Johann Sulpiz Melchior Dominikus BOISSERÉE

Johann Sulpiz Melchior Dominikus BOISSERÉE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Sulpiz Melchior Dominikus BOISSERÉE

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 2. August 1783 Köln, Deutschland nach diesem Ort suchen [1]
Bestattung Alten Friedhof, Bonn nach diesem Ort suchen
Tod 2. Mai 1854 Bonn, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 12. August 1828 Stuttgart, Württemberg, Deutschland nach diesem Ort suchen [2]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
12. August 1828
Stuttgart, Württemberg, Deutschland
Augusta Mathilde RAPP

Notizen zu dieser Person

Genealogie V Nicolas (legte den Adel ab, 1736-92) aus Stockem bei Maastricht, Handelsherr in Köln, S des Adrian de Boisserée, Beamter in Lüttich, Huy, später Stockem, und der Maria de Tongre aus Lüttich; M Maria Magd. († 1790), T des Kaufmanns Anton Brentanoin Köln und der Gertrud Mültgens; B ?Melchior s. (2); ? Stuttgart 1828 Mathilde (evangelisch), T des Heinrich Rapp, Bankdirektor, und der Eberhardine Friederike Walz. Leben Für den Stand des Großkaufmanns bestimmt, ging B. 1798 in die Lehre nach Hamburg, wo er indessen meist in gelehrten und schöngeistigen Kreisen verkehrte. Ende 1799 kehrte er nach Köln zurück und ergab sich, von seinem älteren Freunde, dem Kölner Juristen J. B. Bertram beeinflußt, nunmehr ganz philosophisch-ästhetischen und kunsthistorischen Studien im Geiste der Frühromantik. Durch die kulturelle Atmosphäre des katholischen Rheinlandes, durch den täglichen Anblick der Kölner Kirchen und dergewaltigen Domruine, besonders aber durch den Einfluß der deutschen Romantik erwachte in B. die lebensbestimmende Vorliebe für gotische Architektur und überhaupt für mittelalterliche Kunst, zumal für altdeutsche Gemälde. 1803 reiste er mit seinem Bruder Melchior nach Holland, um gotische Baudenkmäler kennen zulernen, im gleichen Jahr dann mit Melchior und dem Freunde Bertram nach Paris, um die dort befindlichen Schätze mittelalterlicher Kunst zu sehen und Friedrich Schlegel, den Wortführer der deutschen Frühromantik, zu besuchen. Schlegel, der damals vorübergehend in Paris lebte, nahm die drei Freunde in sein Haus auf und gab ihnen Privatvorlesungen. Der Einfluß, den die Brüder B. mit ihrer echt gewachsenen mittelalterlichen Kunstbegeisterung auf Schlegel ausübten, erwies sich bald als derart stark, daß dieser den drei Jünglingen auf einer gemeinsamen Kunstreise durch Belgien nach Köln folgte, sich dort niederließ und konvertierte. In Köln begann nach 1804 die kunsthistorisch und kulturell bedeutsame Tätigkeit der Brüder B.. Durch Schlegel literarisch unterstützt, im Besitz eines großen ererbten Vermögens, von ihrer Aufgabe ganz erfüllt, kenntnisreich und weltgewandt, kaufmännisch wie organisatorisch begabt, setzten sich die Brüder, stets nun zusammenwirkend und in Gemeinschaft mit dem kritischen Kenner Bertram, für die Erhaltung der niederrheinischen Kunstwerke und zumal für die Wiederherstellung des Kölner Doms, fürgotische Architektur und altdeutsche Malerei ein, begannen auch schon mit ihrer später weltberühmten Bildersamlung. Melchior B. bewährte sich vor allem im Aufspüren und Aufkaufen mittelalterlicher Kunstwerke; Sulpice, der Organisator und Führer desUnternehmens, war mehr wissenschaftlich tätig, suchte und fand aber daneben Kontakt mit einflußreichen Freunden und Gönnern. Mitten im Zusammenbruch der staatlichen und kirchlichen Institutionen (1802 Säkularisierung, 1803 Reichsdeputationshauptschluß, 1806 Auflösung des alten Deutschen Reichs) wurde unter abenteuerlichen Umständen das deutsche Mittelalter in|bisher verborgenen und nun meist herrenlosen, untergangsbedrohten Schätzen entdeckt und von den Brüdern B. in Einzelstücken gesammelt, wobei Sammlung und Forschung „Hand in Hand gingen“ (Waetzold). Bald umfaßte die Galerie über 200 Bilder vom Ende des 13. