Notizen zu dieser Person
Altersangabe im Waisenbuch 1659: 20 Jahre, stimmt eventuell nicht, da das übliche Heiratsalter bei Männern im 17. Jh. in der Gegend bei +/- 27 Jahren lag. - Er lebt 1644 bei seinem Stiefvater, 1647-49 bei seiner Mutter. - Unklar, ob es sich bei seiner Mutter um Katharina oder um die 1655 ins Waisenbuch nachträglich eingefügte Witwe Christina handelt. Seine Mutter müßte in jedem Fall erneut verwitwet gewesen sein, da vorher von einem Stiefvater die Rede war. - Im WB 1659 heißt es, daß er die [es folgt das v-förmige Zeichen für Fornikantin] Barbara "nach todts Petern Schinagel vom dorff RitzesRiedt auß Schwaben" heiraten wird. Im Traueintrag im Kirchenbuch Sablat wird sie als Barbara "auß Schwaben Peter Schinagel von Riet" hinterlassene Tochter bezeichnet. Trauzeuge: Christoph Nuesku in Obersablat. - Sie wird 1661 ins Waisenbuch aufgenommen als Witwe Barbara aus Bayern mit einem angebl. zehnjährigen Sohn Matthias, der beim Khaißer in Wihorschen dient. Zugleich aber werden ihre beiden unehelichen Söhne Matthias (als angebl. 8 Jahre alt) und Johannes (als angebl. 5 Jahre alt) in diesem Buch unter den Eintrag "Po Neb. Saltzhanzlowj" verzeichnet, nachdem der dort verzeichnete Thomas (Teml), der vor 6 Jahren vom Schattauer Hof entlaufen ist, von einer späteren Hand gestrichen wurde. Ab dem WB 1663 werden beide Kinder als nach dem verstorbenen Saltzhanßl und der Barbara aus Bayern verzeichnet. Erst 1669 wird der Eintrag korrigiert: "Neb:" wird gestrichen, darüber wird eingefügt: "Matiegowie", doch mit Kreuz hinter dem Namen (also doch verstorben?), "a Baborźe zbawor" wird ausgestrichen, danach aber durch eine gepünktelte Linie unter dem gestrichenen Text als doch gültig gekennzeichnet. Schlußfolgerung: Da Johannes bei seinem Tod als Stiefsohn des Matthias Salzhansl bezeichnet wird, dürfte es sich bei ihm und seinem älteren Bruder Matthias um uneheliche Kinder der Barbara Schinagl gehandelt haben. Barbara heiratete eindeutig als bisher ledige Person, sonst wäre nicht ihr Vater im Heiratseintrag angegeben worden. Das v-förmige Zeichen im Mannschaftsbuch bei ihrem Namen belegt, daß sie als Fornikantin heiratete. Ihre beiden unehelichen Kinder wurden im Waisenbuch auf zweifache Weise untergebracht: einmal Matthias als Sohn der angebl. Witwe Barbara, dann beide als Neuzugang unter der bisherigen Rubrik "Po Neb. Saltzhanzlowi", wo bis zu seiner Hochzeit auch Matthias geführt wurde.
Heike
Neumair
