Lorenz VOLLMER

Lorenz VOLLMER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Lorenz VOLLMER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1760
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Susanna BENZ

Notizen zu dieser Person

Die Familie Vollmer stammt aus dem Übelbach, einem Seitental des Langenbaches. Das Übel- und Langenbachtal gehören zur Gemeinde Kinzigtal ("Kintzgerthal"), die am 1. Dezember 1971 in die Stadt Wolfach eingemeindet wurde. [10] Mit "Kinzigtal" isthier also nicht das gesamte Tal der Kinzig gemeint, sondern nur diese Gemeinde, zu der neben zahlreichen Tälern die beiden Ortsteile Halbmeil und St. Roman gehören. Die wirtschaftlichen, sozialen und kirchlichen Bindungen zwischen Wolfach und Kinzigtal waren schon immer sehr stark. Der Kinzigtäler Vogt amtierte in Wolfach im oberen Vorstadttor, das sich in der Nähe des ehemaligen Gasthauses "Zum Engel" (Wolfach) befand. Beim Brand des Vorstadttores 1849 wurde das Gemeindearchiv von Kinzigtal vernichtet.

In einem alten Hofgut im Langenbach entstand im Wohnteil des Hofgebäudes im Jahre 1615 die Gastwirtschaft "Zur Sonne". [11] Der erste Wirt, der später auch Vogt der Gemeinde Kinzigtal wurde, hieß Jakob Vollmer (ca. 1570-1643) und stammte aus dem Übelbach. Er heiratete um 1590 Barbara Heizmann aus Kinzigtal. Im Jahre 1615 berichtet ein im f.f. Archiv in Donaueschingen aufbewahrtes Protokoll des Oberamtes Wolfach: [12]

Jakob Vollmer in Übelbach hat abermalen angehalten ihn hievorbegehrtermaßen im Langenbach Wirthschaft treiben zu lassen, dem es (weyl der Vogt und Gericht solches auch für gut geachtet) dergestalt bewilliget, daß er der Landesordnung gemäß würte, darinnen keine Gefahr brauchen, noch auch die Leut übernehmen, sondern den Gästen zimblich Futter und Mahl umb einen billichen [Pfennig] darreichen und aufstellen, auch allen Unterthanen im Langen- und Übelbach frey stehen solle, die Hochzeithen, Taufsuppen und waß dergleichen bei ihm oder zur Halbenmeyl zu halten, und soll auch mit dem Schießen umbgemacht, aber khein Gericht zu Übelbach gehalten werden.
Ab 1636 durften in der "Sonne" auch "Kaufzehrungen" abgehalten werden.

Drei Jahre nach ihrer Gründung begannen durch den 30-jährigen Krieg für die "Sonne" schwierige Zeiten: Der Krieg brachte zwar in den ersten 14 Jahren keine feindlichen Besetzungen im Kinzigtal, dafür aber Durchzüge der eigenen verbündeten Truppen, die oft genauso schlimm hausten wie die Gegner. Es gab zwangsweise Nahrungsmittel- und Geldabgaben sowie Frondienste für die Befestigung der Städte Wolfach und Hausach. Von 1632 an begannen auch im Kinzigtal die ersten Besetzungen durch feindliche schwedische und französische Truppen. Sie nahmen Kontributionen und Brandschatzungen vor und brachten eine große Hungersnot und die Pest mit sich. [13] An Pest starben im Jahre 1635 im Kirchspiel Wolfach-Kinzigtal 432 Personen, nahezu einDrittel der damaligen Einwohnerschaft. Im Jahre 1643 machte der Wolfacher Stadtpfarrer Simon Loth im Totenbuch seiner Pfarrei folgenden Eintrag: [14]

Im Anfang dieses Jahres gleich nach dem Fest Matthiae Apl. [24. Februar 1643] sein allhie die Weimarische Kriegs Völkher eingefallen, 15 Wochen bestendig Verpliben, durch welche alle beynahe Pfarrkinder in das ellendt Vertriben, in selbigem erfroren oder sonsten wegen Kummernus gestorben sein.
Es folgt eine Liste von elf Verstorbenen, darunter:

Barbara Heützmennin, Jacob Volmers Vogts in Kintzgerthal Haußfraw. [...] Jacob Volmar, Vogt im Kintzgerthal.
Dise alle sein von Mathiae ernenten biß auff den 21. tag Julij, thails von Soldaten jahmerlich geschlagen, plagt, gequelet, umbgebracht wurden oder auß lauter Trawrigkeit und Laid gestorben.
Jacob Vollmer hatte bereits im Jahre 1629 Hofgut und Wirtschaft seinem Sohn Paul Vollmer (1602-1678) übergeben. Paul amtierte in späteren Jahren ebenfalls als Stabsvogt von Kinzigtal. Er heiratete dreimal: um 1629 Lucia Heizmann, sieben Jahre später Anna Armbruster aus Schapbach und als 73-jähriger Elisabeth Heitz.

