Valtin HESS

Valtin HESS

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Valtin HESS
Religionszugehörigkeit rk

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1642
Tod 18. März 1712
Heirat etwa 1670
Heirat 1689

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1670
Maria MÜLLER
Heirat Ehepartner Kinder
1689
Maria Margaretha MÜNCH

Notizen zu dieser Person

Hannschjerchegut in Einbach
Bernd Fischer : Vom Klostergut zur Wohngemeinde 700 Jahre Einbach S. 539

"Das Hanschjerchegut
Vor dem 30-jährigen Krieg standen die Gebäude vom
alten Rückers-Gut oberhalb des Rains an Gemeinen
Weg auf dem Grundstück Lgb.-Nr 2006, das noch heu-
te "Alter Keller" genannt wird. Nach den langen Krieg
aber lag der Hausplatz zwischen der Behausung des
Schultheißen Valentin Heß und den Poppenacker ober-
halb des Gemeindewegs wüst.
1651 wurde auf den Hubenteilen, die bis 1855 das
Hanschjerchegut bildeten, der Valentin Müller genannt.
1663 ist in der mainzischen Leibeigenenliste Valentin
Müller mit seinem Weib Catharina und ihren vier Kin-
dern, der 11-jährigen Maria, der 9-jährigen Margret, der
6-jährigen Barbara und der 3-jährigen Anna verzeich-
net. In den Pfarrbüchern ist Müller erstmals bei der Tau-
fe seiner Tochter Anna genannt.
1683 übertrug das Kloster Amorbach dem Valentin
Müller das Amt des Schultheißen. Beim Tod der Bauers-
leute Stephan Müller auf den Nickels gut beanspruchte
er 1663 für seine Frau Catharina ein Erbrecht, seine Frau
war also mit der Familie auf den Nickelsgut verwandt.

