Georg Heinrich KYPKE

Georg Heinrich KYPKE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Georg Heinrich KYPKE
Name KYPKE
Ausbildung Studium 1852 bis 1857 Stettin Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Ausbildung Studium 1857 bis 1860 Berlin Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Beruf Pastor 1. Januar 1864 bis 1. Oktober 1871 Basenthin, Pommern Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Beruf Hauslehrer 1860 bis 1864 Hoffelde Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Beruf Pastor 15. Oktober 1871 bis 31. Dezember 1879 Naseband Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Beruf Pastor 1. Januar 1880 bis 1. April 1894 Büche Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Beruf Leiter 1. April 1894 bis 22. Oktober 1901 Schreiberhau/Schlesien Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Beruf Emeritus 1901 bis 1908 Halle a.d. Saale Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Religionszugehörigkeit EV.
title Orden 1894 Büche Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 3. April 1838 Rossow/Freienwalde Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen [7]
Bestattung 26. Oktober 1908 Halle a.d. Saale Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Taufe 14. Mai 1838 Rossow/Freienwalde Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Tod 22. Oktober 1908 Halle a.d. Saale Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Pensionierung 1894 Büche Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Heirat 6. Januar 1864 Wangerin, Pommern Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
6. Januar 1864
Wangerin, Pommern
Clara Wilhelmine Henriette LENZ

Quellenangaben

1 Familien-Chronik Dörry - Teilbereich Johann Philipp Doerry
 Familien-Chronik Dörry - Teilbereich Johann Philipp Doerry
2 Chronik des alten Adelsgeschlechtes der von dem Lentcze nebst den bürgerlichen Abzweigungen der Lenz (Lentz, Lentze), entworfen von H. Kypke, Pastor em., Seite.192ff
 (Ausgabejahr nicht zu ermitteln, jedoch nach 1902)
3 PfaBu255 - Die Evang. Geistlichen Pommerns
 Bandd I, Moderow, Stettin 1903 Band II, RegBez. Köslin (Ernst Müller), Stettin 1912 (Müller, 15) - Synode Belgard - Naseband - 14. Georg Heinrich Kypke, 1871-80, geb. am 3. April 1836, besuchte das Gymnasium in Stettin, studierte in Berlin, wurde am 20. Dez. 1863 zum Pastor in Basentin ordiniert. Am 15. Oktbr. 1871 wurde er in das hiesige Pfarramt eingeführt. Am 1. Jan. 1880 ging er nach Büche. (Band I, 281) + als Emeritus am 22. Oktbr. 1908 in Halle a. S. Clara Lenz, Tochter des Superintendenten Gustav Lenz in Wangerin (Moderow, 281) - Jakobshagen. Marienfließ bisher Pastor in Naseband, wurde 4. Jan. 1880 eingeführt und trat 1. April 1894 in den Ruhestand. (Moderow, 325) - Naugard-Gülzow. Naseband geb. 3. April 1838, vorbereitet auf dem Gymnasium zu Stettin und der Universität Berlin, wurde 3. Jan. 1864 insttuiert und August 1871 zum Pastor in Naseband (Belgard) erwählt.
4 Kurze Chronik der Familie Kypke, entworfen von Heinrich Kypke, Pastor em. 1900 zu Schreiberhau II i. R.,, Seite.50
 Ergänzung durch Hans Kießling, Detmold 1990
5 SipBuKypke032 - Sippenbuch Kypke
 Kurze Chronik der Familie Kypke Pastor Heinrich Kypke, 1900, 1904 ------------------------------------------------------- 37. Georg Heinrich, Pastor in Schreiberhau II. geb. 3. 4. 