Früher wurde genau darauf geachtet, dass jede Wirtschaft ihr eigenes "Einzugsgebiet" hatte, um ihr eine solide wirtschaftliche Grundlage zu geben. So kam es auch zu folgendem Streit: [15]

Im Jahre 1658 erwuchs zwischen Paul Vollmar, dem Vogt und Langenbacher Wirt, und Thobias Waydele, dem Wirt in der Halbmeyl, wegen der Staabs- oder Taalszehrungen ein Zankh und Streit, indem jeder die zehen Bauern bei St. Roman in seinen Zehrungsbezürkh züehen und haben wollen und darüber amtlichen Bescheid begehrten. Warauf zu Bescheid erhalten, daß Vogt Vollmar Wirtschaft halber sich einzig und allein mit beeden Thälern und Zünkhen Langenbach und Übelbach und was selbige in sich haben, be[g]nüegen müsse, übrige Stabsangehörige aber alle, soviel die Zehrung belangt, zur Halbmeyl von Alters her gehören und bleiben sollen. Anlangend die ordinari- und auch An- und Endschießen sollen selbige, wie auch die Gesellentäntz, allewegenzweimal bei der Halbmeyl, das drittemal aber beim Vogt im Langenbach, und wo oder an welchem Ort geschossen wurde, an selbigem Orte auch der Tanz und nit an beeden Orten zumahl gehalten werden.
Während des französischen Krieges gegen Holland (1672-79) blieb die f.f. Herrschaft Wolfach zwar von fremden Truppen verschont, aber die eigenen kaiserlichen Soldaten hausten gewalttätig darin, sodass sich besonders von einzeln stehenden Gehöften viele Einwohner nach Wolfach flüchteten. Im Wolfacher Totenbuch steht geschrieben: [16] Am 21. Mai 1678 "ist allhier zu Wolfach gestorben in der Flucht Paulus Vollmer, Vogt in dem Kintzigerthale, wohnhaft in dem Langenbach."

Aus Paul Vollmers zweiter Ehe gingen u.a. seine Söhne Georg (1650-1738) und Paul (1657-1705) hervor. Georg machte sich in Wolfach als Metzgermeister selbstständig und wurde dort Ratsherr; Paul übernahm im Jahre 1678 Hof und Wirtschaftseines Vaters. Das Gasthaus "Zur Sonne" im Langenbach blieb über Mathias, Josef, Andreas, Matthäus und Severin Vollmer noch fünf Generationen lang im Familienbesitz. Severin verkaufte nach neunjähriger Tätigkeit das Hofgut und die Wirtschaft, umden Thesenhof erwerben zu können. Am 11.Juni 1878 brannten die "Sonne" und das Hofgut bis auf die Grundmauern nieder. 200 Zentner vor dem Hause aufgestapelte Rinde verbrannten mit. Nur das Vieh konnte gerettet werden. Am 12. Mai 1882 wurde dasdrei Jahre zuvor wieder erbaute Haus erneut von einer Feuersbrunst heimgesucht. Trotz rasch herbeigeeilter Hilfe konnte auch dieses Mal, außer dem Vieh, nichts gerettet werden. (Das Gasthaus Sonne existiert heute noch.) [17]
(Quelle: http://www.steffenschrader.de/genealog/k23aa.htm#2.3.AA.DBA)

A. Georg Vollmer45; k, Ratsherr in Wolfach, Metzger
* 10.10.1650 in Langenbach
+ 21.08.1738 in Wolfach
oo 17.02.1681 in Wolfach
A0. Katharina Lemp ; k
B. Paul Vollmer; k, Vogt von Kinzigtal, Sonnenwirt
im Langenbach
* (1602)
+ 21.05.1678 in Wolfach
oo 2) 20.04.1636
B0. Anna Armbruster; k, aus Schapbach
C. Jakob Vollmer (Volmar); k, Bauer im Übelbach,
Sonnenwirt im Langenbach, Vogt der Gemeinde
Kinzigtal
* (1570)
+ 1643 in Kinzigtal
oo (1590)
C0. Barbara Heizmann; k, aus Kinzigtal

Vollmer, Lorenz aus Wolfach Da der Milizpflichtige trotz Vorladung nicht erschienen ist, wird sein Vermögen "als dem Großherzogl. Fiscus für verfallen, und er selbst des Bürgerrechts für verlustigt erklärt". Nr. 71 vom 2.9.1812 [Ebenso 9.9.1812]
Vollmer ["Wollmer"], Lorenz aus Wolfach Ledig, Sohn von Lorenz Wollmer, Fuhrmann, der Milizpflichtige "hat sich vor mehreren Jahren auf die Wanderschaft begeben, und unter das in Kaiserl. Franz. Diensten stehende Regiment Isenburg anwerben lassen, von welchem er aber am 8 July 1811 zu Echelles wieder ausgerissen ist", soll sich stellen. Nr. 32 vom 18.4.1812 [Ebenso 22.4. 25.4. und 29.4.1812]

Identische Personen

In GEDBAS gibt es Kopien dieser Person, vermutlich von einem anderen Forscher hochgeladen. Diese Liste basiert auf den UID-Tags von GEDCOM.

Datenbank

Titel Martins neu Stand Jan 2017
Beschreibung
Hochgeladen 2020-05-03 14:50:48.0
Einsender user's avatar Patrick Martin
E-Mail 313@gmx.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Kommentare

Ansichten für diese Person