Um das Jahr 1670 könnte ein junger Bauer auf das Gut
des Valentin Müller gezoen sein. Ich vermute, dass die
18-jährige Tochter Maria den Valentin Heß heiratete. Ich
schließe dies aus der Tatsache, dass Heß nd seine Ehe-
frau Maria dem Valentin Müller und seiner Ehefrau Ma-
ria als Pate bei den Kindern des Hofbauern Valentin
Henn folgten. Es war damals Brauch, daß die Paten-
schaft in der Familie von den Eltern auf die Kinder
weitergegeben wurde. Woher Valentin Heß, kam, kann
nur vermutet werden, er war noch während des 30-jäh-
rigen Krieges um das Jahr 1642 geboren, damit könnte
ein Sohn des Einbacher Bauern und Müllers Jörg Heß
sein, der noch 1633 erwähnt ist
Mindestens 20 Jahre war Valentin Heß mit Maria ver-
heiratet, sechs Kinder wurde getauft. Dann starb
die Bäuerin im Jahre 1689, und der 48-jährige Witwer
heiratete die 20-jährige Maria Margaretha Münch, die
Tochter des Müllers Veit Münch. Auch von diesen bei-
den werden sechs Kinder getauft. 1712 starb der Schult-
heiß Valentin Hess - „der Alt“ genannt - und das Schult-
heißenamt ging an seinen gleichnamigen Sohn auf dem
Eschenbauersgut über.
1719 heiratete Schulzensohn Valentin Schwinn von
Oberneudorf und Anna, die Tochter des Schulzen Va-
lentin Heß in Einbach, in der Pfarrkirche in Hollerbach.
Im Gült und Zinsbuch des Klosters Amorbach wurde
1740 festgestellt, des Valentin Schwinn Nachfolger auf
dem Bauerngut des Valentin Heß war. 1742 verkaufte
Valentin Schwinn zusammen mit Franz Müller vom Trab-
marxengut einen Acker aus dem gemeinsamen Schwin-
nen-Gut an den Müller Stephan Münch und 1743 ver-
kaufte er einen Acker an denselben Käufer. Mit 57
Jahren starb der Bauer Valentin Schwinn.
1744 heiratete Jungbauer Joseph Henn aus dem
Nickelsgut auf das Hanschjerchegut, indem er die
Tochter Anna Maria Schwinn zur Frau nahm. 1764 ist
Joseph Henn in der Liste für die Husarenschatzung ge-
nannt.
1765 findet sich ein Heiratseintrag des Hoferben Johann
Georg Henn mit der Anna Maria Walter aus Waldhau-
sen. Der Vatername des Hochzeiters ist in den Auf-
zeichnungen des Pfarrers nicht genannt. Die Eintragun-
gen in den Standesbüchern der Pfarrei Limbach sind in
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts oft recht nach-
lässig und oberflächlich. Ein Ehe-, Kaufs- und Leibge-
dingsbrief liegt in der Sammlung des Klosters für diese
Zeit auch nicht vor. Der Bauer Johann Georg Henn hat
dem Haus aber den Namen bis in unserere Zeit gegeben:
s'Hanschjerche. 1771 lebten auf dem Gut Georg und
Anna Maria Henn, ein Sohn und eine Tochter, drei
Dienstboten. Sie bewirtschafteten eine ganze Hube mit 6
Ochsen, 3 Kühen und 5 Schweinen.
1791 heiratete ihr ältester Sohn, der 1766 geboren Jo-
seph Anton Henn, die 20-jährige Margaretha Mechler
vom Reichertsgut. Die Tochter Margaretha heiratete
1805 auf dem Eschenbauersgut den verwitweten Bauern
Johann Joseph Brauch. Um diese Zeit trugen von den
neun Einbacher Hubgutbesitzern vier den Namen
Henn. Alle stammten von dem Hofbauern Valentin
Henn ab.
1807 zahlte Joseph Henn auf den Hanschjerchegut den
Höchstbetrag bei der monatlichen Gemeindeumlage. Er
gehört damit im Dorf zu den reichsten Bauern.
1822 heiratete der älteste Sohn Johann Joseph Henn die
Anna Maria Braun vom Eschenbauersgut. Die Braut
brachte als Teil ihrer Ausstaffierung in Brautschrank ih-
rer Mutter mit auf den Hof. Teile diese Schrankes und
eines weiteren bemalten Schrankes haben sich bis auf
den heutigen Tag erhalten. 1825 wurde Johann Joseph
Henn ein Wohnstallhaus aus der Zeit vom 1690, eine
Scheuer von etwa 1790, ein Pferdestall Ziegeldach
und fünf Schweineställen in das neu aufgestellte Brand-
kataster eingetragen.
1827 verkauften die Eheleute ihrer Tochter Anna Maria
und ihren Schwiegersohn, dem Taglöhner Johann Jo-
seph Hnn von s'Hofmaurersch, etwas Baumgarten, den
gleich bei ihrem Hof gelegenen Gänsgarten als Bauplatz
(siehe s'Wertsch/ s'Krausche).
Es wird schon etliche Jahre vor 1840 gwesen sein, dass
Johann Joseph Henn wegen des Verdachts der Wilderei
unter besondere polizeiliche Aufsicht gestellt worden
war. Im Dezember 1841 trug er auf dem Bezirksamt die
Bitte vor, die über ihn verhängte Maßnahme aufzuhe-
ben. Was dann auch "in folge seines bisherigen Wohl-
verhaltens" geschah. Seine Mitbürger scheint das poli-
zeiliche Misstrauen nicht gehindert zu haben Henn
weiter bei Gemeinderatswahlen ihr Vertrauen zu schen-
ken. Wilderei war damals kein schändliches Vergehen.
1841 bestand die Hofreite aus einem einstöckiigen
Wohnstallhaus aus Fachwerk, etwa aus demJahre 1690,
eine 50 Jahre alte Scheuer und eine Wgenhalle (Relmi-
se) im Alter von etwa 30 Jahren.

Nach dem Tod der Bäuerin Anna Maria geb.
Brauch 1847, wurde eine sog. Teilungsurkunde für die
minderjährigen Kinder der Verstorbenen aufgestellt. In
diesem Schriftstück wurde zuerst das Vermögen der Ver-
storbenen festgestellt, sodass dann in einem zweiten
Schritt der Umfang des Erbes diese Kinder geregelt wer-
den konnte. Der Namen der Kinder war Johann Joseph,
Karl Joseph und Margaretha Henn. Die Liegenschaften
hatten einen Wert von 4000 fl, die Fahrnisse 609 fl und
es gab 50 fl Außenstände, machte zusammen 4695 fl.
Hierauf haftenden Schulden mit 1400 fl, also ergab dies
ein reines Vermögen von 3259 fl. Hiervon gebührte den
genannten drei Kindern je 393 fl, zusammen elf 1181 fl.
Bei der Ermittlung des Fahrnisswertes wurde folgendes
Fahrnissverzeichnis aufgestellt. Es gibt Einblick in den
Haushalt einer wohlhabenden Einfbacher Familie
vor 150 Jahren:

Quellenangaben

1 Einbach Vom Klosterdorf zur Wohngemeinde 700 Jahre Einbach 2006 ISBN 3-936866-11-2, 539
Kurztitel: Einbach Heimatbuch 2006

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Titel Limbach2
Beschreibung 74838 Limbach und umliegende Orte
Hochgeladen 2016-02-23 19:38:21.0
Einsender user's avatar Alois Schwing
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