Karl Georg BÜCHNER

Karl Georg BÜCHNER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Karl Georg BÜCHNER
Beruf Dichter,Naturwissenschafter,Revolutionär Darmstadt; Zürich nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 17. Oktober 1813 Goddelau nach diesem Ort suchen [1]
Tod 10. Februar 1837 Zürich nach diesem Ort suchen [2]

Notizen zu dieser Person


Er war das erste von sechs Kindern, von denen es alle im Lauf ihresLebens zu Ansehen gebracht haben. Karl Georg Büchner war ein hessischer Schriftsteller,Naturwissenschaftler und Revolutionär. Er gilt trotz seines schmalenWerkes als einer derbedeutendsten Literaten des Vormärz. 1821 begann für den achtjährigen Georg der Elementarunterricht beiseiner Mutter. Sie unterrichtete ihn im Lesen, Schreiben und Rechnen,brachte ihm die Bibel nahe und lehrte ihn zahlreiche Volkslieder, diein seinemweiteren Werk noch eine wichtige Rolle spielen sollten. Beiseiner Mutter lernte Büchner wohl auch Werke von Schiller kennen, mitdessen Weltbild sich Büchner im Laufe seines Schaffens noch kritischauseinandersetzen sollte. Zu seinem Vater hatte Büchnerdagegen zeitlebens ein schwierigesVerhältnis. Ernst Büchner war überzeugter Anhänger Napoleons, weildieser den revolutionären Umtrieben ein Ende gemacht hatte. SeineStellung als Medizinalrat hatte er sich nur durch eigene Leistungerworben, weshalb er mitseinen Kindern sehr streng war. Obwohl ihm in seinem gymnasialen Abschlusszeugnis sehr gute Leistungenin Latein und Griechisch bescheinigt wurden, interessierte sich GeorgBüchner nicht sonderlich für diese alten Sprachen. Er schätzte dafüraber umso mehrdie damals in den Schulen stark vernachlässigtenNaturwissenschaften, mit Ausnahme der Mathematik, wo er nurunterdurchschnittliche Leistungen zeigte. Einmal notierte er am Randeseines Heftes: ?Lebendiges! Was nützt der tote Kram?? Am intensivstenwidmete ersich der Geschichte, vor allem der Geschichte derFranzösischen Revolution, die später Eingang in sein Werk Dantons Todfand. Ende September 1830 hielt er anlässlich einer Schulfeier die?Rede zur Verteidigung des Kato von Utica?, eines glühendenVerfechtersder römischen Republik. Dieser hatte Selbstmord aus Liebezur Freiheit begangen, weil die Menschen unter der Herrschaft Cäsarsnach Kato nur Sklaven gewesen seien. Zuvor hatte Büchner schon,wahrscheinlich im Winterhalbjahr 1829/30 im Rahmen einerRhetorikübungim Deutschunterricht, einen Aufsatz über den ?Helden-Tod dervierhundert Pforzheimer? verfasst. Studium in Straßburg [Bearbeiten] Am 9. November 1831, im Alter von 18 Jahren, schrieb sich GeorgBüchner in die medizinische Fakultät derUniversität Straßburg ein.Dort wohnte er im Haus des evangelischen Pfarrers Johann Jakob Jaeglé,eines Bekannten des elsässischen Reuss-Zweiges, und lernte dessenTochter Wilhelmine kennen. In Straßburg erlebte er im Dezember denEmpfang der (von denzaristischen Truppen) geschlagenen Generäle desAufstandes der unterdrückten Polen. Bezeugt werden diese und weitereEreignisse durch seine zahlreichen Briefe an die Eltern. Büchner tratkünftig immer häufiger für politische Freiheiten ein. So auch, als eram24. Mai 1832 vor der Studentenvereinigung einen Vortrag über diepolitischen Verhältnisse in Deutschland hielt. 1832 verlobte er sich heimlich mit Wilhelmine Jaeglé (1810-1880), derEmpfängerin des sogenannten ?Fatalismus-Briefes?, in dem BüchnerseinProgramm des Menschen als ?Subjectum? der Geschichte formuliert: DerMensch könne nicht aktiv in den alles verschlingenden Prozess derGeschichte eingreifen, sondern werde zu deren Spielball, zum ?Schaumauf der Welle?. Die Jahre in Straßburg nannteBüchner später seine glücklichste Zeit,denn im Frankreich der Juli-Revolution war das politische Klima sehrviel offener als in Darmstadt. Nicht nachgewiesen ist, ob Büchnerschon Mitglied der französischen Gesellschaft der Menschenrechte war.Sie diente ihmspäter aber als Vorbild für eine eigens von ihmgegründete Gesellschaft. Universität Gießen [Bearbeiten] Zum November 1833 wechselte Georg Büchner an die Universität