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts aus den Rhein- und Niederlanden, Franken und Schwaben; sie wurde in einer Zeit des nationalen Erwachens zu einem romantisch-deutschen Kulturbegriff, zu einem Besuchsziel für Künstler und Gelehrte gleicherweise wie für kunstsinnige Damen, Staatsmänner und Könige. 1810 waren die drei Freunde mit ihrer Sammlung nach Heidelberg übergesiedelt, wo Goethe, den B. 1811 in Weimar besuchte, im Herbst 1814 von den altdeutschen Bildern stark beeindruckt wurde und enge Freundschaft mit ihm schloß. In Heidelberg blieben die Brüder mit ihrem Freunde Bertram, stets in nahem Verkehr mit romantischen Kreisen und Besuchern aus allen Teilen Deutschlands, bis 1819: dann übersiedelten sie nach Stuttgart, wo die inzwischen weitbekannte „B.sche Sammlung“ bereits öffentlich gezeigt wurde. 1827 erwarb König Ludwig I, von Bayern die Sammlung, hauptsächlich für die Münchner Alte Pinakothek. Wieder zogen die drei Freunde mit ihren Bildern um und wohnten nun in München, wo B. 1835 zum bayerischen Oberbaurat und Generalkonservator ernannt wurde. Nachdem Bertram 1841 gestorben war, erlebte B. zu seiner großen Freude 1842 die Grundsteinlegung zum Vollendungsbau des Kölner Doms und kehrte 1845 aus Gesundheitsrücksichten in seine rheinische Heimat zurück. Werke Gesch. u. Beschreibung v. Köln, 1823-32 (2. umgearb. Aufl. 1842); Denkmale d. Baukunst am Niederrhein v. 7. bis z. 15. Jh., 72 Bll., 1831–33, 21842-44; Der Dom zu Köln, 1842; Kaiser-Dalmatika, 1842; S. B.s Briefwechsel nebst Aufzeichnungen aus seinem eigenen Leben, hrsg. v. seiner Witwe Mathilde geb. Rapp, 2 Bde., 1661, darin wichtig im Sinne eines Aufsatzes: Brief an F. Schlegel v. 13.2.1811, abgedr. z. T. b. Firmenich-Richartz (s. Literatur); Handschriften u. Briefe: Kölner Stadtarchiv, Univ.bibl. Bonn, Goethe- u. Schiller-Archiv Weimar, Geh. Staatsarchiv München. Portraits Zeichnung v. J. J. Schmeller, 1827 (Goethe-Mus. Weimar); Stich v. J. N. Strixner nach P. Cornelius, 1830 (Slg. A. Kippenberg Leipzig). Autor Paul Arthur Loos Empfohlene Zitierweise Loos, Paul Arthur, "Boisserée, Johann Sulpice Melchior Dominikus" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 426-427 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd11851301X.html Johann Sulpiz Melchior Dominikus Boisserée (* 2. August 1783 in Köln; † 2. Mai 1854 in Bonn) war ein deutscher Gemäldesammler, Kunst- und Architekturhistoriker sowie ein bedeutender Förderer der Vollendung des Kölner Domes. Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Leben 2 Literatur 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 Einzelnachweise Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Er war ein Sohn des Kaufmanns Nicolas Boisserée und dessen Ehefrau Maria Magdalena, einer Tochter des Kölner Kaufmanns Anton Brentano. Er wuchs unter der streng katholischen Obhut seiner Großmutter auf, nachdem seine Mutter bereits 1790 und sein Vater 1792 verstorben waren. Sein jüngerer Bruder Melchior Boisserée war ebenfalls Kunstsammler. 1799, während seiner Lehrzeit in Hamburg, entdeckte Sulpiz Boisserée sein Interesse an der Kunst. 