweg sieht hier auch wichtige Aufgaben der damals entstehenden Lehrervereine, die mit der Weiterbildung zugleich gesundes Leistungsbewußtsein wecken und die soziale Stellung des Standes heben sollen. Er selbst hat Geist und Ethos des Lehrerstandes und der Volksschularbeit stark mitgeprägt.
Trotzdem ist Diesterweg nicht bloßer Praktiker und Standesvertreter. In einer Grundhaltung, die weltanschaulich entscheidend von der Aufklärung und pädagogisch speziell von Rousseau, den Philanthropen und Pestalozzi bestimmt ist, kämpft er für eine bessere und einheitliche Grundlage der Volksbildung und für eine gewisse Eigenständigkeit von Erziehung und Schule gegenüber den verschiedenen gesellschaftlichen Mächten - nicht nur der Kirche, sondern auch dem Staat. Kritische Analyse der Zeitlage („Die Lebensfragen der Zivilisation“, 1836) führte ihn zu entschiedenen sozialpolitischen und pädagogischen Forderungen: Eingreifen des Staates gegen drückendste Armut und Arbeitslosigkeit, genossenschaftliche Hilfe bei Krankheit und Un|fall, bessere Schulbildung mit dem Ziel geistiger Mündigkeit für alle, dabei auch Fortführung des Unterrichts neben der Berufsausbildung über das 14. Lebensjahr hinaus, nicht zuletzt Weckung staatsbürgerlicher Verantwortung und verfassungsmäßig garantierte Mitarbeit der Bürger im Staat. Aus Diesterwegs Gesamthaltung entspringt sein Kampf gegen die politische, theologische und pädagogische Reaktion, gegen Obrigkeitsstaat wie kirchliche Orthodoxie und geistliche Schulaufsicht, aber auch gegen Konfessionsschule und sogar gegen alle bekenntnismäßig gebundene religiöse Erziehung, ebenso sein Bemühen um Hebung von Lehrerbildung und Lehrerstand und sein Eintreten für eine „naturgemäße“, entwickelnde, auf Anschauung und Nähe gegründete Methode mit Abwehr von mechanischem Drill und Stoffhäufung. Schon 1847 wegen seiner liberalen Einstellung suspendiert, 1850 zwangsweise pensioniert, griff er mit Leidenschaft die rückschrittlichen Bestimmungen der 1854 von F. Stiehl verfaßten Regulative an, in Schriften wie dann auch in Parlamentsreden, nachdem er 1858 Landtagsabgeordneter (Fortschrittspartei) geworden war. Er hat damit wesentlich zu ihrer späteren Aufhebung und zur Weiterentwicklung der Volksschule beigetragen.
Sein Nachfolger in Moers ist Franz Ludwig Zahn geb. 1798. Dessen Bruder, Friedrich August Zahn heiratet Selma Charlotte die Tochter des Bruders (Wilhelm Adolph Diesterweg *1782) von Friedrich Adolf Wilhelm Diesterweg.
Quellenangaben
1 | http://trees.ancestry.de/tree/45518713/person/6374779313?ssrc= http://www.heidermanns.net/pers/Familie/d0036/g0000015.html#I46442 |
Datenbank
Titel | Ahnen MS 1 |
Beschreibung | Update 2024-02-18 Diese Datei stellt die Ergebnisse eigener Recherchen und die veröffentlichten Daten von privaten Personen und Institutionen in einem Netzwerk zusammen. Besten Dank an alle, die ihre Daten im Internet und durch persönliche Mitteilung zur Verfügung gestellt haben. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass die Zusammenstellung der Daten immer nur eine Interpretation darstellen kann. Andere Forscher können zu anderen Ergebnissen kommen. Dies gilt insbesondere für Daten älteren Ursprungs. Wesentliche Quellen hierfür waren: Für alle Regionen: http://www.myheritage.de/research http://search.ancestry.de/search/ https://gedbas.genealogy.net/
Für den ehemaligen Kreis Stolp: Arbeitskreis Heimat- und Familienforschung Stolper Lande (AKFF) und Freunde (http://www.stolp.de/arbeitskreis.html). Henry Kuritz und Winfried Schulz haben mir sehr umfangreiche Daten aus dem Landkreis Stolp zur Verfügung gestellt. Ortsfamilienbuch Arnshagen:http://ofb.genealogy.net/arnshagen/ Ortsfamilienbuch Pustamin: http://ofb.genealogy.net/pustamin/ Datenbänke der Staatsarchive Polen: http://www.szukajwarchiwach.pl/ Matthias Gansauge (mgansauge@t-online.de) hat umfangreiche Daten zu Mützenow, Starkow und umliegende Orte beigetragen. Erika Wilke (erika.wilke@web.de) hat umfangreiche Daten zu Horst erarbeitet und zur Veröffentlichung im Rahmen dieser Datei zur Verfügung gestellt.
Für Ahausen, Merenberg und Umgebung: Barbara Erbe: Weinbach: Abschrift des Dorfsippenbuches Ahausen Wolfgang Derenek: https://gedbas.genealogy.net/person/database/41157 Volker Humm: https://gedbas.genealogy.net/person/database/15995 Ingo Dienstbach: http://familytreemaker.genealogy.com/users/i/n/g/Dienstbach-Ingo/
Für Siegen und Umgebung: Die letzten Aktualisierungen basieren im Wesentlichen auf den bei veröffentlichten Scans von Kirchenbüchern. Dr Klaus Breitbach (email: k.breitbach@pt.lu) hat hier in besonderer Weise und in erheblichem Umfang zur Zusammenstellung und Interpretation der Daten mit beigetragen. Desweiteren: Reinhard Daub: https://gedbas.genealogy.net/person/database/56187 Ortsfamilienbuch Hickengrund: http://www.online-ofb.de/famlist.php?ofb=hickengrund&b=A&lang=de Jürgen Helmut Mader: https://gedbas.genealogy.net/person/database/45149 Wolfgang Derenek: https://gedbas.genealogy.net/person/database/41157 Weitere Quellenangaben in den Daten! Korrekturen, Änderungen, Ergänzungen nehme ich gerne auf.
Sollte jemand seine Interessen oder Rechte verletzt sehen, bitte ich um Information. |
Hochgeladen | 2024-02-18 16:52:14.0 |
Einsender | Martin Sander |
martin.sander.eltze@gmx.de | |
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