Sophie Margarethe Dorothea WEDEKIND

Sophie Margarethe Dorothea WEDEKIND

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Sophie Margarethe Dorothea WEDEKIND [1]
Name Meta Forkel-Liebeskind [2]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 22. Februar 1765 Göttingen, Niedersachsen, Germany nach diesem Ort suchen [3]
Tod 1853 Eichstätt, Bayern, Germany nach diesem Ort suchen [4]
Heirat 10. Juni 1781 [5]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Johann Heinrich LIEBESKIND
Heirat Ehepartner Kinder
10. Juni 1781
Johann Nikolaus FORKEL

Notizen zu dieser Person

Jugend und erste Ehe Johann Nikolaus Forkel Ihr Vater war der Göttinger Pastor und Professor Rudolph Wedekind, ihr Bruder der Mediziner Georg Freiherr von Wedekind. In der Familie wurde sie „Gretgen“ gerufen, sie selbst nannte sich aber „Meta“ (ebenfalls eine Kurzform von Margarethe).[1] Sie zählt zu der als „Universitätsmamsellen“ bekannten Gruppe Göttinger Gelehrtentöchter des 18. Jahrhunderts In der gelehrten Atmosphäre ihres Elternhauses erhielt Meta eine Ausbildung, die weit über die damals übliche Mädchenbildung hinausging. So gerüstet ging sie einen für Frauen ihrer Zeit selten anzutreffenden selbstbestimmten Weg, was sich in ihrem Privatleben und in ihren Werken niederschlug. Zu ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zählten zahlreiche Gelehrte der Zeit, so Georg Forster, Gottfried August Bürger, Jean Paul und Caroline Schelling. Meta Wedekind heiratete mit 15 Jahren am 10. Juni 1781 den Musikwissenschaftler Johann Nikolaus Forkel, trennte sich aber schon bald wieder von ihm und zog mit dem 1782 geborenen Sohn Karl Gottlieb[2] zu Verwandten nach Einbeck. In der ländlichen Ruhe Einbecks verfasste sie Maria, einen Roman in 2 Bänden, der 1784 anonym erschien, dem Durchschnitt der Zeit entspricht und keine weitere Beachtung fand, abgesehen davon, dass man ihn in Göttingen, das offenbar den Hintergrund der Erzählung bildet, als Schlüsselroman auffasste. Gottfried August Bürger Nach Göttingen zurückgekehrt hatte sie eine Affäre mit Gottfried August Bürger, die etwa ein Jahr dauerte und nach deren Ende sie der Dichter in Spottgedichten und Briefen schmähte, in denen er sie Furciferaria nannte, was einerseits von lateinisch furca „Forke“ = Forkel, andererseits von furcifer „Galgenstrick“, eigentlich „Gabelkreuzträger“, einer römischen Schandstrafe für Sklaven abgeleitet ist. Hier war es zudem eine zweideutige Anspielung Bürgers auf die Vulva. Kränkend war für Bürger offenbar, dass Meta Forkel den Ehebruch mit ihm nicht exklusiv betrieben hatte. Bürgers Freund Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer schrieb dazu ganz vom Standpunkt des Libertins aus: Ueber die Furciferaria, die ich freylich nicht mag, weil sie mir immer zu schmuzig war, auch nicht verstand sich zu kleiden, kan ich dennoch nicht urtheilen wie ihr. Daß sie mehrere zugleich geliebt und genoßen hat, harmonirt sehr mit meinen Grundsäzen; ich thue das nemliche so gut ich kan und weiß, und gestehe euch ich finde ein solches Behagen daran, daß ich ordentlich seitdem ich dieses erfahren eine Art Estime für sie gefaßt habe. Das einzige ungrosmüthige ihres Verfahrens liegt darin, daß sie diese ihre Seelengröße vor euch verbarg, und euch nicht zu ähnlichen Exertionen aufforderte, damit ihr euch von Zeit zu Zeit als Sieger begegnen, und der betrognen einseitigen Liebe andrer spotten köntet.[3] Meta Forkel zog es unter diesen Umständen vor, mit ihrem neuen Liebhaber, dem Theologiestudenten Carl Günther Friedrich Seidel nach Berlin zu gehen. In Berlin erhielt sie durch Vermittlung des Schriftstellers Johann Jacob Engel Übersetzungsaufträge und sie begann mit der Übersetzung von Werken aus dem Englischen und Französischen. Im Sommer 1789 verließ sie Berlin und zog zu ihrem Bruder Georg Wedekind, der Medizinprofessor an der Universität Mainz war.[4] Dort wohnten zu der Zeit auch Caroline Schelling und Georg Forster, von dem Meta Forkel weitere Übersetzungsaufträge erhielt (wobei einige Übersetzungen, z. B. Anbureys Reisen im inneren Amerika unter Forsters Namen erschienen). Im September 1789 kehrte sie nach Göttingen zurück, um ihre Vermögensangelegenheiten zu ordnen, die trotz ihrer zahl- und umfangreichen Übersetzungen prekär blieben. Das lag auch daran, dass ihr Ehemann nicht nur ihre Mitgift verbraucht, sondern auch ihre Übersetzungshonorare unterschlagen hatte. Trotzdem sah Meta Forkel vorerst von einer Scheidung ab. [5] Mainzer Republik und Festungshaft In Göttingen lernte sie Johann Heinrich Liebeskind, einen musikalisch begabten Studenten der Rechtswissenschaften