Notizen zu dieser Person
"Lateinschüler Tübingen, 1786 imm. Hohe Karlsschule Stuttgart(Philosophie und Kameralistik), 1788 imm. Tübingen (Jurisprudenz),1791 Dr. iur., 1791 - 1797 hzgl. württ. Hofgerichtsadvokat Tübingen;zugleich Privatdozent Tübingen, 1796 - 1797 außerordentlicher Prof. d.Rechte Tübingen ohne Bezüge, soll aber auf herzogliche Anordnung dieHofgerichtsadvokatur aufgeben, deshalb 1797 - 1804 hzgl. würt.Klosteramtsrichter Klosterreikchenbach (sein Schwiegervater (Heller)ist dort hzgl. Klosteroberamtmann), als solcher 1797 Mitorganisatordes "Nagolder Vorlandtags", hzgl. württ. Landschaftsdeputierter imStuttgarter Reformlandtag, Privatkonsulent für Klosterreichenbach, alsradikaler Reformpolitiker Mitglied des Engeren Landschaftsausschussesund zuständig für die auf das revolutionäre Frankreich gerichteteAußenpolitik der württ. Landschaft, 1797 - 1799 Redakteur derCottaschen Landtagszeitschrift mit landesweiter Verbreitung,,Verfechter einer Alemanischen Republik, von der hzgl. württ.Geheimpolizei verfolgt, aber von der franz. Besatzung amnestiert,verrät nach der Machtergreifung Napoleons im Herbst 1804 derkurfürstlich württ. Regierung die gegen Kurfürst Friedrich gerichtete"Pariser Kronprinzenaffäre", muiss auf Druck der württ. Landschaft alsLandschaftsassessor zurücktreten, die württ. Regierung belohnt ihnjedoch durch Schuldenerlass und ein hohes Verwaltungsamt, 1804 - 1808königl. württ. Oberamtmann Calw, "hält dort auf scharfe Mannszucht",entweicht im April 1808 wegen einer gegen seine Amtsführung(finanzielle Unterschleife) gerichteten Untersuchung über Baden nachHessen und nimmt sich, nachdem er mit Steckbrief gesucht wird, am28.6.1808 in Heppenheim das Leben; sien unmündigen Kinder Wilhelm undEmilie werden unter Vormundschaft gestellt, die junge Witwe L. vonLangsdorff bleibt finanziell unversorgt in Calw zurück." HartmutSchmid