Notizen zu dieser Person
PRÄTORIU S (Thuringus) aus Erfur t Die Herkunft des Geschlechtes is t noch nich t erforscht ; der Ältest e Adolarius is t nach einer Handschrift über die evangelischen Pfarre r des Erfurte r Gebietes 1540 i n Erfur t geboren. 1564 promovierte er i n Erfur t zum Magister,nachdem er vorher Präceptor b ei den Söhnen des Adam Freiher r von Hoffmann zu Steyr war; bei dem gleichen Adam Freiher r von Hoffmann war Übrigens nach ihm sein Landsmann Anhard Gotter aus Mühlberg (cf.Gotter ) tätig. Zuvor wurde er i n Wien von Kaiser Maximilian zum poeta laureatus gekrönt. 1574 wir d er zum Diakonus an der Kaufmannskirche i n Erfur t gewählt, 1580 is t er Pfarre r am Großen Hospital zu Erfurt,1582 kommt er i n das Pfarramt zu Mühlberg. Einige Zei t sol l er auch Professor an der Erfurte r Universität gewesen sein,als Professor für die hebräische Sprache. METSCHMANN bestreite t das und sagt,daß sic h darüber nicht s find e und er selbst sic h auch nirgendwo so bezeichnet hätte; sein eigener Schwiegersohn,der Magister Christia n Düfft.der seinen Tod im Kirchenbuch einträgt,erwähnt diese Professur; dieser stand auch i n seinen verwandtschaftlichen Beziehungen den Lebensumständen doch erheblic h näher al s Metschmann.der ers t 200 Jahre später sein Werk schreibt . Über seine Elter n is t i n den alte n Archiven bisher leide r noch nicht s gefunden worden. OLEARIUS erwähnt ihn i n Rerum Thüringarum,II.S.35 u.42. Das Kirchenbuch i n Mühlberg beginnt ers t 1599,die Begräbniseinträge mit September 1598 und das wohl nur,weil an der Pest vie r Kinder des Pfarrers,sowie dessen Ehefrau und er selber starben. Die Eintragungen wurden von seinem Nachfolger und Schwiegersohn gemacht,der im Anschluß an diese Eintragungen schreibt : "Diese meine Blutsverwanten sin t seligliche n verschieden,ehe Jh. M.Christianus Dufft,alhie r ghen Muelbergk zum Pfarre r vocier t worden." In Gotha starb am 8.X.1622 al s Gymnasii Gothani Alumnus Martin Heinric h Praetorius,Sohn des Martin Praetorius,Dr.med.und Canonikus des Stifte s St.Niklas i n Magdeburg ; er war der älteste von dre i Söhnen. Es is t möglich,daß diese Familie i n einem verwandtschaftlichen Verhältnis zu Adolarius Prätorius stand. Zu prüfen wäre auch,ob Michael Prätorius,geb.1515 i n Dünzlau,+ i n Treuenbrietzen nach 1578 zu der Sippe gehört. Dieser hatte,ei n bekannter Kämpfer für D.Martin Luther,1549-1565 und 1569-1573 i n Creuzburg/Werra al s Pfarre r gewirkt; sein Sohn Michael,ein bedeutender Musiker des Reformat ionsjahrhunderts (es is t ei n Ros entsprungen) kam nach Wolfenbüttel,wo er starb . PRÄTORIUS . Adolarius,* Erfur t 1540,begr. Mühlberg 10.X.1598; 1564 Magister zu Erfurt , 1564 Präzeptor bei Adam Freiherr n von Hoffmann auf Grünpüchl i n der Steiermark,1574 Diaconus St.Georgii (Kaufmannskirche) zu Erfurt,1580 57 Pfarre r am großen Hospital.einig e Zei t Professor an der Univ.Erfur t für Hebräische Sprache,1582 Pfarre r zu Mühlberg,poeta laureatus; oo um 1569 Christin a Sipterad. (= 8.620) 5.) M.Adolarius Praetorius,is t Pfar r worden im Olearius,Rer. grossen Spital / und endlic h zu Mühlberg. Thür.11.35 4.) M.Adolarius Praetorius,is t vom Diaconat ebd.II.42 b ei der Kauffmannskirchen ers t hierher (im grossen Hospital) / endlic h nach Kirchhausen beruffen worden. "Als nun der Ehrw.Hochbetrübte Herr M.Adoolari-KB St.Lucaski. us praetoriu s seiner lieben Kinder zusamma Mühlberg 1598 sampt seine lieben getrewen Hausfraw vorherge- Nr.4 schicken,so had er auch nich t seyner bey eret i n diesem Jammerthal zu leben,sondern absachte sic h zu einem selige n ende hinfor t derentwegen seinen Eidam M.Christian Düfften.pfarhern zu Alperstedt sampt seiner Hausfrawen seiner lieben Tochter zu sic h forder n lassen sic h ein...(uni. ) und den 6 Tagk nach seiner lieben Hausfraw/ welche er selber i n mangel ainnes gastwis zur erden bestetiget / welcher war der 10.octobris i n Ihre r alle r praesentia sein leben mit diesen worten beschlossen: Mein liebe r Herr Ehren(Jesu). I ch befehle die r mein Selichen i n deine gnedigen Hende. I s t also fei n sanft aus diesem Leben abgeschieden und von seinen Kindern ehrlic h beneben seiner lieben Hausfraw und Kindern auch bei anderen frommen Schrifte n auf dem Kirchhof f zur erden bestätigt worden,welchem das Ehew.und wolgelarte Her Stephanus Herwurst.pfarher zu Sülzebruck eine Leichpredigt gethan und zum Text der predig t gehhabt die letzte n word des Propheten Elis a gegen Eliam seinem praeceptori,da er im feuri - gem wetter von Im genommen worde 2.R.12: mein Vater mein Vater wagen Israel s und seine reite r (2 Könige 2.12: Elis a aber sah er und schrie : Mein Vater,mein Vater,Wagen Israel s und seine Reiter ! undd sah ihn nich t mehr). Und hat dieser seli g er Her mit seinem pfunt und gaben darmit i n god gezieret auch treulic h i n Kirchen gedienet. Is t vom Kaiser Maximiliano zu Wien zum poeta lauréat,selbst gekronet worden,nach diesem is t er eines Landes Herrn i n Österreich,Herrn Adami Hoffmann zu Steier seinem jungen Herr praeceptor worden,als er aber von dannen wieder i n sein patriam Erffurt h khommen hat er bal t i n Magistram promoviert und zum professor i erweit worden. Hernach zum Diacoono i n der Kauffmanns Kirchen,von dannen i n das große Spitta l zum Pastore vocire t worden und entlic h Anno 1582 ghav Muelbergk von einem Erbarn Rhat gefreyet worden". Seine Ehefrau Christin a Siptera t star b kurz vor 58 ihm i n Mühlberg am 4.X.1598 "Nachdem der lieb e god an diesem pestjähre angefangen,sie seinen wille n zu vollbringen,wi e der H.Petrus sagt,So hat er aus sonderlichen seinen verborgenen; er hat auch heimgesucht die Erbarn und godfürchtige Mathro(?) Christin a geborene Sipterodi n und des Achtbaren Ehrwürdigen und wolgelawtwn Herrn M.Adolarij praetori j pfarherrns zu Muelbergk eheliche Hausfraw,mit welchem si e i n friedliche m ehestant 29 Jhar und gezeuget 5 Soene und 4 töchter; dieselbig e al s sie nach ihre r lieben Tochter Chris t ina,wie drüber vermeldet, 14 tage gelebt hat si e auch unter anruffun g Jhesu Christ i Ih r leben seliklic h beschlossen, god verle i Uh r eine fröhliche aufers t ehung.4.8br i s." PRÄTORIUS . Matthias,* Mühlberg 