1838, des Pastors Carl Kypke zu Rossow dritter Sohn, geb. am 3. April 1838. Seine Taufzeugen waren: 1. und 2. Herr und Frau von Zastrow-Rossow und 3. Frau Superintendent Dörry. Als kleines Kind ward er von einem blinden Bettler aus Versehen in eine Waschbütte gestoßen und wäre beinahe darin ertrunken. Als er kaum 4 Jahre alt war, erzählte der Vater ihm eines Abends die Geschichte des Trojanischen Krieges und beschrieb ihm die Thaten der griechischen Helden. Dies machte solchen Eindruck auf ihn, daß er diese Geschichte mit Begeisterung fast jedem Besucher des Pfarrhauses wörtlich wieder erzählte. Die Liebe zur Geschichte ist seitdem in ihm geblieben. In Winningen hütete er zwei Sommer hindurch seines Vaters Schafe. An einem Bußtage geriet er, ohnmächtig geworden, in Gefahr, von dem hochgelegenen Chor der Kirche in Nörenberg abzustürzen, wenn nicht sein Bruder Ernst ihn noch an einem Fuße festgehalten. Als Knabe von 12-14 Jahren litt er an epileptischen Krämpfen, wurde aber durch eine dreitägige Schwitzkur davon befreit. Mit 14 Jahren kam er auf das Marienstiftsgymnasium in Stettin und erhielt Freitische und Freischule, sowie baldige Aufnahme im Jageteuffelschen Kolleg. Die ersten Privatstunden erteilte er für 6 Pfennige und war überglücklich, wenn er am Ende des Monats 15 Silbergroschen dafür erhielt. Dabei sparte er als Gymnasiast 80 Thaler, was ihm später nicht wieder gelungen ist. Mit 19 1/2 Jahren machte er sie Abgangsprüfung und ward ohne mündliches Examen zur Universität zugelassen. Als Prämie erhielt er hierzu vonseiten des Kollegs einen neuen Anzug von schwarzem Tuch und die Bibel-Erklärung von v. Gerlach nebst Bengels Gnomon. Er studierte vom October 1857 bis dahin 1860 in Berlin Theologie, vom Herrn Stiftshauptmann v. Wedel-Braunsforth und dem spätern General-Landschafts-Direktor Alex. v. d. Osten-Blumberg und andern Gönnern mit Stipendien bestens unterstützt. Darnach ward er Hauslehrer bei Herrn von Bülow auf Hoffelde und Herrn von Dewitz auf Farbezin. Als Kandidat machte er seine beiden theologischen Prüfungen in Stettin und wurde hierauf von dem Erblandmarschall von Flemming-Basenthin zu Neujahr 1864 zum Pastor adj. in Basenthin mit dem Filial Harmsdorf, Syn. Naugard, berufen, welches Amt er bis 1. October 1871 verwaltet hat. Von da ab war er Pastor adj. in Naseband mit den Filialen Kowalk und Schmenzin, unter dem Patronat der Herren von Zastrow-Naseband, von Kleist-Drenow und Grafen Kleist-Schmenzin, welche ihm unsagbar viel Gutes erwiesen. Dort verblieb er bis Ende 1879, Durch Gemeindewahl erhielt er endlich die Pfarre Büche mit den Filialen Marienfließ und Goldbeck, Syn. Jacobshagen, welche er bis zu seiner Emeritierung am 1. April 1894 verwaltet hat. Im Jahre 1888 wurde er von der Pomm. Missionskonferenz nach Basel zur Teilnahme an der Missionsfestwoche entsandt, wo er unvergeßliche, reichgesegnete Feste mitfeiern durfte, im Hause einer Missionsfreundin, Frau Hel. La Roche-Burchardt gastlich aufgenommen. Am 1. April 1894 wurde er, krankheitshalber dienstunfähig, in den Ruhestand versetzt, erhielt den Roten Adler-Orden IV. Kl. und siedelte nach Schreiberhau II. i. R. über, wo er mit seiner Familie seitdem ein christliches Hospiz, das Pensionat zum Hochstein, leitet. Im Jahre 1887 hat er durch Sammlung von freiwilligen Beträgen das Marienheim in Marienfließ, Pomm., ein Heimathaus für vereinsamte und sieche Pfarrtöchter und andere Beamtentöchter ins Leben gerufen. Er durfte auch 1889 bei der Gründung des Seehospizes zu Colberger Deep für die erholungsbedürftigen Kinder des Elisabeth-Kinder-Hospitals in Berlin hilfreiche Hand mit anlegen, indem er in Pommern für diesen Zweck Sammelte. Am 6. Januar 1864 verheiratete er sich mit Clara Lenz, geb. 10. Mai 1842, Tochter des Kgl. Superintendenten G. Lenz und dessen Gemahlin Marie geb. Döhling zu Wangerin i. Pomm., aus welcher Ehe 10 Kinder (6 S. u. 4 T.) entsprossen sind: 1. Heinrich Karl Gustav, geb. zu Basenthin, 6. December und get. 28. December 1864, + daselbst 19. April 1865 (St. A. 49); 2. Maria Klara Elisabeth, geb. zu Basenthin 20. u. get. 24 Novbr. 1865, dienende Schwester des Johanniterordens; 3. Johannes Ernst Georg, geb. zu Basenthin 3. und get. 18. Septbr. 