Anna MÖSTA

Anna MÖSTA

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Anna MÖSTA
Beruf Ärztin 1907 Leipzig nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Taufe 7. März 1867 Neidenburg, Ostpreußen nach diesem Ort suchen
Geburt 11. Januar 1867 Neidenburg nach diesem Ort suchen
Tod 17. April 1945 Leipzig nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Von Mai bis Juli 1898 wurde Anna Moesta von der Ortskrankenkasse in Barmen als Kassenärztin für die weiblichen Mitglieder festangestellt. Sie wurde aber nicht in die bestehenden Verträge mit den übrigen Kassenärzten aufgenommen, sondern zu Bedingungen, die denen in den Landmannschen Reformplänen zum Kassenarztsystem entsprachen,angestellt: Sie sollte ein festes Jahresgehalt von 4000 Mk. erhalten, durfte jedoch neben ihrer Kassentätigkeit keine Privatpraxis betreiben. Vertraglich festgelegt war auch eine Honorarerhöhung bei zunehmender Kassenpraxis und ein Urlaubsanspruch von drei Wochen im Jahr. Die Kasse stellte ihr Räume und Ausstattung für eine Poliklinik, sowie eine Wohnung zur Verfügung. (Die Anstellung A. Moestas geschah zu der Zeit, als in der Auseinandersetzung über die Reformpläne zum Kassenarztsystem zwischen den Krankenkassen und den Kassenärzten ein sogenannter "Ärztestreik" stattfand. Anna Moesta, die einen anderen Vertrag hatte, von dem Streik nicht betroffen war und als Streikbrecherin fungierte, war jedoch bis Juli 1898 als Kassenärztin tätig:Der "Bergische Ärzteverein" hatte beim Regierungspräsidenten in Düsseldorf Beschwerde über die Anstellung von Anna Moesta als in der Schweiz approbierte Ärztin eingelegt.


Die Aufsichtsbehörden forderten ebenfalls die Entlassung Moestas aus der Ortskrankenkasse, da sie nicht in Deutschland approbiert war. Obwohl die Rechtslagebezüglich der Forderung der Ärzteschaft, nur in Deutschland approbierte Ärzte zuzulassen, gänzlich ungeklärt war, mußte Anna Moesta ihre Kassenpraxis aufgeben, nachdemder Bremer Oberbürgermeister der Krankenkasse mit einer Geldstrafe von 10 Mk pro Vorstandsmitglied für jeden Tag, den A. Moesta weiterpraktiziern würde, drohte. Obwohl die Krankenkassesich für ihre Weiterbeschäftigung einsetzte, trat sie "freiwillig" von ihrem Vertrag zurück und praktizierte auf eigene Rechnung in der von der Kasse eingerichteten Poliklinik, in der sie bis zu ihrer Übersiedlung nach Leipzig Ostern 1902 ihre Privatpraxis ausübte. Versuche der Barmener Ortskrankenkasse, Anna Moesta als Kassenärztin wiederanzustellen scheiterten an der Rechtsauffassung des Handelsministeriums, das eine entgültige Entscheidung verweigerte, bis eine einheitliche Regelung der Frage für das gesamte Reichsgebiet getroffen sei. Die Auseinandersetzung um die Anstellung Anna Moestas nahm die Barmener Ortskrankenkasse zum Anlaß, auf der Jahreshauptversammlung des "Zentralverbandes der Ortskrankenkassen" den Antrag zu stellen, den Bundesrat aufzufordern, eine Entscheidung herbeizuführen, ob im Ausland approbierte Ärztinnen bei Krankenkassen beschäftigt werden dürfen. Immerhin wurde ihr das Führen des Doktortitels, das ihr zunächst polizeilich verboten worden war, vom Kultusminister aufgrund ihrer Beschwerde erlaubt.
In den fast zwei Jahren, die Anna Moesta noch in Barmen blieb, leitete sie neben ihrer Privatpraxis einen Samariterkurs des Vereins "Frauenwohl" in Remscheid.
Als sie Ostern 1902 auf Einladung des ADF nach Leipzig übersiedelte, war sie im Besitz der deutschen Approbation, die sie mit dem in der Zwischenzeit in Marburg abgelegten Staatsexamen erworben hatte. In Leipzig war Anna Moesta nachweisbar bis 1935 als praktische Ärztin tätig. Sie war nach Anna Kuhnow die zweite Ärztin in Leipzig
1905 unterschrieb sie einen Aufruf des Bundes für Mutterschutz zur Schaffung von Heimen für uneheliche Mütter. 1907 wurde sie auf Antrag des Leipziger Vereins für Post- und Telegraphenbeamtinnen als Kassenärztin bei der Postkrankenkasse zugelassen.

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