24.11.1583, + ebd.24.,begr.25.II.1641, immatr.1603-05 Marburg, bi s 1607 Jena,31.VII.1607 Helmstedt,bald darauf Kantor und Coadjutor zu Seesen/Harz,1609 zu Jena, Magister,erhält i n Jena die Vocation nach Königsberg i n Franken,die er susschlftgt, wir d zu Jena ordiniert ; Substitu t und 1619-33 Pfarre r zu Mühlberg, 1.II.1654 Superintendent zu Mellrichstad t i n Franken,kurz darauf i n Erfurt , 24.VI.1635 Pfarre r zu Wandersleben; oo Mühlberg 4.XI.1611 Gertraut.Tochter des Johann Golitz . (= 4-310) Geboren am Tage Matthiae 1583,d.i.der 24.Feb- Pfarrchroni k ruar. Mühlberg Er besuchte die Schule i n Gotha bi s zu seinem zwanstigsten Lebensjähr,1603-1605 die Universität Marburg,dann bi s 1607 die Universität Jena und ab 31.VII.1607 die Universität Helmstedt, d ie er aber bald wieder verließ,um als Kantor und Coadjutor nach Seesen zu gehen. 1609 is t er wieder i n Jena und erhält von hie r die Vocation nach Königsberg i n Franken al s Rektor,schlägt s ie aber aus,läßt sic h i n Jena ordiniere n und geht al s Substitu t nach Mühlberg,wo sein Schwager Mag.Christian Dufft.ei n geborener Wittenberger , amt ie r te . Nach Dufft s Tod 1619 wir d Matthias Prätorius Pfarre r i n Mühlberg,wo er b i s 1633 bleibt . Dann wir d er al s Superintendent nach Mellrichstad t i n Franken berufen,"wei1 um d ie selbige Zei t im Bisz- und Herzogthum Franken Evangelische Prediger eingesetzt wurden." Am 1.Februar 1634 zog Prätorius mit seiner Famili e nach Mellrichstadt . "Ob nun wohl die Bürgerschafft selbigen Orths nach Joh.Chr. aus Furcht für den noch alld a gebliebenen Bäb- Gotter stischen Prieste r dem exerciti o Evangelico nich t bey gewohnet,so were doch Hoffnung gewesen,mit der Zei t sie v.anders zu gewinnen,wo sic h nich t das Bla t bald gewendet hätte,sintemahl noch des- 59 selben Jahres nach der Nördlingischen Niederlage das Hertzogthum Francken wieder übergangen, dehrwo er auch gezwungen,se ine statio n zu verlassen. " Prätorius ging nun zunächst nach Erfurt,um aber noch im gleichen Jahr vom Schwedischen GeneralCommissar Sigismund Heussner auf die vacant gewordene Pfarrstell e Wandersleben gesetzt zu werden. Die Schwedische Krone hatt e sic h das Patronat über Wandersleben "angemaßt". Wandersleben is t ei n Nachbarort von Mühlberg. Prätorius wurde dann auch von der Gemeinde Wandersleben förmlich gewählt und darauf eingesetzt. Die Grafen von Schwarzburg,denen das Patronat aber rechtmäßig zustand,erhoben Einspruch und beriefe n den Pfarre r Johann Witschel aus Güntersleben. Es entbrannte nun zunächst ei n heftige r Streit,de r schließlich vor den Herzog Johann Ernst al s Landesfürsten kam und von diesem zu Gunsten des Matthias Prätorius entschieden wurde,so daß er endlic h offiziel l am dritte n Trinitatissonnta g 1635 vom Superintendenten i n Arnstadt im Beisein viele r Schwarzburgischen Räte eingesetzt werden konnte. Das Verhältnis mit dem Schwarzburgischen Fürsten gestaltet e sic h dann trot z des gewesenen Streite s s ehr günstig,es heißt,daß er der Gemeinde mit Rat und Tat beistand und seinen Pfarrkindern of t beisprang "al s daß