Wilhelm BIDEMBACH

Wilhelm BIDEMBACH

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Wilhelm BIDEMBACH
Beruf Stiftsprediger und Konsistorialrat in Stuttgart/ nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 2. November 1538 Brackenheim, Württemberg nach diesem Ort suchen
Tod 6. April 1572 Am 6. April 1572, gegen drei Uhr, verstarb Bidembach in Bebenhausen nach einem Sprung von einem Turm. Er hatte an Melancholie gelitten./Bebenhausen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Katharina SCHENK

Notizen zu dieser Person

1559: Pfarrer St. Leonhardskirche in Stuttgart: 1563: PfarrerStiftskirche in Stuttgart. Stürzte sich während eines Anfalls vonSchwermut vom Abteiturm in Bebenhausen. .... BIDENBACH (Bidembach), Wilhelm, Theologe, * 1538 in Brackenheim(Württemberg) als Bruder des Eberhard und Balthasar B., † 6.4. 1572 inBebenhausen. - B. wurde in Stuttgart 1559 Pfarrer an St. Leonhard und1563 Dr. theol., erster Pfarrer an der Stiftskirche, herzoglicher Ratund Mitglied des Kirchenrats. Er verfaßte Streitschriften gegen dieJesuiten. Lit.: ADB II, 617. Friedrich Wilhelm Bautz Literaturergänzung: 2008 Julian Kümmerle, Luthertum, humanist. Bildung u. würrtemberg.Territorialstaat. Die Gelehrtenfamilie B. vom 16. bis zum 18. Jhr.Stuttgart 2008. Wikipedia 06.11.2011: Wilhelm Bidembach wurde in Brackenheim im Jahr 1538 als Sohn desAmtskellers Johann Bidembach und der Elisabeth von Petershain geboren.Er hatte zwei Geschwister, die ebenfalls Bekanntheit erlangten,Eberhard Bidembach und Balthasar Bidembach. Auf dem PädagogiumStuttgart vorgebildet, bezog er am 30. April 1552 die UniversitätTübingen. In diesem Jahr wurde er auch Stipendiat. Im September desnächsten Jahres wurde er Baccalaureus, am 12. Februar 1556 Magisterartium. Am 6. August 1558 begann Bidembach, an der Universität TübingenVorlesungen zu halten. Im gleichen Jahr übertrug man ihm auch dieMusikprofessur. An der St.-Leonhard-Kirche in Stuttgart war er seitdem Jahr 1559 als Pfarrer tätig. Den theologischen Doktor-Grad verliehman ihm 1563. Später wurde er erster Pfarrer der Stiftskirche inStuttgart und danach sowohl herzoglicher Rat als auch Kirchenrat. 1569folgte er einem Ruf als Prediger nach Straßburg. Unter anderem Johann Marbach, der mit Bidembach befreundet war, botihn als Nachfolger des verstorbenen Melchior Speccer an der AkademieStraßburg an. Marbach ging es neben wissenschaftlichen Qualitäten auchum persönliche Tugenden, außerdem waren generell in Straßburg und auchbei ihm selbst württembergische Theologen sehr beliebt. Am 24.Dezember 1569 ging das Angebot bei Bidembach ein. Damit diesesVorhaben hätte gelingen können, musste Herzog Ludwig Bidembach ausseiner bisherigen Stellung entlassen haben. Die Verhandlungen mitHerzog Ludwig zogen sich über Monate hin; selbst die Mutter desminderjährigen Herzogs, die sich für Bidembach einsetzte, konnte denHerzog nicht umstimmen. Weil er Bidembach nicht entließ, konnte diesernicht an die Akademie Straßburg gehen, weshalb das Angebot nichtaufging. Man vermutet, dass der Herzog sich nicht vorstellen konnte,dass die württembergische Kirche auch nur ein Jahr ohne ihrenVorsteher Bidembach ohne Schaden überstehen könnte.[1][2] Am 6. April 1572, gegen drei Uhr, verstarb Bidembach in Bebenhausennach einem Sprung von einem Turm. Er hatte an Melancholie gelitten.Aus Bidembachs Ehe mit Katharina Schenk entstammten folgende Kinder:Felix Bidembach, Paulus Bidembach, Johann Moritz Bidembach, Barbaraund Elisabeth. Bidembach war der erste Tübinger Musikprofessor, der späterGeistlicher wurde. Dies war zukunftsweisend, nach ihm wurde das Amtdes Musikprofessores mit dem des Stiftsrepetenten verbunden, woraufhingrundsätzlich der Kirchendienst folgte. Julian Kümmerle ist derAnsicht, Bidembach habe schon bei der Übernahme seiner Professur inden Kirchendienst eintreten wollen, da er zugleich Theologie studierteund Prediger war. Außerdem waren die meisten Theologen der damaligenZeit zu arm für eine Promotion, weshalb Bidembachs Lebenslauf auchhier eher eine Ausnahme zeigt. Bei seiner Promotion stand er jedochbereits zwei Jahre lang im Kirchendienst. Für Juristen und Medizinerwar damals die Promotion quasi Bedingung, um höhere Ämter zuerreichen; das Verhältnis zwischen Promotion und Stiftsprediger-Amt,dem höchsten in der Stuttgarter Kirche, ist jedoch unklar.[3] In der Nachrichtensammlung Wickiana wurde vom „erschrockenliche[n] falherren Wilhelmen Bidenbachs, pfarrers zuo Stuotgart“ berichtet, der„morgens umb die drü“ geschah und zu dessen „tödlichem abgang“ geführthatte, außerdem war eine Federzeichnung angefertigt worden.