1867, + zu Naseband 11 September 1873 (St. A. 50); 4. Georg Hermann Konrad, geb. zu Basenthin 28. April und get. 10. Mai 1869, + daselbst 14. August ej. a. (St. A. 51); 5. Margaretha Johanna Martha, geb. zu Basenthin 23. Decbr. 1870 u. get. 2. Febr. 1871, + in Naseband 19. November 1873; 6. Wilhelm Ernst Konrad, geb. in Naseband 20. April u. get. 7. Mai 1872, + daselbst 26. Juli ej. a. (St. A. 52); 7. Elisabeth Agnes Gertrud, geb. in Naseband 5. u. get. 29. Juli 1873, verheiratet am 29. Juni 1898 mit dem Pastor Ernst Sartorius in Golßen N/L.; 8. Gerhard Paul Bernhard, geb. in Naseband 30. Mai und get. Ende Juni 1875, + daselbst 25. Mai 1877 (St. A. 53); 9. Ernst Martin Richard Walther, geb. in Naseband 15. December 1876 und getauft 23. Januar 1877. Einer seiner Paten war der Geheime Rat, Ober-Präsident a. D. Excellenz v. Kleist-Retzow auf Kieckow. Er besuchte die Gymnasien zu Stargard i. Pomm. und Hirschberg i. Schles. bis zur Ober-Prima; ist angehender Buchhändler (St. A. 54) und 10. Anna Helene Irmgard, geb. Naseband 7. Februar und get. 7. März 1879, seit 31. Mai 1899 mit dem Pastor Albrecht Neumann in Groß-Ziescht bei Baruth (Mark) verheiratet.
6 Grabrede Georg Heinrich Kypke 1908
 zum Andenken seines verehrten Chronisten Pastor em. Heinrich Kypke, gewidmet vom Verbande der Familien Lenz - Lentz - Lentze Gedenkblatt zum Andenken seines verehrten Chronisten Pastor em. Heinrich Kypke gewidmet vom Verbande der Familien Lenz - Lentz - Lentze In den Nachmittagsstunden des 26. Oktober geleiteten wir auf dem Südfriedhof in Halle a. S. unsern teueren hochgeehrten Lenz-Chronisten zur letzten Ruhe. Es war eine schmerzliche Trennungsstunde, denn den meisten unter uns, selbst den näheren Angehörigen, kam die Kunde von seinem Hinscheiden sehr überraschend. Noch in diesem Sommer hatte er mit besonderer Frische am Familientage in Berlin teilgenommen (am 30. 5. 1908). Bei dieser Gelegenheit wurde die vorstehende Aufnahme hergestellt, die den liebenswürdigen alten Herrn mit seiner werten Gattin wohlgetroffen wiedergibt. Auch in Schreiberhau, wo er sich drei Monate lang bis Ende Sept. aufhielt, um seiner Tochter in Haus Hochstein zur Seite zu stehen, hatte er sich körperlich - meist recht wohl gefühlt. Und nun dies schnelle Ende ! Die Ursache war eine heftige Darmentzündung, der der geschwächte Körper nicht mehr Widerstand zu leisten vermochte - und die schon nach 10 bis 12 Tagen das Ende herbeiführte. Am 22. Oktober vormittags 1/4 10 Uhr hatte das treue Herz zu schlagen aufgehört. Nun standen wir an seinem Grabe. Es war kein grauer Herbsttag, sondern die freundliche Herbstsonne tauchte alles ringsum in goldenen Schein. Auch den Sarg mit seinem Blumenschmuck, auch die ernste Trauerversammlung am Grabe. Zwei Brüder des Entschlafenen, die beiden Brüder der Witwe, die verheirateten Töchter und die Schwiegersöhne hatten sich - zum Teil von weither - eingefunden, um der gebeugten Witwe und der Tochter beizustehen. In langem Zuge schlossen sich die übrigen Leidtragenden an, die dem Toten ihre Liebe und Dankbarkeit zum letzten Mal bezeugen wollten. Auch der Lenz-Verband hatte drei Abgeordnete entsandt, die einen Kranz mit Widmungsschleife am Sarge niederlegten. Wir glauben aber auch darüber hinaus eine Pflicht der Dankbarkeit zu erfüllen, wenn wir in unserem "Lenzgarten" ein kurzes Lebens- und Charakterbild des Entschlafenen geben. Georg Heinrich Kypke (1838 - 1908), wurde am 3. April 1838 als dritter Sohn des Pastors Karl Kypke in Rossow bei Freienwalde i. P. geboren. Er hat, um mit den Worten der Bibel zu reden, sein Joch schon in der Jugend getragen, denn es wuchsen noch 12 Geschwister neben ihm heran, und die Einkünfte des Vaters, der 1842 sein Pfarramt aufgab, um sich ganz der Leitung einer Privatschule