inGießen, da maximal zwei Jahre Studium im Ausland (außerhalb vonHessen-Darmstadt) erlaubtwaren. Hier im Großherzogtum Hessen erlebteer unmittelbar die Schikanen der Obrigkeit und die Gewalt im Staat.Von nun an konnte er die Vorgänge nicht mehr aus nüchterner Distanzbeobachten. Aus dieser Zeit sind große gesundheitliche Probleme vonBüchnerüberliefert. Es bedrückte ihn nicht nur die Trennung von seinerGeliebten, sondern ihm missfiel seine gesamte Situation. Im Vergleichzu Straßburg hatten ihm die Lehrer in Gießen wenig zu bieten. Zwarlehrte Justus Liebig hier Chemie, doch Büchnerinteressierte sich nurfür Philosophie und Medizin. Später diente ihm einer seiner GießenerDozenten, der Mediziner Johann Bernhard Wilbrand, als Vorlage für denbornierten und inhumanen Doktor in Woyzeck. Auch mit den Studenten war er unzufrieden. Es gabzwar oppositionelleBestrebungen, doch diese waren ihm nicht radikal genug. Außerdemkritisierte er, dass die Studenten unter sich bleiben wollten; Büchnerdagegen plädierte dafür, auch andere Bürger aufzunehmen. Deshalbgründete er zusammen mit ehemaligenSchulkameraden aus Darmstadt (diezu diesem Zeitpunkt wie er in Gießen studierten) und weiterenStudenten - darunter August Becker und Friedrich Jacob Schütz - sowiemehreren Handwerkern die Gesellschaft für Menschenrechte, eineGeheimorganisation nachfranzösischem Vorbild, deren Ziel ein Umsturzder politischen Verhältnisse war. Es schlossen sich aber insgesamt nurwenige Mitglieder an. Steckbrief, mit dem Georg Büchner gesucht wurde Schon zu Beginn des Jahres 1834 war Büchner bei Friedrich LudwigWeidigeingeführt worden, einem der führenden Oppositionellen ausHessen-Darmstadt. Es kam jedoch immer wieder zu Differenzen. Weidigstand für ein Bündnis mit den wohlhabenden Liberalen, Industriellenund Handelsleuten, weil er nur so eine Chance für die Umsetzungderrevolutionären Ideen sah. Büchner dagegen hielt die materielleUngleichheit und die Armut der Landbevölkerung für das Grundproblemund wandte sich deshalb gegen eine Koalition mit den Wohlhabenden. Im Juli 1834 wurde der Hessische Landbote gedruckt, denBüchner inseiner Zeit in der Gießener Badenburg verfasst und der von Weidiggegen den Willen Büchners umfassend überarbeitet worden war. Eshandelt sich um eine Flugschrift, die unter der Parole ?Friede denHütten! Krieg den Palästen!? die hessischeLandbevölkerung zurRevolution gegen die Unterdrückung aufrief. Weidig hatte die Stellengestrichen, die in offenem Konflikt mit den liberalen Bündnispartnernstanden. Büchner fand daher, Weidig habe der Schrift ihreGrundintention genommen. Trotz derAbschwächungen Weidigs wurde dieSchrift von vielen liberalen und industriellen Oppositionellen scharfkritisiert. Bei der Landbevölkerung dagegen zeitigte sie einigenErfolg, weshalb im September 1834 sogar eine zweite Auflageherausgegeben wurde, deren Textder Mitverschworene Leopold Eichelbergallerdings noch stärker abschwächte. Die Schrift zeichnet sich durchdie Verwendung von Statistiken aus, die der Landbevölkerung vor Augenführten, dass sie mit ihrer Steuerlast die überzogenen Aufwendungendes Hofesfinanzierte. Im August wurde Karl Minnigerode, einer derVerschwörer, mit 150 Exemplaren des Landboten gefasst und verhaftet.Am 4. August ließ Universitätsrichter Konrad Georgi das ZimmerBüchners in dessen Abwesenheit durchsuchen. Einen Tag späterwurdeBüchner durch Georgi vernommen, aber nicht verhaftet. Flucht nach Straßburg [Bearbeiten] 1835 verfasste er nach eigenen Angaben innerhalb von fünf WochenDantons Tod und schickte das Manuskript an Karl Gutzkow mit der Bitteum rasche Veröffentlichung.Er brauchte Geld für die geplante Flucht.Dantons Tod beschreibt das Scheitern der Französischen Revolution. ImGegensatz zum historischen Danton, der aufgrund taktischer Fehlerscheiterte, erkennt der literarische Danton von Beginn an dieSinnlosigkeit seinesUnternehmens. Nachdem Büchner einer Vorladung desFriedberger Untersuchungsrichters nicht Folge leistete, wurde ersteckbrieflich gesucht. Am 9. März floh er über