kennen und verliebte sich in ihn. Anfang 1792 war sie schwanger und zog sich bis zur Geburt des Sohnes Adalbert am 2. Oktober 1792 nach Frensdorf bei Bamberg zurück. Bereits am 19. Oktober traf sie in Mainz ein, wo sie bei Caroline Böhmer wohnte. Durch die dort enge Verbindung mit Georg Forster und ihrem Bruder Georg, die beide Gründungsmitglieder des Mainzer Jakobinerklubs waren, wurde sie − ohne direkt beteiligt zu sein − zusammen mit der Freundin Caroline in die turbulenten Ereignisse um die Mainzer Republik hineingezogen. Als deren Ende sich abzeichnete, war Forster nach Paris abgereist und Wedekind nach Landau geflohen. Die Frauen, d. h. Meta Forkel, ihre Mutter, die Schwägerin Wilhelmine Wedekind und Caroline Böhmer versuchten am 30. März nach Frankfurt zu entkommen, wurden jedoch hinter Oppenheim verhaftet. Wilhelmine Wedekind war die Frau von Georg Wedekind und Caroline Böhmer hielt man der Namensgleichheit wegen für die Frau von Georg Böhmer, einem weiteren führenden Mainzer Jakobiner. Die Frauen wurden zunächst nach Hattersheim, dann nach Frankfurt und schließlich auf die Festung Königstein gebracht. Erst Mitte Juli kamen sie wieder frei. Liebeskind hatte sich während der Zeit ihrer Inhaftierung in Königstein aufgehalten, wie aus seinen Rückerinnerungen hervorgeht, einem Bericht über seine Erlebnisse in dieser Zeit. Liebeskind zufolge wurde die fortdauernde Inhaftierung damit begründet, dass die Frauen als Geiseln zum Austausch gegen die von den Franzosen nach Frankreich verschleppten Mainzer Geiseln dienen sollten. Etwas fassungslos schreibt er: Ich begreife schlechterdings noch jetzt nicht, wie es möglich war, sie aus diesem Gesichtspunkt betrachten zu können. Die Deutschen setzen widerrechtlicher Weise deutsche Frauen, die man weder einer Teilnahme an den französischen Angelegenheiten überwiesen, noch einmal beschuldigt hatte, als Geißeln auf die Festung, um Mainzer Bürger, welche die Franzosen nach Frankreich als Geißeln geschickt hatten, gegen sie (gegen deutsche Frauen) auszuwechseln![6] Nach der Befreiung Meta Forkels aus der Festungshaft machten sie und Liebeskind sich auf den Weg nach Ostpreußen, wo Liebeskind seine erste Stellung antreten sollte. Ehe mit Liebeskind Am 11. Februar 1794 war die Ehe mit Forkel geschieden worden, und im gleichen Jahr erreichte Meta eine Revision des Scheidungsurteils, die ihr die Wiederverheiratung mit Liebeskind erlaubte. Sie war nun Ehefrau Liebeskinds und wurde in den kommenden Jahren noch mehrfach Mutter: mit Adalbert, Friedrich (* 14. Januar 1798), Ferdinand (* 27. April 1800) und Heinrich Ludwig (* 6. Mai 1802) überlebten vier Söhne. Eine 1794 geborene Tochter Antonia wurde nur 4 Jahre alt.[7] 1802 nimmt das Ehepaar noch Wilhelmine Rosalie Knebel (* 18. November 1794 in Kronstadt), eine Großnichte von Karl Ludwig von Knebel, als Mündel auf. In den folgenden Jahrzehnten begleitete sie ihren Mann auf den Stationen von dessen Beamtenkarriere. Die erste Anstellung 1793 in Riga als Konsulent in russischen Diensten war aber nur von kurzer Dauer, da das Ehepaar Liebeskind des Jakobinertums verdächtigt und ausgewiesen wurde. Die nächsten Stationen waren: 1794 Königsberg (nun als preußischer Kriminalrat), 1797 Ansbach (Regierungsrat), 1807 Bamberg (Oberjustizrat), 1808 München (Oberappellationsgerichtsrat), 1827 Landshut (Zweiter Appellationsgerichtsdirektor), 1829 Ansbach, 1832 Landshut (Erster Appellationsgerichtsdirektor), 1833 Ansbach und 1838 Eichstätt, wo (v.) Liebeskind im gleichen Jahr pensioniert wurde und das Ehepaar die letzten Jahre verlebte.[8] Meta Liebeskind war in den Jahren ihrer zweiten, glücklichen Ehe nicht nur Mutter und Beamtengattin, sondern arbeitete weiter sehr produktiv als Übersetzerin, hatte Kontakte beispielsweise zu Jean Paul und Hegel in Franken und Schelling in München und unternahm immer wieder ohne den Gatten Reisen und ausgedehnte Besuche, z. B. bei Caroline Schelling (ehemals Böhmer) oder bei ihrem Bruder in Darmstadt. Ab 1824 hielt sie sich im Sommer regelmäßig zur Kur in Baden-Baden auf. 1837 erkrankte sie dort ernstlich, wurde von ihrem Mann abgeholt und unternahm in den letzten Jahren keine größeren Reisen mehr. 1847 starb ihr Mann, 1853 starb sie selbst in Eichstätt.[9] Q:Wikipedia

Quellenangaben

1 Wikipedia
2 Wikipedia
3 Wikipedia
4 Wikipedia
5 Wikipedia

Datenbank

Titel METZIEDER - HEIL - SAAL - HEBERER
Beschreibung Hauptsächlich Odenwald und die Gegend um Heilbronn. Etwa 1 % sind fehlerhaft. Habe meist nicht mehr als angezeigt wird, daher bitte von weiteren Nachfragen absehen. Danke.
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