zu widmen, sind immer nur sehr bescheiden gewesen. Aber das hat auch dazu beigetragen, seinen Charakter zu stählen und ihn zu jener Gewissenhaftigkeit und Sparsamkeit zu erziehen, die ihn zeitlebens nicht verlassen hat. Als er mit 14 Jahren auf das Marienstiftsgymnasium in Stettin kam, erteilte er die ersten Privatstunden für 6 Pf. und war überglücklich, wenn er am Ende des Monats 15 Silbergroschen dafür bekam. Nachdem er in Berlin studiert und in Stettin seine beiden Prüfungen bestanden hatte, verwaltete er von 1864 - 71 das Pfarramt in Basenthin bei Naugard. Dort führte er auch im ersten Amtsjahre seine Gattin Klara geb. Lenz, Tochter des Dup. G. Lenz in Wangerin heim. In Basenthin wurden ihm fünf Kinder geboren, von denen nach die älteste Tochter Maria lebt. Von 1871 - 79 war er Pfarrer in Naseband bei Neu-Stettin.. Bei seinem Eifer, mit dem er alles angriff, hatte er hier reichliche Arbeit. Das große Kirchspiel mit seinen oft grundlosen Wegen machte aber doch derartige Anforderungen an seine Kraft und Gesundheit, daß er sich trotz aller Liebe, die ihm von den Gemeinden und Patronen entgegengebracht wurde, nach einer günstigeren Stelle umsehen mußte. So kam er 1879 nach Büche bei Stargard und hat hier noch 15 Jahre im Segen gewirkt. Erst 56jährig, mußte er 1894 um seine Pensionierung bitten, weil er infolge eines chronischen Bronchialkatarrhs, den er sich nach einer starken Influenza zugezogen hatte, den Anforderungen des Amtes nicht mehr genügen konnte. Er zog mit seiner Familie nach Schreiberhau, um dort ein christliches Logierhaus, das "Pensionat zum Hochstein" zu übernehmen. Im Jahre 1901 gelang es, das Haus, dessen Besitz mit vielen Sorgen und Verlusten verbunden war, günstig zu verkaufen und nun siedelte er mit seiner Gattin und der ältesten Tochter - die beiden jüngeren hatten sich inzwischen verheiratet, beide an Pastoren - nach Halle über, woselbst seine Gattin von ihrer Jugendzeit her viele Beziehungen hatte. Dort haben sie ihn nun aus seinem freundlichen Heim am Moritzzwinger hinweggetragen und zur ewigen Ruhe gebettet. Niemand, der längere oder kürzere Zeit im Hause Kypke weilte, konnte sich dem wohltuenden Eindruck der dort waltenden Harmonie entziehen. Das kam daher, daß im Hause Kypke ein schönes, inniges Familienleben herrschte, das seinen Zauber auf jeden ausübte, der über seine Schwelle trat. Vater Kypke war auch unter den Seinen ein echter pater familias, wie es wenige gibt. Wer dort hinkam - und es sind unzählige Menschen in seinem gastfreien Hause eingekehrt - der spürte bald, daß er "wie zu Hause" war. Im Hause Kypke wehte eine reine Luft und waltete ein froher Sinn. Der Entschlafene wußte auch, wo die Quellen dieser Kraft lagen. Er selbst war ein Bild lauterer, ungeheuchelter Frömmigkeit. Und weil er ein wahrhaft frommer Mensch war, war er von einer unendlichen Dankbarkeit gegen Gott und Menschen. Dankbare menschen sind zumeist auch frohe menschen. Bezeichnend für seine Gesinnung sind die ersten Worte des "Altersliedes", das sich in seinem Nachlaß fand: "Was ist die größte Kunst aus Erden ? Mit frohem Herzen alt zu werden!" Gott hat ihm sehr viel zu tragen gegeben. Von 10 Kindern - in Naseband wurden noch fünf geboren - starben ihm sechs im Kindesalter und den letzten Sohn mußte er in Schreiberhau im Alter von 24 Jahren zu Grabe tragen. Zudem war Haus Hochstein, das Fräulein Maria Kypke wieder in der gerichtlichen Versteigerung zugefallen war, ein schwerer Sorgenstein bis in seine letzten Tage. Aber mit demütigem, geduldigem Sinn, trug er, was ihm Gott auferlegt, und wo andere verzagten, da behielt er allein seine geduldige, frohe Zuversicht. Für seine Person von der größten Anspruchslosigkeit hat er nichts für sich begehrt; sein Sinn stand nach besseren Dingen, als