Weißenburg nachStraßburg. Das Geld hatte er aber nicht aus den Einnahmen von DantonsTod, da dieUntersuchungen sich schon vor dem Abschluss des Vertrageszuspitzten. Im letzten Moment hatte sich Büchner seiner Mutteranvertraut, die ihm Geld gab. Nach Büchners Flucht brach sein Vaterzwar jeden Kontakt zu ihm ab, erlaubte aber der Mutter, Büchnerweitermit Geld zu unterstützen. Dantons Tod wurde Ende Juli veröffentlicht. Noch in diesem Sommerübersetzte er zwei Dramen: Victor Hugos Lucretia Borgia und MariaTudor. Im Herbst beschäftigte er sich mit der Erzählung Lenz, in derdie seelischen Leiden desSchriftstellers Jakob Michael Reinhold Lenzdargestellt werden. Im Winter 1835 widmete er sich wieder der Wissenschaft. Er erforschtedas Nervensystem der Fische und vollendete im folgenden Jahr seineDissertation Abhandlung über das Nervensystem der Barbe.Im Frühjahrstellte er die Arbeit in mehreren Lesungen der Gesellschaft fürNaturwissenschaft in Straßburg vor. Daraufhin wurde er als Mitgliedaufgenommen und die Arbeit wurde von der Gesellschaft veröffentlicht.In diesem Frühjahr entstand auch seinLustspiel Leonce und Lena, mitdem er an einem Wettbewerb der Cotta'schen Verlagsbuchhandlungteilnehmen wollte. Er verpasste jedoch den Einsendeschluss und erhieltdas Manuskript ungelesen zurück. Gedenktafel in der Spiegelgasse 12 Grabstein auf demGermaniahügel Aufgrund seiner eingereichten Arbeit und der daran anschließendenProbevorlesung wurde Georg Büchner die Doktorwürde der UniversitätZürich verliehen. Am 18. Oktober 1836 zog er dorthin und begann mitseiner Lehrtätigkeit als Privatdozent.Seinen Kurs ?ZootomischeDemonstrationen?, in dem er anhand von selbst angefertigten Präparatendie Anatomie von Fischen und Amphibien lehrte, besuchten aber nurwenige Studenten. Einer von ihnen, August Lüning, erinnerte sich abernoch 40 Jahre später mitBegeisterung daran. Schon vor seinerÜbersiedlung nach Zürich hatte Büchner mit der Arbeit am Woyzeck inStraßburg begonnen. Entwürfe nahm er mit in die Schweiz - das Werkblieb ein Fragment. Für das folgende Semester plante Büchner einen weiteren Kurs, zudemes allerdings nicht mehr kam. Am 2. Februar 1837 erkrankte er schweran Typhus, möglicherweise hatte er sich bei der Arbeit an seinenPräparaten infiziert. Seine Wohnungsnachbarn, die deutschenFlüchtlinge Caroline und Wilhelm Schulz, mit denen er seitdemStraßburger Exil befreundet war, pflegten ihn und benachrichtigtenWilhelmine Jaeglé. Georg Büchner starb am 19. Februar im Beiseinseiner Braut und des Ehepaares Schulz. Er wurde auf dem StadtzürcherFriedhof ?Krautgarten? auf dem Zeltberg, (dort, woheute das ZürcherKunsthaus steht) beerdigt. Einige hundert Personen, darunter dieUniversitätskollegen und die beiden Zürcher Bürgermeister, gaben ihmdas letzte Geleit. Nach der Einebnung des Friedhofes bettete man 1875die sterblichen Überreste auf den?Germaniahügel? in Oberstrass(genannt nach dem beliebten Treffpunkt der Studentenverbindung?Germania?, einer Verbindung der deutschen Hochschulstudenten inZürich) am Zürichberghang um.[1] Werke [Bearbeiten] Der Hessische Landbote, 1834 - zusammen mitFriedrich Ludwig Weidig(Flugschrift) Dantons Tod, 1835 (Drama) Lenz, 1835 (Erzählung) Leonce und Lena, 1836 (Lustspiel) Woyzeck, 1837 (Dramenfragment) Pietro Aretino, das Drama über Pietro Aretino, ist verschollen. Übersetzungen Lucretia Borgia, 1835(Übersetzung des Dramas von VictorHugo) Maria Tudor, 1835 (Übersetzung des Dramas von Victor Hugo) Quelle: Wikipedia --- Büchner, Georg, stud med. in Gießen, 24 J., aus Darmstadt, Abfassungreolutionärer Druckschriften 1834, Teilnahme anhochverraterrischemKomplott, flieht in die Schweiz, dort Privatdozent in Zürich. +daselbst 19. 2. 1837 Q: Schwarzbuch

Quellenangaben

1 Wikipedia Gedbas Dateien: Metzieder
2 Wikipedia Gedbas Dateien: Metzieder

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Titel Meister-Vorfahren-2013_12
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Hochgeladen 2013-12-09 18:50:08.0
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