ihn nich t allei n seine Zuhörer liebte n und ehrten,sonsten n.Joh.Chr. auch der Graff und Herr Günther Graf zu Schwarz- Gotter bürg tru g neben ihre r Gn.Fräulein Schwester Annen,die sic h al s eine Mutter gegen ihn i n sei - ner Krankheit erwies,eine sonderbare gnädige Affektio n zu ihm". " I n beschwerlichen Kriegsläufften hat er manchen harten Stand gehabt,memahls aber sic h sonderliche r Kleinmüthigkeit vermerken lassen in - sonderheit aber,als er anno 1639 nach Erffurt h i n publici s reiset e wo er nich t weit von der Stadt war,wardt er von einem frevel n wollen Soldaten mit einem Stic h durch den rechten arm u.einem Hieb über den Kopf gebührlich verwundet, daß er de vit a periculire t hätte,wo ihm durch einem geschulten Chirurgum nich t wäre bei Zeit Rath geschafft worden. Es sol t ihm aber sein Ende also nich t bescheret seyn,sondern da Anno 1641 im Januario des von Volcksedt Weib zu Wandersleben nebst theil s Gesinde Febri maligna laborirt e u.so si e Amthalben besuchte,bekam er die Seuche auch an den Halß, daß er sic h mit Weib u.Kindern auffeinmahl legte . Weil ic h aber eben dazumahl auch hart darnieder lag,ließ er sic h krank hierher führen,entweder bey mir zu seyn,oder daß er i n seiner lieben Elter n Grab zu kommen Verlangen trug,u.ob er schon bey seinem Lager solcher Kräfte gewesen, daß man sich seines Todes nich t vermuthet, schickte es doch der allei n weise Gott,daß er 60 d ie Welt u.die seinen segnet eben umb die Zeit , da wo er vor 58 Jahren zur Welt war gebohren worden. Seinen Abschied hat man mit desto größeren Hertzelei d empfunden,wei1 ihm von den seinen niemand wegen ebenmäßiger Krankheit ohne seine Tochter Christin a u.seinen Sohn Johann Matthias das Gelei t haben geben können,denn ich dazumahl i n Gottes Gewalt gelegen,daß ic h aller - ers t nachh 14 Tagen seinen Abschied erfahren habe." "der Ehrwürdhe und wohlgelerte M.Matthias Prae-KB Mühlberg toriu s dieser Kirchen Diaconus wir d i n dieser 1611,Nr.128 trübseligen Sterbenszeit auch ehelic h verbunden m it der thugentsamen jungfer Gertraut,des Ehrsamen Johann Golit z zu Muelbergk tochter den 4. novembris i n gegenwart viele r Leut,geist1ichen und von Ade 11 und weil l von wegen des Churfürst zu Sachsen dieser Herrschaft Vormünde hochlöbliche n (unleserlich ) mann nich t durfft e Spielleut e halten,so wart an stad desselben eine Commedia (unleserlich ) vom Könige zu Spartha und seiner Tochter Barbara. God gab seinen Segen". "der Ehrnwürdige Vorachtbar undt Wohlgelobte KB Mühlberg Herr Matthias Praetorius,Pfarre r zu Wanders- 1641,Nr.2 leben,mein liebe r Schwager-Vater ließ sic h vonn Wandersleben krank hierher führen,mich,der ich dazumahl auch Schwerlich darnieder lag,zu besuchen,starb aber die Matthiae.an welchem Tage er vor 58 jähren alhie r war gebohren woorden, u.wardt am 25.Februarij stattet,und t i n seiner lieben Elter n grab bracht. Die leichpredig t that herr Johann David Fiedler.Diaconus zu Holtzhausen. Gott verleih e dem Lörher eine sanfte Ruhe u.am jüngsten tage eine fröhliche Auferstehung. " Ober den Tod seiner Ehefrau is t nich