Johannes Peter GRÜN

Johannes Peter GRÜN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johannes Peter GRÜN
Beruf Zimmermeister Obershausen, Limburg-Weilburg, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 10. November 1786 Nenderoth, Lahn-Dill-Kreis, Hesse, Germany nach diesem Ort suchen
Tod 19. Juli 1866 Obershausen, Limburg-Weilburg, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen
Heirat 11. Januar 1814 Obershausen, Limburg-Weilburg, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
11. Januar 1814
Obershausen, Limburg-Weilburg, Hessen, Germany
Katharine Elisabeth PFEIFFER

Notizen zu dieser Person

Eindrücke eines Nenderother Schülers Johannes Peter Grün, am 10. November 1786 in Nenderoth geboren, besuchte von 1792 an die Nenderother Schule. In seiner "Lebensbeschreibung", die er im Jahr 1861 verfaßte, schildert er allerhand Ereignisse aus seinem Leben. Seine eindrucksvollen Schulerlebnisse sollen an dieser Stelle ungekürzt wiedergegeben werden: "... wie ich 6 Jahr alt war muste ich in die Schule / nun war grade Herborner Martinmarkt gewesen / da brachte mir mein Vater ein neu Abecebuch von dem Markt mit / nun hies es den folgenden Tag in die Schule / iezt solte ich den Abend das A B C lernen welches mir nicht möglich war / ich konte mir den Buchstaben A nicht behalten / dann gab es Schläg / mein Vater war ein sehr hieziger Mann und mein Grosvater noch hieziger / da hies es gleich du Dumkopf du lernst nichts / ich dachte selber das lernst du Ewig nicht / den andern Morgen ging es in die Schule / meine Kammerathen hatten die Bücher früher bekommen / die konten das A B C auswendig / aber wenn auch die Buchstaben gezeigt wurden so konten sie dieselbe nicht / wie ich nun in die Schule kam und konte den Buchstaben A nicht so sagte der Schulerer Kegel wie sieth das aus Pätter dann seine Frau hatte mich aus der Tauf gehoben / ich war nun da so wie daheim / ich wurde aber unten an gefragt / das ärgerte mich sehr / er mußte es aber tuhn / er fragte nun wie das wäre daß ich gar nichts könte / da sagte ich ich habe gestern Abend erst das A B C Buch erhalten / wie konte ich nun auf einmal die Buchstaben kennen lernen / nun sagte er wir wollen nun sehen wie das wird / er taht sich nun Müh an bey mir welches ich ihm nicht genug verdanken kann / das dauerte bis den dritten Tag da konte ich alle Buchstaben aber die andern nicht / da kam ich gleich herauf obig die andern / das war eine Freude die hatte keine Grenze / nun ging es vorwärts / es war ein Eifer der keine Grenze hatte / wie 14 Tage um waren konte ich alles lesen was vor kam / es war nun damals wer etwas konte der wurde oben an gefragt / da dachte ich wenn du nur einmal der Oberste wärest / Gott hatte mich nun mit einem guten Gedächtniß begabt für vielen andern / wir hatten damals noch den Heidelberger Categismus / da lernte ich die Fragen alle vom Hören sagen von den Grosen auswendig / das was ich aufgegeben hatte konte ich / ich kam nun den ersten Winter schon obig die die 3 Jahr in die Schule gegangen waren / wie ich den 2ten Winter in die Schule ging da wurde gerechnet / nun war die Rei noch nicht an mir / da fragte mich der Schullerer ob ich mit rechnen wolte / ich sagte ja / nun wurde uns das ein mal eins aufgegeben das erste gesetzgen auswendig zu 14 tag lernen ich lernte aber in den 14 tagen das ganze auswendig / die andern haben den ganzen Winter daran gelernt und konten es doch nicht und viele haben es gar nicht gelernt / Rechnen und Briefe lesen war mein liebstes / Singen und Schreiben taht ich ungern / den 2ten Winter kam ich der zweite Oberste / nun sas nur noch einer ober mir / da kam ich öfters obig / ich ging aber jedesmal wieder unter ihn bis er aus der Schul kam denn er war 3 Jahr älter wie ich da habe ich dann die übrige 3 Jahr obengesässen bis ich aus der Schul kam / den letzten Winter brauchte ich nicht mehr in die Schul zu gehen weil ich meine Sach konte denn der Pfarrer und Schulehrer konten mir nichts mehr aufgeben das ich nicht wuste ..." Anm.: Die gesamten Eintragungen Grüns sind ohne jegliche Zeichensetzung geschrieben. Zur besseren Lesbarkeit wurde der Text gestückelt. Die Rechtschreibung ist ebenfalls original übernommen. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Peter, der Zimmermann schreibt über seine “Musterung” (alt: Auszug): … “In diesem 1807ten Jahr kam ich in Auszug / die Musterung war in Renneroth / wir waren damals Französisch / von 6 Mann wurde einer genommen / nun kamen die Nenderöther und Arborner beisammen / in Nenderoth waren 2 Mann in Arborn 4 Mann / wie ich nun in die Stube trat es waren 3 Dokter da 2 Französische und ein Deutscher / der Deutsche war der Dokter Wind dem Rath Geil sein Eidam (Schwiegersohn) von Mengerskirchen / da sagten die Französische das gibt einen schönen Lansge / ich dachte aber ihr habt mich noch nicht / nun war ich in meinem 16ten Jahr der Trep herab gefallen und hatte den Halsknochen zerbrochen/ es wurde wieder geheilt / die rechte Achsel war aber 1 1/2 Zoll niedriger wie die linke / nun war ein alter Soldat in Nenderoth namens Debus / der sagte wenn ich mich in Acht näm so käm ich los dann die Dokter konten nicht wissen wie es wäre / er sagt wenn sie dir den Arm über den Kopf thun wollen so must du thun als wenn es dir arg weh täte / und so auch wenn sie dir den Arm zurük thun wollen/ sie haben über eine halbe Stund an mir gearbeitet und brachten nichts fertig / nun wurden die gefragt die andern flinf die bey mir in der Stube waren wie es sich verhielt / die sagten sie wüßten es nicht / das war mir gut / nun mußten die drey Munziebalräthe aus dem Nenderöther Kirchspiel herbei / die solten aussagen wie es wäre / der Nenderöther war mein Vaters Bruder / der Arborner dem seine Frau war meiner Mutter Schwesters Tochter / mit dem Odersberger seine Frau war eine nae Verwante / der Arborner schrib sich Gradel / der Odersberger Lauer / ich konte auch wirklich kein Holz schneiden oben auf der Bank / nun ging das Jahr 1807 zu ende und vom Soldaten Leben war ich Frey / mein Vater wolte haben ich solte mir einen Fasttag anstellen / nein sagte ich lieber ein Freudenfest ich werde wohl der Fasttage noch genug bekommen….”

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Datenbank

Titel Familien Klein, Landgraf und Reichenbachs
Beschreibung

Für Ergänzungen und Korrekturen wäre ich dankbar! 

Meine Homepage: http://ahnenklein.com/

Hochgeladen 2023-03-27 05:16:05.0
Einsender user's avatar Michael Klein
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