Thomas KUGLER

Thomas KUGLER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Thomas KUGLER
Beruf Schultheiß in Fellbach, Metzger

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 2. November 1678 Fellbach, , nach diesem Ort suchen [1]
Tod 26. März 1735 Fellbach, , nach diesem Ort suchen [2]
Heirat 14. September 1700 Beutelsbach, , nach diesem Ort suchen [3]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
14. September 1700
Beutelsbach, ,
Margaretha RITTER

Notizen zu dieser Person

*: "1678. Novembr. 2. - Parentes: Michel Kugler - Anna Maria - Infantes: Thomas - Susceptores: Martin Ott: ElisabethaHannß Hummelß Haußfraw" -
oo: Proclamation in Fellbach: "1700 ... O: 9 p. Trin. d. 8. Augusti sind proclamirt worden Thomas Kugler, Mezger, MichlKuglers, Mezgers u. Rathsverw. allhir ehl. Sohn: und Margaretha, Johann Ritters, Bürgers u. Mezgers zu Beüttelspach,Schorndorffer amts, ehl. Tochter. Seind zu Beütelsp. copulirt worden." - "Anno 1700 ... 14 7bris Thomas Kugler MichelKuglers Metzgers und ... zue Fellbach Ehelicher Sohn, unndt Margaretha, Johannes Ritters, Bürgers undt Metzgers alhierEheliche Dochter" -
+: "d. 26. Mart. Starb H. Thomas Kugler, Amts=Schultheiß allhier. aet: 57. vir opulentus & honestus. Das baufälligeArmenhauß ließ er auff eigene Costen neü erbauen" [besonders hervorgehobener, gerahmter Eintrag in Schönschrift] -
Aus Gerhard Seibold, Fellbach mein Fellbach, Fellbach 2005, S. 150 ff: "Offensichtlich waren also gleichzeitig mehrereHandelsleute in Fellbach ansässig, so dass eine Versorgung der Bevölkerung in ausreichendem Maße gewährleistet gewesensein dürfte. Dass eine Handelstätigkeit aber auch schon damals keine Garantie für Erfolg war, beweist die Verwicklungder Familie Kugler in den Fall des herzoglich Hoffaktors Joseph Süß Oppenheimer. Intensität und Umfang dieserwirtschaftlichen Kontakte können anhand der Quellen nur vermutet werden. Ein Jahr nach dem Tod des FellbacherProtagonisten Thomas Kugler, Ende 1736 brachte die staatliche Verwaltung in Stuttgart jedenfalls zu Papier, dass derverstorbene Fellbacher Schultheiß "viele Jahr her wucherliche Kontrakte geschlossen und dadurch unsere getreu Untertanenumso mehro strafflicher Weise übernommen, als ihm hierzu sein gehabtes Amt jedes Malen zustatten gekommen. Auch sollevon seinem stark geführten Weinhandel und sonsten gefährlicher Weise an sich gebrachte Administration, uns und unseretreugehorsame Landschaft ein großer Abbruch und Nachteil von ihm zugefügt worden sein ". Das war deutlich, undRegierungsrat Breyer und Hofkammerrat von Venningen wurden damit betraut, in Fellbach nach dem Rechten zu sehen. - Esmag die Sache wert sein, sich mit diesem Vorgang etwas intensiver auseinanderzusetzen, da er eine Ausnahme in einembezüglich biographischer Informationen armen Umfeld darstellt Dass die Fellbacher das Geschehen aufmerksamregistrierten, versteht sich von selbst, und sicherlich werden bei dieser Gelegenheit Stimmen laut geworden sein, dieschon lange Thomas Kuglers wirtschaftlichen Erfolg kritisch beobachtet hatten, zielten dessen ökonomische Interessendoch längst weit über Fellbach hinaus. So war er neben dem Wein- auch im Salzhandel tätig gewesen und hatte inEndersbach eine Mühle besessen. Gemeinsam mit dem älteren Joseph Ebensperger unterhielt er in Rommelshausen einen Hof,wo Schafzucht betrieben wurde und im "Baron Schertlinschen Flecken Stammheim " betrieb er einen Schafhandel.Rommelshausen scheint offensichtlich für