Otto GUERICKE VON

als einzigstes Kind seiner Eltern nach Privatunterricht daheim 1617 auf die Uni Leipzig, 1620 He., im Sept. 1620 wegen des Todes des Vaters nach Magdeburg zurück, 1621 Uni Jena, 1622 Uni Leipzig, danach dreiviertel Jahr in England und Frankreich, 1626 wieder in Magdeburg, schon bald in den Rat berufen, nach Eroberung der Stadt am 10.5.1631 mit Ehefrau und zwei kleinen Kindern von dem GenKriegskomm. Freiherr von Wallenroth gegen Versprechen von 300Rthlr Ranzion nach Schönebeck (Elbe) in Sicherheit gebracht, von Fürst August von Anhalt mit einigen Geldmitteln zur Beschaffung notwendiger Kleidung versehen und sichnach Braunschweig der Heimat der Ehefrau begeben, dann zunächst in schwedische Diensten als OberIngenieur unter Herzog Wilhelm zu SachsenWeimar in Erfurt, kurz darauf in der gleichen Eigenschaft unter dem vorgenannten Fürst von Sachsen-Anhalt nach Magdeburg zurückgekehrt, bei erneuter Belagerung der Stadt durch die Kaiserlichen unter Kurfürst Johann Georg zu Sachsen sich mit seinem Schwager dem BürgermeisterSCHMID sehr um die Stadt verdient gemacht, nach Übergabe der Stadt aus schwedischen Diensten ausgeschieden und in gleicher Eigenschaft indie Dienste des Kurfürsten getreten, als Mitglied des Rates 1642 und1644 wegen Übergriffen des Kommandanten mit Erfolg beim Kurfürsten vorstellig geworden, bei erneuter Belagerung der Stadt durch die Schweden 1646 durch geschickte Verhandlungen mit dem kurf. sä. Administrator in Halle und dem schwedischen General Leonhard TORSTENSOHN die Aufhebung der Blockade und den Abzug der Garnision erreicht, in Würdigung seiner Verdienste am 16.5.1646 zum Bürgermeister gewählt, sich weiterhin bei den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück ein Jahr lang für die Stadt eingesetzt und die Cassierung des dem Kaiser unter dem 7.3.1646 versprochenen "Vestungsrechtes und darauff ergangeneDemolierung der Vorstädte" erreicht, daneben auch andere für die Stadt günstige Forderungen durchgesetzt, dafür von der Stadt "zur immerwährenden Danckbarkeit eine allgemeine Immunität und Freyheit in selbiger Stadt und derselben Gebiete" für sich und seine Nachkommen erhalten (d.h. die Befreiung von allesn Lasten, Dienstverpflichtungen, Haus- und sonstigen Steuern usw. in Kriegs- und Friedenszeiten), seit 1649 weiterhin 2 Jahre lang bei den "Executions-Tractaten" in Nürnberg im Interesse der Stadt tätig, 1652 am kaiserl Hof inPrag, 1653 und 1654 auf dem Reichstag in Regensburg, 1659 in Wien damals dem Kaiser, den Kur- und anderen Fürsten seine "neue noch nie inventirte experimenta mathematica demonstriret", damals vom Kaiser mit Privilegien bedacht und von dessen nachfolger Kaiser Leopold in den Adelsstand erhoben, seit 1683 wegen Leibesschwachheit sich bei den Seinigen in Hamburgaufgehalten, +11.5.1686 in Hamburg, zur am 21.5.1686 stattgefundenenTrauerfeier in der St. Nicolai Kirche aufgebahrt und danach in sein Erbbegräbnis nach Magdeburg überführt. Personen-Kennung I7066 Schilling

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