1804 begannen die Brüder mit dem systematischen Sammeln altdeutscher und altniederländischer Tafelgemälde. Sie taten dies zusammen mit dem gemeinsamen Freund Johann Baptist Bertram (* 6. Februar 1776 in Köln; † 19. April 1841 in München), der Mitbesitzer ihrer Gemäldesammlung war. Von November 1810 bis 1819 zeigten sie die Sammlung im Palais Boisserée am Karlsplatz in Heidelberg, danach in Stuttgart. Sie pflegten einen regelmäßigen Umgang mit Ferdinand Franz Wallraf, Friedrich Schlegel und dessen Frau Dorothea. Boisserée war, vermittelt 1810 durch den Diplomaten Karl Friedrich Reinhard, ein enger Freund Johann Wolfgang von Goethes, mit dem er mehrfach in Frankfurt zusammentraf und der ihn 1814 und 1815 in Heidelberg aufsuchte, um dessen umfangreiche Gemäldesammlung zu sehen. Dort traf auch Herzog Karl August von Weimar mit Goethe und dem Ehepaar Willemer aus Frankfurt zusammen. Er war Mitherausgeber von Goethes Zeitschrift Über Kunst und Altertum. Befreundet war Boisserée auchmit Werner von Haxthausen. Auf seinem Weg nach Frankfurt schaute er auch immer gern bei Christian Zais in Wiesbaden vorbei. [1] Die 215 Tafelgemälde umfassende Sammlung verkauften er und sein Bruder 1827 an König Ludwig I. von Bayern, ab 1836 waren große Teile der Sammlung in der Münchner Alten Pinakothek zu sehen. Boisserée hatte für fast zwei Jahre das Amt des bayerischen Generalkonservators inne, bevor er sich 1836 auf Reisen begab. Er bereiste bis 1838 Italien und Südfrankreich. Bereits seit 1808 träumte er von der Vollendung des Kölner Doms. 1816 fand ereine Hälfte des 4,05 m großen überarbeiteten mittelalterlichen Fassadenplans des Dombaumeisters Johannes in Paris. Er war einer der engagiertesten Aktivisten, als es ab 1840 darum ging, einen Dombau-Verein in Köln zu gründen, um das große Werk zuvollenden. Im Jahr 1845 wurde Boisserée vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. zum Geheimen Hofrat ernannt. Seinen großen Traum, die Vollendung des Kölner Doms, konnte Sulpiz Boisserée nicht mehr erleben, er verstarb am 2. Mai 1854 in Bonn. Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Leonhard Ennen: Boisserée. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 87–90. Susanne Kiewitz: Sulpiz Boisserée. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 15, Bautz, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-077-8, Sp. 246–250. Paul Arthur Loos: Boisserée, Johann Sulpice Melchior Dominikus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 426 f. (Digitalisat). Miklós Sirokay: Sulpiz Boisserée in Italien. Die Geisteshaltung eines Kunstsammlers und Kunstkritikers aus der Zeit der Romantik. In: Peter Heil, Martin Kröger und Georg Mölich (Hrsg.): Geschichte in Köln. Zeitschrift für Stadt- und Regionalgeschichte. Band 55, SH-Verlag, Köln 2008. Regine Wechssler: Die Restauratoren und das Restaurieren der Sammlung Boisserée. Heidelberg (Digitalisat) (pdf) Sulpiz Boisserée – Der Briefwechsel mit Moller, Schinkel und Zwirner. Hrsg. v. Arnold Wolff. Unter Verwendung der Vorarbeiten von Elisabeth Christern und Herbert Rode. Greven Verlag, Köln 2008. 647 S. Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Galerie Boisserée Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Commons: Sulpiz Boisserée – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien Wikisource: Sulpiz Boisserée – Quellen und Volltexte Literatur von und über Sulpiz Boisserée im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und über Sulpiz Boisserée in der Deutschen Digitalen Bibliothek Sulpiz Boisserée bei arthistoricum.net - Wissenschaftshistorischer Kontext und digitalisierte Werke im Themenportal "Geschichte der Kunstgeschichte" Sulpiz Boisserée: Das Tafelwerk der Kloster-Kirche Heisterbach Digitalisierte Archivbestände zu Boisserée im digitalen Historischen Archiv Köln Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Hochspringen ? Sulpiz Boisserée, Tagebücher band 1 und 2, Eduard Roether Verlag, Darmstadt, 1978 Normdaten (Person): GND: 11851301X | LCCN: n80119438 | VIAF: 7483155 | Wikipedia-Personensuche