Schafzucht besonders geeignet gewesen zu sein, denn auch der FellacherOchsenwirt Johann Georg Heß hat sich dort 1759 in diesem Sinne betätigt. Das Rommelshauser Anwesen hatten Thomas Kuglerund Joseph Ebensperger aus dem Besitz der Gräfin Wilhelmine von Würben (Wrbna) für jährlich 150 Gulden Bestandübernommen, die damals noch Mätresse des Herzogs Eberhard Ludwigs von Württemberg war. Unter ihrem Geburtsnamen vonGraevenitz ist sie noch heute bekannt. Schon 1718 waren Thomas Kugler einmal durch die herzogliche VerwaltungSchafweiden in Nellingen verliehen worden, für deren Nutzung er während eines Zeitraums von drei Jahren 415 Gulden zuentrichten hatte. Später muss er auch auf Wangener und Untertürkheimer Gemarkung Grundstücke für diesen Zweck genutzthaben. Schließlich hat der Schultheiß noch einen schwunghaften Geldhandel betrieben, was in Zeiten, in denen öffentlicheBankinstitute noch eine Ausnahme darstellten und nur in den größeren deutschen Städten zu finden waren, von einigerWichtigkeit war. Zu Kuglers Kreditnehmern zählten z. B. sein Vetter Hans Jerg Schöllhorn, Caspar Walter und derBerufskollege und Metzger Gallus Elsässer. Auch in Schmiden und Schnait lebten Schuldner des Thomas Kugler. -
Am 19. Dezember 1736 kam es in Fellbach zur Vernehmung von Kuglers Witwe, in Begleitung ihres Kurators Martin Otterschien, ihrer beiden Söhnen und und ihres Schwiegersohns Georg Friedrich Kurrle von Uhlbach. Auch Thomas KuglersNachfolger als Ortsvorsteher, Amtmann Joseph II.. Ebensperger, seit der Verheiratung seiner Schwester Anna Margarethe imJahr 1738 mit Johann Georg II. Kugler, dessen Schwager, wurde wegen des Kuglerschen Weinhandels gehört. Schließlichgipfelten die Forderungen von staatlicher Seite in der Androhung einer Haftstrafe für Kuglers Erben, wenn nichtmindestens 3.000 Gulden an die Kanzlei und 500 Gulden und 10 Eimer Wein an Joseph Süß Oppenheimer zahlt würden.Anscheinend hat sich die Angelegenheit hingezogen, möglicherweise auch weil Herzog Carl Alexander mittlerweileverstorben war. - Im Prozess um Joseph Süß Oppenheimer, der nach dem Tod des Herzogs im April 1737 in Ungnade gefallenwar, war dann erstmals von einer direkten Geschäftsverbindung zwischen Thomas Kugler und Joseph Süß die Rede. Zu demZeitpunkt saß der Hoffaktor allerdings bereits in Haft. Anscheinend hatte Oppenheimer bei Kugler die hohe Summe von6.000 Gulden entliehen, die der Landeskasse zugeflossen war. Weiter schuldete er den Erben seines FellbacherGeschäftspartners aus Weinlieferungen 300 Gulden. Wie die Angelegenheit schließlich abgewickelt wurde, und ob dieursprünglichen Vorwürfe gegen den toten Kugler berechtigt waren, darüber schweigen sich die erhalten gebliebenen Aktenaus. Der Pfarrer Johann Friedrich Faber nannte Kugler im Kirchenbuch jedenfalls einen "belobten und beliebtenSchuldheiß", was zeigt, dass er in seinem Heimatort hohes Ansehen genossen hat. Jedenfalls zeigt die weitere Entwicklungder Familie Kugler in Fellbach, dass sie die Affäre unbeschadet überstanden hat. "

Quellenangaben

1 Taufregister Fellbach
2 Totenregister Fellbach
3 Eheregister Beutelsbach

Datenbank

Titel KLENK
Beschreibung Bei Übernahme meiner Daten rate ich, den jeweiligen Bearbeitungsstand mit zu zitieren, da ich sie ständig anhand der Quellen überarbeite. Über Rückmeldungen würde ich mich freuen!
Hochgeladen 2024-04-25 14:10:32.0
Einsender user's avatar Friedrich Klenk
E-Mail fritz.klenk@gmx.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person