[4] In derWickiana fällt die Formulierung „er sy des tüfels“, was BidembachBesessenheit unterstellte und auf dessen Melancholie hinweise.[5] DerTod Bidembachs löste damals weiteres Aufsehen und auch eineKontroverse aus. Laut Julian Kümmerle ist es eher ungewöhnlich, dassdieses „zwar spektakuläre, angesichts anderer Sensationen abersicherlich sekundäre Geschehen […] Eingang in dieNachrichtensammlung“[6] gefunden habe. Bidembach hatte dafür gesorgt,dass das Testament Johannes Brenz' herausgegeben wurde. Infolgedessenkritisierte man ihn polemisch, konkret warf man ihm vor, er habe fürKonflikte innerhalb des Protestantismus gesorgt, um die Katholiken zuunterstützen. In der Wickiana wird behauptet, Bidembachs Tod seiSelbstmord gewesen, weil er sich eingestanden habe, sein Verhalten seifalsch gewesen. Außerdem hatte er kurz vor seinem Tode die Schrift UffHerren Johannsen Brentzen Testament von Heinrich Bullinger gelesen,die auch Anlass zu Selbstmord gegeben haben dürfe. Bidembach war kurzvor seinem Tod von seinem Bruder Eberhard Bidembach von Stuttgart nachBebenhausen gebracht worden. Dort habe er sich laut Wickiana dannfrühmorgens, als ihn niemand beachtete, aus dem Fenster gestürzt,lebte noch „ein stund oder zwo“[7] und verstarb dann. Noch am selbenTag wurde er bestattet. In einem Brief Johannes Friesius’ spricht auchdieser davon, Bidembach sei verrückt geworden, sei vom Teufel besessenund habe eine falsche Lehre verkündet. Insofern meint Fries,Bidembachs Schicksal sei während seiner Predigten vorbestimmt worden.Mehrere Texte belegen außerdem, dass Eberhard bewusst war, dass seinBruder Wilhelm geistig bedroht war und er ihn schützte. Andere sahenBidembachs Tod als Bestrafung Gottes für das Verleumden derzwinglianischen und der Abendmahlslehre. Ferner schweigen damaligeSchriften, die mit der Familie in Bezug stehen, über BidembachsTod.[8] Werke [Bearbeiten] Ad Iesuitarum Assertiones, ex epistola priori divi Pauli ad Timotheum,in Schola Dilingana disputatas, quibus totum Papatum stabilire conatisunt, pia responsio. Autoribus D. Wilhelmo Bidenbacchio, & D. LucaOsiandro Theologiae Doctoribus, & c. (Tübingen 1566) Ein Christliche Leichpredig, Bey der Begrebnuß weilundt desEhrwürdigen vnd Hochgelehrten Herrn, Johann Brentzen, Probsts zuStutgarten: gehalten in der Stifftskirche allda […]. Item, Das ersteTheil, sein D. Brentij Testaments oder letsten Willens, seinPredigampt, Glauben, Lehr und Bekanntnuß betreffendt (Tübingen 1570) Ein Christliche Trostpredig/Bey derLeichbelaitung/Hochgebornen/Fürsten und Herrn/HerrnChristoffs/Hertzogs zuo Würtemberg und Teck/Gravens zuo Mümpelgart/ec.geschehen zuo Stuttgarten/auff Freytag den letsten tag Decembris/deßaußlauffenden acht und sechtzigsten Jars/als die Leich mit gebürlicherProceßion/von Stuottgarten gehen Tübingen geführet/unnd hernachdaselbsten zur Erden bestehtet worden in: Drey christliche tröstlichePredigten (Tübingen 1569) Consensus Iesuitarum et Christianorum in doctrina religionis […]autore Wilhelmo Bidembachio (Tübingen 1578) Das erste Evangelium, der eltest Glaub, und die reinest Kirch […]gepredigt durch Wilhelmum Bidembach (Tübingen 1570) Ein Summa etlicher Predigen vom Hagel und Unholden durch MattheumAlberum und Wilhelmum Bidenbach (Tübingen 1562) Das verleugnete Bapstumb. Beweisung/daß noch bey Menschengedechtnuß/erst vor sechtzig Jaren/in Teutschland/auff offentlicherCantzel/unnd in offentlichem Truck/von des Menschen eignenKrefften/Willen/Wercken und Verdiensten/die Sünd zubüssen/unnd ewigsLeben zuerwerben/falsch und unchristlich gepredigt und geschriben/auchandern zu einem Exempel und Muster darnach zulehren fürgehalten. Unnddaß an statt des Christlichen Glaubens/ein Heidnischer Zweifeleingefürt und gebillichet worden. Wider das unverschämpt leugnen undrhümen der jetzigen Bapstischen Schreier und Schreiber […] (Tübingen1569) Literatur [Bearbeiten] Bidembach, Wilhelm. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 3, Leipzig1733, Spalte 1772. Friedrich Wilhelm Bautz: Bidenbach, Wilhelm. In:Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm1975, Sp. 582. Christian Palmer: Bidenbach. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB).Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 616 f. Julian Kümmerle: Luthertum, humanistische Bildung undwürttembergischer Territorialstaat: Die Gelehrtenfamilie Bidembach vom16. bis zum 18. Jahrhundert. Kohlhammer, 2007, ISBN 3170199536.

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Titel Pommer Genealogie 2012
Beschreibung Genealogie der aus Wien stammenden Familien Pommer
Hochgeladen 2014-05-28 11:27:07.0
Einsender user's avatar Carl-Heinz Pommer
E-Mail PommerC@aol.com
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