Johannes ALDINGER

Johannes ALDINGER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johannes ALDINGER
Beruf Rössleswirt und Gemeinderat (1832.1843). Pächter des Burgholzhofs (seit 1852)

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 24. Mai 1805 Endersbach, , nach diesem Ort suchen [1]
Taufe 27. Mai 1805 Endersbach, , nach diesem Ort suchen [2]
Tod 29. Juli 1873 Cannstatt, , nach diesem Ort suchen [3]
Heirat 26. August 1845 Schmiden, , nach diesem Ort suchen [4]
Heirat 18. Februar 1830 Ditzingen, , nach diesem Ort suchen [5]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
26. August 1845
Schmiden, ,
Friederike BÜRKLE
Heirat Ehepartner Kinder
18. Februar 1830
Ditzingen, ,
Maria Barbara KOCHER

Notizen zu dieser Person

Erst Landwirtschaft, dann Militär, jetzt Wohnungen - 3 Generationen Aldinger auf dem Burgholzhof in Stuttgart - 1852wurde der Endersbacher Rössleswirt und Bauer Johannes Aldinger, geb. 24.05.1805, als Pächter der StaatsdomäneBurgholzhof auf der Anhöhe des Stuttgarter Vororts Bad Cannstatt eingesetzt. Er hatte in der Landwirtschaft einenausgezeichneten Ruf und wurde für sein hervorragendes Arbeiten mit mehreren Staatspreisen geehrt. In seiner Blütezeitumfaßte der Burgholzhof 84 ha (= 200 acres) Land. 55 ha (= 140 acres) davon waren Ackerland, 6 ha (= 15 acres)Weideland, 3,2 ha (= 8 acres) waren Weinberg und auf 1,5 ha (= 4 acres) standen ca. 2.200 Obstbäume. Zum Burgholzhofgehörte ein großer Viehbestand, weshalb hauptsächlich Milch- und Fleischwirschaft betrieben wurde. Ab 1869 eröffnete dieFamilie Aldinger ein beliebtes Höhenrestaurant für die Ausflügler von Stuttgart. - Der Sohn, August Friedrich Aldinger,geb. 13.06.1841, folgte dem Vater in dieser Aufgabe und wurde ebenfalls für seine Erfolge mit hohen Auszeichnungenbedacht. - In dritter Generation führte Gustav Friedrich Aldinger, geb. 26.06.1876, die Arbeit fort. Das Ende desBurgholzhofes zeichnete sich ab, nachdem 1927 der bis dahin auf dem Cannstatter Wasen, heute bekannt durch dasCannstatter Volksfest, befindliche Exerzierplatz dorthin verlegt werden sollte. - 1934 wurde dann auf dem Areal für diedeutschen Soldaten des 2. Weltkrieges die Flandernkaserne gebaut und die Familie Aldinger der 3. Generation nach82jähriger erfolgreicher Pächterzeit entlassen. - Nachdem Deutschland den 2. Weltkrieg verloren hatte und dieamerikanische Besatzungsmacht in Stuttgart stationiert wurde, waren zeitweise bis zu 50.000 GI's gleichzeitig auf demBurgholzhof stationiert. Erst nach 1989, nach dem Fall der Berliner Mauer und mit dem damit verbundenen Rückzug dermeisten Amerikaner aus Deutschland wurde das Gelände der Stadt Stuttgart für den Wohnungsbau zur Verfügung gestellt.Noch heute befindet sich jedoch eine kleine amerikanische Militärbasis dort und in einer kleinen Siedlung lebenamerikanische Familien, die noch nicht zurückgekehrt sind. Ihre Kinder werden in einer kleinen amerikanischen Schule aufdem Burgholzhof unterrichtet. - Der Sohn des letzten Pächters, Friedrich Gerhard Aldinger, geb. 12.04.1918, lebt mitseiner Frau am Rande des Burgholzhofes mitten in seinen Weinbergen. Er erinnert sich an Schicksalsschläge der Familie.Nicht nur, daß der Familie 1934 ohne Vorankündigung von den Machthabern des Dritten Reiches die Bagger zur Errichtungder Kasernen auf den Burgholzhof geschickt wurden, er verlor auch noch ganz am Endes des Krieges seine zwei Brüder beieinem gezielten Bombardement in Wien/Österreich. Dorthin waren sie persönlich von Reichsmarschall Göring beordertworden, weil sie zu einer ganz kleinen Gruppe von Spezialisten gehörten, die durch Kenntnisse der Aerodynamik beiSegelflugzeugen beim Entwickeln neuer Waffensysteme besonders gefragt waren. Durch Spionage hatten die Amerikaner wohldavon erfahren und das Gebäude in Wien bombardiert. Dabei fanden die Brüder gleichzeitig den Tod. - Stolz verweist derüberlebende Bruder heute trotz dieser Ereignisse auf gute Freundschaft mit den Amerikanern, die er in direkterNachbarschaft auf dem Burgholzhof gepflegt hat. Das Höhenrestaurant hat er mit seiner Frau nach dem Ende derStaatsdomäne noch jahrelang weiter betrieben und erst im Alter abgegeben. Es existiert bis zum heutigen Tag. - Ein Onkelvon ihm, Johannes Gottlieb August Aldinger, geb. 22.09.1871, war ein begabter Kunstmaler und Dichter. Einige seinerWerke zieren das Haus von Gerhard Aldinger, ebenso wie das Wappen der Aldinger vom Burgholzhof (Buch Seite 42, obenrechts). Er hat auf dem Burgholzhof Geschichte erlebt, von der mustergültigen landwirtschaftlichen Staatsdomäne, überdie Soldaten der deutschen Wehrmacht, den GI's bis zu den Wohnungen, die heute auf dem Areal gebaut werden.

Quellenangaben

1 Taufregister Endersbach
2 Taufregister Endersbach
3 Aldinger-Buch f.1.3.11.12.5.5.2.6
4 Aldinger-Buch f.1.3.11.12.5.5.2.6
5 Aldinger-Buch f.1.3.11.12.5.5.2.6

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