Margarete(Grete) KRETER

Hallo, liebe Edith und Ferdi, ich weiß nicht, wann wir das letzte Mal voneinander gehört haben!!?? Ich hoffe, daß es Euch und Eurer Familie gutgeht, vor allem gesundheitlich!! Wie Ihr an der Überschrift seht, ist meine Mutter nun von uns gegangen: gesund und ohne Schmerzen, sie hat nach einer unruhigen Nacht.... aufgehört zu atmen! Das war am Sonnabend, dem 30. April 2016. Helmut und ich waren wie immer im März zu Besuch in Einbeck, Almut wohnt ja dort, und Ludwig war im April (!) nach einem Jahr mal wieder in Einbeck. So hatte meine Mutter alle Kinder nochmal gesehen, und es wurde wohl Zeit, daß sie von uns geht...... Bis September 2014 war sie allein in ihrem Haus und mit Hilfe des Pflegedienstes und Almut ging es ganz gut. Aber die Sehschärfe ließ rapide nach, sie konnte keine Kreuzworträtsel mehr machen, die Tageszeitung schaffte sie auch nicht mehr, und das Fernsehbild konnte sie auch nicht mehr richtig erkennen. Die Einsamkeit wurde dadurch überwältigend, das Leben für sie wurde trostlos. Im September 2014 – Helmut und ich waren gerade in Einbeck – nach einigen mehr oder weniger schweren Stürzen im Haus war es nicht mehr zu verantworten, das sie allein blieb. So fanden wir ein Pflegeheim für sie in Einbeck, das sie freudestrahlend “umarmte”. Es ging ihr sofort besser, da waren Menschen um sie rum, sie wurde versorgt, jeder war freundlich zu ihr, und obwohl sie nun mehr oder weniger in einer anderen Welt lebte, hatte sie viel zu erzählen, wenn immer jemand sich die Zeit für sie nahm, und es gab ja soooooviel zu sehen. Sie war immer im Aufenthaltsraum, konnte die Schwestern von da aus beobachten, der Fahrstuhl ging auf und zu. Es gab immer Abwechslung, und wenn dann “nichts” passierte, konnte sie auch mal ein Nickerchen einlegen. Helmut und ich fuhren nach wie vor zweimal im Jahr nach Einbeck, und da war kein Problem, daß sie uns erkannte, und es gab viel zu erzählen. Nach wie vor war sie mit ihrem Rollator unterwegs, und die Heimbewohner passten auf sie auf. Für uns und vor allem für Almut war diese Situation sehr beruhigend, wußte Almut doch nie, wie sie Mutti antraf, wenn sie zu ihr ging. Tja, es war vorherzusehen, daß dieser Termin mal kommt, aber es war doch ein Schock, vor allem für mich. Denn es lag – eigentlich – kein Grund vor, daß sie aus dem Leben geht!!!! Helmut und ich waren dann nochmal kurz Anfang Mai in Einbeck, um endgültig Abschied zu nehmen, und nun wird es keine regelmäßigen Besuche unsererseits nach Einbeck geben. Natürlich wird auch niemand zu uns zu Besuch kommen, wir haben alle zu sehr verwöhnt mit unserem Kommen. Außerdem sind sie ja nun alle zu “alt”, um noch lange Flüge zu überstehen. Mit Mutti´s Tod ist wohl diese Kreter-Linie zum Ende gekommen..... Ich bedanke mich nochmals auf das Herzlichste für Deine Bemühungen, lieber Ferdi, Licht in die Kreter Linie zu bringen. Interessant, sich durch die vielen Verbindungen zu schlängeln. Aber wir waren einfach zu weit voneinander entfernt, auch in den Kriegs- und Notzeiten war jeder auf sich und seine Familie bedacht, um engeren Kontakt zu Verwandten zu haben. Laßt es Euch gutgehen. Es grüßen Euch und Eure Familie vielmals Eure Helmut und Erika aus Kelowna/Kanada Mail vom 5.10.2016, von Helmut und Erika Colius/Kanada Titel: 109 Jahre, 41/2 Monate..........

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