Quellenangaben

1
 Sulpiz Boisserée, Erster Band, Stuttgart 1862, Koninklijke Bibliotheek 05257966
2
 "Deutschland Heiraten, 1558-1929," database, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/1:1:N89S-D8K : 26 December 2014), Johann Sulpiz Melchior Dominicus Boisheree and Auguste Mathilde Rapp, 12 Aug 1828; citing Stuttgart, Württemberg, Germany; FHL microfilm 1,055,691.

Datenbank

Titel Servaes Maastricht/Venlo/Straelen/Neuss/Düsseldorf
Beschreibung Der Stammbaum fangt an am 4. Januar 1675 in Arcen, Niederlande mit den heirat von Joes Servatius (=Joannes Servaes) und Elisabetha Verscheuren. Er ist von Maastricht. Sie ist von Gennebeeck. In Juli 1673 ist Maastricht besiegt worden von König Ludwig XIV von Frankreich im Holländische Krieg. Wir haben die Idee das Joannes entweder ein Militär oder ein Bauer war. Er ist in 1675 in ein spanisches Gebiet und hat dort nach den Heirat zwei Kinder bekommen. Dann wird umgezogen nach Straelen. Ab Straelen gibt es 4 grosse Linien: 1. aus Hermanus Servaes kommt die Linie Straelen und Niederrhein; 2. aus Lambertus Servaes und sein Sohn Joannes die Linie Venlo; 3. aus Lambertus Servaes und sein Sohn Gerardus die Linie Maastricht, und ganz waarscheinlich; 4. aus Joannes Wilhelmus die Linie Düsseldorf/Neuss. Von diese letzte Linie sind keine Dokumente verfügbar die das bisher unterstützen. Leider sind in Straelen die Geburtsarchive vor 1703 nicht mehr da und deswegen wissen wir nicht ganz genau wie gross die Familie Servaes war. Aber für die Linie Düsseldorf/Neuss ist neben die Name, die Zeit ist richtig, die Namen der erste Kinder in Düsseldorf sind richtig, die machen alle die gleiche sorte Arbeit bis zum heutigen Generationen und bei einige die vom Bild bekannt sind kommt auch das richtige Bild zu uns. Ich wurde ganz überrascht sein wenn es anders ist. Aber weil es keine Dokumentation gibt, ist die Linie Servaes Düsseldorf/Neuss in ein seperate Stammbaum gestellt. Alle vier die Linien 'leben' bis heute. Wer Information benutzen kann, bitte benutze es, denn den Stammbaum ist nicht von mich. Ich bin nur der Person, der das mit behilfe von vielen anderen zusammen gebracht hat. Aber bitte informier mich über die Information den du hasst, damit wir einander reicher machen können. Die aktuelle Version ist immer zu finden auf https://www.genealogieonline.nl/de/stamboom-servaes/
Hochgeladen 2024-04-26 16:22:15.0
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