nach Ehre und Auszeichnung. Und weil er Not und Sorge aus eigener langer Erfahrung kannte, darum schlug sein Herz für die Bedürftigen und Bedrückten. Er half gern und gab mit offenen Händen, oft über seine Verhältnisse hinaus. Dank seinem eifrigen Bemühen entstand 1887 in Marienfließ, einem seiner Filialdörfer, ein Heimathaus für vereinsamte, altersschwache Pfarrtöchter. Er war ein warmer Freund der inneren und äußeren Mission und aller Bestrebungen zur Linderung leiblicher und sittlicher Not. Als der Burenkrieg entbrannte, packte ihn die Begeisterung für das Heldenvolk, das für seine Freiheit stritt und litt und er schrieb ein volkstümliches Buch "Ernstes und Heiteres aus dem Burenlande und -Kriege", das mit zahlreichen Abbildungen geschmückt war und 11 Auflagen erlebt hat. Zur Schriftstellerei zog ihn überhaupt von jeher eine starke Neigung. Seine Gabe lag hauptsächlich auf den Gebieten der Volkserzählung und der Familiengeschichte. Sie hatte ihre Schranken und über das, was ihm gegeben war, hat er nie hinausgewollt. Aber eben innerhalb der Grenzen seiner Begabung hat er Tüchtiges geleistet. Seine sogar ins Schwedische und Dänische übersetzte, heute allerdings veraltete "Missionsgeschichte für das christliche Volk", seine "Bilder aus dem Marienfließer Klosterleben", seine "Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Freiheitskämpfers und Glaubensstreiter W. Ribbeck" legen davon Zeugnis ab. - Seine Familienchroniken vollends sind ware Muster von Gründlichkeit und Zuverlässigkeit. Nachdem er schon in den 80er Jahren "Die Geschichte des Geschlechts derer von Kleist" bearbeitet hatte, wofür ihm noch nach seinem Tode der Dank des v. Kleist'schen Familien-Verbandes in Gestalt eines warmen Nachrufes in der "Kreuz-Zeitung" zuteil wurde, gab er 1900 eine "Kurze Chronik der Familie Kypke" heraus. Als Verfasser der Lenz-Chronik hat er sich bei allen Gliedern der großen Lenz - Lentze - Lentz - Familie ein bleibendes Denkmal gesetzt. Nur wer dabei gewesen, wie dies werk entstand und vollendet wurde, kann ermessen, welche enorme Arbeit darin steckt. Hier kam seine zähe, durch kein Hindernis zu ermüdende Ausdauer, seine Treue und Gewissenhaftigkeit in der Bewältigung eines ungeheuren, vielfach recht trockenen Stoffes glänzend zur Geltung. Ein treuer Mann von lauterem, frommen Charakter ist von uns geschieden, ein Mann, der, wie an seinem Grabe bezeugt wurde, zu den wenigen Menschen gehörte, die keine Feinde haben. Er hat viel Liebe gesät und viel Liebe geatmet. Sein Gedächtnis wird bei allen, die ihm nahe gestanden und ihn geliebt haben und darüber hinaus bei der ganzen, großen Lenz-Familie unvergessen bleiben. Er ruhe in Frieden !
7 Taufbuch Rossow/Freienwalde 1838, Nr. 2
 2. Georg Heinrich Kypke, Sohn des Predigers Carl Heinrich Kypke u sr Ehefrau Laura Dörry wurde geboren den dritten April, morgens 5 Uhr und getaufr d. 14. Mai

Datenbank

Titel Gesamtfamilie Dörry, Doerry, Dörrien samt Nebenlinien und etlichen Mütterlinien und Namensvarianten.
Beschreibung Enthält u.a. folgende Geschlechterfolgen:
Geschlecht Dörry mit Namensvarianten und etlicher Mütterlinien, Quellen: eigene Forschungen (inkl. verschiedener Familienmitglieder);
Geschlecht Dörrien mit Namensvarianten, Quellen: Die Dörriens, 1910;
Genealogien Hildesheimer Ratsgeschlechter, 1988;
Roth's Leichenpredigten;
Geschlecht Kypke mit Namensvarianten, Quellen: Kurze Geschichte der Familie Kypke,1904;
verschiedene Pfarrerbücher;
Geschlecht Tappe(n) mit Namensvarianten, Quellen: Tappen'sches Familienbuch, 1888;
Geschlecht Malsy mit Namensvarianten, Quellen: eigene Forschungen (inkl. verschiedener Familienangehörigen);
Hochgeladen 2024-02-25 10:27:21.0
Einsender user's avatar Rainer Dörry
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